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sebg
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Salz

Bewertungen

Insgesamt 8 Bewertungen
Bewertung vom 22.09.2021
The Stranger Times Bd.1
McDonnell, C. K.

The Stranger Times Bd.1


ausgezeichnet

Verrückte Geschichten und noch verrücktere Figuren
The Stranger Times hat mich hervorragend unterhalten. C.K. McDonnel erzählt in seinem Roman eine kurzweilige und interessante Geschichte, die nur so strotzt von abstrusen Figuren und komischen Situationen, gleichzeitig aber auch sehr spannend erzählt ist.
Das Buch beginnt recht langsam und fokussiert sich anfangs stark auf die Vorstellung der einzelnen Figuren und ihre Eigenheiten. Als Leser wird man auch lange im Unklaren gelassen, welche mysteriösen Kräfte im Hintergrund eigentlich mitspielen, aber im letzten Drittel des Buchs überschlagen sich die Ereignisse und ich konnte fast nicht mehr aufhören zu lesen.
Der Einband des Buchs ist auch schön gestaltet. Besonders überraschend fand ich, dass die Seiten selbst an den Rändern schwarz eingefärbt sind, was dem Buch einen interessanten Eindruck verleiht.
Ich bin voll und ganz überzeugt von dem Buch und freue mich schon auf den Nachfolgeband, der 2022 erscheinen soll.

Bewertung vom 25.08.2021
Ritchie Girl
Pflüger, Andreas

Ritchie Girl


ausgezeichnet

Wie geht man mit Schuld um?
Andreas Pflügers Roman "Ritchie Girl" setzt sich mit der Frage auseinander, wie man mit der Schuld des deutschen Volks an der Shoa umgehen soll. Das Buch spielt dabei zu einem Zeitpunkt, als die Wunden noch frisch sind, nämlich kurz nach Ende des Kriegs.
Mir haben gerade die Gespräche zwischen den Hauptfiguren - besonders zwischen Paula Bloom und Johann Kupfer - sehr gut gefallen. Die Gespräche waren sehr authentisch und gerade Johann Kupfer ist eine hochinteressante Figur. Er arbeitete als Jude für die deutsche Abwehr und war einer ihrer besten Spione. Oder vielleicht auch nicht? Vielleicht hat er sich alles auch nur ausgedacht und ist ein begnadeter Täuscher? Das herauszufinden ist Paulas Auftrag.
Paula selbst trägt allerdings ihre eigene Schuld mit sich herum und ist deshalb voller Hass auf Deutschland, um sich selbst zu ertragen. Sie versteht nicht, wie ihr bester Freund Sam, der selbst deutscher Jude ist und seine Familie durch die deutsche Vernichtungsmaschinerie verloren hat, so viel besser mit der deutschen Schuld umgehen kann als sie.
Ich finde, dass das Thema sehr gut herausgearbeitet wurde und fand den Roman hoch interessant. Ich empfehle das Buch jedem, der gerne mehr über das Vorgehen der USA in Deutschland nach dem Krieg erfahren möchte, über die Nürnberger Prozesse, aber auch darüber, wie viele Nazis ungeschoren davongekommen sind und zum Teil sogar in der neuen BRD durch Unterstützung der Amerikaner Karriere machen konnten.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.08.2021
Systemfehler
Harlander, Wolf

Systemfehler


ausgezeichnet

Eine Welt ohne Internet

In ganz Mittel- und Westeuropa kommt es verstärkt zu Internetausfällen. Wolf Harlander beschreibt in seinem Buch "Systemfehler", wie die Menschen mit diesen Ausfällen umgehen und schafft es dabei den Leser mit einer spannenden Geschichte zu fesseln. Man folgt in dem Buch mehreren Personen. Zum einen Nelson Carius, der gerade erst neu beim BND angefangen hat und der damit beauftragt ist, herauszufinden, was hinter den Internetausfällen steckt. Den diese sind nicht zufällig, sondern Teil eines Terroranschlags. Zum anderen folgt man Daniel Faber, einem IT- Experten, der anfangs fälschlicherweise verdächtigt wird, hinter den Anschlägen zu stecken. Aber auch die restliche Familie Faber - Daniels Schwester Claudia, sein Mutter Renate oder aber seine Frau Isabelle mit den Kindern - sind durch die Ereignisse, die mit den Internetausfällen verbunden sind, betroffen.
Systemfehler lässt sich zügig lesen und beschreibt dabei eine gar nicht so abwegig Dystopie, wie die Menschen reagieren, wenn es kein Internet mehr gibt. Da heutzutage alles über das Internet zusammenhängt, entsteht ein großes Chaos und die menschlichen Abgrunde werden wieder einmal sichtbar.
Mit hat das Buch sehr gut gefallen und ich spreche eine klare Leseempfehlung für jeden aus, der gerne Thriller mit aktuellem Bezug liest.

Bewertung vom 03.08.2021
Wild Card
Thompson, Tade

Wild Card


sehr gut

Mordermittlung auf Afrikanisch

Weston Kogi bekommt in seinem Heimtland, dass er seit vielen Jahren nicht mehr betreten hat, den Auftrag, den Mord an einem wichtigen Politiker aufzuklären. Dabei gerät er zwischen die Fronten und es stellt sich heraus, dass eigentlich nichts so ist, wie es scheint.
Ich bin vor allem deshalb auf das Buch aufmerksam geworden, weil es einmal nicht in Europa oder Nordamerika spielt, sondern auf einem anderen Kontinenten, nämlich Afrika.
Das Buch beschreibt so trocken und nüchtern die Verhältnisse, die in dem von Bürgerkrieg gebeutelten Land herrschen, das es geradezu skurril und lustig ist. Bis man innehält und überlegt, was man da gerade eigentlich gelesen.
Die Geschichte hat mir gut gefallen und es war spannend. Leider waren manche Twists am Ende etwas unglaubwürdig und gerade Weston Kogi selbst trifft zeitweise einige nicht gerade nachvollziehbare Entscheidungen oder hat gelegentlich ein bisschen zu viel Glück. Oder Pech. Je nachdem was die Handlung gerade erfordert.
Wenn man über solche Kleinigkeiten allerdings hinwegsehen kann, hat man ein super Buch mit einer interessanten Geschichte.

Bewertung vom 03.08.2021
Was fehlt dir
Nunez, Sigrid

Was fehlt dir


gut

Verschenktes Potential

Was fehlt dir? Ja das ist eine Frage, die man auch dem Buch stellen könnte... Als ich zuerst die Leseprobe gelesen habe, dachte ich, dass das Buch in eine vollkommen andere Richtung geht. Ich dachte, dass die todkranke Freundin viel mehr im Mittelpunkt steht und dass sich das Buch viel mehr damit auseinander setzt, wie der nahende Tod eines wichtigen Menschen die eigene Perspektive auf das Leben beeinflusst.
Stattdessen ist die todkranke Freundin bloß eine - zugegebenermaßen längere, wenn auch nicht zusammenhängende - Episode im Buch. Es werden stattdessen mehrere Schicksale - meist von Frauen, die die Erzählerin irgendwann mal in ihrem Leben kennengelernt hat - aufgegriffen. Die meisten enden irgendwie tragisch.
Es gibt sicher Leser, denen solche Bücher gefallen, mir leider nicht. Gerade auch, weil man das Gefühl hat, dass diese Schicksale zwar tragisch sind, man aber nicht wirklich einen Ansatz finden kann, um so ein Schicksal vielleicht zu vermeiden. Vielleicht wäre das auch zu selbstgerecht, sich einzubilden, auf alles eine Antwort zu haben. Trotzdem fehlt mir irgendwo ein Hoffnungsschimmer in dem Buch.
Unabhängig vom Inhalt hat mir die Schreibweise nicht gefallen. Die Autorin weigert sich meist Anführungszeichen für wörtliche Rede zu benutzen, nur um dann in einer Episode doch welche zu verwenden. Das ist inkonsistent.
Unterm Strich lies sich das Buch gut lesen, auch weil es nur knapp über 200 Seiten hat.
Alles in allem hatte ich mir allerdings mehr erhofft.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.07.2021
The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen
Haig, Matt

The Comfort Book - Gedanken, die mir Hoffnung machen


ausgezeichnet

Ein Lichtstrahl im Dunkeln

The Comfort Book von Matt Haig ist vollkommen anders als die meisten anderen Bücher. Es folgt keiner zusammenhängenden Handlung und muss nicht chronologisch von vorne nach hinten gelesen werden. Stattdessen besteht es aus vielen kurzen Einzelkapiteln, von denen alle dem Leser helfen wollen, einen anderen Blickwinkel einzunehmen. Oft sehen wir nur in einer schwierigen Situation nur die Dunkelheit und wissen nicht weiter. Dann ist es wichtig, jemanden zu finden, der uns einen Weg zeigt, um weiter voran zu kommen. Doch gerade in der jetzigen Zeit ist es oft gar nicht so leicht, jemanden zu finden, der einem Hoffnung oder einen neuen Weg zeigen kann.
Ich fand das Buch wirklich schön und es hat mir mehr als einmal weitergeholfen als ich selbst nicht mehr weiter wusste. Allerdings ist das Buch sicher nicht für jeden geeignet, man muss auch durchaus in der Lage sein, sich darauf einlassen zu können. Wenn man das allerdings kann, dann ist dieses Buch wirklich hilfreich.

Bewertung vom 06.07.2021
Die Morgenröte - Sie nehmen dir dein Leben
Richter, Noah

Die Morgenröte - Sie nehmen dir dein Leben


sehr gut

Ein Schrecken ohne Ende

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Zeitweise konnte ich das Buch gar nicht zur Seite legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht. Dabei hat es mich anfangs gar nicht so sehr gepackt und ich habe nur wegen des vielversprechenden Klappentext weitergelesen, doch spätestens nach 50 Seiten war ich sehr zufrieden damit und froh darüber, dass ich nicht abgebrochen habe.
Der Autor schafft es, nachvollziehbar zu schildern, wie Götz Wolf und seine Unterstützer es schaffen, die deutsche Parteienlandschaft auszuhebeln und einen Umsturz zu erreichen. Das Erschreckendste dabei war für mich aber, dass ich mich mehrfach dabei erwischt habe, sogar mit der Bewegung der Morgenröte mit zu fiebern und das, obwohl ich mit ihren Methoden und Zielen alles andere als einverstanden bin.
Leider muss ich sagen, dass das Ende des Buchs zu abrupt kommt und ich es auch nicht wirklich verstanden habe. Zum Schluss überschlagen sich die Ereignisse und irgendwie hat man das Gefühl, dass der Autor nicht mehr wusste, wie er die Geschichte anständig auflösen soll. Was sehr schade ist, denn ansonsten ist das Buch einfach nur sehr gut gelungen.

Bewertung vom 29.05.2021
Die Akte Adenauer / Philipp Gerber Bd.1
Langroth, Ralf

Die Akte Adenauer / Philipp Gerber Bd.1


sehr gut

Da ich mich sehr für Romane mit geschichtlichem Hintergrund interessiere und gerade auch die deutsche Nachkriegszeit sehr spannend finde, hat "Die Akte Adenauer" natürlich sofort mein Interesse geweckt und ich muss sagen, dass ich nicht enttäuscht war. Der Autor schafft es, die Geschichte einer spannenden Mordermittlung in den ersten Jahren der Bundesrepublik zu erzählen und dabei das komplexe Verhältnis zwischen Amerikanern, (ehemaligen) Nazis, Kommunisten und der neuen deutschen Demokratie aufzuzeigen.
Zwischendurch habe ich das Buch richtig verschlungen und konnte gar nicht schnell genug voran kommen. Leider hat das circa ab Seite 250 etwas nachgelassen, ab Seite 300 wurde es aber wieder besser. Der "finale Showdown" zwischen Gerber und den Attentätern wurde auch gut erzählt. Bloß der letzte Twist, wer denn eigentlich genau hinter dem Attentat steckte, war etwas zu vorhersehbar. Ansonsten hat mir die Geschichte allerdings sehr gut gefallen.
Ein weiteres Highlight für mich als Geschichtsfan sind natürlich die letzten Seiten, in denen der Autor nochmal kurz die Hintergründe des Buchs erklärt und auf die tatsächlichen historischen Ereignisse verweist.

Alles in allem kann ich das Buch jedem weiterempfehlen, der mehr über die Nachkriegszeit in Deutschland erfahren möchte. Aber auch wer nur gemütlich einen spannenden Krimi lesen möchte, ist mit diesem Buch gut bedient.