Im Schatten der Wahrheit / Starling Nights Bd.1

sehr gut

Ich war super neugierig auf dieses Buch, da ich bereits andere Bücher der Autorin gelesen habe und ihren Schreibstil unglaublich gelungen finde. Starling Nights hat sich thematisch einfach spannend angehört und ich wollte unbedingt wissen, wie die Autorin Romance, Fantasy und Dark Academia verknüpft.
Schlussendlich kann ich sagen, dass ihr die Verbindung dieser Inhalte wirklich gut gelungen ist. Es geht um Mabel, die in ihrer Vergangenheit bereits einige Verluste erleiden musste und nun in Cambridge studiert. Der Charme der Universität wurde perfekt eingefangen und Mabel ist eine starke Protagonistin, die in dieses Setting einfach perfekt reingepasst hat. Mit Cliff bekommt man als Leser*in einen geheimnisvollen Love Interest serviert, der mich insgesamt ebenso von sich überzeugen konnte. Auch die Nebencharaktere wurden gut ausgearbeitet und haben ganz spezielle Charakterzüge, was alles ein rundes Bild ergeben hat. Die Annäherung von Mabel und Cliff erfolgt aus einigen Gründen sehr langsam, was ich sehr nachvollziehbar fand. Im weiteren Verlauf ging es dann doch irgendwie ganz plötzlich sehr schnell und zu diesem Zeitpunkt konnte mich das Buch nicht zu 100% von sich überzeugen. Trotzdem habe ich die Mystik und die Geheimnisse in dem Buch total gemocht. Ich wollte genau wie Mabel hinter die Verbindung kommen und mehr über die Geschehnisse erfahren. Außerdem fand ich gut, dass die Gefahr, die von der Studentenverbindung ausging, wirklich dargestellt und nicht nur angeteasert wurde.
Die Aufklärung am Ende fand ich ebenfalls sehr spannend und die Ausgangslage für Band 2 sowie die Charaktere, die in dem Band in den Fokus geraten werden, sind definitiv super interessant.

Das Buch hat perfekt in die kalte Jahreszeit gepasst und der Schreibstil von Merit Niemeitz ist wie gewohnt daran Schuld, dass man sich in diese Worte nur verlieben kann. Für mich wars im Mittelteil ein wenig ausbaufähig, aber nichtsdestotrotz habe ich das Buch sehr gern gelesen und bin wahnsinnig gespannt auf den Folgeband und wie es mit dem Bund der Stare weitergeht.

Sylter Welle

weniger gut

Diese Rezension zu schreiben, fällt mir unglaublich schwer. Negative Rezensionen verfasse ich zwar ab und zu, da ich immer meine ehrliche Meinung teilen möchte, aber bei diesem Buch tut es mir einfach leid. Ich habe etwas ganz anderes erwartet, sodass das Buch dem einfach nicht gerecht werden konnte. Vielleicht ist meine Meinung daher wirklich nur auf einer unerreichbaren Erwartungshaltung begründet.
Dem Klappentext nach zu urteilen geht es um Max und seine Großeltern, sodass es natürlich keine Überraschung für mich war, als ich von deren Aufeinandertreffen im (vielleicht letzten) Familienurlaub und auch deren Vergangenheit gelesen habe. Allerdings dachte ich, dass deutlich mehr Roman in dem Buch steckt. Tatsächlich handelt es sich hierbei allerdings um eine autobiografische Zusammenfassung mehrerer Momente zwischen Max und seinen Großeltern. Deshalb verstehe ich nicht ganz, warum es als Roman beworben wird.
Ich konnte der Handlung nicht immer folgen, da in den Erzählungen zwischen gegenwärtigen und längst vergangenen Situationen teilweise sehr schnell gewechselt wurde. Deshalb wurde mir oft erst nach dem Lesen eines Absatzes bewusst, dass dieser Teil eigentlich zur Vergangenheit gehörte. Diese Tatsache hat meinen Lesefluss leider sehr gehemmt.
Nichtsdestotrotz stell Max sich in diesem Buch interessante Fragen und arbeitet damit vermutlich selbst sein Leben und das seiner Großeltern auf. Die Beziehungen untereinander wurden interessant beschrieben und einige Szenen kennt wahrscheinlich jede*r Leser*in selbst aus dem eigenen Leben.
Da ich bereits Max Gedichte kenne, habe ich mir außerdem eine poetischere Sprache gewünscht.

Wenn man mit dem Wissen an das Buch rangeht, eine autobiografische Lebensgeschichte mit Fokus auf eine schwierige Beziehung zu den Großeltern zu lesen, dann sieht man die Geschichte sicherlich in einem anderen Licht. Ich wurde leider enttäuscht, da ich etwas anderes erwartet habe.

Let's be wild / Be Wild Bd.1

sehr gut

Das Buch verspricht eine Unterhaltung, die an bekannte Serien erinnert und was soll ich sagen? Es hält was es verspricht! Als Leser lernt man die vier Protagonist*innen Evie, Tyler, Ariana und Shae kennen, die alle in irgendeiner Form mit bzw. in derselben Influencer Agentur arbeiten. Dadurch, dass es vier verschiedene Blickwinkel gibt, werden sehr viele Themen angesprochen. Vor allem in der ersten Hälfte passiert relativ viel, weshalb das Buch mich richtig in seinen Bann ziehen konnte. Die Storylines waren teilweise sehr spannend und deshalb wollte ich immer wissen, wie es weiter geht und wie die vier zueinander finden. Alle Charaktere sind unterschiedlich und haben ihre Eigenheiten, ein bisschen mehr Tiefe wäre aber noch drin gewesen. Die Geschichte ist in der zweiten Hälfte des Buches zwar ein bisschen vor sich hingeplätschert, gelangweilt hat es mich aber dennoch nicht. Ich bin gespannt, wie es mit den vier Freund*innen weitergeht.

Carrie Soto is Back

sehr gut

Das Buch reiht sich perfekt in die Übersetzungen von Reids Büchern des Ullstein Verlags ein. Das Cover gefällt mir auch deshalb so gut, weil es sich stark an der englischen Ausgabe orientiert. Das Buch strahlt schon äußerlich den starken Ehrgeiz aus, von dem man in der Geschichte noch oft lesen wird.
Carrie Soto is back ist eine Geschichte über die Eltern-Kind Beziehung, sportliche Ambitionen, dem unmöglichen Streben, immer mehr zu erreichen. Außerdem ist eine seichte Liebesgeschichte eingebettet, die aber nicht den Fokus der Story bildet.
Ich fand Carrie Soto als Protagonistin von Anfang an ziemlich besonders und sympathisch, auch wenn sie es einem nicht gerade leicht macht, sie zu mögen. Aber das macht die Charaktere von TJR auch irgendwie aus, sie sind nie ganz rund, nie ganz perfekt und das weiß ich sehr zu schätzen. Ich fand die Charakterentwicklung toll und habe das Lesen genossen. Es ging fast überwiegend um Tennis, wodurch wenig andere Handlung vorkam. Für mich war das fast schon ein bisschen zu viel, aber für Tennisliebhaber ist es wahrscheinlich das perfekte Buch.
Insgesamt wieder ein gutes Buch aus der Feder von TJR, die nicht vor schwierigen und außergewöhnlichen Themen zurückschreckt und deswegen wahrscheinlich auch jeden Leser in irgendeiner Form erreicht!

Das Letzte, was du hörst

sehr gut

Winkelmanns Thriller lese ich nun schon seit einigen Jahren sehr gerne, sodass ich natürlich auch zu seinem neuesten Werk greifen musste. Immer wieder schafft er es, ein ganz aktuelles Thema in sein neues Werk einzubinden.
In "das Letzte, was du hörst" steht ein Podcast im Vordergrund. Ich glaube Podcasts können sich die meisten aus der aktuellen Zeit gar nicht mehr wegdenken und damit hat Winkelmann auch diesmal wieder ein greifbares und modernes Phänomen in sein Buch eingebaut, was ich einfach toll und charakteristisch finde.

Die Handlung des Buches fand ich gut konzipiert, auch in den Nebenhandlungen wurden wichtige Thematiken aufgegriffen sowie darüber aufgeklärt. Ich fand alle Handlungsstränge interessant zu lesen, genauso wie ich alle Charaktere authentisch und greifbar gestaltet fand. Zu den meisten Charakteren konnte ich sogar eine Bindung aufbauen, was mir bei Thrillern oft schwerfällt. Auch das Ende war für mich realistisch, die Auflösung für ein fiktives Buch schlüssig und fesselnd. Eine kleine Wendung habe ich für meinen Geschmack ein paar Seiten zu früh erahnen können, aber der größte Teil hat mich dennoch überraschen können.

Insgesamt hat mir während des Mittelteils des Buches eine Prise Spannung gefehlt. Ich wollte zwar wissen wie es weiter geht und die kurzen Kapitel verleiten den Leser zwar zum weiterlesen, aber für mich hätte ein bisschen mehr Dramatik und Spannung aufkommen können.
Diese habe ich zwar stellenweise ein wenig vermisst, dennoch möchte ich betonen, dass es sich bei diesem Buch wirklich wieder um ein tolles Buch aus der Feder von Winkelmann handelt, das ich definitiv empfehlen kann!

Kleine Philosophie der Begegnung

sehr gut

Ich war sehr neugierig auf das Buch, da ich aktuell immer mal wieder Lust habe, mich mit philosophischen Gedanken und Büchern zu befassen. Die kleine Philosophie der Begegnung hat mich schon durch das Cover angesprochen, das auch wirklich gut zum Inhalt passt.
Der Autor hat eine relativ nüchterne und wiederholende Art, Dinge zu beschreiben. Das finde ich bei Sachbüchern auch recht wichtig. Der Inhalt des Buches war ungefähr so, wie ich ihn mir vorgestellt habe. In drei Teilen erzählt der Autor, wie Begegnungen mit anderen uns helfen, wir selbst zu werden. Ich fand das Buch definitiv sehr informativ und interessant und konnte viele neue Gedankengänge für mich mitnehmen. Das hat mir sehr gefallen. Außerdem versucht der Autor dem Leser seine genannten Fakten mit echten oder fiktiven Begegnungen und Alltagsbeispielen näher zu bringen. Insgesamt war das auch wirklich gut gelungen, aber man muss es schon mögen. Für mich war es zwischendurch etwa viel, vor allem auch weil ich viele der Bücher/Filme, die genannt wurden, nicht direkt kannte.

Für mich war das Buch jedenfalls insgesamt sehr aufschlussreich und ich fand es angenehm zu lesen. Jeder, der sich mit Philosophie und menschlichen Begegnungen auseinander setzen möchte, wird aus diesem Buch sicher etwas für sich mitnehmen können. Aber auch für Leute, die eher weniger Sachbücher lesen, könnte dieses Buch als Einstieg geeignet sein, da es super verständlich formuliert ist.

Schwarzes Herz

gut

Jasmina Kuhnke erzählt in diesem Buch die Geschichte einer Schwarzen Frau. Es handelt sich dabei zwar um einen Roman, trotzdem ist das Buch aufklärerisch und belehrend, was alltäglichen, institutionellen und gewalttätigen Rassismus betrifft.

Das Buch enthält zahlreiche Triggerpunkte, vor denen gewarnt wird und die auch ernst genommen werden sollten. Das Buch schockiert und öffnet dem Leser die Augen. Die Geschichte ist schmerzhaft aber ehrlich, ich denke dass die Erlebnisse der Protagonistin für sehr viele Schwarze Menschen und vor allem Frauen an der Tagesordnung steht. Wenn man sich dies vor Augen hält, wirkt die Geschichte natürlich noch schlimmer.

Leider war die Erzählperspektive nach meinem Empfinden nicht perfekt gewählt. Ich habe alles als sehr unnahbar und für mich gar nicht zugänglich empfunden. Ich konnte mit der Protagonistin und ihrer Familie kaum mitfühlen, auch wenn ich es gern getan hätte, weil die Geschichte objektiv betrachtet emotional und einfach schrecklich ist. Dadurch, dass ich gar keine Verbindung zu der Protagonistin aufbauen konnte, hat mich das Buch nicht so mitgenommen wie ich es gern hätte. Ich bin mir aber sicher, dass es nicht jedem Leser so geht. Also kann ich das Buch dennoch objektiv positiv bewerten und empfehlen, wenn man sich mit den Missständen der Gesellschaft und jeder Form von Rassismus beschäftigen möchte.

Kate in Waiting

sehr gut

Kate in waiting ist mein erstes Buch von Becky Albertalli, aber die Autorin konnte mich damit schon restlos überzeugen. Dieses Buch beinhaltet eine super süße und charmante Geschichte, mit ganz toll ausgearbeiteten Charakteren und einem liebevollen Bezug zu Musicals.
Kate und Anderson sind beste Freunde und teilen sich alles. Meistens sogar ihren Schwarm. Und so ist es auch, als Cola-Werbungs-Matt in ihr Leben tritt. Kate und Anderson sind beide sofort hin und weg von Matt, was bei einer leichten Schwärmerei für die beiden absolut kein Problem darstellen würde. Da sich allerdings langsam aber sicher Gefühle entwickeln, stehen die beiden besten Freunde nun doch vor einer großen Herausforderung.

Das Buch behandelt nicht nur die erste große Liebe, sondern vor allem die Wichtigkeit von Freundschaft. Die Beziehungen der Charaktere untereinander sind super realitätsnah dargestellt und als Leser fühlt man einfach richtig mit. Jeder noch so kleine Nebencharakter ist perfekt ausgearbeitet und strahlt Leben aus. Außerdem wurden Diversität und Queerness in dem Buch vollkommen alltäglich aufgegriffen, was ich super angenehm fand. Kate ist eine unfassbar tolle Protagonistin, die ich schon auf der ersten Seite in mein Herz geschlossen habe. Ich konnte all ihre Gedanken, Gefühle und Handlungen nachvollziehen. Auch der Humor und die Aufmachung des Buches (innen und außen) konnten mich überzeugen. Das Cover passt zu dem Musical-Thema und die Kapitel werden als Szenen betitelt, was ich als eine schöne Aufmerksamkeit empfunden habe. Die Kapitel/Szenen sind außerdem super kurz, was ich absolut liebe.

Nur das Ende war mir ein bisschen zu vorhersehbar und davon abgesehen ging das mit den Gefühlen zum Schluss auch alles plötzlich sehr schnell. Trotzdem ein Young Adult Buch, das ich absolut weiter empfehlen kann, weil es durch eine außergewöhnliche Geschichte, einen angenehmen Schreibstil und eine hübsche Aufmachung besticht. Ich werde nun definitiv mehr von der Autorin lesen!

Sommer der Träumer

weniger gut

Ericas Mutter stirbt und damit werden sie und ihr Bruder Bobby bei ihrem aggressiven Vater allein gelassen, von dem sie eigentlich nur weg wollen. Der letzte Wunsch der Mutter war Freiheit für ihre Kinder. Als Erica schließlich eine Einladung auf die griechische Insel Hydra erhält, nutzt sie ihre Chance und landet mit ihrem Bruder und ihrem Freund auf der Insel. Dort trifft sie auf Charmian Clift, eine alte Freundin ihrer Mutter und lebt ihr Leben erstmals richtig frei und selbstbestimmt. Auf Hydra schließen sie sich Künstlergemeinschaften an und können eine Menge von ihrer Lebensweise lernen.
Leider hat sich der Roman in meinen Augen sehr gezogen, weil einfach nicht besonders viel passiert ist. Es geht viel um das Leben als Schriftsteller, um das Aufwachsen und Leben in der Freiheit, aber eben auch viel um die Beziehungsdramen der Beteiligten, was mich überhaupt nicht packen konnte. Mehr ist in dem Roman nicht passiert, durch die sommerliche Atmosphäre und die vielen Beschreibungen der Insel lädt es natürlich zum träumen ein, aber das wars leider auch schon. Ich konnte aus dem Buch nichts mitnehmen. Der Schreibstil hat mir persönlich nicht zugesagt und ist vermutlich auch eher an ältere Leser adressiert. Auch die Protagonisten haben mich nicht überzeugen können, ich hatte keinerlei Bezug zu den Charakteren, generell hat dieses Buch keine Emotionen in mir ausgelöst außer etwas Fernweh. Ich hätte mir mehr Tiefgang und Emotionen gewünscht.

Genug

gut

In "Genug" lernen wir eine junge Frau kennen, die an Magersucht leidet. Der Leser darf ihr auf ihrer Reise durch diese Krankheit über die Schulter schauen und sie begleiten. Es wird abwechselnd aus ihrem aktuellen Leben, Untersuchungsergebnissen der Therapie und ihrer Kindheit erzählt. Man erhält sehr tiefen Einblick in ihre Gefühlswelt, welche meistens sehr poetisch wiedergegeben wird. Dadurch kann man sich sehr gut in ihre Gedanken und Gefühle hineinversetzen und landet fast selbst in dem Strudel von negativen Schwingungen um sie herum.
Es blieb bis zuletzt spannend, da man nicht wusste, ob die Protagonistin ihre Krankheit besiegen wird oder nicht.
Das Buch hat mir für zwischendurch ganz gut gefallen und lies sich auch sehr schnell lesen. Die poetischen Einschübe haben auf mich manchmal sehr willkürlich gewirkt und der versprochene Humor ist in meinen Augen ausgeblieben, aber das ist in Ordnung, denn meiner Meinung nach muss die Geschichte der Protagonistin nicht humorvoll, sondern ehrlich rüberkommen und das hat die Autorin geschafft. Grundsätzlich lesenswert, auch wenn es in manchen Punkten nicht meinen Geschmack getroffen hat.