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Sonennschein

Bewertungen

Insgesamt 51 Bewertungen
Bewertung vom 01.04.2023
Kuckuckskinder / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.11
Läckberg, Camilla

Kuckuckskinder / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.11


sehr gut

Schriftstellerin Erica Falck und ihr Mann Patrik sind zu einer Goldenen Hochzeit eingeladen. Diese feiern der bekannte Schriftsteller Henning Bauer und seine Ehefrau Elisabeth, die vermögende und einflussreiche Verlegerin, in Fjällbacka, in deren Nähe sie auch ein Sommerhaus besitzen. Nur durch Ericas Bekanntschaft zu Louise, der Schwiegertochter von Elisabeth und Henning kommen sie zu der Einladung, bei der sich allerlei Prominente aus Schwedens Kulturkreisen einfinden. Nicht allzu begeistert, aber doch etwas interessiert, nehmen sie und Patrik teil.

Es wird ein interessanter Abend und Erica, die noch kein Thema für ihr neues Buch hat, wird von Vivian, einer engen Freundin des Goldhochzeitpaars, auf einen ungelösten Mordfall in Stockholm, der sich in den 80er Jahren ereignet hat, aufmerksam gemacht. Damals kam eine Transfrau und ihr kleines Kind zu Tode. Ericas Interesse ist geweckt und sie möchte mehr erfahren. Dabei könnte ihr Vivians Ehemann Rolf, ein bekannter Fotograf, weiterhelfen. Doch am nächsten Morgen wird eben dieser in seiner Galerie in Fjallbäcka ermordet aufgefunden. Ericas Mann Patrik, einer der örtlichen Kriminalkommissare, hat also einen neuen Fall zu lösen.

Erica beginnt unterdessen mit Recherchen zu dem alten, ungelösten Todesfall in Stockholm und schon bald ergeben sich interessante Verbindungen zum aktuellen Geschehen in Fjallbäcka.

Dieser Krimi hat mich sehr gut unterhalten. Die Autorin versteht es gut, unterhaltsam und abwechslungsreich zu schreiben. Schnelle Wechsel der Personen und der Orte steigern die Spannung. Der Krimi ist sehr gut strukturiert aufgebaut und enthüllt nach und nach immer weitere Details, so dass sich der Leser genüsslich in seine Theorien zur Lösung des Falls versteigen kann.
Wenn ich auch schon recht früh eine "richtige Spur" aufgenommen hattee, so konnte ich aber keineswegs die ganzen Zusammenhänge des Kriminallfalls, der immer wieder mit neuen, überraschenden Wendungen aufwartete, von vorneherein erfassen. Die Nebenschauplätze der eigentlichen Krimihandlung werden ebenfalls gelungen im Roman eingebunden und machen diesen zu einem empfehlenswerten Lesevergnügen.

Bewertung vom 01.04.2023
Südlich von Porto lauert der Tod
da Silva, Mariana

Südlich von Porto lauert der Tod


ausgezeichnet

Zur Beerdigung ihres aus Portugal stammenden Großvaters reist Polizistin Ria Almeida mit ihren Eltern aus Stuttgart nach Portugal. Sie genießt den Aufenthalt bei ihrer Familie trotz des traurigen Anlasses sehr und will auch noch ein paar Wochen Urlaub dort verbringen. Dort will sie weiter über ihre berufliche Zukunft nachdenken. Eigentlich ist sie Kriminalkommissarin und liebte es, in Fällen zu ermitteln, doch dann hat sie sich vor einiger Zeit zurück in den Streifendienst versetzen lassen. Ihrer Familie hat sie immer noch nicht den Grund dafür mitgeteilt. Hier im beschaulichen portugisieschen Städtchen, wo der Rest ihrer Familie lebt, möchte sie zur Ruhe kommen und von jeglicher Polizeiarbeit erst einmal nichts hören und sehen.

Doch es kommt ganz anders als gedacht für Ria. Joao, der Mann ihrer Cousine ist Dorfpolizist und führte bisher ein eher beschauliches Dasein in dem eher kleinen Ort. Doch nun gibt es einen außergewöhnlichen Todesfall, der zunächst wie ein tragischer Unfall aussieht. Wenn dies auch die Schwester der Toten nicht glauben kann. Noch ehe Joao weitere Schritte einleiten kann, verschwindet die Leiche. Nun gibt es wohl keinen Zweifel mehr daran, dass irgendetwas hier nicht simmt. Joao muss Verstärkung aus der Großstadt anfordern, doch der Kollege ist auch sehr überfordet und so kommt es, dass Ria eher unfreiwillig in die Ermittlungen hineingerät und sich der Fall als mehr als knifflig herausstellt.

Dies ist der erste Krimi der Autorin und ich bin mehr als überrascht von so einem Erstlingswerk, das mich vollends überzeugen konnte. Der Krimi als solcher ist absolut perfekt aufgebaut und lässt den Leser lange im Dunkeln tappen. Es werden einige falsche Fährten gelegt und der Leser kann wunderbar in die Ermittlungen und Gedankengänge der Polizei eintauchen. Die Personen werden alle sehr gut und überzeugend beschrieben. Informationen zu Land und Leuten, Sehenswürdigkeiten, Sitten und Gebräuchen sowie den kulinarischen Genüssen runden das Krimi-Vergnügen dann aufs Vortrefflichsste ab. Ich bin schon sehr gespannt auf den 2. Teil um Ria, denn von ihr würde ich sehr gerne weitere Fälle lesen.

Bewertung vom 01.04.2023
Getraut / Andrea Schnidt Bd.12
Fröhlich, Susanne

Getraut / Andrea Schnidt Bd.12


ausgezeichnet

Schon das Cover macht wirklich gute Laune und so geht es auch im Buch weiter. Ich wurde bestens unterhalten und frage mich immer wieder, wie die Autorin Susanne Frühlich auf so herrliche Einfälle kommt, die oft genug aus dem alltäglichen Leben gegriffen sein können aber eben doch so urkomisch daher kommen.

Ich kannte bisher nur einige der Geschichten um Andrea Schnidt und ihre Lieben, konnte mich daher auch recht schnell in die neue Geschichte hineinfinden. Aber auch dem Leser, der Andrea noch nicht kennt, gelingt der Einstieg in diesen Roman problemlos.

Diesmal geht es um ein großes Ereignis. Rudi, Andreas heißgeliebter Ex-Schwiegervater, hat sich ein Herz genommen und endlich seine Irene gefragt, ob sie ihn heiraten will. Doch als der große Tag ansteht, gibt es ein sehr großes unerwartetes Problem, das Andrea jedoch perfekt zu lösen weiß. Der Tag wird dennoch turbulent und es warten noch einige spezielle Abenteuer auf Andrea, wobei sie auch wieder neue Bekanntschaften schliesst.

Neben dem turbulenten Alltag von Andrea gibt es wieder allerlei außergewöhnliche Begegnungen, Erlebnisse und Zwischenmenschliches. Auch ernste Töne wie das Abkühlen einer anfangs so "heißblütigeren" Beziehung oder wie die Demenzerkrankung von Andreas Mutter werden angeschnitten aber wieder auf so warmherzige Art dargestellt, dass das Buch einen nicht nur bestens unerhält, sondern den Leser auch frohgestimmt dem manchmal stessigen und tristen Alltag entfliehen lässt.

Vielen Dank Frau Fröhrlich für ein abermals herrrliches Leseerlebnis.

Bewertung vom 22.01.2023
Gesund essen durchs Jahr
Schocke, Sarah

Gesund essen durchs Jahr


sehr gut

Dieses Sachbuch aus dem GU-Verlag ist ein wirklich ganz hervorragend aufgemachter Ernährungs-Ratgeber. Schon das Cover zieht direkt alle Blicke auf sich. Das farbige Tab-Raster am Rand des Buches wiederholt sich im Inneren. Jeder Farbe ist ein Monat zugeordnet, den man "register-mäßig" dann auch direkt aufgreifen kann. Das ist eine tolle Idee und sehr praktisch.

Hauptmerk legt die Autorin in der Vorstellung von saisonalen Obst- und Gemüsesorten, was mir sehr gut gefallen hat und eine Bereicherung für die breite Leserschaft darstellt. Durch die mittlerweile so umfangreiche Auswahl von Obst- und Gemüse rund ums Jahr im Supermarkt fehlt immer mehr Verbrauchern oft das Wissen, was im jeweiligen Monat oder der Jahreszeit Saison hat, was frisch geernet wird und somit am nahrhaftesten und auch am nachhaltigsten ist.
Passend dazu werden die Vorteile der jeweiligen Lebensmittel erklärt, ihre Inhaltsstoffe und Besonderheiten kombiniert mit sehr ansprechend präsentierten Rezepten, die Appetit machen.

Da jeder Geschmack anders ist, haben mich nicht alle Rezepte begeistert, aber ich fand die Auswahl für jeden Monat beeindruckend und sehr anregend. Sehr gut gefallen haben mir auch die Informationen zu Superfoods, Gesundheitsförderung und Hausmitteln, die sich wirklich ganz einfach umsetzen lassen.

Kurzum ein sehr guter und extrem hochwertig aufgemachter Ernährungs-Ratgeber, den ich gerne weiter empfehle und der sich auch hervorragend als Geschenk eignet, denn nichts geht über die Gesundheit.

Bewertung vom 22.01.2023
Feldpost
Borrmann, Mechtild

Feldpost


ausgezeichnet

Schon das Cover des Buches lässt erahnen, dass die Geschichte zu Zeiten des 2. Weltkriegs angesiedelt. Der Titel "Feldpost" passt ebenso perfekt in diese Zeit. An eben solche Feldpost-Briefe und weitere Unterlagen gelangt die Kassler Anwältin Cara unter sehr ungewöhnlichen Umständen. Sie macht sogar den damaligen Absender der Briefe ausfindig, aber ihre Neugierde ist geweckt und sie beginnt zu recherchieren, ohne zu ahnen, welche Tragödie zum Vorschein kommt.

Die Geschichte geht zurück zu Zeiten des Nationalsozialismus in Deutschland. Die Familie des Apothekers Mertens und des Fuhrunternehmers Kuhn sind gut befreundet, auch ihre fast gleichaltrigen Kinder verstehen sich sehr gut. Während Mertens "linientreues" NSDAP-Mitglied ist, verabscheut Kuhn die neue politische Führung und bekommt große Schwierigkeiten. Auch an seinen Kindern geht die neue Richtung in Deutschland nicht spurlos vorbei und eine große, innige Liebe hat schwerwiegende Folgen ...

Der Autorin ist hier wieder ein fesselnder und äüßerst bewegender Roman gelungen, in dem sie wie gewohnt gekonnt Zeitgeschichte und Fiktion miteinander verknüpft. Zeitsprünge von der Gegenwart bis in verschiedene Zeiten der Vergangenheit fesseln den Leser neben der sehr berührenden Familiengeschichte zu Zeiten des Nationalsozialismus in Deutschland. Wie immer sind die Fakten bestens recherchiert und authentisch in den Roman eingebunden. Schon ab der ersten Seite wird man als Leser in die Geschichte hineingezogen und mag das Buch kaum aus der Hand legen. Borrmanns Bücher haben mich bisher noch nie enttäuscht und wirken lange nach, so auch dieses, das ich nur jedem ans Herz legen kann, um allein nie den Schrecken unserer Geschichte zu vergessen und die Bedeutsamkeit unserer Demokratie und Meinungsfreiheit zu bewahren.

Bewertung vom 22.01.2023
Für ein fittes Immunsystem
Hutterer, Dr. Christine

Für ein fittes Immunsystem


ausgezeichnet

Mein Immunsystem ist nicht immer das beste und wird mit zunehmendem Alter ja auch nicht unbedingt leistungsfähiger, darum interessierte mich dieser Ratgeber sehr.

Stiftung Warentest als Herausgeber und eine promovierte Biologin und Medizinjournalistin als Autorin deuteten auch schon an, dass es sich bei dem Buch um ein seriöses und ernstzunehmendes Werk handeln würde. Tatsächlich wurde ich nicht enttäuscht und bin sehr zufrieden mit diesem Buch. Der Schreibstil ist locker und gut verständlich. Die Autorin schafft es ganz hervorragend, dem Leser auch schwierigere und detailliertere Sachverhalte nahe zu bringen.

Der Ratgeber ist zudem sehr gut strukturiert und startet mit einer gut verständlichen Einleitung in denen viele medizinische Fakten beschrieben werden. So erfahren wir zunächst einmal wie unser Immunsystem überhaupt arbeitet, welche Faktoren hier alle zusammenspielen, wie sozusagen ein Rädchen ins andere greifen muß. Dabei werden auch schwierigere, medizinische Sachverhalte sehr gut erklärt. Hier ist es besonders wichtig, dass Buch wirklich nicht nur an manchen Stellen durchzublättern sondern es von vorne zu lesen, da hier wichtige Dinge beschrieben werden, auf dessen Wissen die Autorin später noch einmal aufbaut.

Sehr gut fand ich natürlich die praktischen Tipps, wie man sein Immunsystem aufbauen und stärken kann und welche Faktoren alle unser Immunsystem schwächen und wie man darauf Einfluss nehmen kann.

Diesen lebensnahen und wertvolle Ratgeber kann ich daher nur jedem ans Herz legen, man nimmt sehr viel aus diesem Buch mit und wird ihnen jederzeit gerne wieder zur Hand nehmen und um an seiner Gesundheit zu arbeiten.

Bewertung vom 27.10.2022
Für euch
Sayram, Iris

Für euch


sehr gut

Lesenswerte, authentische Milieustudie

Die Autorin Iris Sayram ist Journalistin, Rechtsanwältin und juristische Intendanz beim Sender RBB und ab Januar 2023 sogar bundespolitische Korrespondentin im ARD-Hautpstadtstudio. Angesichts dieses Werdegangs würde wohl niemand auf die Idee kommen aus welchem sozialem Milieu sie stammt.
In ihrem Roman beschreibt sie recht autobiographisch ihre Kindheit in Köln und das am Rande der Gesellschaft angesiedelte Umfeld, in dem sie aufgewachsen ist und aus dem sie sich schließlich befreien und gesellschaftlich aufsteigen konnte. Dies geschieht auf sehr lesenswerte Weise. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig und der Roman liest sich nahezu an einem Stück durch.
Hauptaugenmerk legt die Autorin dabei auf ihre Mutter, die ungeachtet aller Nöte oder Krankheiten alles für ihre Tochter gab, sogar ihren Körper verkaufte. Sie wollte ihre kleine Familie glücklich sehen. Sayrams Mutter erlernte keinen Beruf sondern verdiente nach der Schule direkt Geld. So war es oft üblich, da ja doch später geheiratet wurde und sich die Frau um die Familie zu kümmern hatte. Doch Sayrams Mutter war noch jung und wollte mehr. An ihem Lebenshunger scheiterten dann auch 2 Ehen und der Kontakt zu den Kindern aus diesen Beziehungen zerbrach. Als sie Sayrams Vater, einen türkischen Gastarbeiter kennenlernte, zerbrach dann auch die Verbindung zu den Eltern und den Geschwistern. Doch Sayrams Mutter schlägt sich durch. Sie tut alles für ihre Familie und will der Tochter jeden Wunsch erfüllen und wie Kinder und Jugendlich so sind, hatte diese viele Wünsche, wie die Autorin selbstkritisch zugibt. Aber auch ihre Eltern wollen das Leben genießen und nicht erst später und da gibt es kein Sparen oder Haushalten, da wird gefeiert und sich gegönnt, was man haben möchte.
Als der Vater lieber spielt und wettet als weiter zur Arbeit zu gehen, wird das Geld noch knapper. Die Eltern driften weiter ab, kriminelle Delikte, Polizeigewahrsam, Bewährung, Gefängnis, Prostitution, Krankheit. Doch die Tochter steht immer an erster Stelle. Diese beginnt aber sich mit zunehmenden Alter für ihre Eltern und ihr Leben zu Hause zu schämen. Geld und Geschenke nimmt sie jedoch gerne von der Mutter, ungeachtet dessen, dass sie weiß, woher das Geld kommt und wie es verdient wird.
Schonungslos und ehrlich erzählt Sayram wie sie als Jugendliche war, wie sie manches einfach ausgeblendet hat. Sie berichtet aber auch von ihrer Sorge um Vater und Mutter und ihrem eigenen Ehrgeiz als Kind, aufs Gymnasium gehen und später studieren zu wolen, allen Widrigkeiten zum Trotz. Die Kraft dazu hatte sie ihren Eltern zu verdanken, niemand anderem und natürlich sich selbst. Hilfe durch ihre Umwelt gab es dabei nur wenig. Manchmal tritt zwischen den Zeilen etwas Kritik am damaligen Sozialsystem durch, was ich nicht so ganz nachvollziehen kann. In den damaligen Jahren ohne Hartz4 war es eigentlich einfacher als jetzt und alles in allem finde ich unseren Sozialstaat in Deutschland schon recht einmalig und liberal. Er kann aber erwachsenen Menschen nicht komplett die Verantwortung für ihr Leben nehmen und sie blindlings unterstützen ohne etwaige Gegenleistung. Zudem muss der Lebensstil dem Einkommen angepasst sein, da kann man nicht die Verantwortung dem Staat zu schieben. Kinder jedoch sollten nicht unter dem Handeln der Eltern leiden und gefördert werden, gerade wenn Schulen oder Jugendamt von der eingeschränkten Lebenstüchtigkeit der Eltern Kenntnis hat.

Bewertung vom 06.03.2022
DIE LÜGEN
Kara, Lesley

DIE LÜGEN


sehr gut

Lizzie ist Mitte Zwanzig und lebt glücklich und verliebt zusammen mit Ihrem Verlobten Ross, einem Arzt. Das Leben war nicht immer leicht für Lizze. Schon von Kind an leidet sie an Epilepsie und war damit schon in der Schule oft eher eine Aussenseiterrin. Sie hatte eigentlich immer nur eine einzige Freundin, was allerdings auch noch daran lag, dass sie mit ihren Eltern etwas außerhalb lebte. Ihre innige Freundin Alice starb jedoch mit 13 Jahren bei einem schrecklichen Unglück, bei dem Lizzie dabei war. Schuldgefühle und Ungewissenheit über das damalige Unglück belasten Lizzie seit damals. Sie hat an den Unfall immer noch keine Erinnerung, weil sie zum Zeitpunkt des schrecklichen Geschehens einen ihrer Anfälle hatte.

Jetzt nach so vielen Jahren jedoch kommt plötzlich wieder vieles an die Oberfläche, woran Lizzie am liebsten gar nicht mehr denken wollte. Dann geschehen immer mehr seltsame Dinge. Lizzie spürt eine sich nahende Bedrohung und muss fürchten, dass ihr bisheriges Leben ihr zu entgleiten droht...

Dieses Buch hat einen hervorragenden Spannungsbogen, daher konnte ich das Buch schon schnell gar nicht mehr aus der Hand legen und musste es fast an einem Stück weglesen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht und wie es endet. Die Autorin hat es sehr gut verstanden, eine wirklich gelungene Mischung aus Spannung, Thrill und Gefüle der Protagnisten zu entwickeln. Man lernt Lizzie wirklich gut kennen und doch ist man nie sicher, ob sie nicht auch einiges nicht preisgibt. Der Wechsel zwischen dem Jetzt und der Vergangenheit in Lizzies und Alices Kindheit steigert die Spannung gekonnt und bietet beste Unterhaltung. Da der Leser jedoch manche "Geheimnisse" schon recht früh erahnen kann, gebe ich nur sehr, sehr gute 4 Sterne.

Bewertung vom 18.02.2018
Finde mich - bevor sie es tun
Monroe, J.S.

Finde mich - bevor sie es tun


sehr gut

Fesselnd

Die junge Cambridge-Studentin Rosa ist vor 5 Jahre gestorben. Sie begang Selbstmord am Cromer Pier, als sie dort nachts in die Fluten sprang. Ihre Leiche wurde zwar nie gefunden, doch ein Abschiedsbrief in ihrem PC an ihren Freund Jar. Jar war damals wie alle anderen in Rosas Umgebung fassunglsos. Er konnte sich Rosas Suizid nicht erklären. Sie hatte zwar wirklich noch nicht viel Freude an ihrem Studium und trauerte immer noch sehr um ihren Vater, der vor kurzem gestorben war. Zu ihm hatte Rosa eine sehr enge Bindung, da er Rosa als Witwer allein aufgezogen hatte. Jar machte sich Vorwürfe. Hatte er damals nicht erkannt, daß Rosa so verzweifelt war und nicht weiterleben wollte. Sie hatten sich doch so geliebt und eine so gute Beziehung. Er konnte und kann das immer noch nicht glauben und hofft eigentlich immer noch, daß Rosa noch leben könnte. Dadurch das ihre Leiche nie gefunden wurde, kann er einfach nicht so recht mit ihrem Tod abschließen. Manchmal meint er sogar, sie in der Menschenmenge zu sehen, aber eigentlich weiß er, daß dies bloß auf einer Einbildung beruht. Dann sieht er sie eines Tages wieder am Bahnhof, sie sieht sehr verändert aus, er verfolgt sie, kann sie jedoch nicht erreichen. Wieder bloß eine Einbildung, eine Trauerhalluzination? Sein Freund Carl empfiehlt ihm eine Psychaterin, die sich auf Trauerhalluzinationen spezialisiert hat. Zeitgleich bekommt er von Rosas Tante Amy, die auch schwer unter dem Selbstmord der Nichte leidet, eine Festplatte übergeben, auf der sich offenbar ein Tagebuch von Rosa findet. Dies hat sie jedoch verschlüsselt und Jar muß erst einen Experten finden, der ihm das Tagebuch zuänglich machen kann. Warum wurden die Einträge so professionel verschlüsselt? Warum auf den PC ihrer Tante geladen und warum interessiert sich plötzlich die Polizei brennend für diese Festplatte? Jar fühlt sich zudem beobachtet und verfolgt. Als er die ersten Einträge von Rosas Tagebuch liest, die ihm leider nicht in der chronologischen Reihenfolge entschlüsselt zugehen, wächst seine Vermutung immer mehr, daß Rosa noch leben könnte. Dann erhält er plötzlich auch noch eine Nachricht von ihr. Er muß ihr helfen...

Dieser Roman ist wirklich genial konstruiert. Der Leser wird langsam aber sicher in die Irre geführt. Scheint etwas klar zu sein, ist es dies wieder nicht. Die Spannung wächst stetig. Dabei bedient sich der Autor verschiedener Elemente von Krimi, Agententhriller und zum Ende leider auch recht brutaler Details zu Foltermethoden, die nicht so mein Geschmack und auch nichts für zartbesaitete Leser sind. Schon recht früh im Verlauf der Handlung erahnt man zudem auch schon so einige Zusammenhänge, was ich zu dem frühen Zeitpunkt etwas schade fand. Dies sind aber meine einzigen Kritikpunkte. Trotzdem kann man das Buch nicht aus der Hand legen, da man unbedingt wissen muß, wie es ausgeht. Das Ende bietet dann noch mal eine kleine Überraschung mit einer dezenten offenen Frage, die aber die abgeschlossenen Handlung nicht beeinträchtigt.