Signum / Stormland Bd.2

sehr gut

Rache-Thriller vom Top-Autor

John Ajvide Lindqvist hat mit “Signum” den 2. Teil der Mittsommer-Trilogie veröffentlicht.
Nach Teil 1 “Refugium” geht es auch im 2. Teil um die Ex-Polizistin Julia Malmros und ihren “Freund” Kim Ribbing.
Und natürlich spielt auch Astrid, deren Eltern im 1. Teil ums Leben gekommen sind, eine wichtige Rolle.
Kim hat seinen ehemaligen Arzt Martin Rudbeck entführt, der ihn als Jugendlicher mit Elektroschocks behandelt hat.
Nun will Kim sich rächen. Doch der gefangene Arzt im Keller von Kim wird von Astrid entdeckt und von nun an läuft alles aus dem Ruder.
Der Leser erfährt wie geschickt zwar die Entführung durchgeführt wurde, aber ein entscheidender Fehler ist Kim doch passiert.
Der Autor hat einen guten Erzählstil, doch manche Passagen sind ggf. überflüssig. Zum Beispiel die neuen Liebeserfahrungen des Kommissars.
Am Ende wird es noch einmal spannend aber natürlich wird nicht alles geklärt – denn es ist nun mal eine Trilogie. Teil 1 war etwas spannender, nun bin ich auf den Abschluss der Reihe neugierig.

Eve

ausgezeichnet

Gesellschaftssatire oder Krimi ?

Laut Klappentext erzählt der Autor Amor Towles eine Gesellschaftssatire aus den 30er Jahren in den USA.
Meiner Meinung nach könnte man es auch unter der Rubrik eines klassischen Krimi einordnen.
Zu Beginn der Geschichte lernen wir die junge Eve kennen, auf ihrer Zugreise von New York nach Los Angeles.
Unterwegs lernt sie schon die erste Person kennen, die im weiteren Verlauf des Romans eine wichtige Rolle spielen wird.
Auch in L.A. macht Eve auf geschickte Weise weitere Bekanntschaften. Die wichtigste ist die noch junge Schauspielerin Olivia de Havilland, die u.a. für eine Rolle in “Vom Winde verweht” vorgesehen ist. Zwischen beiden entsteht eine Freundschaft und dadurch ist Eve auch langsam in Hollywood bekannt. Plötzlich wird Olivia erpresst und gemeinsam mit ihren neuen Freunden macht sich Eve auf die Suche nach den Erpressern. Dabei gibt es noch einige Überraschungen.
Schade, dass der Roman nur 224 Seiten lang ist. Diese sind in kurzer Zeit verschlungen, denn der Autor kann wirklich gut erzählen.

Maybrick und die Toten vom East End

sehr gut

Drama in den Docks von London

Der Kriminalroman ist das Debüt der Autorin Vanessa Glas. Das Buch hat einen Umfang von 496 Seiten. Und das könnte das kleine Problem dieser Story sein, denn man hätte die Geschichte bestimmt auch auf knapp 400 Seiten untergebracht.
Dann wäre die Story etwas flüssiger, mit mehr Tempo und weniger Dialogen die nicht unbedingt förderlich sind.
Aber so etwas ist ja auch Geschmacksache. Denn schreiben kann die junge Autorin.
Der Krimi spielt 1910 in London und der neuernannte Divisionsinspektor Joseph Maybrick wird gleich mit einer Kinderleiche konfrontiert. Unterstützung bekommt er von seinem Freund und Doktor Dave Roberts. Noch am Fundort des Kindes wird klar, das es sich nicht um einen Einzelfall handelt und jemand Jagd auf Kinder macht. Diese streunen durch die dunklen Gasse des schmutzigen Arbeiterviertels und verdienen sich teilweise durch kleine Diebereien ihr Geld. Aber es gibt auch ganze Banden die sich gegeneinander bekriegen. Eine wichtige Rolle spielen noch 2 weitere Hauptpersonen, Hester und Heath. Beide ebenfalls in den Slums aufgewachsen und erfolgreich als Kleinkriminelle unterwegs. Maybrick braucht deren Unterstützung bei der Lösung.
Bis dahin dauert es jedoch einige Zeit und ab der Mitte des Buches wird es, wie bereits angedeutet, manchmal etwas langatmig. Das dann doch blutige Ende hat mich nicht 100% überzeugt, aber wahrscheinlich könnte es eine Fortsetzung mit den Hauptfiguren geben.

Mord stand nicht im Drehbuch

sehr gut

Autor steht selbst unter Anklage

In seinem 4. Roman um den Privatdetektiv Daniel Hawthorne gerät der Autor Anthony Horowitz selbst unter Mordverdacht.
Horowitz hat ein Bühnenstück geschrieben. Doch die Premiere in London wird von einer bekannten Kritikerin zerrissen.
Die Schauspieler sind entsetzt und nach einer Feier im Theater gehen alle ihrer Wege... Doch am Morgen wird die Kritikerin tot aufgefunden.
Mit einem Dolch erstochen. Nun geraten alle in Verdacht: Schauspieler und eben der Autor des Stückes, den alle haben einen derartigen Dolch als Geschenk erhalten.
Aber schnell ist klar, der Doch gehört Horowitz. Er wird verhaftet und weiß keinen Rat. Nun bittet er seinen “Freund”, den ehemaligen Polizisten Hawthorne um Hilfe.
Dieser kann ihn zwar kurzfristig vor dem Gefängnis bewahren, doch es bleiben nur wenige Stunden den Fall zu lösen...
Der Autor Anthony Horowitz ist selbst der Erzähler in dem Roman, angelegt im Stil eines typischen englischen Krimis.
Manche Dialoge scheinen mir etwas zu langatmig geraten und doch will man als Leser wissen wer tatsächlich hinter diesem (oder sogar mehreren) Morden steckt.
Das Finale spielt dann wieder im Theater und auch hier gibt es einige Längen. Trotzdem ist das Buch für Krimifans sehr unterhaltsam.

Was der See birgt / Ermittlungen am Gardasee Bd.1

ausgezeichnet

Spannender Krimi am Gardasee

Der bekannte Schriftsteller Lenz Koppelstätter hat mit dem Gardasee-Krimi “Was der See verbirgt” eine neue Reihe um die Polizeireporterin Gianna Pitti aufgelegt.
Der Roman beginnt gleich mit dem Fund einer Leiche im Hafen von Riva. Die Reporterin Pitti erkennt das Opfer, da sie mit dem Mann am Vorabend zusammen war.
Das verheimlicht sie jedoch zuerst vor der Polizei und beginnt stattdessen selber mit Recherchen. Dabei bekommt sie Hilfe von der Chefredakteurin Elvira sowie ihrem Onkel Francesco.
Doch auch die Beiden haben ein Geheimnis vor Gianna. Es geht auch um ihren verschwundenen Vater. Nach einer Aussprache mit Elvira und Francesco kommen sie schließlich einem Geheimbund auf die Spur.
Aber ihr Onkel hat ihr noch nicht die ganze Wahrheit gesagt.
Dem Autor gelingt es sehr gut den Leser mit seiner Geschichte zu fesseln. Und so ist dieser Krimi nicht nur für Gardasee-Fans eine unterhaltsame Lektüre. Einziger Nachteil: die geringe Seitenanzahl.

Dunkle Verwicklungen auf La Palma / Calderon und Rodriguez ermitteln Bd.1

gut

Etwas für Kanaren-Fans

An einem Strand auf La Palma wird ein Toter gefunden. Eine Buchhändlerin und ein Journalist wollen der Polizei bei der Lösung des Mordfalles helfen.
Klingt nach einem Krimi. Und es ist auch einer, aber einer der sich deutlich in die Länge zieht. So richtig kommt die Sache nicht in Schwung und man verliert irgendwann die Lust am Lesen.
Zu wenig Spannung, zu viele unnötige Informationen. Aber die beiden Autoren haben es sicher gut gemeint, denn sie haben einiges über die Insel La Palma in die Geschichte einfließen lassen.
Das ist dann bestimmt für Kanaren-Fans interessant. Also kann ich das Buch nur als Urlaubslektüre empfehlen, denn am Ende kommt dann ja doch noch ein Geheimnis ans Licht.

Die Bewegungs-Docs - Unser Programm für mehr Gesundheit und Leichtigkeit

sehr gut

Rundumprogramm für einen gesunden Lebensstil

Natürlich kenne ich die Bewegungs-Docs aus dem Fernsehen.
Und so war ich gespannt was es mit diesem Ratgeber für mehr Gesundheit und Leichtigkeit auf sich hat.
Das Buch ist in 7 Hauptkapitel gegliedert. Los geht es mit dem Thema Muskeln. Es folgen Kapitel zu Ausdauer, Nerven, Ernährung, Atmung, Alternativheilkunde und Schlaf.
Also eine ganz schöne Bandbreite. Zusätzlich gibt es 3 Wochenprogramme u.a. für Basic Fitness und mehrere 7-Minutenhilfsprogramme z.B. gegen Bluthochdruck.
Am Ende noch 20 Blitzrezepte.
Ganz schön viel für 208 Seiten.
Die drei Docs kommen teilweise in Interviewform zu Worte.
Aber erfährt man wirklich etwas ganz Neues ? Wohl eher nicht. Es ist eher ein Einsteigerbuch, ja – für ein gesünderes Leben.
Schade finde ich, dass die Übungen nur durch einfache Zeichnungen (Strichmännchen) illustriert sind. Das ist nicht immer eindeutig und Fotos von einer Person wären viel hilfreicher gewesen.

Lichtjahre im Dunkel

gut

Etwas enttäuschend...

Friedrich Ani ist ein bekannter Autor und es ist nicht der erste Roman um den Privatdetektiv Tabor Süden.
Der Klappentext war recht vielversprechend, geht es doch um einen verschwundenen Ladenbesitzer.
Dessen Ehefrau schaltet erst nach Tagen den Detektiv ein mit der Auflage nicht die Polizei einzuschalten.
Süden beginnt die Ermittlung in einer Eckkneipe und befragt Gäste und Personal.
Das zieht sich schon mal in die Länge. Die Ehefrau vom Opfer will Süden sogar den Auftrag wieder entziehen.
Dieser kommt nur mühsam voran. Später wird dann doch die Polizei hinzugezogen – als ein Toter gefunden wird.
Mir fiel es schwer, das Buch bis zum Ende zu lesen. Der Schreibstil vom Autor ist ungewöhnlich, manchmal ermüdend.
Das Cover und der Titel des Buches ließen besseres vermuten. Schade, der Roman gehört nicht zu meinen Lieblingsbüchern.

Mein ziemlich seltsamer Freund Walter

sehr gut

Der außerirdische Freund

Die Autorin Sibylle Berg hat mit dem Designer Julius Thesing einen außergewöhnlichen Comic-Roman geschrieben.
Es geht um die neunjährige Lisa und ihre Alltagsprobleme mit Eltern, Schule und Jugendlichen.
Sie ist fasziniert vom Weltall und tatsächlich landet eines Tages ein UFO für wenige Minuten hinterm Haus.
Zurück bleibt ein Außerirdischer mit unaussprechlichen Namen, den sie einfach Walter tauft.
Dieser begleitet Lisa nun, nur sichtbar für sie, die nächsten Tage. Walter hilft ihr das eine oder andere Problem zu erkenn und zu lösen...
Dieses Jugendbuch - ab 10 Jahre - erzählt nicht nur eine ungewöhnliche Freundschaft, sondern es geht auch um Mobbing und das Anderssein.
Mir persönlich haben die Zeichnungen nicht ganz gefallen und für ein Jugendbuch ist es eigentlich auch zu teuer.
Die Idee hinter der Story mag nicht ganz neu sein, ist aber insgesamt gut umgesetzt.

OLAF ERMITTELT - Der Kanzler-Krimi

gut

Kanzler Olaf als Ermittler

Als ich das Buch sah, musste ich sofort an “Miss Merkel” denken.
Und ich hatte die Hoffnung das es dem Autor auf ähnliche Weise gelingt, einen humorvollen Krimi abzuliefern.
Die Story ist schnell erzählt: Olaf ist mit seinem Hund Schröder beim Gassi-Gehen auf eine Leiche gestoßen.
Der Tote ist bekannt und nun will Olaf neben seiner Tätigkeit als Kanzler auch diesen Fall lösen.
Das geschieht nicht nur mit Hilfe seiner Frau sondern auch diversen Bekannten aus Berlin.
Es bleibt übrigens nicht bei einer Leiche...
Das ganze Story zieht sich jedoch ein wenig, da es dem Autor wohl wichtig war, jede Menge Polit-Prominenz in dem Roman auftauchen zu lassen.
Und dadurch wird auch oft von der eigentlichen Geschichte abgewichen. Wahrscheinlich weil sonst der Roman zu kurz geworden wäre.
Der Schreibstil ist locker und leicht – das kann man mal ebenso nebenbei lesen und auch mal schmunzeln.