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Maddinliest
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Borken

Bewertungen

Insgesamt 914 Bewertungen
Bewertung vom 22.02.2025
König von Albanien
Izquierdo, Andreas

König von Albanien


sehr gut

Station der Unruhigen

Als Doktorant einer Irrenanstalt erhält Alois Schilchegger im Jahre 1913 einen neuen Patienten. Ein gewisser Otto Witte behauptet mit aller Überzeugung, er sei für fünf Tage der König von Albanien gewesen. Dies wird zunächst stark in Frage gestellt, aber bei der weiteren Behandlung erzählt Otto Witte seine Geschichte, die nicht nur die weiteren Patienten, sondern auch das Personal der Anstalt in denn Bann zieht. Alois Schilchegger erkennt auch im Aufblühen seines Patienten Behandlungsmöglichkeiten, die vermeintlich auch grundsätzlich Anwendung finden können. Ist Otte Witte nun wirklich König gewesen und kann er entlassen werden?

Der deutsche Autor Andreas Izquierdo konnte mich mit seinen Geschichten und Büchern schon mehrfach begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk "König von Albanien" gestartet bin. Er erzählt die Geschichte in seinem gewohnt bildreichen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der die Geschehnisse lebendig vor Augen führt. Sein Buch beruht auf den historischen Hintergrund des vermeintlichen Hochstaplers Otto Witte, der stets behauptete, für fünf Tage der König von Albanien gewesen zu sein. Wirklich belegt konnten die Erzählungen niemals, aber wenn sie damals so leidenschaftlich und überzeugend vorgetragen wurden, wundert es nicht, dass Otto Witte sogar den Titel in seinen Ausweispapieren notieren ließ. Ob er nun schizophren oder ein Betrüger war mal dahingestellt, aber die abenteuerliche Geschichte konnte mich in den Bann ziehen und Andreas Izquierdo gelingt es, sie mit viel Leben zu füllen.

Insgesamt ist "König von Albanien" ein aus meiner Sicht sehr gelungener historischer Roman, der sehr unterhaltsam eine Reise in die Vorkriegszeit des ersten Weltkriegs ermöglicht. Der Roman überzeugt mit einer lebendigen Geschichte, die man nie so wirklich ernst nehmen kann, aber doch irgendwie stimmen könnte. Gerade dieses Verwirrspiel und das erzählerische Talent des Autors machen das Buch äußerst lesenswert, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Bewertung vom 22.02.2025
Vor der Stille
Johannsen, Anna

Vor der Stille


sehr gut

Spannender Krimi aus dem Emsland

Im Emsland kommt die einberufene SOKO mit einem Mordfall nicht wirklich weiter. Eine Frau wurde tot aus dem Kanal geborgen, in der Lunge aber Leitungswasser entdeckt, so dass das Opfer scheinbar bereits tot war, als es vom Täter ins Wasser gebracht wurde. Das erfolgreiche Ermittler-Duo Hanna Will und Jan de Bruyn wird hinzugezogen und die Recherchen werden noch einmal verstärkt. Es treten Ungereimtheiten beim Leben des Opfers auf. Die Wohnung macht den Eindruck, als wäre sie teilweise für Filmaufnahmen genutzt worden und lässt vermuten, dass die Frau eventuell von sich selbst Aufnahmen ins Netz gestellt hat...

Ich habe schon viel Gutes von den Kriminalromanen aus der Feder der Autorin Anna Johannsen gehört und bin daher mit viel Vorfreude in ihr neues Werk "Vor der Stille" gestartet. Es ist der dritte Band aus der Reihe um das sympathische Ermittler-Duo Anna und Jan und ich hatte als Quereinsteiger zu keiner Zeit Verständnisprobleme. Anne Johannsen erzählt die Geschichte in einem temperamentvollen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mir sehr gut gefallen hat. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Leiche direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die vielschichtigen Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Die Charaktere der beiden Hauptprotagonisten sind interessant gezeichnet, allerdings nimmt ihr privater Bereich schon einen großen Raum in der Geschichte ein. Die Storyline wurde gut konzipiert, so dass ich bis zum Finale gefesselt war.

Insgesamt ist "Vor der Stille" für mich ein gelungener Kriminalroman einer Reihe, die viel Potential verspricht. Ein wohldosierter Lokalkolorit, interessant Fälle in einer durchdachten Story und natürlich das Erzähltalent der Autorin tragen zum Gelingen bei. Ich freue mich auf weitere Fälle, empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 22.02.2025
Sing mir vom Tod
Pochoda, Ivy

Sing mir vom Tod


sehr gut

Harter Thriller mit Tiefgang

Dios und Florence, genannt Florida, sind Zellengenossinnen im Frauengefängnis. Ihr harter Alltag hat sich abgehärtet und sie bekommen eine neuen Chance, als sie überraschend auf Bewährung entlassen werden. Der folgende Roadtrip, an denen sich die Wege der beiden immer wieder kreuzen entwickelt sich zunehmend zu einem Fiasko. Beide Frauen mit ihren Geschichten und ihrer inneren Härte kollidieren mit dem System und treffen dann auf eine dritte Frau, die ebenfalls über eine erhebliches Gewaltpotential aufwartet und mit viel aufgestauter Wut ihren Ermittlerdienst nachgeht.

Die amerikanische Autorin Ivy Pochoda konnte mich mit ihrem Roman "Diese Frauen" komplett begeistern. Mit viel Vorfreude und einer entsprechenden Erwartungshaltung bin ich in ihr neues Werk gestartet, welches aber das Niveau aus meiner Sicht nicht halten konnte. Ivy Pochoda erzählt die Geschichte in einem harten und sehr vielschichtigen Schreibstil, mit dem sie auf die vorgezeigten Schicksale ihrer Protagonistinnen schonungslos hinweist. Der Spannungsbogen wird um den ungewissen Fortgang der beiden Schicksale von Florence und Dios gut aufgebaut und über den ereignisreichen und gnadenlosen Roadtrip der beiden Frauen auf einem aus meiner Sicht gehoben Niveau gehalten. Die Autorin arbeitet die schon als teilweise hoffnungslos zu beschreibende Situation der beiden Frauen gut heraus und versucht durch die mit den Kapiteln verbundenen Perspektivwechseln einen tieferen Einblick in das bestehende Milieu zu geben. Das Ganze wies aber für mich einige Längen auf und verwirrte zum Teil mit nicht ganz eindeutig zuzuordnende Perspektiven. Nichts desto trotz wirkt das Buch sehr wertig und hat mich auch noch im Nachgang länger beschäftigt.

Insgesamt ist "Sing mir vom Tod" sicherlich ein lesenswertes und durchaus anspruchsvoller Roman, der aber für mich nur wenig die Titulierung eines Thrillers verdient hat. Die gut integrierte Gesellschaftskritik und der gehobene Erzählstil der Autorin lassen mich das Buch weiterempfehlen und mit guten vier von fünf Sternen bewerten.

Bewertung vom 22.02.2025
Letztes Glückskeks
Dutzler, Herbert

Letztes Glückskeks


ausgezeichnet

Franz Gasperlmaier ermittelt wieder

Altaussee bekommt internationalen Besuch. Eine chinesische Delegation hat sich eingefunden und überdenkt eine Investition auf der Grundlage des Tourismus in Altaussee. Kein Wunder, dass der neue Vorsteher des Tourismusbüros Feuer und Flamme ist, winken doch vielleicht lukrative Kooperationen. Leider treibt kurze Zeit später einer der Delegierten tot im Hotelpool und die Frage, die sich schnell auftut, war es ein zwischenmenschliches Drama oder vielleicht schon ein Mord mit hochpolitischem Hintergrund. Franz Gasperlmaier und sein Team nehmen mit viel Charme und einem sympathischen Spürsinn die Ermittlungen auf...

Ich habe bereits viele Kriminalromane vom österreichischen Autor Herbert Dutzler gelesen und er hat mich eigentlich noch nie enttäuscht. So bin ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in den zwölften Fall für den sympathischen und sehr bodenständigen Ermittler Franz Gasperlmaier gestartet. Der Autor erzählt die Geschichte in seinem gewohnt lebendigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die österreichische Region entführt hat. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Leiche des Delegierten zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die immer komplexer werdenden Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Sehr gut gefallen hat mir wieder einmal die toll gezeichneten Protagonisten und deren hervorragendes Zusammenspiel. Auch deren Weiterentwicklung trägt zum Gelingen des Buches bei. Das Finale kann dann mit einer für mich völlig überraschenden Auflösung überzeugen und rundet den Kriminalroman gelungen ab.

Insgesamt ist "Letztes Glückskeks" die gelungene Fortsetzung einer tollen Krimi-Reihe, die sich mit clever inszenierten Fällen, mehr als sympathisch charakterisierten Protagonisten, einem wohldosierten Lokalkolorit und natürlich dem Erzähltalent des Autors von der Menge des Genres abhebt. Ich empfehle daher den vorliegenden Kriminalroman gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 22.02.2025
Achtzehnter Stock
Gmuer, Sara

Achtzehnter Stock


sehr gut

Ausbruchsversuch

Wanda träumt vom Leben im Glamour der Filmbranche, doch ihre Realität sieht leider ganz anders aus. Sie lebt mit ihrer Tochter Karlie auf der Berliner Platte, im achtzehnten Stock eines Wohnblocks und kämpft in großer Geldnot ums Überleben. Eines Tages bekommt sie die Chance in die vermeintlich erstrebenswerte Welt zu wechseln, da ein lukrativer Schauspieljob in Aussicht steht. Sie ergreift die Gelegenheit und taucht in ihren Traum ein, muss dabei aber Abstriche in ihrem normalen Leben machen, da sie nur noch wenig Zeit für Freunde und ihre Tochter hat. Gelingt Wanda der Spagat zwischen zwei Welten?

Die Autorin Sara Gmuer hat mit "Achtzehnter Stock" einen aus meiner Sicht zeitkritischen und lesenswerten Roman veröffentlicht. Sie erzählt die Geschichte in einem manchmal etwas rau anmutenden, aber dadurch sehr passenden Schreibstil, der direkt und mit klarer Kante auf die gesellschaftlichen Probleme hinweist. Im Mittelpunkt steht eine authentische junge Frau, die sich an ihrem großen Traum einer erfolgreichen Schauspielerin festhält und eines Tages versucht, diesen auch zu leben. Es zeigt, wie schwierig es ist in eine neue Welt einzutauchen und gleichzeitig stellt sich die Frage, ob es immer so erstrebenswert ist, seine Wurzeln zu verlassen. Dieser innere Konflikt der Hauptprotagonistin wird aus meiner Sicht sehr gut dargestellt und regt zum Nachdenken an. Es baut sich um Wandas Schicksal eine Spannung auf, die mich bis zum Finale fesseln konnte.

Insgesamt ist "Achtzehnter Stock" ein gelungener Roman, der eine authentische Milieustudie abgibt, die in erster Linie von einer interessant gezeichneten Hauptprotagonistin, den zahlreichen und zielgenauen gesellschaftlichen Seitenhieben und natürlich der mehr als gelungenen Sprache der Autorin getragen wird. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 20.01.2025
STARCK und der erste Tag
Jaschinski, Christian

STARCK und der erste Tag


ausgezeichnet

Packender Auftakt einer neuen Thriller Reihe

Die letzten Jahre war das Leben für den ehemaligen Staatsanwalt Andreas Starck mehr als herausfordernd. Zunächst wurde seine Frau bei einem Attentat getötet, kurz darauf wurde er für schuldig erklärt und musste für fünf Jahre ins Gefängnis. Die Zeit ist nun vorbei und die neu gewonnene Freiheit will er nutzen, wieder Kontakt zu seiner Tochter aufzubauen. Dies gestaltet sich aber deutlich schwieriger als gedacht, zumal es wohl noch ein mächtiger Gegenspieler auf ihn abgesehen hat. Ganz ohne Unterstützung kommt er nicht aus und er muss sich mit der Vergangenheit seiner Familie auseinandersetzen...

Der Autor Christian Jaschinski hat mit "STARCK - und der erste Tag" ein aus meiner Sicht hervorragenden Auftaktband zu einer neuen Thriller-Reihe veröffentlicht. Er erzählt die Geschichte in einem unglaublich rasanten und flüssig zu lesenden Schreibstil, der das Buch für mich schnell zu einem echten Page-Turner machte. Dabei arbeitet er mit kurzen Kapiteln, welche das eh schon hohe Tempo mit den einhergehenden Perspektivwechseln nochmal auf eine andere Stufe heben. Der Spannungsbogen wird mit der rätselhaften Vergangenheit und den ungeklärten verbleib Starcks Tochter direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine fesselnde Story, die mich nicht mehr losließ. Das fulminante Finale, welches zunächst noch mit einer schlüssigen Auflösung der aktuellen Thematik aufwartet, rundet das Ganze gelungen ab.

Insgesamt ist "STARCK - und der erste Tag" der mehr als verheißungsvolle Auftakt einer neuen Thriller-Reihe um einen abservierten Staatsanwalt, der aber bereit ist, für seine Dinge einzustehen und zu kämpfen. Ich freue mich schon jetzt auf den Nachfolgeband, auf den ich leider noch ein wenig warten muss. Von mir erhält der Thriller daher eine klare Leseempfehlung und eine Bewertung mit folgerichtigen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 20.01.2025
Zürcher Verrat (eBook, ePUB)
Kasperski, Gabriela

Zürcher Verrat (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Tod in der Oper

Werner Meier und seine Lebensgefährtin Zita Schnyder wollen eigentlich einen entspannten Abend in der Oper erleben, als plötzlich die Leiche eines Mannes im Orchestergraben gefunden wird. Werner Meier übernimmt die Ermittlungen und nach den ersten Zeugenbefragungen steht die Chorleiterin Lou Müller unter Verdacht, den Mann in die Tiefe gestoßen zu haben. Lou Müller ist seitdem aber auch spurlos verschwunden und es beginnt die Jagd auf die vermeintliche Täterin. Dies führt die beiden Ermittler aber auch in die historische Vergangenheit des Zweiten Weltkrieges, in dem die Wurzeln zur Tat zu liehen scheinen...

Ich habe bereits viele Kriminalromane aus der Feder der Schweizer Autorin Gabriela Kasperski gelesen und immer wieder konnte sie mich mit ihren spannenden Geschichten begeistern. Ich bin daher mit viel Vorfreude in den neuen und mittlerweile neunten Band der Krimi-Reihe um das Ermittler-Duo Werner Meier und Zita Schnyder gestartet und wurde nicht enttäuscht. Gabriela Kasperski erzählt die Geschichte in ihrem gewohnt hervorragend zu lesenden Schreibstil, der die Geschehnisse lebendig vor Augen führt. Der Spannungsbogen wird mit dem Tod des Mannes im Opernhaus direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die schwierigen, in die Historie reichenden Ermittlungsarbeiten auf einem aus meiner Sicht hohen Niveau gehalten. Es gelingt Gabriela Kasperski für mich sehr gut, den aktuellen Fall in die brisante Zeit des Zweiten Weltkrieges zu verpacken und verleiht dem Kriminalroman so eine zusätzliche Tiefe. Auch die Weiterentwicklung der interessant gezeichneten Protagonisten tragen zum Gelingen des Buches bei. Die Geschichte konnte mich bis zum packenden Finale in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Zürcher Verrat" die aus meiner Sicht sehr gelungene Fortsetzung einer besonderen Krimi-Reihe, die mit komplexen und gut durchdachten Fällen, sympathischen und interessant gezeichneten Akteuren und natürlich dem Erzähltalent der Autorin voll und ganz überzeugen kann. Ich empfehle den Kriminalroman daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 20.01.2025
Dorn
Beck, Jan

Dorn


ausgezeichnet

Verheißungsvoller Start einer neuen Thriller-Reihe

Der Kriminalpsychologe Simon Dorn hat bereits ein Leben mit vielen Schicksalsschlägen erdulden müssen und zieht sich daher in sein geerbtes und stark renovierungsbedürftiges Hotel zurück. Seinen Job bei der Kriminalpolizei hat er aufgegeben, versucht aber immer noch mit Hilfe der Kommissarin Karla Hofbauer dem Bösen auf die Schliche zu kommen. Im aktuellen Fall kommen sie zunächst nicht wirklich weiter und nach einem verheißungsvollen Hinweis muss Karla Hofbauer die Recherche mit ihrem Leben bezahlen. Hier macht sich nun die junge Kommissarin Lea Wagner daran, den mysteriösen Tod der befreundeten Kommissarin zu lösen und stößt dabei auf Dorn. Können die beiden die Ermittlungen fortsetzen und den Serientätet stoppen...

Ich habe bereits einiges von der erfolgreichen Thriller-Reihe um das Ermittler-Duo Inga Björk und Christian Brand gehört und war nun sehr gespannt auf den Start der neuen Serie vom Autor Jan Beck. Er erzählt die Geschichte in einem temperamentvollen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der das Buch für mich schnell zum Page-Turner machte. Der Spannungsbogen wird mit dem Tod der Kommissarin Karla Hofbauer und der mysteriösen Mordserie direkt zu Beginn des Thriller gut aufgebaut und über die fesselnden Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht stets sehr hohen Niveau gehalten. Besonders gut gefallen haben mir die beiden Hauptprotagonisten, die mit ihrem sehr unterschiedlichen und interessant gezeichneten Charakteren zum Gelingen der Geschichte beitragen. Das Ganze konnte mich bis zum fulminanten Finale, welches mit einer für mich völlig überraschenden, aber auch gut nachvollziehbaren Auflösung den Auftaktband gelungen abschließt, komplett in den Bann ziehen.

Insgesamt ist "Dorn - Zimmer 103" ein sehr verheißungsvoller Auftakt einer neuen Thriller-Reihe, die mit außergewöhnlichen Charakteren, spektakulären Fällen und vor allem dem Erzähltalent des Autors Jan Beck überzeugen kann. Ich empfehle den Thriller daher sehr gerne weiter und bewerte ihn folgerichtig mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 07.01.2025
L wie Lafer
Lafer, Johann

L wie Lafer


ausgezeichnet

Feine Küche

Johann Lafer ist aufgrund seiner zahlreichen Fernsehauftritte sicherlich einer der bekanntesten Köche in unserem Lande. Er konnte mich bisher schon oft mit seinem großen Talent und seiner Professionalität beeindrucken, so dass ich jetzt mit viel Vorfreude und einer entsprechenden Erwartungshaltung in seinen neuen Ratgeber "L wie Lafer" gestartet bin.

Die Rezepte sind in 6 Bereiche gegliedert, in denen je nach Gangart unterschiedliche Gerichte beschrieben werden und somit eine große Palette an Möglichkeiten widerspiegelt. Die Komplexität ist dabei durchaus facettenreich von recht einfachen nachzuahmenden Gerichten wie einer sehr leckeren "Möhren-Kokos-Suppe" bis hin zu herausfordernden Projekten wie die "Clear Oxtailsoup". Trotz höherem Schwierigkeitsgrad hilft der Ratgeber aber mit einer Bildabfolge der einzelnen Tätigkeiten sehr gut weiter und ermutigt auch Neues auszuprobieren. Letzten Endes sind es ja dann auch die außergewöhnlichen Rezepte, die man von einem Sternekoch erwarten würde und einem solchen Buch ihren Wert verleihen.

So wie bei den Suppen werden auch in den folgenden Bereichen, die da sind "Kleine Gerichte", "Fisch", "Fleisch", Vegetarische Gerichte und Desserts, spannende und verheißungsvolle Rezepte präsentiert, deren Nachahmung stellenweise sogar sehr einfach von der Hand ging und im Ergebnis voll und ganz überzeugen konnten. So konnten mich das "Kabeljau-Saltimbocca mit Melonen-Gurken-Salat", das "Lammpilaw", sowie die "Gebratenen Süßkartoffel mit Walnüssen" jeweils auf ihre Art begeistern. Tolle Rezepte, relativ einfach zuzubereiten und auch die Zutaten waren nicht schwer zu besorgen. Der Abteilung der Desserts ist noch einmal ein besonderer Blick gegönnt, denn hier lebt sich Johann Lafer aus meiner Sicht mit viel Liebe zum Detail noch einmal aus und präsentiert Desserts der Meisterklasse. Hier muss eine schon eine längere Zubereitungszeit unterstellt werden, aber meine Versuche sahen dann zwar nicht ganz so perfekt aus, lecker waren sie aber allemal.

Insgesamt gefällt mir "L wie Lafer" ausgesprochen gut und ergänzt mein Kochbuch-Regal hervorragend. Gerade die Rezepte mit einer ordentlichen Portion Raffinesse machen das Buch für mich zu einem tollen Ratgeber, der in keiner etwas fortgeschritteneren Küche fehlen sollte. Ich empfehle es daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Bewertung vom 31.12.2024
Der Schlachter / Tom-Bachmann-Serie Bd.4
Meyer, Chris

Der Schlachter / Tom-Bachmann-Serie Bd.4


ausgezeichnet

Spannender, aber sehr harter Thriller

Tom Bachmann arbeitet beim BKA immer an sehr blutrünstigen Fällen. In diesem Fall geht es auch für ihn an die Grenzen, als die schwer entstellte Leiche eines Mannes am Marktstand eines Metzgers entdeckt wird. Das Opfer wurde brutal getötet und unter anderem ein Teil seines Bauches entfernt. Die Ermittlungen kommen zunächst nur sehr schleppend voran, da der Täter anscheinend sehr achtsam vorgeht. Erste Spuren weisen dann auf einen psychotischen Mörder mit Hang zum Kannibalismus hin. Kann Tom Bachmann und sein Team den Täter vor weiteren Taten enttarnen? Ein spannender Wettlauf gegen die Zeit und die Jagd auf einen gnadenlosen Killer beginnt...

Der Autor Chris Meyer konnte mich mit seinen vorherigen Bänden zum Ermittler Tom Bachmann bereits begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in den neuen Fall eingestiegen bin. Er erzählt die Geschichte in seinem gewohnt temperamentvollen Schreibstil, der den Thriller für mich schnell wieder zu einem Page-Turner machte. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden des ersten Opfers sehr gut aufgebaut und über die ereignisreichen Ermittlungen auf einem aus meiner Sicht ständig hohen Niveau gehalten. Die blutrünstigen Taten gehen für mich manchmal an die Grenzen, ohne sie aber zu überschreiten, nichts desto trotz ist der Thriller ganz sicher nicht für zartbesaitete Leser geeignet. Die clever inszenierte Story konnte mich bis zum spektakulären Finale in den Bann ziehen und wartet mit einer überraschenden und gut nachvollziehbaren Auflösung auf.

Insgesamt ist "Der Schlachter" für mich die gelungene Fortsetzung einer harten Thriller Reihe, die mit einer temporeichen Handlung, außergewöhnlichen Fällen und dem Erzähltalent des Autors überzeugen kann. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter, weise nachdrücklich noch einmal auf die Härte des Inhalts hin und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.