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katze
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Bewertung vom 24.09.2016
Mädchen für alles
Roche, Charlotte

Mädchen für alles


schlecht

Wenn ein Altmeister wie Bret Easton Ellis Madonna ist, dann ist Charlotte Roche Miley Cyrus. Mit ihrer Abrissbirne der „Provokation“ baumelt sie ungelenk und vor allem nackt durch die Literatur. Was in „Feuchtgebiete" noch neu und anders und erfrischend anstößig und befremdlich war, hat jetzt keinen Schwung mehr. Wo andere Autoren sich neu erfinden, macht Roche einfach wieder ganz plump die Beine breit, zeigt die Nippel und streckt die Zunge raus. Woohoo!

„Mädchen für alles“ hat nicht die Ekel-Dichte vom Erstwerk, die Protagonistin ist trotz recht einfacher Sprache gut gezeichnet: eine unsympathische, sozial komplett inkompetente Annette-Frier-Frau, die irgendwie alle Menschen hasst – am meisten sich selbst. Das hätte gut werden können. Aber das Bisschen Porno hier und Gewaltorgie da trösten dann doch nicht hinweg über den – mit Verlaub – sehr absehbaren Twist am Ende.

Frau Roche ist nicht gestört. Sie wäre es aber ganz gern. Und das macht dieses Werk zu einem Malen-Nach-Zahlen, einer irgendwie peinlichen Imitation von Größerem.
Es ist weder authentisch schräg, noch künstlerisch anspruchsvoll.

Die mit Abstand intensivste Emotion, die es hervorruft, ist das Zusammenkneifen der Pobacken, immer wenn sie den Genitiv falsch bzw. nicht benutzt.