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Bewertungen
Insgesamt 6 BewertungenBewertung vom 04.02.2025 | ||
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Das erste Buch von Christoph Kramer „Das Leben fing im Sommer an“ hat mich wirklich begeistert. Es hat mir sehr viel Freude bereitet, und die nicht ganz 250 Seiten haben mich zurück versetzt in eine Zeit, in der auch ich die Kinder- und Jugendzeit genießen konnte - mal unbeschwert, mal mit Kummer und Herzschmerz behaftet. Wenngleich der ehemalige Fußballprofi zu Beginn darauf hinweist, dass etwaige Ähnlichkeiten von Personen rein zufällig seien, so liegt es natürlich auf der Hand, dass er über seine eigenen Erfahrungen und seinen Werdegang beschreibt, mit einer körperlich-geistigen Entwicklung bis hin zum Fußballprofi. Der Schreibstil ist leicht und gut zu lesen , eine unterhaltsame Lektüre, die ich an einem einzigen Sonntag „verschlungen“ habe. Erzählt wird aus der Sicht von Chris, der eine schöne Kindheit auf dem Gehöft seiner Eltern verbringt, viel draußen ist, in einer Zeit, wo das Handy nicht der Mittelpunkt des Lebens war. Chris entdeckt mit 4 seine Leidenschaft zum Fußball, obschon seine Mutter ihn lieber zum Musikunterricht schicken würde. Beim Training bei „ seinem“ Fußballklub BV Gräfrath 09 wird er von einem Scout von Bayer Leverkusen entdeckt, zum Probetraining eingeladen und gelangt so an deren Akademie. Leider erfährt er nach 9 Jahren Training dort, dass man ihn nicht übernehmen werde, er sei „zu klein und schmächtig.“ Das lässt in ihm den Entschluss reifen „Und nun erst Recht!“. Während Chris auf dem Schulhof wegen seiner fussballerischen Qualitäten als „König des Schulhofs“ Anerkennung genießt, hat er selbst Komplexe und leidet an Minderwertigkeitsgefühlen. „„Ich war zerfressen von Selbstzweifeln. Akne, eher schmächtig und nicht sonderlich groß“ beschreibt er sich. Um zu Feten eingeladen zu werden, müssen er und sein engster Freundeskreis sich schon etwas einfallen lassen. Sein großer Schwarm ist „Debbie“, das schönste Mädchen überhaupt. Erster Liebeskummer folgt, einige Eskapaden, die jedoch allesamt dazu beitragen, aus dem Teenager einen Mann reifen zu lassen bei dem das „Sommermärchen“ dann auch mit einem Weltmeistertitel und dem zufälligen Kennenlernen seiner heutigen Ehefrau ein für den Leser zufriedenstellendes Happy End findet. Für mich ein schönes Buch, mit einem farbenfrohen Cover, das einen motivisch gedanklich in die Vergangenheit zurückführt – ein Freibad, ein hoher Sprungturm, und die Entscheidung darüber, ob ich nun bereit bin zu springen oder nicht… |
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Bewertung vom 01.02.2025 | ||
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Überwintern. Wenn das Leben innehält Dieses Buch fiel mir sofort in der Bücherei auf, ich mußte es einfach haben: Ein wunderschönes Cover, dazu ein höchst viel versprechender Buchtitel " Überwintern. Wenn das Leben innehält". Den Kauf dieses Werkes der britischen Autorin Katherine May habe ich nie bereut, das Buch habe ich in nur zwei Tagen ausgelesen, und es hat mir sehr viel gegeben. Für mich kam es genau zum richtigen Zeitpunkt, befand´ ich mich in einer ähnlichen Situation wie die Hauptperson in dieser Geschichte, in der die Britin erzählt von ihren Zeiten, als ihr Leben „auf Eis“ lag. Sie ist knapp 40, leidet an einer Verdauungsstörung mit heftigsten Beschwerden, hat gerade ihren Job als Dozentin gekündigt, ihr Mann ist mit einem Blinddarmdurchbruch knapp dem Tode entronnen und auch wegen schulischer Probleme wird der kleine Sohn vorerst zu Hause unterrichtet. Die Protagonistin gerät in eine tiefe Sinnkrise, der sie zunächst auszuweichen versucht, indem sie sich mit profanen Dingen wie backen, Gemüse einkochen, Lichterketten anbringen, ablenkt. Aber die Depression mit schlaflosen Nächten läßt sich auch davon nicht aufhalten. May macht sich auf eine Reise, durch die "Winter"-Zeit, wie sie den Zustand ab da benennt - eine , die gut 260 Seiten, in sieben Kapitel eingeteilte, die Monate von September bis März umfassende... |
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Bewertung vom 28.01.2025 | ||
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Mit großem Interesse habe ich das fast 395 Seiten umfassende Buch „Berauscht der Sinne beraubt Eine Geschichte der Ekstase“ von Racha Kirakosian gelesen. Bereits das Cover ist ein Hingucker hat mich sowohl durch Farb- und Motivwahl begeistert, nach dem Lesen des Buches noch etwas mehr, die Buchautorin hat gewußt, was sie tut. Das durchweg wissenschaftlich ausgerichtete Werk, das die Autorin in fünf Kapitel unterteilt hat, hat in mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen, habe ich mich selbst so intensiv mit dem Thema "Ekstase" noch nie wirklich auseinandergesetzt. Schlichtweg begeistert hat mich die sorgfältige Recherche der Professorin für Mediävistik. Umfasst das Thema ein so wahnsinng riesiges Untersuchungfeld, dass man damit, wie die Autorin selbst anmerkt, locker mehrere solcher Bücher inhaltlich füllen könnte. "Wie Recht sie damit hat!", habe ich mit nach der Lektüre gedacht. Ist der Zustand der Ekstase wirklich so vielschichtig und ambivalent, reicht sie vom Glücksempfinden bis hin zu Schmerz, Lust und Sehnsucht, und ist somit unmöglich zu fassen. Das betont die Autorin aber auch immer wieder. |
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Bewertung vom 22.01.2025 | ||
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Dieser Roman ist einfach etwas ganz Besonderes und so völlig anders, als das, was man sonst so an Buchneuheiten findet. So wundert es nicht, hat man die etwas mehr als 250 Seiten gelesen, dass das Cover sehr schlicht und ruhig gehalten ist, wer die Botschaft aus diesem Roman allerdings erkannt hat, versteht sowohl Farb- als auch Motivwahl und den Titel! Mit viel Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl ist es der Autorin Susann Pásztor gelungen, "schwere" Themen, die auch heute für meine Begriffe immer noch häufig als Tabu behandelt werden, nahe zu bringen: Verlust und Trauer, Mut, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Wut. Es geht um die frisch verwitwete und pensionierte Grundschullehrerin Marlene, aus deren Sicht das gesamte Geschehen grandios und authentisch erzählt wird. Sie kämpft mit dem Selbstmord ihres Mannes Rolf, einem ehemaligen Landarzt, der sie "zurückgelassen" hat in einem für sie nunmehr sinnlosen Leben. Er litt an einer unheilbaren Erkrankung und hatte sich für seinen Freitod entschieden, die notwendigen Medikamente hierzu waren für ihn als Mediziner leicht verfügbar. Ursprünglich wollte sie mit ihm aus dem Leben scheiden, was ihr Mann allerdings gezielt zu verhindern wusste. Das hatte Marlene unendlich wütend gemacht. Der Gedanke an das Sterben lässt sie auch nach dem Begräbnis nicht los, obwohl Rolfs drei Söhne aus erster Ehe nichts unversucht lassen, Marlene aus ihrer Teilnahmslosigkeit am Leben "herauszuzwingen". Zu ihnen hat sie aber nicht wirklich eine innige Beziehung, ohnehin fällt ihr das eher schwer, Nähe zu Menschen wirklich zuzulassen und sich zu öffnen. Erst mit dem Handwerker Jack, einem ihrer ehemaligen Schüler, nimmt Marlenes´ Leben eine entscheidende Wendung. Zahlreiche sensible Gespräche zwischen den beiden, mit viel Einfühlungsvermögen aber durchaus auch humorvoll, lassen den Leser teilhaben an einer Entwicklung von Marlene. Eine nahe Bekannte, die Ärztin Ida, sowie eine frühere Freundin, reihen sich dann noch in die Geschichte ein, dies geschieht "leise", unspektakulär, und dennoch intensiv und zum Schluß auch mit einem überraschenden und Hoffnung machenden Ende! Ich habe das Buch „Von Hier Aus Weiter“ und seine Botschaft sehr intensiv gespürt, es hat mich im Nachhinein noch sehr beschäftigt und meinen Blick auf das „Hier und Jetzt“ und was mir wirklich wichtig ist in meinem Leben noch einem neu justiert. Dank an die Autorin! |
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Bewertung vom 17.01.2025 | ||
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Dieses Buch hat mich schlichtweg in seinen Bann gezogen. Obschon 572 Seiten umfassend, die sich auf 85 Kapitel verteilen, habe ich "The Favourites" in zwei Tagen ausgelesen! Die Art und Weise, wie die Autorin Layne Fargo ihren Roman präsentiert, hat mich einfach so fasziniert, dass ich immer Weiterlesen mußte. Im Mittelpunkt des Ganzen steht das junge Paar Kat und Heath. Beide stammen aus sehr einfachen Verhältnissen. Kat beschließt mit vier Jahren, die beste Eisläuferin aller Zeiten zu werden. Da Heath Kat vergöttert, beschließt er Alles zu tun, um sich ihre Liebe zu sichern - so schließt er sich ihrem Traum des Eiskunstlaufes an und wird ihr Eislaufpartner. Während Kat vom Ehrgeiz nahezu zerfressen ist und Alles dafür gibt, die Beste zu werden, kann Heath diesen Ansprüchen nicht immer gerecht werden. Hinzu kommen Intrigen, Korruption, gnadenloses Konkurrenzgebahren bis hin zur Sabotage, die die Liebe der beiden auf große Proben stellt. Was wie ein Traum anfängt, entwickelt sich im Verlauf manchmal zu einem wahren Albtraum. Während Kat sich immer mehr vom Glamour der Eiszene beeinflussen lässt, führt dies zu Rissen in der bis dato unzerstörbaren Verbindung der beiden bis hin zu Trennung im Wechsel mit Versöhnung. Auf der Höhe ihres Zenits, wo endlich das Ziel in greifbarer Nähe erscheint, geschieht dann etwas Furchtbares, das alles bis dahin Geschehene in den Schatten stellt. |
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Bewertung vom 12.01.2025 | ||
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Dieses Buch von Aline Abboud (in Zusammenarbeit mit Nana Heymann) habe ich an einem Wochenende ausgelesen. Es hat mich so gefesselt, dass ich es einfach nicht zur Seite legen konnte. Auf den knapp 240 Seiten gibt die bekannte Tagesthemen-Moderatorin deutsch-libanesischer Abstammung tiefe, teils sehr persönliche Einblicke in ihr Leben, und ihre innige, besondere Verbindung mit dem Libanon. "Dieses Land ist ein Teil von mir", schreibt die 1988 in Ost-Berlin geborene Journalistin in einem von insgesamt 25 Kapiteln, in einem fesselnden und ansprechenden Schreibstil, der das Lesen des Buches "Barfuss in Tetas Garten" einfach angenehm macht. Die Autorin wächst im "Osten" Berlins auf, als Tochter eines libanesischen Vaters, der zu der Zeit in den letzten Zügen seines Fotografie-Studiums zwischen Leipzig und Berlin hin- und herpendelt, und ihrer Ostberliner Mutter Christine, die ein Pharmacie-Studium macht. Mit 3 1/2 Jahren kommt sie im Sommer 1991 zum ersten Mal in den Libanon - 5 Wochen, die ihr Leben nachhaltig geprägt haben, wie sie sehr schön schreibt - die Besuche in Omas (Tetas) Garten, die intensiven Begegnungen mit Familie, Land und Menschen, die Gepflogenheiten des Landes mit "Mokka-Trinken" als Zeichen der Gastfreundschaft, den frischen selbst gemachten Pommes am Strand, dem Salat Taboulé...Immer wieder schwärmt die Autorin vom "jungen und lebendigen" Libanon, einem Land, das man ganz anders aus Erzählungen kennt. Und ja, sie schreibt sogar einmal davon, dass ihre Mutter den Libanon beim Kennenlernen ihres Vaters gar nicht kannte, sondern dieses Land anfänglich irrtümlich mit Libyen verwechselte. Aline Abboud beginnt allerdings erst mit 15, sich mit ihrer Identität zu befassen. Und heute, selbst Mutter einer kleinen Tochter, der sie als "Viertellibanesin" ebenso wie ihrem Vater dieses wunderschöne Buch gewidmet hat, schaut sie zum Abschluß fast wehmütig auf "ihren" Libanon, der sich gewandelt hat. Persönliche Bilder, die Aline Abboud von sich auf mehreren Seiten zeigt, schaffen eine besondere Nähe zur Autorin und machen das Buch noch persönlicher. Konnte ich auf den ersten Blick nichts mit dem Cover das Buches - ein Kind in einem Garten- anfangen, so verstand ich nach dem Lesen sehr wohl die Entscheidung hierfür! 1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich. |
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