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Benutzername: 
Annika
Wohnort: 
Köln

Bewertungen

Insgesamt 30 Bewertungen
Bewertung vom 01.01.2025
Hercule Poirots Weihnachten / Agatha Christie Classics Bd.3
Christie, Agatha;Bottier, Isabelle

Hercule Poirots Weihnachten / Agatha Christie Classics Bd.3


ausgezeichnet

Weihnachten in Gorston Hall

Der alte Patriarch Mr. Lee lädt zu Weihnachten seine vier Söhne nebst Frauen, die Enkelin seiner einzigen Tochter, die jedoch schon verstorben ist und den Sohn seines früheren Partners ein. Bis auf Alfred und Lydia haben alle Kinder ihrem schwierigen Vater den Rücken gekehrt, jeder scheint den Vater zu hassen. Am Vorabend von Weihnachten wird dieser ermordet in seinem Privatzimmer aufgefunden. Hercule Poirot, der zufällig in der Gegend weilt, übernimmt die Untersuchung des Mordes. Hierfür befragt er nach alter Manier alle Anwesenden und nach und nach ergibt sich für ihn ein Geschehen. In einer fulminanten Schlussshow präsentiert Poirot den Mörder.
Die Geschichte in der Graphic Novel ist gut an das Buch adaptiert, die Texte in den Sprechblasen sind prägnant und nicht zu lang. Die gezeichneten Bilder sind hervorragend, sie setzen die Stimmungen aus dem Gesagten gut um. Ich liebe Graphic Novels und lese viele im französischen Original, daher bin ich auch hier begeistert. Aber auch für eher neuere Leser dieses Genres, ist dieses Buch ein guter Einstieg.

Bewertung vom 28.12.2024
Das mörderische Christmas Puzzle
Benedict, Alexandra

Das mörderische Christmas Puzzle


ausgezeichnet

Die Rätselrentnerin

Seit ihr Großneffe und Adoptivsohn Sean aus dem Haus ist, lebt die 80jährige Edie mit drei Katzen in einem großen Haus und entwirft Kreuzworträtsel. Früher war sie Lehrerin, bis ihr ein Vorfall den Job kostete. Zudem trauert sie sehr ihrer Freundin Sky nach, die sie nach einem großen Streit vor 20 Jahren verlassen hat. Die 90-jährige Nachbarin und Freundin Riga kommt sie besuchen und sie trinken zusammen Tee. Zu Sean, der Polizist geworden ist, hat sie ein enges Verhältnis. Eines Tages kurz vor Weihnachten liegen plötzlich 6 Puzzleteile vor ihrer Haustür. Im Begleitbrief steht, dass bis Weihnachten 4 Personen sterben werden, wenn Edie den Mörder nicht aufhält. Sie versucht, zunächst mit der Hilfe von Riga, später mit der der Polizei, das Rätsel zu lösen. Nach einem Überfallopfer mit einem Puzzleteil in der Hand, taucht die erste Leiche mit Puzzleteilen im Haar, auf. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Ein wundervolles Buch, was sich besonders gut, eingemummelt auf dem Sofa, mit einer heissen Tasse Tee und ein paar Keksen, lesen lässt . Ich bin nur so durch die Seiten geflogen. Auch wenn Edie etwas zynisch und grummelig ist und Weihnachten nicht mag, ist sie eine sympathische Protagonistin und es kommt dennoch weihnachtliche Stimmung auf. Wer gerne Cozy Crime liest, ist hier richtig.

Bewertung vom 26.12.2024
Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Lückenbüßer / Kommissar Kluftinger Bd.13


gut

Klufti goes Insta

Bei einer Terrorübung wird der Kollege vom Personenschutz durch einen Absturz getötet. Was zuerst wie ein Unfall erscheint, stellt sich als Mord durch Erschlagen heraus. Lothar Schaller war ein Eigenbrötler, der immer mehr in die rechte Ecke abzudriften schien. Akribisch wird das Umfeld von Schaller untersucht, bis man schließlich den Mörder findet.
Privat steckt Klufti steckt im Wahlkampf. Zunächst wurde er nur als Lückenbüßer aufgestellt, doch dann fühlt er sich von Dr. Langhammer herausgefordert und wird dessen Hauptgegner, bis die Situation eskaliert.
Bisher habe ich alle Bände gelesen. Leider wird immer mehr der Fokus auf das Private und die Konkurrenz zu Dr. Langhammer gerichtet und die Fälle treten fast in den Hintergrund. In diesem Band fand ich den Fall besonders blass. Das Geschehen plätschert so dahin und mir fehlt völlig der Spannungsbogen. Meiner Meinung nach nur etwas für echte Kluftinger-Fans.

Bewertung vom 25.12.2024
Tage mit Milena (eBook, ePUB)
Burseg, Katrin

Tage mit Milena (eBook, ePUB)


sehr gut

Jugendlicher Protest in den 80ern und heute

Annika hat in Hamburg einen Schreibwarenladen übernommen, nachdem sie dort viele Jahre als Angestellte gearbeitet hat. Sie lebt im ersten Stock über dem Laden, zusammen mit ihrem Mann Hendrik, der sich der Slowflower-Bewegung angeschlossen hat und die Sträuße auf dem Markt verkauft. Eines Tages kommt die 17-jährige Luzie in ihren Laden und kauft Sekundenkleber. Kurze Zeit später hat diese sich damit auf eine befahrene Straße geklebt. Aus Schuldbewusstsein heraus und weil in ihr Erinnerungen an ihre eigene Jugendzeit wach werden, kümmert sich Annika ab da um sie. Sie folgt Luzie nach Hamburg zu einem Klimacamp, wo die Erinnerungen an die traumatischen Ereignisse rund um die Hausbesetzerszene in den 80ern wieder wach werden. Ihre beste Freundin Milena ist dabei gestorben. Sie erfährt, dass ihr damaliger Freund Matti in Italien lebt und fährt mit Luzie dorthin, um die Erlebnisse von damals aufzuarbeiten.
Der Roman lässt sich flüssig lesen und mit ein klein wenig Anlauf über die ersten Kapitel habe ich ihn doch verschlungen. Die damaligen Proteste sind mit den heutigen nicht zu vergleichen, dennoch bildet die Basis, dass junge Leute für ihre Zukunft kämpfen, die Grundlage für diese Geschichte. Das ist i, Rahmen des Fiktiven okay.

Bewertung vom 09.12.2024
Bis in alle Endlichkeit
Kestrel, James

Bis in alle Endlichkeit


sehr gut

Spur nach Mendocino
Lee Crowe arbeitet als Privatdetektiv für den knallharten Anwalt Jim Gardener, seinen früheren Chef in der Kanzlei. Während einer dieser, nicht immer legalen Informationsbeschaffungen, findet eines frühen Morgens eine junge Frauenleiche auf dem Dach eines Rolls-Royce. Es deutet alles darauf, dass sie aus einem Fenster oder vom Dach des Hauses gesprungen ist. Kurz darauf wird er von deren Mutter gebeten, den Tod genauer zu untersuchen, da diese nicht an Selbstmord glaubt. Lee fliegt zunächst nach Boston, wo die Tote Claire studiert hat. Zurück in San Francisco betritt er eine weitere Wohnung der jungen vermögenden Frau und glaubt sie gefunden zu haben. Es handelt sich jedoch um den Zwilling Madeleine, die jedoch nicht viel zu Klärung beitragen kann. Gemeinsam tragen sie die Puzzleteile zusammen und folgen Claires Spur nach Mendocino. Mir gefällt der Schreib- oder Erzählstil von James Kestrel sehr gut. Wie schon in seinem anderen Krimi, ist der Protagonist Lee der Typ Einsamer Wolf, wobei immer auch eine gehörige Portion Melancholie mitschwingt. Zwischendurch hat die Geschichte auch ein paar kleine Längen, der Spannungsbogen bleibt jedoch erhalten. Wem Fünf Winter gefallen hat, wird auch hier auf seine Kosten kommen.

Bewertung vom 02.12.2024
Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2
Tsokos, Michael

Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Mediziner bleib bei deinen Leisten
Verschiedene Todesfälle beschäftigen die Rechtsmedizinerin für „Extremdelikte“ Sabine Yao und ihr Team in Berlin. Ein grotesk erhängtes Ehepaar, ein junger Mann mit ungewöhnlicher Todesfäulnis sowie ein erschossener Polizeipräsident a.D. Dann werden zwei weitere Tote gefunden. Ein Mittelalter Mann wurde in einer Bauwagensiedlung die Kehle durchtrennt; um ihn herum Kinderkleidung und Spielzeug. In dessen Kofferraum liegt dann die Leiche eines siebenjährigen Jungen.
Zur gleichen Zeit sucht Hassan Khalaf, jordanischer Ex-Geheimdienstler und Ex-Regulator für einen Berliner Clan, fieberhaft nach dem achtjährigen Yasser. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit,denn das Fabrikgelände, auf dem er sich zuletzt aufhalten sollte, ist riesig. Zwischen beiden scheint ein Zusammenhang zu bestehen.
Der Schreibstil ist angenehm, der Text lässt sich einfach und flüssig lesen. Es tauchen sehr viele rechtsmedizinische Fachbegriffe auf, man kann jedoch einigermaßen darüber hinweglesen. Vielleicht soll neben dem Krimi noch ein bisschen der Alltag des Rechtsmediziners dargestellt werden, aber die meisten Todesfälle im Buch haben gar nichts mit der eigentlichen Geschichte zu tun. So richtig kam bei mir leider keine Spannung auf, daher nur drei Punkte.

Bewertung vom 01.12.2024
Das kleine Café der zweiten Chancen
Ota, Shiori

Das kleine Café der zweiten Chancen


sehr gut

Es bleiben nur 4'33 Minuten

Für eine Jugendliche hat Himari schon einiges erlebt - mit 3 verlässt der Vater die Familie, es folgt der Umzug von Sapporo zur Oma nach Obihiro, dann Umzug nach England in ein Musikinternat und nach ihrer Rückkehr aufgrund eines Unfalls der Neuanfang in Sapporo. An ihrem ersten Schultag trifft sie auf dem Weg in die Mittelschule auf Fr. Sugiura, die ihr ihre Angst vor dem, was vor ihr liegt, nehmen kann. Als die Frau und ihr Haus am nächsten Tag verschwunden sind, sucht sie das Café auf, von dem ihr die Frau erzählt hat. Dort trifft sie zwar nicht auf Fr. Sugiura, aber auf die netten Besitzer Fr. Hayari und Hr. Higure. Diese besitzen die Fähigkeit, jemanden während der Zubereitungszeit einer Tasse Kaffee in die Vergangenheit reisen und eine später bereute Entscheidung revidieren zu lassen. Himari taucht mit in verschiedene Lebensgeschichten und deren Abänderungen ein. So lernt sie einige Regeln und Folgen dieser Zeitenwanderungen kennen und erfährt, dass sie ebenfalls diese Fähigkeit besitzt. Als sie in der Schule langsam Freunde findet, wird ein Mädchen jäh aus dem Leben gerissen und Himari möchte helfen. Zunächst muss man sich etwas an den Schreibstil gewöhnen. Ob das am Inhalt und Aufbau der Übersetzung oder am japanischen Original liegt, ist schwer zu sagen. Schnell war das jedoch überwunden. Inhaltlich habe ich den Roman zuerst ins Fantasy-Genre geschoben, aber Zeitenwanderumgen passen auch zu Esoterik und Asien. Die Beziehung zu Mutter und Schwester bleiben blass, das Café bildet den Lebensmittelpunkt. Die Geschichte ist rund und leicht und hat bis kurz vor dem Ende einen guten inhaltlichen Aufbau. Lediglich der Schluss lässt einen etwas ratlos zurück - gibt es noch eine Fortsetzung?

Bewertung vom 01.12.2024
Hoffnung der Frauen / Die Berghebamme Bd.1
Winterberg, Linda

Hoffnung der Frauen / Die Berghebamme Bd.1


sehr gut

Hebamme am Wendelstein

Maria Rossacker ist als Findelkind im Ort Brannenburg aufgewachsen und hat es mit Glück nach München und in eine Hebammenschule geschafft. Diese schließt sie im Frühjahr 1893 erfolgreich ab und kehrt auf Bitten ihres Kinderfreundes Max in die alte Heimat zurück. Dort angekommen trifft sie auf einige Widerstände. Ihre Vorgängerin Alma will einfach nicht aufhören und arbeitet weiter nach uralten und vor allem unhygienischen Grundsätzen. Viele Frauen in den Dörfern wollen sich aber auch gar nicht von einer unehelich geborenen Hebamme helfen lassen. Und auch den Pfarrer bringt sie gegen sich auf. Unterstützung erhält sie jedoch von ihrem Freund Max, den sie auf einmal mit anderen Augen sieht, ihrer Haushaltshilfe Burgi und dem Arzt Anton Danzinger. Zwischen diesen Widrigkeiten versucht sie immer ihr Bestes zu geben. Nach und nach lösen sich Widerstände auf und sie wird als vollständiges Mitglied des Dorfes anerkannt.
Das Buch ist in gutem Stil geschrieben und man taucht sofort in die Geschichte ein. Mit jeder Geburt, die Maria betreut, fiebert man mit und hofft, dass sie die Anerkennung erhält, die sie verdient. Die Konventionen dieser Zeit rund um Familie, Ehe und Geburt sowie der Kampf gegen die Mutter- und Säuglingssterblichkeit werden realistisch dargestellt. Band 1 der Berghebammen-Saga ist gut gelungen und ich freue mich schon auf die beiden Fortsetzungen. Wer Spaß an Sagas aus dieser Zeit, wird hier bestimmt nicht enttäuscht.

Bewertung vom 14.11.2024
Wintersonnenwende / Wolf und Berg ermitteln Bd.2
Engman, Pascal;Selåker, Johannes

Wintersonnenwende / Wolf und Berg ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Krieg im Pornomilieu

In der Silvesternacht 1994 wird in einem inoffiziellen Bordell ein Mann ermordet. Ein Mädchen kann nackt über den Hof fliehen. Ist sie die Mörderin? Tomas Wolf, der von seinem militärischen Einsatz im Jugoslawienkrieg schwer traumatisiert ist, und sein Kollege Zingo versuchen Licht ins Dunkel zu bringen. Parallel sucht auch die Journalistin Vera Berg nach Antworten für ihre Topstory. Die braucht sie dringend, denn der Erwartungsdruck ihrer Kollegen wird immer größer. Da passieren zwei weitere Morde und es sieht alles nach Kämpfen im Rotlichtmilieu aus. Nach und nach eröffnet sich dann jedoch ein ganz anderes Bild und die Lösung des Falles endet in einem dramatischen Finale im Schneesturm auf Öland.
Das Buch finde ich angenehm zu lesen, allerdings wird bei der Wortwahl selten ein Blatt vor den Mund genommen. Die Hintergründe für die Morde, die zunächst klar aufs Rotlichtmilieu hindeuten, werden geschickt und sorgfältig vorbereitet in eine andere Richtung gelenkt. So kann auch der Spannungsbogen ohne abrupten Knick gut bis zum Ende gehalten werden. Einen Punkt ziehe ich dafür ab, dass es das zweite Buch einer Reihe ist und es leider sehr viele Verweise auf das erste Buch gibt, dass ich (noch) nicht gelesen habe. Das hätte man bestimmt etwas besser lösen können.

Bewertung vom 02.11.2024
Und dahinter das Meer
Spence-Ash, Laura

Und dahinter das Meer


ausgezeichnet

Zwischen zwei Welten

Als 1940 in England der 2. Weltkrieg angekommen ist, beschließen Millie und Reginald ihre Tochter Beatrix in die USA zu einer Gastfamilie zu schicken. Ganz allein und verängstigt fährt Beatrix über den großen Teich in die Ungewisse. In Boston wird sie von der Familie Gregory, Nancy, Ethan, William und Gerard empfangen. Zunächst fällt die Eingewöhnung schwer, aber immer mehr wird Beatrix zu einem Teil der Familie Gregory. 1945 zurück in England fällt ihr nun auch die Eingewöhnung dort schwer und die Beziehung zur Mutter bleibt distanziert. Zu ihrer Gastfamilie hält sie über die Jahre mehr oder minder Kontakt, bis sie nach vielen Jahren ihren Weg gefunden hat.
Das Buch ist durch seine Sprache sowie dem ständigen Wechsel der Erzählperspektive flüssig und spannend zu lesen. Mich hat das Thema, als mir unbekannten Aspekt des 2. Weltkriegs, sehr interessiert und die Zerrissenheit, die sich gerade durch die Verschickung in den prägenden Jahren ergibt, erzählt. Ein toller Roman, der viele Emotionen anspricht.