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Bewertung vom 14.12.2020 | ||
Interkulturelles Ökologisches Manifest Ausgangspunkt des von Michael von Brück verfassten interkulturellen ökologischen Manifestes ist die Gefahr, in welcher wir alle leben, nämlich die Gefahr, dass wir durch die Art und Weise wie wir heute mit unserer Mitwelt umgehen die Lebensgrundlagen nicht nur für uns, sondern für zukünftige Generationen zerstören. Die Gefahr ist schon seit Jahrzehnten bekannt („Grenzen des Wachstums“) und doch fällt es den Menschen offensichtlich schwer, das Handeln im Sinne eines ökosophischen, eines von der Weisheit getragenen Verhaltens zu verändern. Michael von Brück zeichnet sehr realistisch die aktuelle Situation nach, insbesondere den Fortschrittsmythos, wie er sich im Westen im wesentlichen seit der Renaissance entwickelt hat. Die Menschheit, die sich selbst als den Mittelpunkt der Welt erfährt, ist förmlich berauscht vom Fortschrittsdenken und beutet dabei die Welt und ihre Ressourcen aus, ganz zu schweigen von den sozialen Ungerechtigkeiten, die mit dieser Ausbeutung einhergehen. Von Brück lässt sich durch die Fehlentwicklungen nicht entmutigen und entwirft selbst ein Bild einer transformierten Gesellschaft. Die Transformation selbst kann mit Hilfe der Religionen geschehen bzw. von diesen angestoßen werden, so dass nicht mehr der Fortschritt im Mittelpunkt der gesellschaftlichen Entwicklung steht, sondern der an eine letzte Wirklichkeit rückgebundene Fortgang der Geschichte handlungsleitend wird. |
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