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daisy73
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K

Bewertungen

Insgesamt 17 Bewertungen
12
Bewertung vom 02.06.2021
Liebe auch an Regentagen
Carr, Robyn

Liebe auch an Regentagen


sehr gut

schöner 1roman mit übertriebenem Drama

Der Roman Liebe auch an Regentagen handelt von zwei Mitvierzigern, die sich beide gerade scheiden lassen und sich ineinander verlieben. So weit so gut. Die Figuren sind alle gut angelegt und ich habe mit Lauren und Beau wirklich mitgefiebert, wie sie umeinander herum schleichen und sich aufgrund schlechter Erfahrungen in ihren jeweiligen Ehen nicht trauen bzw. sich schwertun sich einzulassen. Das ist schön und überzeugend beschrieben und lässt sich gut nachvollziehen.
Was mir weniger gefallen hat, war dass es mal wieder um reiche Leute gehen musste. Wieso muss jemand immer gleich mehrere Millionen schwer sein in einem Liebes-Roman? Und die Dramen, die die Ex-Partner abziehen, ufern auch unnötig in Gewalt aus. Weniger Gewalt hätte dem Roman nicht geschadet und bei einem Liebesroman muss auch kein Spannungsbogen in Form von Verbrechen stattfinden. Dafür gab es einen Punkt Abzug.

Bewertung vom 01.06.2021
Die Akte Adenauer / Philipp Gerber Bd.1
Langroth, Ralf

Die Akte Adenauer / Philipp Gerber Bd.1


ausgezeichnet

Toller Krimi über die frühe BRD

Der Autor Ralf Langroth hat hier einen gut geschriebenen Krimi abgeliefert. Der Ablauf ist wendungsreich, schlüssig und ohne logische Brüche. Auch wird nicht zum Schluss plötzlich ein Täter aus dem Hut gezaubert, sondern solide aufgebaut.
Phil Gerber ist ehemaliger US-Elitesoldat und emigrierte vor dem Krieg aus Deutschland. Sein amerikanischer Mentor setzt ihn nun als BKA Hauptkommissar ein, um einen Mord aufzuklären. Was mir sehr gut gefallen hat, war wie die Zerrissenheit Gerbers zwischen USA und Deutschland, zwischen alten Verpflichtungen und neuen Chancen beschrieben wurde. Ein Krimi mit Herz sozusagen. Der Krimi ist der Auftakt einer Reihe und diese verspricht sehr spannend zu werden. Zeitlich angesiedelt 1953 greift der Autor hier noch recht unbekannte Inhalte auf. Während wir alle die Daten und Fakten zwischen 1933 und 1945 aufzählen können, ist die Zeit nach 45 bis etwa Anfang der sechziger eher ein blinder Fleck. Dieser gut recherchierte Krimi schließt ein paar Lücken sehr schlüssig.

Bewertung vom 26.04.2021
Schwarzwälder Morde / Schwarzwald-Krimi Bd.2
Graze, Linda

Schwarzwälder Morde / Schwarzwald-Krimi Bd.2


sehr gut

Humorvoller Heimatkrimi

Linda Graze hat mit Schwarzwälder Morde einen spannenden Heimatkrimi geschrieben. Die Ermittler Justin Schmälze, Badener mit haitianischen Wurzeln und Harald Scholz, waschechter Schwabe mit Geheimnissen ermitteln im schwäbischen Kurort Bad Wildbach. Zum einen geht es um einen Mord, der vor 150 Jahren stattfand, zum anderen um Drohungen und Körperverletzung. Der Krimi kommt ohne großes Bluttriefen aus und die sturen schwäbischen Originale halten die beiden Ermittler auf trab. Natürlich wird viel geschwäbelt, es ist aber auch für Nichtschwaben gut verständlich, denn Justin Schmälzle braucht oft, genau die Lesenden, eine Übersetzung. Ein bisschen schade fand ich, dass die beiden Erzählstränge damals und heute bis zum Schluss nicht so richtig miteinander verknüpft werden. Dennoch habe ich mich beim Lesen gut unterhalten.

Bewertung vom 19.04.2021
Möwensommer
Römer, Lotte

Möwensommer


sehr gut

unterhaltsamer Roman, etwas vorhersehbar

Der Roman über Lina, die als Floristin auf Norderney lebt, ist gut zu lesen. Leider ist die Geschichte von Anfang an vorhersehbar, wer wen liebt, wer welche Geschäfte übernimmt und wer mit wem zusammenarbeiten wird. Aber das Buch ist wirklich gut geschrieben und die Autorin nimmt sich Zeit bei der Entwicklung der Personen, so dass ich mich doch für 4 Sterne entschieden habe. Es gibt auch ein paar kleine unerwartete Wendungen und ein paar Ungereimtheiten, über die ich aber hinweggesehen habe.
Insgesamt wird die Atmosphäre der Insel sehr gut vermittelt, die Landschaft schön beschrieben und die urigen Insulaner, so dass Urlaubsstimmung auch in Pandemie-Zeiten aufkommt.
Der Roman ist kein großer literarischer Wurf, aber eine gute und humorvolle Unterhaltung und macht Lust auf eine Reise nach Norderney, um sich die Originalschauplätze anzusehen.

Bewertung vom 23.03.2021
Enriettas Vermächtnis
Madsack, Sylvia

Enriettas Vermächtnis


ausgezeichnet

Intelligentes Lesevergnügen über ein mysteriöses Erbe

Eine Schriftstellerin vererbt 15 Millionen Schweizer Franken an einen argentinischen Arzt und eine ehemalige Schauspielerin. Beide reisen nach Zürich, um die Erbschaftangelegenheiten zu regeln.

Dann stellt sich heraus, dass es noch einen leiblichen Sohn gibt, der seinen Pflichtanteil einfordert. Der Anwalt, der die Erbschaft regelt wird von allen dreien stark gefordert.
Ich finde das Buch sehr gut geschrieben. Es geht tatsächlich fast nur um diese vier und die verstorbene Enrietta. Nach und nach erklärt sich die Geschichte Enriettas und ihres Sohnes Armando, aber auch des Arztes Emilio und von Jana, der ehemaligen Schauspielerin und Freundin der Verstorbenen.

Am Ende hat die Erbschaft alle verändert, auch den Anwalt. Alle sind zu neuen Ufern aufgebrochen, nachdem sie radikal ihr bisheriges Leben und ihre Vorstellung von der Verstorbenen in Frage stellen mussten. Die Charaktere sind schlüssig angelegt und die Wandlungen psychologisch gut nachvollziehbar.

Bewertung vom 08.03.2021
Klima
Klass, David

Klima


ausgezeichnet

Thriller mit hochaktuellem Thema

Klima ist ein sehr spannender, raffinierter und schlüssiger Thriller über einen Umweltaktivisten, der für seine Familie zum Öko-Attentäter wird. der sogenannte Green Man wird vom FBI erfolglos gejagt, bis Tom Smith, ein junger Datenanalyst der Taskforce beitritt. Tom denkt ähnlich wie Green Mann und ist hin und her gerissen, zwischen der Verantwortung, einen Attentäter zu stoppen und dem Verständnis für die Beweggründe von Green Man.
Dieses moralische Dilemma, sowie die Konflikte mit seinem verstorbenem Vater, dem er beweisen will, dass er doch etwas taugt als Sohn, begleiten Tom durch das ganze Buch bis zum zugegeben etwas melodramatischen und typisch amerikanischen Schluss.

Mir hat sehr gut gefallen, dass hier gut zu der Arbeitsweise des FBI recherchiert wurde. Auch die innere Zerrissenheit von Tom und von Green Man ist für mich gut nachvollziehbar: ist Gewalt erlaubt und förderlich um den Klimawandel und die Umweltzerstörung zu stoppen? Die typische Schwarz-Weiß Malerei der amerikanischen Unterhaltungsindustrie tritt hier etwas in den Hintergrund.

Bewertung vom 18.02.2021
Ich dachte schon, du fragst mich nie
Engelmann, Gabriella

Ich dachte schon, du fragst mich nie


ausgezeichnet

Fluffig leichter Rommer Roman

Mir hat dieser leichte und positiv gestimmte Unterhaltungs-Roman sehr gut gefallen. Es handelt sich um eine Liebesgeschichte zweier MIttvierziger, die sich erst mal wieder an die Liebe heran trauen müssen. Marc hat nach
einem Leben a la "schneller weiter höher " eine Panikattacke und braucht dringend eine Auszeit von seiner Arbeit. Während dieser Auszeit begreift er, wie wichtig ihm das Kochen, seine Freunde und dann auch Zeit für die Holde ist. Er setzt sich für Sophie ein und unterstützt sie in ihren Vorhaben, stellt aber auch fest, dass sein bisheriges Leben eben nicht sein Lebenstraum ist.
Sophie hat die letzten Jahre für ihre Töchter vieles hinten an gestellt und entdeckt nun ihre eigenen Bedürfnisse wieder, zu denen eben auch Marc gehört.
Der Roman pendelt von den Schauplätzen zwischen Hamburg und Mallorca und hat zumindest mich in Urlaubslaune versetzt.

Bewertung vom 26.01.2021
Der Solist
Seghers, Jan

Der Solist


ausgezeichnet

Mord in Neukölln

Dieser Krimi hat nur ein kleines Manko, er ist zu kurz! Jan Seghers, der auch die Romane über Kommissar Marthaler schrieb, hat hier einen tollen und spannenden Krimi abgeliefert. Der Solist Neuhaus ist ein Spezialist des BKA, nur dem BKA Präsidenten unterstellt und quasi ein Zugvogel. Ein Auftrag führt ihn nach Berlin, wo er einen Mord an einem jüdischen Aktivisten mit den dortigen Kollegen aufklären soll. An seine Seite wird ihm die deutschtürkische Polizistin "Grabowski" gestellt, die in Neukölln aufgewachsen und im Kiez fest verwurzelt ist. Der schweigsame in sich gekehrte Neuhaus und die heitere clevere Grabowski bekommen es mit rechten Polizisten, Attentätern des IS und verschiedenen Varianten von Fremdenfeindlichkeit zu tun. Beide hinterfragen das Verhalten und die Ansichten des jeweils anderen und können doch gemeinsam und erfolgreich den Mörder schnappen. Mir gefällt mit welcher Sorgfalt die Charaktere angelegt sind, nicht nur die Protagonisten, sondern auch die Nebendarsteller überzeugen mit kleinen Spleens. Der Krimi ist durch und durch schlüssig, obwohl der Mörder relativ früh vorgestellt wird, kommt es doch immer wieder zu interessanten Twists.

Bewertung vom 15.01.2021
Das Windsor-Komplott / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.1
Bennett, S J

Das Windsor-Komplott / Die Fälle Ihrer Majestät Bd.1


gut

Queen of Crime

Die Queen ermittelt in einem Krimi, das klang sehr lustig, hatte dann aber doch einige Längen beim Lesen. Am liebsten würde ich dreieinhalb Sterne geben, denn die Idee fand und finde ich nach wie vor toll. Es ist typisch britisch, dass eine ältere würdevolle Dame Kriminalfälle aufklärt, Miss Marple lässt grüßen.
Aber so lustig, wie ich mir das erhofft hatte, war es dann nicht, denn die Queen kann natürlich nicht selbst ermitteln, sondern lässt dies andere übernehmen. Sie schickt die Leute vielmehr in die richtigen Richtungen. Am Ende muss sie die Lorbeeren unfähigen Polizisten und Geheimagenten überlassen, denen sie zuvor noch geschickt auf die Sprünge half. Soviel zur Emanzipation...
Zudem fehlte mir für einen Krimi dann doch die Spannung: im Vordergrund des Geschehens stehen die Queen, ihre Gespräche mit Prinz Phillip (am witzigsten) und die Abläufe bei Hofe. Hier vermittelt das Buch viele tolle Eindrücke, es klingt zumindest gut recherchiert. Da ich niemanden bei Hofe kenne, kann ich das nicht einschätzen :-). Wer also Royal Fan ist, wird hier viel Freude haben, Krimifans eher weniger.

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