Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
piubellas-lesezeichen

Bewertungen

Insgesamt 9 Bewertungen
Bewertung vom 08.05.2012
Ab jetzt ist Ruhe
Brasch, Marion

Ab jetzt ist Ruhe


ausgezeichnet

Eigentlich sollte das hier eine ziemlich kurze Rezension werden, da ich der festen Überzeugung war, dass es doch auch manchmal reicht, einfach zu sagen: super Buch, unbedingt kaufen und erst recht unbedingt lesen.
Doch irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass dieses Buch beides und noch viel mehr verdient hat und doch keine Rezension ihm gerecht werden wird. Auch meine folgende nicht....
Bewegend und teilweise auch sehr traurig erzählt die Autorin die Geschichte ihrer Familie, einer Familie, welche geteilt und zerissen ist wie das Land selbst, in welchem sie lebt.
Gleichzeitig schafft sie es aber auch dieses kleine, ehemalige Land DDR wieder auferstehen zu lassen, vermittelt die andere Seite des Lebens in diesem Land, die Seite des normalen Mädchens, welches die große Unzufriedenheit mancher Mitbürger nicht so recht fassen kann.
Die Seite, welche heute in den Medien nicht mehr vermittelt wird, der ganz normale Alltag.
Ein Alltag, der vielleicht oft stark vorgegeben Normen unterlegen hat, aber trotzdem eine Sicherheit bot, die es heute nicht mehr gibt.
Behütet sein, aufgehoben sein...diese Gefühle verbinden viele nicht mit der DDR.
Und genau das macht dieses Buch so besonders.
Es beschöhnt nicht, zeigt Misstände des Sozialismus auf, verweist aber gleichzeitig darauf, dass das normale Leben auch schön gewesen ist.

Marion Brasch hat mich mit ihrer Geschichte überzeugt, da sie es geschafft hat, das typische DDR-Gefühl wieder in mir zu erwecken, mich in die Zeit zurück zu führen, in der auch ich aufgewachsen bin.

Mein Fazit
Kauft euch das Buch und fangt einfach an zu lesen!
Besser kann man DDR-Geschichte und das Gefühl, wie es war dort aufzuwachsen, nicht erleben!
Die DDR aus der Sicht eines normalen DDR Kindes mit einer fabelhaften Familie.
Nicht wie in den Medien einseitig und verzerrt dargestellt, sondern ehrlich und so, wie Leben in der DDR nun mal war!
Eine Liebeserklärung an eine nicht ganz so perfekte, aber außergewöhnlich gewöhnliche Familie.
Eine Liebeserklärung an ein nicht ganz so perfektes, aber nicht minder schönes Land.
Ein Land, dass es nicht mehr gibt.
Danke fürs Teilhaben an einem kleinem Stück Lebensweg und danke für ein paar Stunden alte Heimat!
Kaufen!!! Lesen!!! Genießen!!!
LESEN!!!UNBEDINGT!!!

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.03.2012
Meeresflüstern / Meerestrilogie Bd.1
Schröder, Patricia

Meeresflüstern / Meerestrilogie Bd.1


ausgezeichnet

Geheimnisvolle Meereswesen sind in der Fantasiewelt nicht neu, kennt doch fast jeder "Die kleine Meerjungfrau".
Und doch gelingt es Patricia Schröder gekonnt das Thema neu aufzuarbeiten und mit fantastischen neuen Ideen zu füllen, welche überraschen und zum Träumen einladen.
Denn wer würde nicht gerne mal einem Nix begegnen und in seine wunderschönen türkisgrünen Augen schauen wollen?
Bildhaft und fantasievoll entführt uns die Autorin auf die Kanalinseln und lässt uns an der Seite der Hauptprotagonistin Elodie ein romantisches, aber nicht minder spannendes Abenteuer erleben.
Dabei benutzt sie eine so lebendige Sprache, welche der eigenen Fantasie des Lesers viel Freiraum lässt, so dass man irgendwann selbst glaubt auf den Kanalinseln zu sein.
Der Schreibstil ist dabei frisch, jungendlich und liest sich sehr flüssig.
Hatte ich am Anfang ein wenig das Gefühl, die Geschichte plätschert nur so vor sich hin, so wurde ich aber bald eines Besseren belehrt.
Mit sympathischen Charakteren und stetig steigender Spannung ist es ein Genuss, das Buch zu lesen und sich selbst in der Geschichte zu verlieren.
Neugierig fragt man sich, was es mit Elodies Träumen auf sich hat und was das wirklich dort für fremdartige Wesen sind.
Denn so typisch wie eine Meerjungfrau ist, so typisch sind diese Nixe hier bei weitem nicht.
Mein Fazit
Fantasievoll, spannend und romantisch, so habe ich diese Geschichte beim Lesen erlebt.
Ein gelungener Mix aus Fantasiegeschichte und Liebesroman mit deutlichen Aspekten eines Jugendthrillers voller Spannung.
Ein wirklich gelungener Auftakt zu einer Trilogie, welcher neugierig auf den weiteren Verlauf der Geschichte macht und man ungeduldig auf Band 2 wartet.
Meine absolute Leseempfehlung!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.03.2012
Elefanten sieht man nicht
Kreller, Susan

Elefanten sieht man nicht


ausgezeichnet

Elefanten, groß, grau und imposant und eigentlich nicht zu übersehen.
Aber wenn man einfach wegschaut, dann sieht man auch den größten von ihnen nicht, dann ist das Blickfeld leer und man sieht nur eine schöne Landschaft, ohne Makel, ohne "störenden Elefant".

Elefanten als Metapher für ein Problem, welches so schockierend und tief ergreifend ist, Kindesmisshandlung.
Aus der Sicht der 13 jährigen Mascha erzählt die Autorin eine Geschichte wie sie jeden Tag passiert.
Kinder geraten in Not, alle wissen es, aber keiner tut was.

Wir blicken hinter die Kulisse eines Dorfes, wo man lieber wegschaut, als zu helfen und wo die ländliche Idylle aufrechterhalten werden muss, auf Kosten des Leids zweier Kinder.
Warum sich in andere Angelegenheiten mischen, warum etwas aufrühren, was doch hinter verschlossenen Türen leise geschieht?

Doch Mascha kann nicht wegsehen, kann nicht untätig bleiben und versteht nicht, warum Erwachsene nicht sehen wollen was sie sieht. Sie versteht nicht, warum keiner etwas tut, wo doch Hilfe so dringend notwendig ist.

Mit kindlicher Naivität zeigt sie mehr Einfühlungsvermögen und Verantwortung als jeder Erwachsene, auch wenn dahingestellt bleibt, ob ihre Vorgehensweise richtig ist.

Ob das Buch jetzt für Jungendliche wirklich geeignet ist, kann ich nicht genau sagen. Fehlt es den Heranwachsenden doch oft noch an Lebenserfahrung um die wahren Konsequenzen dieses Buches zu verstehen.

Aber die Botschaft, welches diese Geschichte vermittelt ist eindeutig und für jeden verständlich:
Lieber etwas falsches machen, als gar nichts!
Lieber durch die eigene "Straftat" den Blick auf den "Elefanten" richten, damit er endlich gesehen wird, in seiner ganzen Kraft und deren Tragweite.

Mein Fazit
Ein Buch für Jugendliche und Erwachsene über ein Thema, das nicht mehr stillgeschwiegen werden sollte!
Ein Buch zum diskutieren und zum darüber reden!
Ein Buch das auf und wach rüttelt.
Einfühlsam und ergreifend erzählt.

Eine Aufforderung an alle:
NICHT WEGSCHAUEN SONDERN HANDLEN!!!

7 von 8 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.03.2012
Die Hüterin Midgards / Elbenthal-Saga Bd.1
Pala, Ivo

Die Hüterin Midgards / Elbenthal-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Wenn mir beim lesen eines Buches die Charaktere zu Freunden geworden sind und mir nach der letzten Seite irgendwie fehlen, dann hab ich die Gewissheit, dass ich gerade ein absolutes Knallerbuch gelesen habe!
Einzigartig überrascht hat mich diese Geschichte, die wunderbarer Auftakt zu einer vielversprechenden Saga ist.

Hier springt die Fantasie des Autors gleich auf der ersten Seite den Leser an, begleitet ihn in eine Welt, die vielleicht viel Bekanntes birgt, aber so unglaublich fantasievoll erdacht und erzählt ist, dass man nur staunen kann und einem nichts anderes übrig bleibt, als sich auf diese Reise einzulassen und sie zu genießen!

Und dabei braucht es keine lange Einführung in die Geschichte, gleich von Anfang an geht es los, ohne viel Vorgeplänkel, ohne lange Erklärung der Charaktere.
Diese entblättern ihre einzigenartigen Charme so nach und nach im Laufe der Reise, werden vertraut und vorallem eins, sympathisch und real.

Beim Lesen gleitet man von einer Überraschung zur nächsten, wundert sich über den Ideenreichtum des Autors, der bildgewaltig und spannend ein Buch geschaffen hat, welches man nicht mehr aus der Hand legen kann, geschweige denn möchte.
Wozu auch, entführt er doch in eine Welt, die man nur allzugerne betreten möchte und wenn man dort angekommen ist, möchte man überhaupt nicht mehr weg.
Man erlebt ein grandioses Abenteuer, ist mittendrin, fühlt und kämpft mit den Protagonisten, ist eins mit der Geschichte, ist ein Elb und will nie wieder was anderes sein.

Mein Fazit
Bildgewaltig, einem Epos gleich, fesselnd und einzigartig fantasievoll.
Endlich mal wieder ein wirklich lesebares Fantasybuch, welches Neues bietet, nie langweilt und wahnsinnig fesselt.
Mich hat diese Geschichte hundertprozentig überzeugt und mich zu einem Fan gemacht!
Auf Teil 2 freue ich mich und hoffe, ich muss nicht mehr allzulange warten!
Ein großartiger Auftakt einer Saga, ungeheuer spannend und fantastisch erzählt, mit einer Heldin, von der man sich noch mehr Abenteuer wünscht.


Für mich eins DER Top Bücher 2012 und eine absolute Leseempfehlung!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.02.2012
...und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod
Singer, C. M.

...und der Preis ist dein Leben - Mächtiger als der Tod


sehr gut

Paranormal Romances....damit hatte ich bisher nicht so viel am Hut und daher ist "Mächtiger als der Tod" auch mein erstes Buch dieser Art.
Und ich muss sagen, ich bin nicht enttäuscht worden.

Gleich auf den ersten Seiten ist man voll in der Geschichte drin und diese Spannung hält sich bis zur letzten Seite, so dass es wirklich schwer fällt, das Buch aus der Hand zu legen.
Gekonnt verwebt die Autorin verschiedene Handlungstränge spannend miteinander, so dass man förmlich durch die Seiten fliegt.
Mit humorvollen Einlagen, in Form von witzigen und vor allem schlagfertigen Dialogen gelingt es ihr, die Geschichte aufzulockern.
Und auch die Liebe kommt hier nicht zu kurz. Erotisch dargestellt sind die verschiedenen Szenen zwischen Danny und Liz.
Gefühlvoll, prickelnd und anregend.

Alle Charaktere sind sympathisch und verhalten sich schlüssig. So entsteht ein stimmiges Gesamtbild der Geschichte, welche für mich viel Neues bot, da es hier mal nicht um Elfen, Drachen oder Vampire geht, sondern um viel Mystik und na klar...vorallem Geister, liebenswert und sexy:-)

Mein einziger Kritikpunkt. Am Ende erfährt man nicht ein kleines Stück Auflösung. Alles bleibt ungewiss und offen. Vom ersten Teil einer Trilogie erwarte ich, dass sich wenigstens ein Handlungstrang schlüssig gelöst hat.
Das letzte Kapitel endet zwar mit einen recht guten Cliffhanger, aber das Buch selbst bleibt irgendwie unvollständig abgeschlossen.

Da ich in den zweiten Teil "Ruf der anderen Seite" schon reingelesen habe, kann ich sagen, dass es dort gleich weitergeht, ohne Einführung oder Rückblick auf Teil 1.
Daher entsteht für mich der Eindruck, dass aus einem normalen Buch einfach drei Teile gemacht wurden. Schade eigentlich, denn der Stoff der Geschichte ist wirklich sehr gut und den hätte ich auch gerne in einem fast 800 Seiten Wälzer gelesen.

Mein Fazit
Von meinem Kritikpunkt mal abgesehen, habe ich hier eine sehr gelungene Mischung aus Fantasy, Mystik, Erotik und Thriller/Krimi gelesen, aufbereitet in einer wirklich sehr fantasievollen Geschichte.
Auf keiner Seite entstand Langeweile und der Spannungsbogen wird kontinuierlich aufrecht gehalten.

Großes Kopfkino mit großem Unterhaltungswert.
Vielen Dank für dieses wunderbare Buch.
Für mich eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.02.2012
Smaragdjungfer
Laue, Mara

Smaragdjungfer


ausgezeichnet

Harte Ermittlungsnuss....bis zum Schluss spannend und absolut lesenswert!
Noch ein Krimi....nun mein zweiter in diesem Jahr....und was soll ich sagen...ein voller Leseerfolg!

Schon zu Beginn des Buches geht es gleich zur Sache und man kommt auch im Laufe der kompletten Geschichte kaum zu Atem.
Ein Krimi, der eher mehr zum Thriller mutiert, lässt er an Spannung wirklich nichts zu wünschen übrig.

Mittelpunkt ist Paula, eine kratzbürstige, nicht auf den Mund gefallene Kommisarin, welche sich nicht unterkriegen lässt und ihren eigenen Kopf bei den Ermittlungen hat.
Das macht sie sympatisch und auch sehr lebensecht. Wie auch all die anderen Charaktere in diesem Buch.
Untermalt wird das Ganze mit einigen witzigen Dialogen, welche das ernste Thema um den Hintergrund und die Vergangenheit von Paula ein wenig auflockern.
Diese Vergangenheit wird dem Leser psychologisch tiefgründig aufbereitet und so nach und nach erahnt man, warum Paula so ist, wie sie ist.

Durch geschicktes Verstricken der Handlung ist es der Autorin gelungen, dem Leser eine harte "Ermittlungs-Nuss" zu legen.
Dies alles lässt eine gute Recherche der Autorin durchblicken, gewinnt man doch einen hervorragenden Einblick hinter die Kulissen der Ermittlungsarbeit der Polizei.
Bis zum Ende weiß man wirklich nicht, wer der Täter war und wie die Hintergründe wirklich liegen.

Mein Fazit
Über das Ende ist man sowas von erstaunt, damit hat man wirklich nicht gerechnet.
Das liebe ich an diesem Krimi!
Ein fulminantes Finale und ein ganz leichter Cliffhanger, der darauf hoffen lässt, dass Kommisarin Paula Rauwolf vielleicht noch einmal ermittelt?
Ich würde es mir und all den anderen Lesern von Herzen wünschen!
Lesenswert, unterhaltsam und kein bischen langweilig!
Meine absolute Leseempfehlung und volle wohlverdiente 5 Sterne!
Bitte mehr davon! Mehr von Paula Rauwolf!

Bewertung vom 25.02.2012
Goldsommer
Büchle, Elisabeth

Goldsommer


ausgezeichnet

Ein gutes Buch zeichnet sich für mich dadurch aus, dass man das Buch beim Lesen ungern zur Seite legt und am liebsten in einem Rutsch lesen möchte.
Und so ein gutes Buch ist Elisabeth Büchle mit "Goldsommer" gelungen.

Die Geschichte um die 14 jährigen Amrei und ihre Reiterhofpension ist spannend erzählt, mit tiefgehender Sicht auf die Probleme der Frauen im und nach dem 2. Weltkrieg, ohne dabei den gut recherchierten Hintergrund aufdringlich zu finden.

Die Protagonisten sind sympathisch, realistisch dargestellt und wirken sehr lebendig. Jeder einzelne Charakter hat seinen eigenen unverwechselbaren Charme.

Und bei der Hauptprotagonistin Amrei ertappt man sich immer wieder dabei, wie man mit ihr mitfühlt, mitleidet und sich mitfreut.
Eine Frau, die das harte Leben geprägt hat, sie stachlig und widerspenstig machte, aber mit viel Herz und mit viel wärmender Liebe für ihre zusammengefürfelte Familie.

Der einfach Schreibstil, und das ist kein Kritikpunkt, macht das lesen zum Vergnügen, fliegt man doch förmlich durch die Seiten.
Gespickt mit einigen humoristischen Einlagen schmunzelt man oft vor sich hin. So sind die Dialoge zwischen der burschikos wirkenden Amrei und dem anfangs aroganten Tom wirklich ein Genuss.

Untermalt wird die Geschichte mit einer bildhaften Sprache, welche die Autorin perfekt beherrscht und welche man regelrecht genießt, fühlt man sich dadurch mitten drin im Geschehen, mitten drin im Schwarzwald mit seiner wunderschönen Landschaft.

Kopfkino erster Güte, versetzte mich die Geschichte praktisch in einen typischen 50er Jahre Film.

Mein Fazit
Ein gelunger Mix aus Lebenserfahrung, Krimi und Liebesgeschichte.
Perfekt in Szene gesetzt, mit Tiefgang spannend erzählt und mit viel Wärme fesselnd geschrieben.
Eine sehr unterhaltsame Geschichte, die im Kopf bleibt und ans Herz geht.
So vermisse ich diese Amrei nach dem Lesen, denn gerade sie ist mir ans Herz gewachsen, wie eine Freundin, von der man nach dem Lesen leider Abschied nehmen muss.

Das war mein erstes Buch dieser Autorin, aber nicht mein letztes.
Vielen Dank für dieses wunderbare Buch!
Meine absolute Leseempfehlung und auf alle Fälle 5 Sterne!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.02.2012
Das späte Geständnis des Tristan Sadler
Boyne, John

Das späte Geständnis des Tristan Sadler


ausgezeichnet

John Boyne gelingt hier meines Erachtens ein Meisterwerk, dass mit leisen melachonischen Untertönen von den Schrecken des Krieges erzählt, sanft verwebt mit den zarten ersten Gefühlen eines 17 jährigen Jungen zu einem Kriegkameraden.

Wann verjährt Schuld? Wann vergisst man und was, wenn man nie vergisst?
Wo liegt der Unterschied zwischen Moral und Feigheit und wann ist man ein Feigling?

Zwei Tabuthemen der damaligen Zeit, werden hier schonungslos und doch mit so viel Feingefühl und Sensibilität erzählt.
Dabei greift der Autor auf einen Erzählstil zurück, welcher sich an die Zeit des ersten Weltkrieges anpasst.
Die Art, wie John Boyne schreibt, gefällt mir sehr gut.
Die zeitlichen Rückblicke gestalten sich für mich wie Einblendungen in einem Schwarz-Weiß Film. Erinnerungen setzten so nach und nach das vollständige Bild zusammen und am Ende ist man schockiert und bleibt nachdenkend zurück.

Es gelingt wunderbar, den moralischen Graben zwischen Tristan und Will darzustellen, eingebettet in eine Freundschaft, die sich am Ende die große Frage stellen muss, wie weit man aus Moral, aus Liebe oder aus dem bloßen Überlebenswillen heraus gehen darf und kann.

Mein Fazit
Solch ein Buch hab ich schon lange nicht mehr gelesen.
Diese Geschichte ist so leicht erzählt, so leicht gelesen, aber der Eindruck, der zurückbleibt, der hallt nach, lässt nachdenken und erst nach einiger Zeit begreift man den vollen Umfang, die volle Tragödie, das volle Leid.
Und die Erkenntnis, dass Schuld, wenn auch nicht von anderen auferlegt, einen selbst nie loslässt.

Für mich eine absolute Leseempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.02.2012
Ewig Dein
Glattauer, Daniel

Ewig Dein


ausgezeichnet

Wem kann noch trauen, auf der Suche nach der Liebe?

"Gut gegen Nordwind" und "Alle sieben Wellen" die beiden Erfolgsbücher von Daniel Glattauer, hab ich verschlungen und bin in dieser zarten Liebengeschichte versunken.
Umso mehr freute ich mich auf "Ewig Dein", lässt doch schon der Titel auf Liebe schließen.
Nur die Art der Liebe, um welche es hier geht, ist eine völlig andere.

Die Handlung, am Anfang noch hoffnungsvolle Liebesgeschichte, wird zunehmend drückender und dunkler und entspinnt sich langsam zu einem Psychothriller, der einen immer weiter und immer tiefer in die Abgründe zieht.

Dass es dem Autor gelingt, dieses Gefühl "hier stimmt doch was nicht" so authentisch rüber zubringen, schreibe ich in aller erster Linie seinem unverwechselbaren Schreibstil zu. Flüssig, schnörkellos, gerade aus. Beschränkt auf das Wichtigste mit flotten und schnellen Dialogen erschafft er eine düstere Atmosphäre, bei welcher sich mir oft die Nackenhaare zu Berge stellten und ich mich selbst schon verfolgt fühlte, das Gefühl einer Psychose selbst schon fast spürte.
Sehr authentisch, sehr real.
Wie schwer es ist, den Mann oder die Frau fürs Leben zu finden, davon handeln viele Romane.
Aber was ist, wenn man den vermeintlich richtigen nun endlich gefunden hat?
In kurzen Kapitel, hier Phasen genannt, verstrickt Daniel Glattauer geschickt eine spannende Geschichte, bei der man sich am Ende fragen muss, wem man noch vertrauen kann, wenn man auf der Suche nach der großen Liebe im Leben ist.

Mein Fazit
Daniel Glattauer gelingt hier ein Genremix aus Liebesroman und Psychothriller.
Von der ersten bis zur letzten Seite fühlte ich getrieben, verfolgt und gehetzt. Das Buch aus der Hand zu legen war fast unmöglich.
Für mich volle 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.