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Steffi

Bewertungen

Insgesamt 46 Bewertungen
Bewertung vom 27.10.2024
Die Lungenschwimmprobe
Renberg, Tore

Die Lungenschwimmprobe


sehr gut

Ungewöhnlich ..
…ist nicht nur die Thematik dieses historischen Romanes , sondern auch die Aufmachung des Buches. Schon die kurze LP hatte mich davon überzeugt , dass der Autor Tore Renberg akribisch recherchiert hat. Auch das Interview mit Tore Renberg und der Prolog verstärkten mein Interesse. Von der Lungenschwimmprobe hatte ich vorher noch nie gehört.
In diesem Roman werden wir von Tore Renberg in einem ziemlich umfangreichen Werk in Leipzig und Umgebung der Jahre 1681-1696 entführt. Die Gutsbesitzertochter Anna Voigt soll ihr neugeborenes Kind umgebracht haben und wird deshalb von Staat und Kirche angeklagt. Der Vater versucht durch eine medizinische Untersuchung beweisen zu lassen, dass das Kind bereits tot geboren wurde. Ein Arzt soll eine Autopsie durchführen mit der titelgebenden Lungenschwimmprobe . Der junge , aber schon bekannte und sehr fortschrittlich denkende Anwalt Christian Thomasius übernimmt den Fall und will Annas Unschuld beweisen.
Ausführlich folgen wir nun der Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln. Dabei erfahren wir unheimlich viele Fakten in einem sehr detaillierten Schreibstil.
Manchmal war mir das ein bisschen zu umfangreich und auch die Menge der Figuren überforderte mich zeitweise . Meine Leselust störte das aber nicht, weil ich unbedingt weiter der Geschichte folgen wollte. Spannend auch die ständige Frage: handelt es sich hierbei gerade um belegte Fakten oder ist es Fiktion. Für mich macht gerade das ein gutes literarisches Werk aus, und Geschichtsunterricht gab es gratis dazu.
Keine leichte Lektüre , aber auf jeden Fall ungewöhnlich und spannend.

Bewertung vom 05.10.2024
Die geheimsten Orte der Welt
Makin, Patrick

Die geheimsten Orte der Welt


sehr gut

Unerwartet
Cover und Titel haben mich gleich angesprochen. Nach dem Öffnen der LP kann ich das auch von der Darstellungsweise und den Illustrationen sagen ; alles qualitativ hochwertig. Ich war positiv überrascht , wie ernst hier der Wissensdurst der Kinder genommen wird.
Dieses Kindersachbuch macht neugierig auf geheime Orte unserer Erde. Auf einem fliegenden Teppich gelangen die Kinder dahin. Die interessanten Fakten werde sehr kindgerecht präsentiert, mit viel Liebe zum Detail und mit farbenfrohen Illustrationen. Die Begleittexte sind informativ , aber ausreichend kurz gestaltet , sodass der Lesespaß nicht zu kurz kommt. Das Buch ist geeignet , sich stundenlang in Gedanken auf Reisen um die ganze Welt zu begeben. Und Geschwister , Eltern und Großeltern begleiten den Beschenkten sicher nur allzu gern.
Was mir auffiel: das Buch ist sehr chinalastig illustriert, das ist ein bisschen schade.
Den Abschnitt „ Katakomben von Paris“ habe ich genauer unter die Lupe genommen, weil ich selbst schon da war; tolle Darstellung!
Die Bilderbande ist eine Kinderbuchreihe, die man sich merken sollte, allerdings roch das Buch außergewöhnlich stark nach Chemie.

Bewertung vom 28.09.2024
La Louisiane
Malye, Julia

La Louisiane


sehr gut

Vergessene Geschichte
Das Hôpital de la Salpêtrière in Paris – dort beginnt das Buch der jungen Autorin Julia Malye - war im 19. Jahrhundert die wohl bekannteste psychiatrische Anstalt Europas. Diese Anstalt und deren Bewohnerinnen kenne ich schon aus dem Roman von Victoria Mas „Die Tanzenden“.
Deshalb war ich besonders gespannt , etwas über die Geschichte seiner Bewohnerinnen im 18. Jahrhundert zu erfahren.
Der historische Roman besteht aus drei Teilen; der erste beschäftigt sich genauer mit der Leiterin der Anstalt , die wie ein riesiges Gefängnis für arme und kranke Frauen aber auch Waisen dargestellt wird. Diese Leiterin , Marguerite Pancatelin , arbeitet dort schon seit 54 Jahren und hat im Frühjahr 1720 die Aufgabe , eine Liste von neunzig Frauen zu erstellen; alles künftige , arbeitsame Mütter , die auf der „Baleine“ in die französische Kolonie La Louisiane verschifft werden sollen. Unter ihnen sind drei Freundinnen, durch das Schicksal zusammengeführt: die zwölfjährige Charlotte, eine scharfzüngige Waise. Pétronille, eine enterbte Adelige mit einem riesigen Muttermal im Gesicht. Und Geneviève, eine Engelmacherin, die Frauen liebt.
Nach einer langen Schiffsreise folgt in Teil 2 die Ankunft auf dem Festland und das weitere Schicksal der Frauen in der französischen Kolonie zwischen 1721 und 1734.Der dritte Teil war für mich am interessantesten, denn es tritt die junge Indigene Uto’wv Eco konesel auf , die in Natchez als Kräuterfrau Pétronille in die Heilkunde ihrer Kultur einweihen soll. Durch sie werden wir in eine völlig neue Welt eingeführt.
Die Charaktere der Frauen sind vielschichtig und überzeugend dargestellt. Die Autorin hat sehr gut recherchiert. Allerdings war ich etwas verwundert , dass die indigene Kräuterfrau nirgendwo in den Ankündigungen auftaucht. Denn gerade diese rundet das Bild der Frauen in dieser Zeit ab.
Den Aufbau des Buches muss man erst einmal durchdringen und mit der Unmenge von Namen klarkommen – hier hätte ich mir auf alle Fälle ein Glossar gewünscht, auch für Leser:innen , die kein Französisch sprechen.

Bewertung vom 27.09.2024
Das mörderische Christmas Puzzle
Benedict, Alexandra

Das mörderische Christmas Puzzle


sehr gut

Stille Nacht, tödliche Nacht?

Das Cover hatte mich sofort auf die Leseprobe aufmerksam gemacht, vor allem auch durch die weihnachtlichen Farben Rot , Grün und Gold. Und darauf , dass ich letztes Jahr bei ihrem Buch „Mord im Christmas-Express“ mich leider erfolglos beworben habe. Glücklicherweise habe ich das Buch dann zu Weihnachten geschenkt bekommen – super, denn Weihnachten ist ja sowieso Lesezeit.
Diesmal möchte ich das Warten auf das Weihnachtsfest gerne mit dem neuen Buch von Alexandra Benedict „Das mörderische Christmas Puzzle“ verkürzen. Der flüssige Schreibstil wird ein Lesevergnügen bescheren. Dazu kommt noch , dass ich den englischen Humor ausgesprochen mag.
Diesmal war ich erfolgreich und habe mich auch gleich ans Lesen gemacht . „Vorkenntnisse „ aus dem ersten Buch benötigt man nicht , es reicht , wenn man ein überzeugter Krimi- und Weihnachtsfan ist!
Die Figuren in diesem Krimi , besonders Edie, sind mir sehr sympathisch und sehr nah am Leser, dabei very british. Die Geschichte wirkt an manchen Stellen etwas überzogen , bei einem Weihnachtskrimi lässt sich das aber verschmerzen. Es geht ja nicht ausschließlich um Literarisches sondern auch ums Rätseln.
Die Vorstellung der Spiele am Anfang finde ich ebenso gelungen wie die Verweise auf Charles Dickens.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und durch die Rätsel aufgelockert. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen , werde es mir aber in der Vorweihnachtszeit nochmal zur Hand nehmen und dann jeden Tag einn Stück lesen oder vorlesen. Und natürlich muss ich dann auch noch die Rezepte am Ende des Buches ausprobieren.

Bewertung vom 11.09.2024
Ravensburger Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer: Das Rätselbuch für Spürnasen
Ronto, Melinda;Stronk, Cally

Ravensburger Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer: Das Rätselbuch für Spürnasen


ausgezeichnet

Ratespaß
Das Konzept dieser Reihe um die Freunde des magischen Detektivkoffers gefällt mir gut.
Es ist nicht das erste der Reihe , das ich meinen Enkeln vorgelesen habe ; Rätseln geht immer! Die Geschichte ist auch diesmal kindgerecht geschrieben und die Illustrationen sind wundervoll.
Das Cover gefällt uns sehr gut und hat einen deutlichen Wiedererkennungswert für Kinder, – und Großeltern als potentielle Käufer !- die schon Bücher aus der Reihe Um die Jagd nach dem magische Detektivkoffer kennen. Und dann ist man einfach nur gespannt darauf, was die beiden kleinen Spürnasen diesmal erleben werden.
Die Vorstellung der wichtigsten Personen am Anfang finde ich sehr gut überlegt , denn sie ermöglicht auch Einsteigern in diese Reihe problemloses Rätseln. Die Aufgaben sind sehr vielfältig gestaltet , sodass wirklich für Jeden was dabei sin sollte. Das gesamte Heft führt die Kinder wunderbar spielerisch an konzentriertes Rätsel, logisches Denken und gute Beobachtung heran.
Das alles macht ungeheuren Spaß!

Bewertung vom 09.09.2024
Bis in alle Endlichkeit
Kestrel, James

Bis in alle Endlichkeit


sehr gut

Meine hohen Erwartungen wieder erfüllt
Ich habe „Fünf Winter“ gelesen und war davon begeistert. Deshalb freute ich mich als der neue Thriller von James Kestrel angekündigt wurde.
Das Cover passt hervorragend zum Zeitgeist und hat mich sofort in den Bann gezogen. Es passt zu dem von „ Fünf Winter“.
Wieder gibt es einen markigen Ermittler, er heißt Lee Crowe und ist Privatdetektiv . Die Story startet mit einer weiblichen Leiche auf dem Dach eines Rolls-Royce im gefährlichsten Viertel von San Francisco. Die Mutter der Leiche : die megareiche und einflussreiche Olivia Gravesend beauftragt Crowe, die wahren Umstände von Claires Tod zu ergründen.
Der Leser begleitet ihn dabei wie sich eine verzwickte, hochspannende Handlung entwickelt. Die Hauptfigur des Lee Crowe wird sehr nicht unbedingt sympathisch , aber faszinierend und authentisch gezeichnet.
Der tolle Schreibstil des Autors James Kestrel mit den durchaus ansprechenden Dialogen macht das Lesen angenehm. Der Spannungsbogen wird hochgehalten und immer , wenn man glaubt , dass man Bescheid weiß, wird das Gegenteil bewiesen..
Für Thrillerfans ein Lesevergnügen.

Bewertung vom 03.09.2024
Das verflixt verfluchte Geisterhaus / Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer Bd.7
Stronk, Cally

Das verflixt verfluchte Geisterhaus / Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer Bd.7


ausgezeichnet

Zum Raten und zum Lesen
Das Konzept dieser Reihe um die Freunde des magischen Detektivkoffers gefällt mir gut.
Es ist nicht das erste der Reihe , das ich meinen Enkeln vorgelesen habe ; Rätseln geht immer! Die Geschichten sind auch immer kindgerecht geschrieben und die Illustrationen sind wundervoll. Wir alle lieben die Reihe "Die Jagd nach dem magischen Detektivkoffer" und waren schon gespannt auf den 7.Band aus dem Ravensburger Verlag : "Das verflixt verfluchte Geisterhaus" .
Deshalb haben wir uns auch gleich nach Erhalt des Buches zum Lesen verabredet. Die Zwillinge Marie und Lukas und ihr magischer Detektivkoffer sind uns bekannt , deshalb konnten wir sofort loslegen.
Diesmal für die Geschichte die Zwillinge in das verflixt verfluchte Geisterhaus. Auch diese Geschichte ist nicht nur sehr spannend geschrieben , sondern auch leicht verständlich . Es eignet sich für Kinder im Grundschulalter zum Vorlesen, aber auch schon zum Selberlesen, denn die Schrift ist schön groß. Dazu kommen die wunderschönen Illustrationen und natürlich die lustigen Episoden , die das Ganze nicht allzu gruselig machen.
Die eingebauten Rätsel sorgen für Abwechslung, die auch ältere Geschwister bei der Stange halten.
Das Kinderbuch erhalt eine absolute Lese- und Vorleseempfehlung !

Bewertung vom 29.08.2024
Nur nachts ist es hell
Taschler, Judith W.

Nur nachts ist es hell


ausgezeichnet

Anspruchsvoll
Judith W. Taschler ist eine angesehene österreichischen Autorin . In ihrem historischen Roman „Nur nachts ist es hell“ geht es um die Thematik der Selbstbestimmung der Frau in einer Zeit, in der das nicht selbstverständlich war. Die Normalität war die Frau als Gattin und Mutter.
Das verschwommene Cover gefällt mir sehr gut Es passt zum Inhalt, denn für den Leser bleibt Manches verschwommen , Manches muss er sich beim Lesen selbst „erarbeiten“. Das ist keine Sommerlektüre , die man einfach so weg liest. Oft habe ich inne gehalten , um mir die Aussagen zu durchdenken, denn die Schreibweise der Autorin ist sehr dicht. Für mich ist das kein Manko , denn ich liebe anspruchsvolle Literatur.
Im Jahr 1972 beginnt die Protagonistin Elisabeth Brugger , das jüngste der Bruggerkinder, ihr Leben für ihre Großnichte aufzuschreiben. Sie schreibt von ihrer behüteten Kindheit, der Arbeit als Lazarettschwester im Ersten Weltkrieg, ihrem Medizinstudium, ihrer Ehe , ihren Verluste bis schließlich zu ihrer Pensionierung.
Das alles ergibt ein ungeschöntes , realistisches Bild ihres Lebens über eine n Zeitraum von einen Dreiviertel Jahrhundert. Dabei tauchen auch immer wieder Zeitzeugen auf und politische Ereignisse werde eingefügt. Das alles wird mit viel Tiefgang erzählt und schließt eindrucksvoll an den Vorgängerroman "Über Carl reden wir morgen" an.

Bewertung vom 26.08.2024
Finster
Menger, Ivar Leon

Finster


ausgezeichnet

Wie spannend ist das denn !
Der vorliegende Thriller "Finster" ist das dritte Buch vom Autor Ivar Leon Menger. Ich hatte mir "Angst" von diesem Autor gekauft , weil ich die Rezensionen so gut fand. Deshalb war klar , dass ich die LP öffne, zumal mir auch das Cover außergewöhnlich gut gefallen hat ; gelb und schwarz zusammen hat immer etwas bedrohliches und das passt ja zum Inhalt. Es zeigt einen Jungen auf dem Rad, der Wald im Hintergrund.
Und auch "Finster" konnte mich sofort überzeugen . Der Schreibstil passt gut um bildhaft die dunkle Atmosphäre rüber zubringen.
In einem sehr kleinen , fiktiven Ort ; Katzenbrunn verschwinden von Zeit zu Zeit kleine Jungs. Kommissar a.D. Hans J. Stahl kehrt in das Dorf zurück, um als Privatmann einen Fall aufzuklären, den er bereits vor zehn Jahren unaufgeklärt zu den Akten legen musste. Natürlich gerät die psychiatrische Klinik Waldfrieden im Ort sofort in sein Visier. Aber auch alle „normalen“ Einwohner haben ihre Geheimnisse , denen Stahl nach und nach auf die Spur kommt.
Das Buch ist in kurze Kapitel geteilt ; je nachdem aus welchen perspektiven erzählt wird. Aber ich habe das zunächst kaum bemerkt, da ich buchstäblich von Kapitel zu Kapitel geflogen bin. Ich habe den Thriller in einem Rutsch durchgelesen. Zu keiner zeit hätte ich es aus der Hand legen können!
Der Autor Ivar Leon Menger schafft es hervorragend, den Lesenden immer wieder in die Irre zu führen. Deshalb bleibt dieses Buch bie zum Ende hochspannend.
Selbstverständlich gebe ich hier 5 von 5 Sternen und empfehle "Finster" auf jeden Fall weiter !

Bewertung vom 11.08.2024
Die Unvollkommenheit des Glücks
Bagus, Clara Maria

Die Unvollkommenheit des Glücks


ausgezeichnet

Wieder ein toller Titel…
… und das ganze Buch macht irgendwie glücklich …
"Du bist nur ein einziges, unwiederholbares Mal auf dieser Welt. Worauf wartest du? Fang an zu leben. Es ist viel später, als du denkst."– dieses Zitat finde ich sehr passend .
Was für ein Buch! Schon der Titel ist wahnsinnig gut. Zum Inhalt kann man bei anderen Rezensenten ausreichend nachlesen. Ich möchte mich auf Tiefergreifendes konzentrieren.
C.M.Bagus – die Autorin dieses Romans – hat mich schon in meinem „ersten“ von ihr tief beeindruckt. „ Der Duft des Lebens“ hat mich zu einem Fan ihrer Bücher gemacht.
Schon im Prolog gibt sie uns diese Weisheit mit auf unseren Weg, die das gesamte Werk durchzieht. Immer wieder habe ich das Lesen unterbrochen , um Sätze noch einmal zu lesen und darüber nachzudenken. Das passiert mir nicht oft beim Lesen. Es wird eine ganz zarte Liebesgeschichte erzählt , aber sie spielt im Krieg . Schon daraus ergibt sich eine einzigartige Vielfalt an Themen. Von Kapitel zu Kapitel wird der Roman immer tiefgründiger und berührender.
Dieses Buch enthält so viele Stellen voller Sinnlichkeit , Weisheit und Philosophie, die zum Nachdenken anregen. …“ die Ränder des Tages,“… - Wow! , was für ein Ausdruck! Manchmal muss man die Sätze zweimal lesen, so schön sind sie.
Genießen sollte man den Roman auf jeden Fall - wenn man sich darauf einlässt.