Staller und die Rache der Spieler

ausgezeichnet

Schon der 1. Band dieser Krimireihe hat mich sehr gut unterhalten, deshalb habe ich sofort danach den 2. angefangen - und der gefällt mir noch besser.

Chris Krause schreibt wohl auch aufgrund seiner früheren Tätigkeit als Polizeireporter kenntnisreich, glaubwürdig und überzeugend und gewährt quasi Blicke hinter die Kulissen des Fernseh-Journalismus, das finde ich sehr interessant.
Zudem kann dieser Autor Spannung aufbauen und steigern, ohne bestialische Taten und die physischen und psychischen Qualen der Opfer bis ins kleinste bluttriefende Detail auszuwalzen. Und das entspricht meiner Vorstellung von leichter (nicht seichter!) Unterhaltung, ich schätze Hitchcock und schaue keine Splatterfilme.
Auch die privaten Seiten des Stammpersonals finden Raum zwischen den kriminalistischen Ermittlungen - sehr sympathisch, manchmal anrührend und oft amüsant.

Für Hamburger mag besonders reizvoll sein, vertraute Viertel ihrer vielseitigen Stadt mit anderen Augen als Ort aufregender Aktionen zu betrachten, aber auch Auswärtige erhalten durch die anschauliche Darstellung das Gefühl, mitten im Geschehen dabei zu sein. Ähnlich geht es mir z.B. in den Kriminalromanen von Donna Leon, die mir Venedig näher gebracht haben.
Eine weitere liebenswerte Gemeinsamkeit: Beide, Leon und Krause, lassen ihre Leser immer mal wieder an kulinarischen Genüssen ihrer Hauptpersonen teilhaben, das rundet das Lesevergnügen quasi mit einem Sahnehäubchen ab.

Unbedingte Leseempfehlung: Ein fesselnder Kriminalroman, sehr angenehme Unterhaltung!