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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Sarah
Wohnort: 
Neuburg

Bewertungen

Insgesamt 23 Bewertungen
Bewertung vom 08.06.2024
Das Gemälde
Brooks, Geraldine

Das Gemälde


ausgezeichnet

Ein sehr ansprechendes Buch-nicht nur für Pferdefans!
Der Roman verbindet drei Zeitstränge, in denen jeweils verschiedene Personen agieren.
Da gibt es die Vergangenheit, die von der Verbindung von Jarret, einem versklavten Mann zu dem Rennpferd Lexington erzählt. Ein Erzählstrang spielt bin der Gegenwart, in der sich eine Beziehung zwischen Jessi, einer Wissenschaftlerin zu dem nigeriansch-amerikanischen Kunsthistoriker Theo entwickelt. Und dann gibt es noch Martha eine Galeristin, die in den 50 er Jahren das Gemälde des ehemaligen Rennpferdes entdeckt.
Das Buch hat mich sehr bewegt und in Atem gehalten, manchmal war eine Situation so spannend und emotional berührend, dass ich das Buch erstmal weglegen und eine Pause machen musste. Geraldine Brooks beschreibt die Personen so lebensnah und passend, dass ich mich sehr gut in sie hineinversetzen konnte. Bis zum Ende man weiß nie was als nächstes kommt und das macht den Roman so dramatisch.
Ein großes Lob möchte ich auch für die Darstellung der Behandlung von Pferden im Roman geben. Man spürt, dass sich die Autorin viel damit beschäftigt und recherchiert hat. Alle Details wirken sehr stimmig und überzeugend.
Dass es dieses Rennpferd wirklich gegeben hat ist noch eine besondere Zugabe.
Die Beschreibung des subtilen oder auch deutlichen Rassismus, der sich durch die Zeiten zieht, ist sehr gelungen und hat mich nachdenklich gemacht.
Insgesamt eine klare Leseempfehlung auf jeden Fall für alle, die Pferde kennen und lieben, aber auch für alle anderen !

Bewertung vom 04.04.2024
Code Name Verity
Wein, Elizabeth E.

Code Name Verity


weniger gut

Eine Frauenfreundschaft im 2. Weltkrieg
Das Interessante an dem Buch ist, dass die Geschichte vom Ende her erzählt wird. Die von der Gestapo gefangene und gefolterte Julie erzählt im Rückblick von ihrem Leben und ihrer Freundschaft zu der Fliegerin Maddie. Julie selbst gehört zum Widerstand und versucht durch die Preisgabe von Geheimnissen, die sie aufschreiben soll, so lange wie möglich am Leben zu bleiben.
Allerdings ist diese Erzählart auch eine Schwäche des Romans. Es wird in Fragmenten erzählt, es gibt nicht nachvollziehbare zeitliche Sprünge und ich habe mich öfter beim Lesen gefragt, warum ich den Inhalt nicht so recht verstehen kann. Die Art der Erzählung ist durchaus prinzipiell ein gutes Mittel um Spannung zu erzeugen und den Leser in die Geschichte mit hinein zu nehmen. Die Autorin hat es aber etwas übertrieben damit und so eher Verwirrung gestiftet.
Vieles wird deutlicher, wenn man den 2. Teil des Buches liest, hier kommt Maddie zu Wort und dieser Text liest sich endlich verständlich, erklärt vieles aus dem 1. Teil des Buches und ist teilweise auch spannend.
Die Freundschaft zwischen Julie und Maddie wird nicht so dargestellt, dass ich sie nachempfinden konnte. Sie bleibt merkwürdig konstruiert und ist für mich nicht emotional erfahrbar beim Lesen. Es gibt auch ansonsten keine Liebesgeschichte oder intensive emotionale Beziehungen der Personen. Das finde ich sehr schade, denn so wirken die Akteure merkwürdig seelenlos.
Die Autorin hat für das Buch sehr genau recherchiert und viele Details, wie die verwendeten Flugzeugtypen oder auch die Erfindung des Kugelschreibers sachlich richtig dargestellt. Für mich als Leserin spielen diese Details aber keine entscheidende Rolle.
Die Handlung der Story ist gut ausgedacht, das Schicksal der Freundinnen wird stimmig und ohne kitschig zu werden erzählt. Leider konnte ich mich aufgrund der Erzählgweise dennoch nicht wirklich mit dem Buch anfreunden.

Bewertung vom 09.03.2024
Dreimal du und ich
Linden, Rachel

Dreimal du und ich


sehr gut

Was wäre wenn...
wir uns durch Magie einfach in ein neues Leben beamen könnten? Die Heldin des Romans Lolly steckt fest in ihrem Leben aus Pflichtbewusstsein und Verantwortung für ihre Familie. Dennoch sehnt sie sich nach einem Leben nach ihren eigenen Vorstellungen und so ist sie in einem Dilemma gefangen. Sogar ihre große Liebe hat Lolly verloren und sie trauert ihr immer noch nach.
Ich habe den Roman sehr gerne gelesen, die Handlung hat mich gepackt und nicht mehr losgelassen. Sehr gelungen fand ich die Schilderungen der verschiedenen "Leben", die Lolly sich anschaut.
Sicher ist die Geschichte der großen Liebe etwas vorhersehbar und simpel. Hier hätte ich mir mehr Tiefgang und Realismus gewünscht. Die Entwicklung der Heldin geht doch recht flott und ohne Hindernisse einher.
Insgesamt aber kann ich diesen Roman empfehlen, wenn man Liebesgeschichten mag und sich einfach gut unterhalten lassen möchte!

Bewertung vom 10.02.2024
Jetzt ist Sense
Rath, Hans

Jetzt ist Sense


gut

Keine Angst vorm Tod!
Ein unterhaltsames, leicht zu lesendes Buch über den personalisierten Tod. Dieser kommt allerdings ganz anders daher als man sich das vorstellt. Der Tod ist ein atrraktiver Grieche mit Lebenslust, der erst nach und nach sein eigentliches Handwerk offenbart. Olivia freundet sich mit ihm an und wer weiß vielleicht schafft sie es ja ihn einzuwickeln und dem Tod von der Schippe zu springen?
Die Geschichte ist mit Humor erzählt und eingängig, so dass ich das Buch recht flott und gerne gelesen habe. Teilweise sind recht Stellen zu finden, die einen zum Nachdenken anregen können über den Tod und das Leben.
Insgesamt finde ich die Erzählung aber zu flach und konstruiert, die Personen werden zu klischeehaft dargestellt.
Wer eine nette, leichte Lektüre mit Humor sucht, dem kann ich das Buch aber empfehlen.

Bewertung vom 21.12.2023
Das Gästezimmer
Michallon, Clémence

Das Gästezimmer


ausgezeichnet

Der Psychothriller "das Gästezimmer" ist ein spannender, packender Roman, den ich in kurzer Zeit gelesen habe. Der Schreibstil ist gekonnt und einfach zu lesen.
Die Geschichte wird ausschließlich aus der Perspektive der Frauen erzählt, die mit dem Täter zu tun haben. Dadurch konnte ich mich recht gut in diese Personen, vor allem die gefangen gehaltene Hauptfigur einfühlen.
Die Autorin hat sehr bewusst diese Erzählweise gewählt, um den Frauen eine Stimme zu geben. Allerding werden dabei die Person des Serientätrers und die Hintergründe seines Verhaltens zu wenig deutlich. Der Täter scheint einerseits ein guter Familienmensch in der Beziehung zu seiner verstorbenen Frau zu sein und gleichzeitig ein äußerst aggressiver und gewalttätiger Killer, das empfand ich dann doch als sehr widersprüchlich.
In der Beziehung zur Tochter wird zwar deutlich, dass neben der Zuneigung sehr viel Kontrolle und Überwachung vorhanden ist, dennoch überzeugt mich die Darstellung des Täters nicht ganz.
Der Abschluss der Geschichte ist nochmal wirklich Atem anhaltend gut erzählt und ich hatte Mühe mich davon abzuhalten an das Ende des Buches zu blättern und ihn vorher zu lesen.
Insgesamt bleibt das Buch aber hinter meinen Erwartungen zurück. Ich persönlich würde gerne mehr Einblicke in die Personen bekommen um ihre Verhaltensweisen besser verstehen und mitfühlen zu können.
So ist es eine spannende Geschichte, von der mir aber nicht viel im Gedächtnis bleiben wird.
Wer einen lockeren Zeitvertreib sucht, bei dem das Lesen keine Mühe macht, der ist hier aber richtig!

Bewertung vom 15.07.2023
Stories
Williams, Joy

Stories


weniger gut

"Wir alle sind allein in einer bedeutungslosen Welt."
Dieser Satz aus dem Kurzgeschichtenban "Stories" von Joy Wiliams erschien mir beim Lesen die Zusammenfassung des Buchinhaltes zu sein. Die einzelnen Geschichten empfand ich als durchweg ungewöhnlich und merkwürdig, irgendwie skurril. Man weiß nie, wie sich eine Geschichte entwickeln wird, insofern sind diese allles andere als vorhersehbar oder klischeehaft. Allerdings konnte ich mich in die handelnden Personen nicht gut hineinversetzen und die Handlung war teilweise so entfernt von der Normalität, dass ich Mühe damit hatte. Zum Beispiel hält in der Geschichte "Lulu" ein älteres Ehepaar eine Riesenschlange wie einen Familienhund.
Öfter dachte ich, dass die Autorin vermutlich in ihren Geschichten hintergründige informationen vermitteln will, es ist mir aber nicht gelungen diese zu verstehen, vielleicht fehlt mir dafür auch das Wissen über den amerikanischen Alltag.
Ich bin kein Freund von Kurzgeschichten, war aber gerne bereit diesem Buch aufgeschlossen zu begegnen. Meine Erwartungen an interessante und zu Herzen gehende Geschichten haben sich aber nicht erfüllt.
So empfehle ich das Buch nicht als leichte Sommerlektüre, sondern für Menschen, die gerne skurrrile, überrraschende und nicht immer realistische Geschichten mögen und lesen möchten.

Bewertung vom 25.04.2023
Die Kinder von Beauvallon - Der Spiegel-Bestseller nach wahren Begebenheiten
Storks, Bettina

Die Kinder von Beauvallon - Der Spiegel-Bestseller nach wahren Begebenheiten


gut

Bettina Storks, Bestsellerautorin, erzählt routiniert eine Geschichte aus dem 2. Weltkrieg mit wahrem historischen Hintergrund.
Die Begebenheit selbst ist sehr beeindruckend und war mir nicht bekannt. In einem kleinen französischen Ort wurden beinahe so viele jüdische Flüchtlige versteckt, wie es dort Einwohner gab und alle halfen dabei mit. In der Schule von Beauvallon wurden von deren Leiterinnen zahlreiche Flüchtlingskinder aufgenommen und konnten dort erfolgreich bis zum Kriegsende überleben.
Auch die Fakten um den französischen Widerstand und die beteiligten Personen sind gut recherchiert und im Roman aufgearbeitet.
Diese spannenden Ereignisse werden von der Autorin zwar gekonnt und durchaus flüssig lesbar erzählt, es bleibt aber bei einer eher oberflächlichen Darstellung der beteiltigten Personen und Ereignisse. Die wichtigsten Persönlichkeiten, das jüdische Mädchen Lily und ihre deutsche Freundin Agnes blieben ebenso wie die Widerstandskämpferin Joli konturlos, flach und undeutlich. Ich konnte mich beim Lesen nicht wirklich mit diesen Personen identifizieren oder mitfühlen.
Die Geschichte selbst ist interessant und hat Potential, nur geht die Erzählweise nicht in die Tiefe und hat mich wenig angesprochen. Vielleicht wurde hier nach "Schema F" schon zu routiniert erzählt.
Wer andere Bücher der Autorin mag, wird mit dem neuen Buch sicher zufrieden sein.
Auch wer gerne Romane mit historischem Hingtergrund liest und ein eher leichtes Lesevergnügen sucht, wird hier fündig.

Bewertung vom 03.02.2023
Ein Surfer zum Verlieben (Restexemplar)
Truelove, Violet

Ein Surfer zum Verlieben (Restexemplar)


schlecht

Die Autorin Viola Plötz schreibt unter ihrem Pseudonym Violet Truelove eine Liebesgeschichte zwischen der Romanautorin Lindsay Lovejoy und dem Surfer Warden Palmer.
Die von Anfang an durchschaubare Geschichte endet mit einem ebenso vorhersehbaren Happy End. Leider hat mich das Buch überhaupt nicht angesprochen. Es ist zwar leicht lesbar, aber inhaltlich nicht stimmig und die Charaktere bleiben oberflächlich und sprachen mich überhaupt nicht an.
Die Probleme der Hauptfiguren (ADS und Magersucht) werden derart oberflächlich und fragwürdig dargestellt, dass es schon an der Grenze zur Unverantwortlichkeit ist.
Aus der Tatsache, dass Lindsay Romanautorin ist, hätten sich spannende Einblicke in das Entstehen eines Romans ergeben können, aber leider bleibt es auch hier bei sehr oberfächlichen Schilderungen.
Ich kann das Buch überhaupt nicht empfehlen und habe es nur zu Ende gelesen, um eine gute Einschätzung abgeben zu können.

Bewertung vom 21.12.2022
Unsre verschwundenen Herzen
Ng, Celeste

Unsre verschwundenen Herzen


sehr gut

Der Roman von Celeste Ng spielt in einer nahen, vorstellbaren Zukunft in Amerika. Nach einer wirtschaftlichen Krise kommt eine Regierung an die Macht, die mit der Organisation PACT dafür sorgt, dass die amerikanischen Werte geschützt werden. Alles davon Abweichende und vor allem asiatisch aussehende Menschen werden diskriminiert. Eine Methode sich die Menschen gefügig zu machen ist es, den Familien ihre Kinder zu entziehen. Als dieses grausame System ihre eigene Familie trifft, entscheidet sich Margaret dafür ihre Familie und ihren Sohn Bird zu verlassen, um diesen zu schützen.
Als Bird älter wird, sucht und findet er die Mutter. Margaret steht jetzt vor dem Dilemma sich für ihre Familie zu entscheiden oder sich gegen das übermächtige System zur Wehr zu setzen.
Ich kenne alle Bücher von Celeste Ng und lese diese sehr gerne. Das aktuelle Buch spielt in der Zukunft und das spricht mich persönlich nicht so an. Dennoch ist es wunderbar und sehr einfühlsam geschrieben.
Der Roman behandelt ein aktuelles Thema: Sollen wir uns in Anbetracht von Unrecht ins Private zurückziehen oder etwas dagegen unternehmen auch wenn das negative Folgen für uns hat?
Ich empfehle das Buch von Celeste NG uneingeschränkt, weil es brisante Themen enthält, zum Nachdenken anregt und sehr schön zu lesen ist.

Bewertung vom 13.11.2022
Ein Lied vom Ende der Welt
Ferencik, Erica

Ein Lied vom Ende der Welt


sehr gut

Krimi, Thriller, Sciene fiction
Das Buch von Erica Ferencik hat von allem etwas und ist auf jeden Fall sehr, sehr spannend.
In die Ich-Erzählerin Valerie konnte ich mich von der ersten Seite an sehr gut einfühlen. Von ihrer Perspektive aus wird das Geschehen geschildert, das einen nicht nur wegen des ungewöhnlichen Ortes, Grönland, in Bann zieht, sondern auch weil der Leser bis zum Schluss nicht genau weiß, worauf das Ganze hinausläuft.
Die Autorin schreibt sehr eingängig, flüssig, es macht Spaß das Buch zu lesen.
Dennoch ist es nicht flach und man erfährt eine Menge über Grönland, alte Sprachen und das Leben der Inuit. Dass manches nicht der Realität entspricht, das ist vielleicht das einzige, was mich nicht ganz überzeugt.
Wer aber gerne ein unterhaltsames, packendes , leicht lesbares Buch sucht, ist hier genau richtig!