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Lecce

Bewertungen

Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 15.07.2024
Signum / Stormland Bd.2
Lindqvist, John Ajvide

Signum / Stormland Bd.2


weniger gut

Kein Milleniumswerk

Der zweite Teil von John Ajvide Lindqvist Trilogie um Julia Malmros und Kim Ribbing schließt nahtlos an den ersten Teil an.
Der Inhalt teilt sich mehr oder weniger in zwei Handlungsstränge auf, die sich aber immer wieder kreuzen.
Kim hat seinen ehemaligen Peiniger Martin Rudbeck gekidnappt, um mehr über die Hintergründe und das Warum der Taten Rudbecks zu erfahren. Als die junge Astrid, die sich nach der Ermordung ihrer Eltern immer mehr Kim zuwendet und ebenfalls von Rudbeck gequält wurde, den Entführten in Kims Keller entdeckt, kommt es zur Katastrophe.
Julia dagegen entschließt sich - unzufrieden über die Verfilmung ihrer Buchreihe - in ihrem neuen Krimi Rechtsextremismus zum Thema zu machen. Bei ihrer Recherche dazu wird sie allerdings von Mitgliedern der "Wahren Schweden" - einer rechtsextremen Partei - bedroht. Als sie sich an Kim wenden will, ertappt sie Astrid und Kim dabei, ihre "Tat" zu vertuschen. Von Zweifeln gepackt verlässt sie Kim.
Was grundsätzlich nach einer spannenden Geschichte klingt, entpuppt sich beim Lesen leider als etwas zähe und langatmige Story. Die Entwicklung der Charaktere geht dabei leider völlig in die Hose. Julia entwickelt sich leider immer mehr zur im Selbstmitleid und Liebeskummer schwelgenden Diva. Von der starken und emanzipierten Frau aus Band 1 ist leider wenig übrig. Kim dagegen macht weiter auf gefühllosen Einzelkämpfer, der dann aber trotzdem Julia bei deren Recherche (oder eigentlich eher der Recherche ihrer Freundin Irma...) unterstützt. So richtig kommt die Handlung aber nicht in Schwung. Die Schilderung der Gefühle zieht sich wie Kaugummi, oftmals wiederholen sich die Gedankengänge auch. Etwas nervig ist auch das zu oft verwendete Stilmittel der Zeitsprünge. Oft wird im Anschluss an Ereignisse beschrieben, wie es dazu kam. Das bremst die Handlung zu oft aus und macht jede Spannung zunichte.
Positiv kann man lediglich bemerken, dass die Vergleich bzw. das Jammern, dass Julias (bzw. ja Lindqvists) Thriller nicht als Fortsetzung der Millenium-Trilogie ausgewählt wurde (was im ersten Teil sehr ermüdend war) nur noch vereinzelnd vorkommt. Bei den Qualitätsunterschieden kann man aber verstehen, dass ein anderer Autor bzw. eine andere Autorin für die Milleniums-Romane ausgesucht wurde.

Bewertung vom 03.07.2024
Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente (Teil 1)
Standish, Ali

Baskerville Hall - Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talente (Teil 1)


ausgezeichnet

Abenteuer für die ganze Familie

Der junge Arthur Doyle lebt mit seiner Familie eher schlecht als recht in Edinburgh. Jedoch ist Arthur mit einem scharfen Verstand gesegnet, welcher ihm die Türen zu Baskerville Hall, einer Privatschule für besondere Talente, öffnet. In der Hoffnung, durch diese Chance später für seine Eltern und seine Geschwister sorgen zu können, ergreift Arthur diese Chance. In Baskerville Hall lernte er viele neue Freunde kennen und muss so manch aufregendes Abenteuer bestehen.
Ali Standish erzählt in ihrem Buch die fiktionale Geschichte des jungen Arthur Conan Doyle, des späteren Autors der weltberühmten Sherlock Holmes Geschichten. Und tatsächlich entdeckt man viele Parallelen zwischen Arthurs Jugendjahren in Baskerville Hall und dem fiktiven Meisterdetektiv, sodass tatsächlich der Eindruck entsteht, Doyle nutze seien Jahre im Internat als Inspiration für seine Detektivgeschichten. Auffällig sind dabei natürlich in erster Linie die Namen bekannter Personen (Irene Eagle, Dr. Watson, Jimmie Moriatry, uvm.) sowie Personen (BASKERVILLE Hall).
Doch damit nicht genug. Die Beschreibung Baskerville Halls erinnert teilweise so sehr an Harry Potters Hogwarts, dass man fast den Eindruck hat, das auf der nächsten Seite Harry Potter höchst selbst erscheint. Einzig die Magie fehlt.
Harry Potter und Sherlock: Kann das gut gehen?
Die eindeutige Antwort lautet: Ja, es kann - und wie! Ali Standish schafft es tatsächlich, eine spannenden Geschichte zu erzählen, ohne zu sehr ihre beiden Inspirationsquellen zu kopieren. Auch 'ältere' (Vor-)Leser haben durch die vielen Referenzen auf Sherlock Holmes (und Harry Potter) ihre Freude.

Bewertung vom 03.06.2024
Mord stand nicht im Drehbuch
Horowitz, Anthony

Mord stand nicht im Drehbuch


ausgezeichnet

Hawthorne ermittelt

Eigentlich wollte Anthony Horowitz keinen weiteren Roman mit Hawthorne verfassen und die Zusammenarbeit beenden. Vielmehr liegt sein Hauptaugenmerk auf seinem neuen Theaterstück, dass nach erfolgreicher Tour durch England nun in London Premiere feiert. Doch das Stück erntet eine vernichtende Kritik. Dummerweise wird am nächsten Tag die Kritikerin ermordet aufgefunden und Horowitz gerät unter Mordverdacht. Nun ist er doch auf Hawthornes Hilfe angewiesen, seine Unschuld zu beweisen.
Horowitz neuster Band um den eigenwilligen Ermittler Daniel Hawthorne ist wie gewohnt hervorragende Unterhaltung. Kurzweilig und mit viel Witz wird das Rätsel gelöst. In Bester 'Whodunit' Manier werden alle verdächtigen befragt, Beweise und Hinweise gesichert und Spuren verfolgt. Der Leser ist dabei immer auf Ballhöhe und kann selbst in die Lösungsfindung einsteigen.
Ein wahres Vergnügen, auch diesen Band zu lesen. Hoffentlich werden noch einige weitere Teile folgen (wenn man auf die Worte der letzten Kapitel vertrauen kann, wird man wohl nicht enttäuscht werden).

Bewertung vom 26.04.2024
Nachspielzeiten
Vogelsang, Lucas

Nachspielzeiten


ausgezeichnet

Fußballkultur

In 'Nachspielzeiten' schildert Lucas Vogelsang Geschichten aus der Welt des Fubßballs. Wer hier aber reine Nacherzählungen großer Ereignisse oder Biografien bedeutender Spieler erwartet, wird enttäuscht sein. In bester 11Freunde-Manier gehen die Geschichten weit darüber hinaus. Hier wird 'Fußballkultur' erzählt, keine sture Aufzählung von Fakten, sondern eher die Geschichten hinter den Geschichten.
Das mag manchen Fußballfan vielleicht ein wenig enttäuschen, aber es macht dieses Buch zu einem Lesevergnügen weit über die Gruppe der Fans hinaus. Die Alkoholsucht Paul Gascoignes oder Otto Rehhagels EM Triumph mit der griechischen Nationalmannschaft 2004 werden hier beispielsweise aus einem ganz anderen Licht betrachtet, tiefgründiger, hintergründiger.
Und trotzdem ist und bleibt der Fußball, die schönste Nebensache der Welt, Mittelpunkt dieses Buchs.

Bewertung vom 02.04.2024
Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1
Nore, Aslak

Meeresfriedhof / Die Falck Saga Bd.1


sehr gut

Potential für Spannung
In seinem Roman Meeresfriedhof wagt sich Autor Aslak Nore an nichts geringeres als eine Trilogie über die Reeder- und Unternehmerfamilie Falck. Ein großes Epos wird angekündigt - doch das Versprechen lässt sich nicht ganz halten.
Erzählt wird die Familiengeschichte der Unternehmerfamilie Falck. Diese hat siet jeher enge Verbindungen zur Staatsführung Norwegens, inklusive dessen Geheimdienste. Als das Familienoberhaupt Vera Selbstmord begeht, beginnt ein Machtkampf der beiden Familienzweige: der Bergenser und der Osloer Falcks. Ein Kampf um Macht, Geld, Einfluss und Ansehen beginnt.
Nore erzählt durchaus spannend und schlüssig die Geschichte der Familie Falck, deren Urkatastrophe der Schiffsuntergang eines Hurtigrutenschiffs während des 2. Weltkriegs ist, bei dem das Familienpberhaupt Thore Falck ums Leben kommt uns eine junge Frau nebst Neugeborenem knapp überleben. Nach und nach werden weitere Personen in die Handlung eingeführt - vom (ehemaligen) Agenten Johnny Berg über den "Anführer" des Bergenser Zweigs Hans Falck und Alexandra "Sasha" Falck, der Tochter des Patriarchen Oav Falck. Alle haben ein eigenes Interesse, hinter das Geheimnis des Testaments von Vera Falck zu kommen. Mitunter geschieht das etwas schleppend, was zumindest ein wenig Spannung und Lesevergnügen kostet. Am Ende nimmt der Roman aber wieder Fahrt auf und man wird durchaus von einigen Wendungen und Twists überrascht. So baut sich doch genug Spannung auf, um eine gewisse Vorfreude auf die Fortsetzung der Familiensaga zu verspüren.

Bewertung vom 13.03.2024
Idefix und die Unbeugsamen! 05
Uderzo, Albert;Goscinny, René;Choquet, Matthieu

Idefix und die Unbeugsamen! 05


ausgezeichnet

Prequel zu Asterix

Im neuen, nunmehr 5. Band der Serie um den beliebten Hund Idefix und seine 'unbeugsamen' Freunde treffen die Hunde wieder auf viele bekannte Figuren aus der Welt der Gallier und Römer. Diesmal helfen sie dem Druiden Miraculix und lösen das Rätsel von den aus den Straßen Lutetias verschwundenen Hunden.
Einzig das Format des Comic-Bandes ist noch etwas ungewohnt. Ansonsten trifft man viele Freunde aus der Welt des großen (Comic)-Bruders Asterix wieder.
Auch die Zeichnungen sind nah an denen, die man bereits bei Asterix kennen und lieben gelernt hat. Die Geschichte selber ist vor allem für junge Leser ein großer Spaß. Sicher enthält sie nicht ganz so viel (Wort-)Witz wie die Asterix Geschichten, aber es liest sich sehr kurzweilig und vergnüglich.
Alles in allem ein rundum gelungenes Comicabenteuer - nicht nur für Fans von Asterix!

Bewertung vom 14.02.2024
Der Sturm - Vergraben / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.4
Sander, Karen

Der Sturm - Vergraben / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.4


sehr gut

Gelungener Auftakt der Sturm-Trilogie

Bei einer Sturmflut werden auf dem Darß die Knochen zweier Menschen freigelegt. Schnell fällt der Verdacht auf den sogenannten Darß-Ripper, der vor gut 30 Jahren für mehrere Morde auf dem Darß verantwortlich gemacht wurde, jedoch nie gefasst werden konnte. Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt sammelt sein bewährtes Team um sich, um der Lösung des Falls näher zu kommen.
Vergraben ist der Auftakt der Sturm-Trilogie um Kriminalhauptkommissar Tom Engelhardt und die Kryptologin Mascha Krieger. Wie schon in der Strand-Trilogie beinhalten die einzelnen Teile abgeschlossene Fälle, die jedoch von einem großen Fall, der sich durch alle drei Bände zieht, eingerahmt werden.
Der Fall des Darß-Rippers kann in diesem Band schließlich gelöst werden, jedoch bleiben viele offene Enden, die in den nächsten beiden Bänden (hoffentlich) zusammengeführt werden.
Eine Frage stellt sich mir jedoch: Warum wird hier ein fiktionaler Ort Sellnitz eingeführt (bei dem es sich den Beschreibungen nach eigentlich nur um Prerow handeln kann), wenn doch alle anderen Orte beim richtigen Namen genannt werden (Zingtst, Barth, ...). Auch klingen die Entfernungen zwischen den Orten näher, als sie tatsächlich sind. Zwischen Greifswald, dem Darß und Schwerin liegt jetzt etwas mehr als ein Katzensprung.
Trotzdem: Spannend und gut geschrieben.

Bewertung vom 27.12.2023
Pilgrim / Oxen Bd.6
Jensen, Jens Henrik

Pilgrim / Oxen Bd.6


ausgezeichnet

Um nach seinen traumatischen Erlebnissen wieder zu sich zu kommen, 'pilgert' Oxen durch Dänemark. Margarethe Franck und Sally Finnsen dagegen sind weiter auf der Suche nach dem Mandrill, dem Mörder von Sallys Bruder. Dabei werden sie aber von Francks Chefnjäh ausgebremst. So kommt es gerade recht, dass ihr ehemaliger Chef Mossmann einen vermeintlich leichten Auftrag für Oxen und Franck hat. Sie sollen den Kauf von Steuer-Daten absichern. Doch dabei geraten sie an gefährliche und mächtige Gegner. Und auch Mossmann treibt sein eigenes Spiel.

Der sechste Band um den ehemaligen Elitesoldaten Nils Oxen bildet quasi den Abschluss der zweiten Oxen-Trilogie. Es ist ein wahrer Pageturner. Meisterhaft versteht es Jens Henrik Jensen, die vielen Handlungsstränge miteinander zu verweben und zusammenzuführen.
Für mich hat sich Jensen mit der Oxen Reihe endgültig einen Platz neben den großen skandinavisschen Thrillerautoren wie Nesbö oder Arne Dahl gesichert.

Bewertung vom 18.12.2023
Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4


ausgezeichnet

British Humor - aber nicht nur

Weihnachtszeit - besinnliche Zeit. Der Donnerstagsmordclub hofft zum Jahresende, dass das kommende Jahr ein bisschen ruhiger wird und vielleicht auch erst einmal kein Mord mehr für Aufregung sorgt. Doch daraus wird nichts. Ihr Freund Kuldesh wird ermordet - da können die vier Senioren natürlich nicht untätig zuschauen und begeben sich auf Mördersuche. Dabei geraten sie zwischen die Fronten der Drogenbosse Südenglands. Mit ihrem ganz eigenen Charme kommen sie dem Mörder aber immer Näher.
Mit seinem neusten Fall für den Donnerstagmordclub beweist Richard Osman, dass er der König des englischen Cosy-Krimis ist. Kein anderer Autor schafft es, Spannung und (britischen) Humor so gekonnt miteinander zu verflechten. Und im vierten Teil setzt er durch einige Nachdenklich-Traurige Passagen sogar noch einen drauf, auch wenn dafür eine nicht ganz unbedeutende Person ihr Leben lassen muss.
Hoffentlich werden noch viele weitere Bände folgen

Bewertung vom 08.12.2023
Minecraft, Open World Band 01
Ramirez, Stephanie

Minecraft, Open World Band 01


ausgezeichnet

Nicht nur für Minecraft-Fans

Sarah ist ein absoluter Minecraft Neuling. So findet sie sich anfangs überhaupt nicht in der Minecraft-Welt zurecht. Erst nachdem sie Hector, einen Minecraft-Profi trifft, lernt sie nach und nach, wie sie in der neuen Welt bestehen kann. Und das ist auch nötig, denn beide machen sich zusammen auf, einen Netherstern zu erobern.
Stephanie Ramirez weiß mir ihrem ersten Comicband Minecraft Open World 1 durchaus nicht nur eingefleischte Minecraft Fans, sondern auch absolute Neulinge zu überzeugen. Sicher werden manche Gags erst durch Minecraft Hintergrundwissen erst richtig lustig, dennoch ist das Buch weit mehr als ein (weiteres) Minecraft-Fan-Buch. Durch die Geschichte über die Freundschaft der beiden komplett unterschiedlichen Charaktere Sarah und Hector wird die Handlung auch für Neulinge in der Minecraft Welt spannend. Und das wichtigste bei Comics: Die Bilder sind klasse gezeichnet, sehr detailverliebt, es gibt immer wieder etwas zu entdecken.