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Chiralu

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 19.11.2024
Will You Hold My Hand? (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)
Hirschberg, Saskia

Will You Hold My Hand? (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)


ausgezeichnet

Absolute Leseempfehlung! Wenn auch mit schweren Themen

Zu diesem Buch habe ich aufgrund des Covers gegriffen, das ich wirklich sehr ansprechend fand. Die Blumen, der beerige Farbton und die goldenen Akzente - damit zog das Buch meine Aufmerksamkeit auf sich.

Aber das Buch ist nicht nur schön, sondern kann auch inhaltlich überzeugen. Es ist einerseits tragisch und schrecklich, aber vor allem herzerwärmend und hoffnungsvoll. Saskia Hirschberg schafft es, dass man die beiden Protagonisten Sienna und Alick, die beide in ihrem Leben schon Schreckliches erlebt haben, direkt ins Herz schließt. Dadurch, dass die Kapitel als Ich-Erzähler entweder aus Siennas oder Alicks Sicht erzählt werden, kann man sich wunderbar in die Gefühle und Gedanken der beiden einfühlen. Außerdem fand ich es toll, dass einzelne Situationen erst in der Sichtweise der einen Person erzählt werden, um dann auch in der Erzählung der anderen Person aufgegriffen zu werden - so werden Momente noch einmal anders wahr genommen und dargestellt, man erfährt weitere Informationen und hat vor allem eins: beide Blickwinkel. Das fand ich wirklich gut umgesetzt und hatte ich bisher so noch in kaum einem anderen Buch.

Generell habe ich sehr mit den beiden mitgefühlt. Siennas Trauer und Schmerz war zum Greifen nahe, das Wechselbad zwischen den Hochs und Tiefs nach solch einem Verlust so authentisch dargestellt. Auch Alick hat in der Vergangenheit belastende und schlimme Dinge erlebt, die nach und nach im Buch erzählt werden. Und je mehr man in seine Vergangenheit blickt, desto mehr kann man bestimmte Verhaltensmuster verstehen und nachvollziehen.

Die Autorin beweist dabei wirklich großes Geschick all die Gefühle nachvollziehbar zu übermitteln und gleichzeitig auch immer wieder Momente zum Schmunzeln aber auch Momente mit Schmetterlingen im Bauch einzubauen. Ich mochte den Schreibstil von der ersten Seite an, er ist gefühlvoll, humorvoll, sehr flüssig und teils sogar etwas poetisch.

Ich habe die Geschichte inhaliert. Ich mochte nicht nur die Hauptcharaktere und Nebencharaktere (denn Alick und Sienna haben tolle Freunde, die ihnen Halt geben) sehr gerne, sondern auch die beschriebenen Kulissen und kurzzeitig wurde nebenbei nach einer Reise nach Glasgow recherchiert. Was ich besonders gut fand, war, dass Saskia Hirschberg wirklich schwere Themen aufgegriffen hat und diese unfassbar in die Geschichte eingearbeitet hat. Aber an dieser Stelle möchte ich die Empfehlung aussprechen, vorher zu der Seite "Sensible Themen" zu blättern, denn das Buch kann möglicherweise triggernde Inhalte enthalten.

Bewertung vom 13.11.2024
Zwei in einem Leben
Nicholls, David

Zwei in einem Leben


ausgezeichnet

Schritt für Schritt zurück ins Leben (und in die Liebe)

Der Roman "Zwei in einem Leben" handelt von zwei Charakteren, die sich ihr Leben eigentlich anders vorgestellt hatten und sich nun irgendwie mit dem Ist-Zustand arrangieren.

Marnie ist 38 Jahre alt und arbeitet als Lektorin im Home-Office. Ihre Ehe ist seit längerem gescheitert und ihre sozialen Kontakte so gut wie nicht vorhanden. Die Verabredungen, die sie hat, sagt sie kurzfristig ab - stets in der Hoffnung, dass ihr die jeweilige Person vielleicht zuvor kommt und den Termin vor ihr cancelt. Sie lebt zurückgezogen in einer kleinen Wohnung in London und ist zufrieden mit ihrer eigenen Gesellschaft. Doch wenn sie ehrlich ist, so steckt sie fest.

Und dann gibt es da Michael, den 42 Jahre alten Erdkundelehrer. Auch seine Ehe ist gescheitert, jedoch hat er noch längst nicht damit abgeschlossen und kann nicht loslassen. Seine Lösung, damit umzugehen, ist das Wandern. Um genau zu sein sind damit lange, einsame Wanderungen irgendwo im Nirgendwo gemeint.

Eine gemeinsame Freundin der beiden kann sich das trostlose, einsame Leben von Michael und von Marnie nicht mehr länger mit ansehen und sorgte dafür, dass die nächste Wanderung von Michael nicht alleine, sondern in einer größeren Gruppe stattfindet. Das Ziel: Die beiden sollen mal wieder unter Leute kommen!

Auf den ersten Blick haben die beiden nicht wirklich viel gemeinsam. Eigentlich war auch angedacht, dass die Truppe nur einen Teil der geplanten Route mitwandert und Michael dann alleine weitergeht. Doch dann kam es anders und Marnie verlängerte peu à peu das Stück ihrer Wanderung und so gehen sie den Weg gemeinsam, zu zweit.

David Nicholls schafft es, dass man beide Hauptcharaktere einfach mögen muss. Sie sind beide auf ihre eigene Art und Weise etwas eigen, aber sie haben beide auch schon einiges erlebt, was sie geprägt hat. Große Hoffnungen, tiefe Wünsche, geplatzte Träume - der Lauf des Lebens. Michael und Marnie sind beruflich angekommen, stehen mit Anfang 40 fest im Leben und sind doch eins: einsam. Das Buch schafft es genau dies zu übermitteln, lässt einen an den Gedanken teilhaben und die Emotionen fühlen.

Während der Wanderung setzten sich die beiden mit ihren eigenen Emotionen auseinander, aber auch miteinander. Die Dialoge, die zwischen den beiden entstehen, sind zum Teil sehr tiefgründig, zum Teil einfach herrlich unterhaltsam! Die spitzen Kommentare von Marnie, der trockene Humor von Michael - ich musste des Öfteren schmunzeln.

Generell hat David Nicholls einen tollen, leichten Schreibstil und man fliegt beim Lesen nur so durch die Geschichte. Er schafft es die Schwere von ernsten Themen immer wieder mit humorvollen Passagen und Leichtigkeit zu kombinieren, was mir sehr gefallen hat. Auch sind die beiden Charaktere toll ausgearbeitet, greifbar und authentisch.

Vor allem die Entwicklung der Beziehung von Marnie und Michael war genau das: authentisch. Nicht kitschig und schnulzig, sondern ein vorsichtiges Annähern, ein langsames Entwickeln. Dabei wurde der Zwiespalt von Michael nicht außer Acht gelassen, denn auch, wenn er anfängt Gefühle für Marnie zu entwickeln, so ist da immer noch seine (Ex-)Frau, die er nicht loslassen kann.

Mich konnte der ganze Verlauf der Geschichte absolut überzeugen und auch das Ende finde ich sehr gelungen, wenngleich mich offen gebliebene Fragen normalerweise immer stören. In diesem Fall war es jedoch genau richtig, denn ein kitschiges Happy End hätte den Charme des Buches zerstört.

Ich kann den Roman wirklich sehr empfehlen, wenn man auf der Suche nach einer ehrlichen, realistischen (Liebes-)Geschichte zwischen zwei Menschen ist, die in der Mitte ihres Lebens stehen.

Bewertung vom 08.11.2024
Stronger Than Ever (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)
Schira, Larissa

Stronger Than Ever (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)


sehr gut

Wohlfühlbuch mit ernsten Themen

Mich hat das Buch wirklich überrascht. Wie erwartet ist es eine schöne Slow Burn Romance, die für gemütliche Lesestunden gesorgt hat. Gleichzeitig ist das Buch so viel mehr - es greift das absolut aktuelle Thema Social Media auf und bringt vor allem die Schattenseiten in Form von Shitstorms dem Leser sehr authentisch nahe. Hier wird nicht einfach an der Oberfläche gekratzt, sondern Larissa Schira geht in die Tiefe und hat wunderbar greifbar herausgearbeitet, was ein solcher Shitstorm mit der betroffenen Person hinter dem Monitor oder dem Smartphone macht. Gleichzeitig werden in diesem Buch auch Themen wie die Handysucht aufgegriffen sowie soziale Ängste - beides wurde sehr gut ausgearbeitet. Richtig stark finde ich an der Stelle, dass die beiden Protagonisten sich professionelle Hilfe suchen. Auch, wenn sich Ryan zunächst sträubt, aber gerade das macht es wieder so realistisch. Schließlich denkt man oft genug, dass es gar nicht so schlimm sei und man gar keine Hilfe benötigen würde.

Die beiden Hauptcharaktere Josie und Ryan sind toll ausgearbeitet und ich habe beide, trotz oder eher vor allem aufgrund ihrer Ecken und Kanten lieb gewonnen beim Lesen. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt sich nur langsam, passt jedoch sehr zu den beiden Charakteren. Die Spicey Szene am Ende hingegen fand ich allerdings sehr "überstürzt" und dementsprechend unrealistisch. Vom zarten Band zu tieferen Gefühlen vergingen viele, viele Seiten. Und dann plötzlich von 0 auf 100 diese Szene? Meiner Meinung hätte es dem Buch tatsächlich nicht geschadet, wenn man diesen Part gestrichen hätte.

Stattdessen hätte ich es toll gefunden, wenn es in der zweiten Hälfte des Buches noch ein bisschen mehr um den Skandal und deren Auflösung gegangen wäre. Im ersten Teil des Buches sorgte dies nämlich für ziemliche Spannung. Im zweiten Teil ging es hingegen gemütlicher zu und der Fokus war mehr auf die Gefühlswelt von Josie und Ryan gerichtet.

Abschließend möchte ich noch den Schreibstil von Larissa Schira positiv hervorheben. Die Geschichte ließ sich wirklich toll, angenehm und flüssig lesen. Die Gedanken und Gefühle waren fühlbar und ich habe mich sehr wohlgefühlt beim Lesen.

Ich würde das Buch definitiv weiterempfehlen. Gerade Jugendlichen ab 16 Jahren könnten die beschriebenen Thematiken, die tagesaktuell sind, bestimmt hier und da weiterhelfen.

Bewertung vom 07.11.2024
Zimmerpflanzenliebe
Hartwich, Antonia

Zimmerpflanzenliebe


gut

Netter Einstieg in die Welt der Pflanzen, hier und da einige Abzüge, konnte leider nicht komplett überzeugen

Das Buch "Zimmerpflanzenliebe" bietet einen tollen Einstieg in die Pflanzenwelt und erklärt zu Beginn die Grundlagen. Man erfährt, was ein guter Boden ausmacht, wie man richtig gießt, wie wichtig das Düngen eigentlich ist und erhält außerdem hilfreiche Tipps zu Rankhilfen. Somit ist das Buch ein optimaler Ratgeber für Anfänger, der einem alles an Informationen mitgibt, was Pflanzen eigentlich so brauchen.

Auch die Hinweise, wo man eigentlich am besten seine Pflanzen kaufen sollte, fand ich sehr informativ und hilfreich.

Natürlich geht die Autorin auch auf das Thema Umtopfen ein, ein ebenfalls sehr wichtiger Part in der richtigen Pflanzenpflege. Interessant fand ich hier insbesondere den Abschnitt zum Drehwuchs, da ich mir vorstellen könnte, das an das Auflockern des Wurzelballens oft nicht gedacht wird. Allerdings reagiert nicht jede Pflanze so entspannt auf verletzte Wurzeln, wie es in dem Buch dargestellt wird. Hier hätte ich mir eine andere Formulierung gewünscht, denn so könnte schnell der Eindruck entstehen, dass verletzte oder abgerissene Wurzeln gar kein Problem sind und gerade Anfänger beim Umtopfen nicht sonderlich zimperlich mit den Pflanzen umgehen. Das wäre doch ärgerlich, wenn man der Pflanze eigentlich etwas Gutes tun möchte und sie die Umtopf-Aktion dann nicht unbeschadet übersteht.

Das Kapitel rund um die Bekämpfung der Schädlinge finde ich ebenfalls sehr wichtig und während die Maßnahmen sehr gut beschrieben wurden, fehlt mir eine genauere Beschreibung der Schädlinge zur eindeutigen Identifikation. Ich bin mir nicht sicher, ob ich nach dem Lesen als Laie die Schädlinge wirklich erkennen würde. Auch fehlen mir hier Informationen zu Trauermücken - ein ebenfalls sehr lästiger Schädling, mit dem jeder Pflanzenliebhaber wohl schon einmal in Berührung gekommen ist.

Auf 116 Seiten geht es anschließend um die einzelnen Pflanzen und deren Besonderheiten. Hier hatte ich hin und wieder Schwierigkeiten die Fotos den Pflanzen zuzuordnen, vor allem, wenn es mehrere Pflanzen waren und der Text auf der gegenüberliegenden Seite stand. Ich hätte mir an diesen Stellen eine Bildunterschrift gewünscht, die eine eindeutige Zuordnung erleichtert hätte. Außerdem wurde bei der "Epipremnum pinnatum variegata" zum Beispiel der Vergleich mit der Epipremnum aureum gezogen - bei so einem Vergleich hätte ich auch ein Foto von dieser Pflanze gut gefunden, damit man weiß, welche Pflanzen denn eigentlich verglichen werden.

Bei den Fotos an sich muss ich anmerken, dass es mir doch zu viele Fotos der Pflanze mit der Autorin gemeinsam waren. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Pflanzen mehr im Fokus stehen (schließlich geht es in diesem Sachbuch eben um jene Pflanzen) und die Autorin vielleicht auf dem ein oder anderen Foto weniger abgebildet worden wäre.

Etwas schade fand ich, dass die Grünlilie so schlecht wegkommt. Auch wenn die Autorin es anders sieht, so gilt sie als absolute Anfängerpflanze und ich finde, dass sie aus diesem Grund auch eine ausführlichere Beschreibung verdient hätte. Ebenfalls fand ich etwas Schade, dass das Usambaraveilchen als Oma-Pflanze abgewertet wurde.

Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass ich die Aufmachung und das Design des Buches sehr zeitgemäß, absolut ansprechend und modern finde. Für den Preis von 26 Euro habe ich allerdings mehr erwartet. Es ist ein schönes Buch zum Durchblättern aufgrund der großen, teils ganzseitigen Fotos, allerdings bietet es für "Pflanzen Erfahrene" wenig Mehrwert und auch für Einsteiger hätte ich mir hier und da besser aufbereitete Informationen gewünscht. Aufgrund der wirklich ansprechenden Optik und der umfangreichen Abbildung vieler unterschiedlicher Pflanzen vergebe ich allerdings noch 3 Sterne.

Bewertung vom 06.11.2024
Von dir verraten / Dynasty of Hunters Bd.1
Ried, P. J.

Von dir verraten / Dynasty of Hunters Bd.1


ausgezeichnet

Spannung pur - Freundschaft, Intrigen, Kämpfe und die Frage, wer eigentlich die wahren Monster sind

In diesem Romantasy taucht man in die Welt von Laelia de Bleu ein, eine Adlige, die jahrelang auf das große Event vorbereitet und ausgebildet wurde: die Jagdspiele! Alle Adeligen müssen im Alter zwischen 16 und 18 Jahren dieses Ritual absolvieren, um Teil der Gemeinschaft zu sein - sie müssen hierzu auf einer einsamen Insel ihren Gejagten, einen Bürgerlichen, der per Los ausgewählt wurde, finden und zeichnen. Schaffen sie es nicht, so werden sie von der Gesellschaft ausgeschlossen.

Auf dieses Ritual hat Laelia ihr ganzes Leben lang trainiert, doch bei der Ziehung offenbart ihr Los: Sie ist eine Gejagte.

Am Anfang beginnt die Geschichte noch recht ruhig und es werden die Zusammenhänge der Adelshäuser, die Farben und ihre dazugehörige Magie erläutert, sodass diese Fantasy-Welt langsam beim Lesen vor dem geistigen Auge entstehen konnte. Zwischenzeitlich waren es nur etwas viele Informationen auf einmal und in Kombination mit den französischen Namen war der Einstieg für mich doch etwas holprig. Aber: Das Buch zur Seite legen ist definitiv keine Option, denn alles, was danach folgt, würde man verpassen und das wäre mehr als Schade!

Sobald die Jugendlichen auf der Insel Arc-en-Ciel ankommen, nimmt die ganze Story nämlich ordentlich an Fahrt auf und ich kann schon einmal verraten: Ich wollte das Buch ab dem Punkt gar nicht mehr aus der Hand legen.

Nach und nach wird aus der adeligen, privilegierten Laelia, die mit den Jagdspielen groß geworden ist und diese nie hinterfragt hat, Lia, die Gejagte. Wobei, genau genommen steht sie zwischen den beiden Gruppen. Sie ist keine Jägerin, aber für die anderen Gejagten ist sie, sollten sie ihre Identität herausfinden, auch keine Gejagte. Sie ist schließlich keine Bürgerliche, keine von ihnen.

Und plötzlich fängt sie an das ganze System zu hinterfragen. Es geht nicht nur um die offensichtlichen, physischen Kämpfe, sondern auch um die inneren Konflikte. Auf welcher Seite steht sie? Für wen entscheidet sie sich, wem hilft sie? Wer ist Freund und wer ist Feind? Und welche Konsequenzen hat ihr Wahl letztendlich für die andere Seite? Lia ist eine wirklich starke Protagonistin, die im Verlauf eine wahnsinnige Entwicklung durchmacht. Aufgrund der Ich-Perspektive kann man ihre Gefühle und ihre zwiespältigen Gedanken nachempfinden - und mitfühlen! Diese Zerrissenheit war beim Lesen mehr als deutlich zu spüren.

Aber nicht nur Lia hat mich überzeugt, auch die anderen Charaktere sind toll ausgearbeitet und ich habe viele in mein Herz geschlossen. Kein Wunder, dass ich mit ihnen so sehr mitgefiebert habe.

P. J. Ried kreiert durch ihre lebendigen Beschreibungen eine wunderbar fesselnde, faszinierende und gleichzeitig abscheuliche Welt, die voll von Gefahren ist. Neben den Jägern existieren auch seltsame Kreaturen auf der Insel, wie zum Beispiel ein vor Zorn tobendes Reh mit drei Herzen. Die Gefahr lauert also hinter jeder Ecke und damit auch die Frage, wer denn eigentlich die wahren Monster sind.

Die Spannung zieht sich durch das ganze Buch. Die Intrigen sorgen für ordentlich Nervenkitzel, aber generell ist die ganze Stimmung, die die Autorin hier schafft, absolut fesselnd - und berührend. Denn die inneren Konflikte, die Lia erlebt, sind ergreifend und bewegend. Die Beziehung der Charaktere zueinander haben mich berührt und ein Tränchen habe ich auch verdrückt.

Das Ende war für mich absolut überraschend und mit diesem Cliffhanger habe ich nicht gerechnet. Ich würde am liebsten direkt weiterlesen, weshalb ich mir den nächsten Teil bereits vorbestellt habe.

Mein Fazit kann also nur lauten: Eine absolute Leseempfehlung

Bewertung vom 30.10.2024
Wir treffen uns im nächsten Kapitel
Bickers, Tessa

Wir treffen uns im nächsten Kapitel


gut

Erwartungen nicht ansatzweise erfüllt

"Der vielleicht schönste humorvolle Liebesroman seit »PS Ich liebe Dich«" - so wurde das Buch angekündigt. Dementsprechend waren die Erwartungen hoch, doch leider konnte das Buch diese nicht ansatzweise erfüllen. Das Buch war allerdings auch nicht schlecht, es war "ok". Man könnte auch sagen: absolut durchschnittliches Mittelmaß.

Die Idee hingegen war super. Erins Lieblingsbuch landet versehentlich im öffentlichen Bücherschrank, James findet die Ausgabe und damit auch Erins Anmerkungen in diesem Buch. Und so kam es, dass sie über eben jenen Bücherschrank anfingen in Form von Randnotizen in den Büchern zu kommunizieren, denn dafür sind ja die Seitenränder da, und sich dann in einem anderen Buch trafen. Es hätte so schön sein können...

Doch mit Erin wurde ich einfach nicht warm. Die Protagonistin ist unfassbar stur, wahnsinnig anstrengend und nachtragend sowie teils sehr kindisch. An all ihren Problemen sind immer alle anderen Schuld, das scheint ihr Motto sein. James hingegen fand ich sehr sympathisch und wäre gerne mit ihm befreundet.

Beim Lesen verlor ich ehrlich gesagt öfters den Faden, denn genau dieser rote Faden schien hier und da zu fehlen. Viele Zusammenhänge ergaben erst am Ende einen Sinn und normalerweise empfinde ich es spannend, wenn sich nach und nach alles aufdröselt. In diesem Fall konnte ich der Geschichte aber nur bedingt folgen und statt Spannung war es etwas zäh zum Teil.

Auch den humorvollen Aspekt, den das Buch versprach, suchte ich vergebens. Statt Situationskomik fand ich viele schwere Themen wie Mobbing, psychische Erkrankungen und Verlust. Es ist also keine leichte Lektüre, wie ich erwartet habe. Doch die schweren Themen wurden schön aufgearbeitet und am Ende schließt man das Buch mit dem Wissen, dass jeder irgendwie sein Päckchen zu tragen hat.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich das Buch nicht unbedingt weiterempfehlen würde, da es mich einfach nicht komplett überzeugen konnte. Könnte man halbe Sterne geben, wären es also 2,5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 30.10.2024
Alles, was ich geben kann - The Last Letter
Yarros, Rebecca

Alles, was ich geben kann - The Last Letter


ausgezeichnet

Ich habe tausend Emotionen durchlebt beim Lesen - große Liebe und tiefe Traurigkeit

Wenn ich dieses Buch mit einem Wort beschreiben sollte, dann würde "großartig" wohl nicht annähernd ausdrücken, was ich eigentlich sagen will. Es hat mich mitgerissen, jedes einzelne Wort habe ich aufgesaugt wie ein Schwamm. Ich bin Seite für Seite mehr in die Welt von Ella und Beckett eingetaucht, habe beide Charaktere lieben gelernt. Zwischendurch wollte ich Beckett gerne schütteln und ihm zurufen, er soll Ella doch bitte die Wahrheit sagen, doch gleichzeitig konnte ich ihn so gut verstehen, sein Handeln nachvollziehen. Und auch Ella wollte ich wachrütteln und sie zu mehr Nachsicht bewegen, aber gleichzeitig konnte ich auch ihre Gründe verstehen und all ihre gefühlten Emotionen nachempfinden.

Denn genau das schafft Rebecca Yarros - sie haucht beiden Protagonisten Leben ein und beschreibt die jeweiligen Gedanken und Gefühle so greifbar, dass man in die jeweilige Person reinfühlen kann. Und vor allem: mitfühlt!

All die Charaktere haben unfassbar tolle, besondere Persönlichkeiten erhalten. Da haben wir Ella, die so taff und stark ist, selbst wenn sie das Leben immer wieder in die Knie zwingen will. Beckett zeichnet seine grenzenlose Loyalität aus, seine ruhige Art, ohne fordern, ohne drängen. Und dann sind da noch Ellas Zwillinge Maisie und Colt, die einfach nur bezaubernd und liebenswert ist.

Auch die Kulisse wird wunderbar bildlich beschrieben und die Landschaft sowie die Holzhütten auf Solitude, die Ella vermietet, sorgen für ein idyllisches Bild. Mal ehrlich, wer würde denn dort nicht auch gerne seine Zeit verbringen?

Doch so harmonisch und idyllisch, wie das Setting klingt, ist die Geschichte um Ella und Beckett nicht. Immer wieder habe ich mich beim Lesen gefragt, wie viel Last und Schmerz ein Mensch eigentlich (er)tragen kann. Gleichzeitig schafft Rebecca Yarros die schweren Themen immer wieder mit Hoffnung zu füllen sowie einen mit vielen humorvollen Passagen zum Schmunzeln zu bringen.

Selbst dieses furchtbare Ereignis, das ich wirklich nicht kommen gesehen habe und bei dem ich nicht nur eine Träne beim Lesen verdrückt habe, endet mit Hoffnung und damit, dass es irgendwie immer weitergeht. Die Autorin findet Worte, die einem selbst auch Mut und Kraft schenken können, wenn man selbst gerade in einer schwierigen Zeit ist. Um nicht zu spoilern, möchte ich hier aber nicht genauer drauf eingehen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich jedes Kapitel, jede Zeile, nein, sogar jedes einzelne Wort geliebt habe, wenngleich das Buch auch mein Herz hat brechen lassen. Und trotzdem kann und möchte ich hier einfach nur eine absolute Empfehlung aussprechen, denn lange hat mich kein Buch mehr auf so eine Art und Weise gepackt und bewegt.

Bewertung vom 16.10.2024
Almost isn't enough. Whispers by the Sea / Secrets of Ferley Bd.1
Bright, Jennifer

Almost isn't enough. Whispers by the Sea / Secrets of Ferley Bd.1


gut

Eine Achterbahn der Gefühle

Das Buch ließ mich voller zwiespältiger Gefühle zurück, aber fangen wir von vorne an.

Als Erstes fiel mir das wirklich schöne Buchcover auf. Die blauen Wellen und der rosafarbene Himmel lassen das Cover weich und sanft wirken, absolut passend zu der malerisch beschriebenen Kulisse von der Kleinstadt Ferley.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und flüssig, sodass ich mich direkt in der Geschichte wohlgefühlt habe. Es beginnt alles wie eine typische Enemies to Lovers Geschichte und scheint doch recht vorhersehbar, was in diesem Genre nicht ungewöhnlich ist.

Auf der einen Seite haben wir Summer, die durch ein Feuer alles verloren hat. Auf der anderen Seite ist da Ares, der wie der mysteriöse, dunkle "Bad Boy" wirkt. Die erste Begegnung stand bereits unter keinem guten Stern und kurze Zeit später entpuppt sich Ares auch noch als Summers neuer Mitbewohner. Beide sind sich einig: Sie können sich nicht ausstehen. Und doch, wie kann es anders sein, entwickelt sich da etwas zwischen den beiden.

Nach dem Brand vor vielen Jahren leidet Summer auch jetzt noch unter Albträume und immer wieder tauchen Erinnerungsfetzen auf, die ihr damals niemand glauben wollte. Als sie sich Ares schließlich anvertraute, zweifelte er in keinster Weise an ihren Erinnerungen und will er ihr helfen den Täter zu finden.

Diesen Teil sowie die Entwicklung der Beziehung zwischen Ares und Summer fand ich spannend und fesselnd!

Tja und dann kam der Spicy-Teil, der meiner Meinung nach viel zu viel Raum einnahm und mein Interesse an der Geschichte leider ab beben ließ. Bedauerlicherweise, weil es bis dato wirklich gut war.

Auch die Auflösung, wer für den Brand verantwortlich war, konnte mich anschließend nicht überzeugen. Hier ging meiner Meinung alles viel zu schnell bzw. war zu einfach, was für mich sehr unlogisch und nicht nachvollziehbar war, schließlich wurde der Täter zuvor jahrelang nicht enttarnt.

Das große Ende, was dann folgte, kam für mich so überraschend, dass es mich auf der einen Seite durch den gefühlvollen Schreibstil und der wirklich guten Darstellung der Emotionen sehr berührt hat. Auf der anderen Seite kam diese Enthüllung wie eine plötzliche Explosion, die mich überwältigt und verwirrt, aber auch irgendwie unzufrieden zurückgelassen hat. Hier hätte ich mir gewünscht, dass man im Verlauf des Buches kleine Andeutungen oder ein zwei Hinweise zuvor gehabt hätte, sodass man einen roten Faden erkennen kann.

Aufgrund all dieser Aspekte würde ich das Buch nur bedingt weiterempfehlen und rate jedem, der das Buch lesen möchte, auf jeden Fall dringend dazu, zunächst die Trigger-Warnung zu lesen.

Bewertung vom 15.10.2024
Take Me Home to Willow Falls
Milán, Greta

Take Me Home to Willow Falls


ausgezeichnet

Ich habe jede einzelne Zeile geliebt

Wenn sich draußen die Bäume bunt färben, die Temperaturen langsam sinken und man sich zu Hause mit einer Decke aufs Sofa kuscheln möchte, dann ist dieses Buch genau die richtige Gesellschaft für angenehme Stunden voller Gemütlichkeit, Emotionen und vor allem ganz viel Liebe.

Cassie war mir direkt sympathisch und als dann die Hochzeit scheiterte und sie all die Schuld tragen sollte, fühlte ich mit ihr mit. Ihre Emotionen waren so greifbar, ihre Verzweiflung spürbar - und dann kam Jared um die Ecke.

Ich fand es toll, dass dieses Buch abwechselnd aus der Sicht von Cassie und Jared geschrieben wurde, denn als Leser konnte man so mit beiden mitfiebern und sie gleichermaßen unfassbar gut verstehen. Auch wenn ich den beiden gerne mal einen kleinen Schubser gegeben hätte, so ist dieser langsame Beziehungsaufbau doch genau richtig für die vielen "hach"-Momente, die mich glückselig seufzen lassen haben beim Lesen.

Greta Milán schafft es ihre Wörter zum Leben erwachen zu lassen und ich konnte mir die idyllische Kleinstadt Willow Falls, den süßen Blumenladen und all die Nebencharaktere bildlich vorstellen - und ich habe all jenes sofort in mein Herz geschlossen. Gut, bei dem ein oder anderen Nebencharakter hätte ich mir zwischendurch die Haare raufen können, aber die Autorin schafft es überraschenderweise, dass man auch diesen letztendlich irgendwie mit Nachsicht begegnet, ohne einen tieferen Groll zu hegen.

Durch den sehr bildlichen und gefühlvollen Schreibstil fühlte es sich an, als wäre ich "live" dabei gewesen. Der ganze Aufbau des Buches sowie die kleinen Nebenstränge haben mich absolut überzeugt und während ich einerseits gar nicht wollte, dass meine Zeit in Willow Falls endete, so habe ich mit einem rundum glücklichen Gefühl das Buch beendet.

"Take Me Home to Willow Falls" ist ein romantischer, liebevoller und humorvoller Wohlfühl-Roman, der (nicht nur im Herbst) eine absolute Leseempfehlung ist und zum Schmunzeln, Fühlen und Lieben einlädt.

Bewertung vom 15.10.2024
Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
Gilmore, Laurie

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance


gut

Schöne Idee, aber das gewisse Extra fehlt...

Das herbstliche Cover finde ich sehr ansprechend und auch einprägsam. Es ist so markant, dass es mir sofort im Gedächtnis blieb und es mir dementsprechend mehrfach auffiel, denn gefühlt war es bereits gehypt, bevor es überhaupt veröffentlicht wurde.

Aus diesem Grund, und weil ich Gilmore Girls damals sehr geliebt habe, stand das Buch auch auf meiner "Ich muss es unbedingt lesen"-Liste. Vielleicht waren meine Erwartungen dementsprechend hoch?

Beim Lesen fallen direkt die Parallelen zu Gilmore Girls auf. Während Jeanie ununterbrochen wie ein Wasserfall am plappern ist und damit stark an Lorelai erinnert, stellt der launisch, grummelige Logan einfach eins zu eins Luke dar. Und Dream Harbor? Ich würde sagen, die süße Kleinstadt hat genau so viel Charme wie Stars Hollow!

Perfekte Grundlage für einen gemütlichen, herbstlichen Liebesroman eigentlich. Und doch konnte mich das Buch einfach nicht richtig überzeugen. Auch wenn ich die Hauptcharaktere wirklich sehr sympathisch fand, fehlte mir letztendlich das gewisse Extra. Die Entwicklung der Beziehung ging für mich teilweise zu schnell, einige Stellen waren dementsprechend für mich etwas holprig bzw. nicht nachvollziehbar und ich vermisste die tiefgehenden Gespräche und Emotionen.

Es hat mich nicht richtig gepackt und mitfiebern lassen, was ich sehr schade finde. Ich hatte mich auf einen cozy Liebesroman gefreut, bei dem man sich beim Lesen einkuscheln kann und vor allem mitfühlen kann. Aber eben jenes Gefühl blieb leider aus.

Trotz allem ist es aber eine nette, romantische und witzige Geschichte, die für leichte und gemütliche Lesestunden sorgt und prima zu der nun kommenden Herbstzeit passt.

Ich würde das Buch aber nur bedingt weiter empfehlen, da mir wie gesagt die Tiefe fehlte und es wohl kein Buch ist, was mir langfristig im Gedächtnis bleiben wird. Schade!

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