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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Katie
Wohnort: 
Ulm

Bewertungen

Insgesamt 203 Bewertungen
Bewertung vom 01.06.2025
Himmlischer Frieden
Wen, Lai

Himmlischer Frieden


ausgezeichnet

Basierend auf ihrem eigenen Leben, erzählt Lai Wen eine fiktionalisierte Geschichte ihres aufwachsens in China und endet mit der brutalen Niederschlagung der Proteste auf dem Platz des Himmlischen Friedens 1989. Dabei verknüpft die Autorin gekonnt Thematiken der Pubertät, von Freundschaften, dem Verhältnis zur Familie mit der politischen Situation und gibt damit den Protesten und wie diese entstanden sind individuelle Gesichter. Man spürt die Hoffnung, die Solidarität, den unfassbaren Mut, aber auch die große Angst, die einen in einem solchen System unablässig begleitet.

Ihre bildhafte Sprache sowie die Selbstreflektion der Hauptperson haben wir mir sehr gut gefallen. Die Geschehnisse sind noch nicht lange her und es ist mehr als bedrückend, dass diese gewaltsame Niederschlagung vor den Augen der Welt möglich war. Und gleichzeitig, auch gerade in Anbetracht der heutigen Weltgeschehnisse, leider nicht überraschend.

Bewertung vom 25.05.2025
Die LET THEM Theorie
Robbins, Mel;Robbins, Sawyer

Die LET THEM Theorie


ausgezeichnet

Das Buch liest sich flüssig und schnell - auch wenn ich an einigen Stellen die Übersetzung nicht zu 100% gelungen finde. Mel untermauert die Theorie mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und teilt auch viele persönliche Geschichten. Dabei hat mir besonders gefallen, dass es nicht darum geht, in Zukunft locker-flockig durchs Leben zu tanzen, aber dass diese zwei Worte einem dabei helfen können, anders mit Situationen und Menschen umzugehen. Und da es nur zwei Worte sind, denke ich, dass man sich in entscheidenden Momenten, diese schnell (er) vor Augen halten kann - daher auch die vielen Menschen, die sich für ein Tattoo entschieden haben.

An einigen Stellen, gibt es viele Wiederholungen, diese haben meinen Lesefluss aber nicht wirklich gestört. Und vielleicht helfen sie auch, das Ganze zu verinnerlichen.

Bewertung vom 11.05.2025
Vorsehung
Moriarty, Liane

Vorsehung


ausgezeichnet

Als großer Fan von Liane Moriarty habe ich mich schon sehr auf ihr neues Buch gefreut - und wurde nicht enttäuscht! Auch wenn ich zugeben muss, dass ich ein paar Seiten brauchte, um rein zu finden. Die Kapitel werden aus der Sicht bzw. über verschiedene Personen geschrieben und anfangs tat ich mir damit etwas schwer. Aber es hat sich gelohnt dran zu bleiben.

Auf einem Flug sagt Cherry den Passagieren vorher in welchem Alter und woran sie sterben werden. Wie geht man mit so einer Vorhersage um?
Durchgehend wird die Spannung aufrecht erhalten. Gleichzeitig sind die unterschiedlichen Charaktere toll beschrieben und man kann sie sich sehr bildlich vorstellen.
Darüber hinaus geht es um tiefere Fragen über das (auch eigene) Leben. Wir wissen alle, dass wir sterben - aber leben meist nicht so. Was macht ein zufriedenes Leben aus?
Gleichzeitig zeigen die verschiedenen Lebenswege, dass Änderung immer möglich ist.

Ich konnte das Buch kaum weg legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht!

Bewertung vom 06.05.2025
Urlaub vom Patriarchat
Oertel, Friederike

Urlaub vom Patriarchat


ausgezeichnet

Eine ganz große Leseempfehlung von mir! Das knallige Cover als auch der Titel haben bei mir zunächst Assoziationen eines "Feel-good"-Buches geweckt, aber das Buch hat mich total überzeugt. Der Autorin gelingt eine interessante und vor allem authentische Kombination aus historischen Fakten, der heutigen Realität und ihrer ganz persönlichen Situation. Dabei lernt man viel übers Patriarchat als auch Matriarchat, über Theorien, und dem wie es in der Praxis aussieht. Gleichzeitig wird man angeregt über das eigene Leben nachzudenken. Ich gebe zu, dass ich selbst erst in den letzten Jahren über den Einfluss patriarchaler Strukturen auf die Gesellschaft im allgemeinen und mich im speziellen angefangen nachzudenken. Ich denke, das Buch hilft sich mit dem Thema auseinanderzusetzen - ganz ohne erhobenen Zeigefinger, sondern sehr nahbar.

Bewertung vom 26.04.2025
Staying Alive
Mirasol, Eva

Staying Alive


ausgezeichnet

Ich war mir vor allem aufgrund des Covers nicht sicher, was mich erwartet, wurde aber sehr positive überrascht! Staying Alive ist tatsächlich alles andere als ein Arztroman: es ist ein knallharter Blick auf die Realität in der Notaufnahme eines deutschen Krankenhauses. Dabei gelinkt es der Autorin mit witzigem Sarkasmus die Perspektive der Ärzteschaft auf der einen, als auch der Patienten auf der anderen Seite zu beleuchten. Und als fachfremder Leser fragt man sich vor allem: wie hält man das auf Dauer aus? Es scheint fast schon ein Wunder, dass nicht mehr schief geht... Überarbeitet und am körperlichen und geistigen Limit. Alleine aufgrund des Zeit- und Personalmangels bleibt wenig Zeit für Zwischenmenschliches.
Mir hat auch gefallen, wie medizinisches Fachwissen einfach erklärt wurde und an passenden Stellen mit eingeflossen ist. Als auch die Hierarchien, die herrschen.
Die persönliche Liebesgeschichte und die damit einhergehenden Geschehnisse, kamen etwas zu kurz und hätte es für meinen Geschmack auch nicht unbedingt gebraucht. Andererseits bietet es natürlich auch nochmal den Blick auf das Privatleben der Ärzte.

Alles in allem, eine große Leseempfehlung!

Bewertung vom 20.04.2025
Nur du weißt, wer du bist
Wiebusch, Michaela

Nur du weißt, wer du bist


ausgezeichnet

Ich gebe ehrlich zu, dass der Titel und das Cover mich zunächst etwas abgeschreckt haben. Ich habe eine unrealistische Feel-Good Story erwartet - und wurde positiv überrascht! Gleich zu Beginn wird klar gestellt, dass es nicht darum geht innerhalb von nur einer Woche sein ganzes Leben umkrempeln zu können, sondern dass dies Zeit braucht. Aber in der Woche mit der Agentur für Selbstwert werden die Samen gesät, die Lena dann selber weiterpflegen muss. Dabei geht es nicht nur um positive Affirmationen, sondern auch mögliche Kritikpunkte werden aufgegriffen, als auch, wie schnell wir in alte Denk- und Verhaltensmuster verfallen und das dies auch menschlich ist. Durch kleine Übungen, die man aufs eigene Leben anwenden kann, bekommt der Roman einen Ratgeber/Self-Help Charakter.
Dies war mein erstes Buch von Michaele Wiebusch, aber ich werde mir jetzt auch ihre anderen Bücher, die ja auch in eine ähnliche Richtung gehen, anschauen!

Bewertung vom 10.04.2025
Tuberkulose
Green, John

Tuberkulose


ausgezeichnet

Ich gebe zu, dass ich mich noch nie mit dem Thema Tuberkulose beschäftigt habe und von meinem priviligiertem Standort aus dachte, dass diese Krankheit der Vergangenheit ist. John Green schafft es das Thema von verschiedenen Seiten zu beleuchten und verbindet persönliche, individuelle Geschichten mit Sachinformationen zu verbinden und diese auch für mich als Laien verständlich zu erklären. Die Situation ist erschreckend und gleichzeitig leider nicht überraschend. Und man bleibt mit einem hilflosen Gefühl zurück.
Gleichzeitig ist da ein kleiner Hoffnungsschimmer und die Arbeit der Aktivisten, vor allem ehemalig Betroffenen ist bewundernswert, als auch das Engagement des Autors.

Gerade nachdem ich das Buch beendet habe, habe ich einen Beitrag der WHO gesehen, in dem dargelegt wurde, dass Tuberkulose tatsächlich auch in den Mitgliedsländern von WHO Europe Menschen betrifft und auch hier Menschen immer noch daran sterben (natürlich trifft es im Verhältnis viel weniger Menschen auf unserem Kontinent).

Bewertung vom 31.03.2025
Super-Dad und die explodierende Kacke
Unkari, Arttu

Super-Dad und die explodierende Kacke


sehr gut

Wer steckt hinter der Kackexplosion? Oona, die Tochter des Super-Dad Polizistin, ist bei ihren Ermittlungen wesentlich erfolgreicher als ihr Vater. Aber kann sie es verhindern, dass alle Schulen in die Luft fliegen?
Ein wirklich witziger und unterhaltsamer Kinder-Krimi mit schönen Illustrationen und einer konservativen Mecker-Omi, die immer wieder in kleinen Zitaten ihren Senf zur Geschichte dazu gibt.
Oona ist clever und hat ihren eigenen Kopf - das fand ich sehr gut umgesetzt. Einzig, dass der aufgeblasene Vater bis zum Schluss die Fähigkeiten seiner Tochter sieht und ihren Erfolg als seinen ausgibt, hat mich etwas geärgert. Das gehört natürlich zu seinem Charakter und wird vermutlich auch für die weiteren Folgebände so aufrecht erhalten, aber als "Message" fand ich es eher nervig. Auch, dass Oona sich damit wohl abgefunden hat.
Aber ansonsten sehr lustig und modern geschrieben.

Bewertung vom 20.03.2025
Lebensschlenker
Meierhenrich, Nova

Lebensschlenker


ausgezeichnet

Mutig und ehrlich erzählt Nova Meierhenrich von ihrer ganz persönlichen Kinderwunschreise. Vielleicht gerade weil man schon zu Beginn weiß, wie die Reise für sie endet, macht es die Erzählung noch herzzereißender. Die Komplikationen durch ihre Bekanntheit haben mich ebenfalls berührt . die Tatsache, dass sie damit auch noch umgehen musste in einer sowieso schon schmerzhaften Situation. Besonders gelungen fand ich auch die Ergänzung durch die unterschiedlichen Geschichten der anderen Frauen, die in ihrer Individualität ebenfalls betonen, dass jeder seine eigene Antwort auf die "K-Frage" finden muss und es uns als Außenstehende nicht zusteht darüber zu urteilen. Das gilt natürlich für die viele Lebensbereiche, aber der Kinderbereich ist sicher einer, über den die Gesellschaft als Ganzes und jeder Einzelne oft festgemauerte Ansichten hat, die nicht selten anderen übergestülpt werden sollen.

Bewertung vom 16.03.2025
Die Summe unserer Teile
Lopez, Paola

Die Summe unserer Teile


ausgezeichnet

Drei Generationen, drei Frauen, Mütter und Töchter. Ein Roman, der sich über Jahrzehnte spannt und über verschiedene Kulturen und Länder. in sehr bildhafter Sprache werden Gefühle und Gedanken der drei Frauen geschildert. Vieles ist sicher universal - Unverständnis und Missverständnisse zwischen den Generationen, die Liebe zur Tochter und der Wunsch sie zu beschützen. Aber was gut gemeint ist, ist nicht automatisch gut. Geprägt von der jeweils eigenen Kindheit und dem eigenen Lebensweg, handeln die Frauen, wie sie es für das Beste halten. Einerseits ein Gefühl des Feststeckens, aber auch Möglichkeiten eines Neubeginns.
Ich finde der Roman beleuchtet aus den drei Perspektiven, wie es zu Entfremdung in der Familie kommen kann und tut dies ohne zu verurteilen.
Es steckt viel Schmerz in den Zeilen und der Roman hat mich sehr berührt.