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gitti

Bewertungen

Insgesamt 19 Bewertungen
12
Bewertung vom 19.05.2024
Treibgut
Brodeur, Adrienne

Treibgut


sehr gut

Die Protagonisten sind der fast siebzigjährige Adam und seine drei Kinder Abby, Ken und Steph. Wobei Steph aus einem Seitensprung entstanden ist und erst im Erwachsenenalter zur Familie stößt.
Der Roman spielt in Cape Cod und mich haben die Beschreibungen dieses Landstrichs fasziniert.
Die Protagonisten kommen abwechselnd in den einzelnen Kapiteln zu Wort und schildern ihre Sicht der Dinge, besonders sympathisch fand ich keinen von ihnen.
Der Vater, ein sehr erfolgreicher, aber genauso narzisstischer Meeresbiologe hat eine bipolare Störung, die gut medikamentös eingestellt ist. Zugunsten neuer Walforschungen setzt er die Medikamente ab.
Abby ist Künstlerin, bisher nicht besonders erfolgreich und "heimlich" schwanger.
Ken scheint für das politische Amt, das er anstrebt, üer Leichen zu gehen und ist auch sonst ein ziemlicher Unsympath.
Steph ist Polizistin, lebt mit ihrer Frau zusammen und hat einen kleinen Sohn.
Wie dieser 460 Seiten lange Roman geschrieben ist, hat mir sehr gut gefallen.
Er liest sich leicht, eignet sich bestens als Urlaubslektüre und triftet trotzdem nicht ins Seichte ab.

Bewertung vom 19.05.2024
Mühlensommer
Bogdahn, Martina

Mühlensommer


sehr gut

Mühlensommer ist ein sehr schönes und auch interessantes Buch für ein Wochenende auf der Couch.
Maria ist auf einem Einödhof in Franken aufgewachsen. Aus ihr ist eine berufstätige, alleinerziehende Mutter geworden, die ihr Leben im Griff hat.
Trotzdem ist sie geprägt von ihrer Herkunft und was sollte es für einen Grund geben, diese zu verleugnen?
Ich bin selbst in einem kleinen Dorf aufgewachsen und kenne die Vor und Nachteile.
Es hat mir gut gefallen, wie mühelos Maria nach so langer Abwesenheit ihre Rolle auf dem Bauernhof einnimmt. Gut gefallen haben mir auch die Beschreibungen, der einzelnen, oft recht unappetitlichen Tätigkeiten auf dem Hof, die halt auch dazugehören. Da spricht jemand aus Erfahrung!
Weniger gefallen haben mir der Konflikt zwischen Maria und ihrem Bruder und die allzu platte" Lösung"Auch die Andeutung dieser Romanze hätte es aus meiner Sicht nicht gebraucht.
Daß das Ende eher offen blieb hat mir gut gefallen.
Insgesamt ein humorvoller, warmherziger Roman, der einem auch noch viel Wissenswertes vermittelt!

Bewertung vom 19.05.2024
Die Vermesserin der Worte
Seck, Katharina

Die Vermesserin der Worte


ausgezeichnet

Eine wunderbare Geschichte für ein verregnetes Wochenende! Die märchenhaft anmutende Geschichte versetzt einen in eine andere Welt und ist trotzdem reich an aktuellen Themen, wie z B. Freundschaft, Alter und Demenz und nicht zuletzt die Kraft der Literatur.
Die junge Frau mit Schreibblockade, die zu der alten , einsamen Dame ins Haus zieht um ihr den Haushalt zu führen, ist bald so viel mehr wie eine Haushaltshilfe. Sie gewinnt das Vertrauen von Ottilie und über die Liebe zur Literatur kommen sich die beiden näher.
Sehr schön beschrieben ist auch die Demenzerkrankung der alten Dame und wie Ida damit umgeht ist vorbildlich!
Die Versöhnung der Dorfbewohner mit Ottilie, kurz vor ihrem Tod war auch Ida zu verdanken und hat die alte Dame bestimmt leichter sterben lassen. Daß sich in dieser Zeit auch Idas Schreibblockade gelöst hat ist wohl wiederum Ottilie zu verdanken, die Ida so geschätzt hat, wie sie ist.
Für mich ein rundum gelungenes Werk, daß ich ohne Einschränkungen empfehlen kann!

Bewertung vom 19.05.2024
Das Licht in den Birken
Fölck, Romy

Das Licht in den Birken


sehr gut

Drei grundverschiedene Lebenswege, die sich eher zufällig kreuzen.
Thea - eine ältere Frau, die nach einer schmerzhaften Trennung nach Portugal auswandert um dort Ziegen zu hüten und die die ganze Zeit die kleine Tochter ihres Exfreundes vermisst.
Benno - ein älterer Mann, den ein Autounfall komplett aus der Bahn geworfen hat, die Ehe ging in die Brüche und seinen Sohn hat er nie wieder gesehen.
Juli - ein junges Mädchen, das noch nicht so recht weiß, wo das Leben sie hinführen soll, aber auf jeden Fall weg von ihrer Mutter.
Diese drei Menschen leben zusammen auf Bennos Gnadenhof für Tiere und versuchen mit vereinten Kräften, diesen wieder auf Vordermann zu bringen, und die Schulden, die Benno angehäuft hat loszuwerden. Jeder hat dafür seine eigenen Methoden und bringt unterschiedliche Kenntnisse ein.
Das Buch ist von Anfang an ziemlich absehbar, aber zu keiner Zeit kitschig.
Schön ist auch das jedes Kapitel aus einer anderen Perspektive erzählt wird.
Die Aussage ist wohl, wie wichtig Familie ist und dass das Zusammenleben nur dann funktionieren kann, wenn jeder etwas dazu beiträgt und jeder auf den anderen Rücksicht nimmt.
Ein sehr warmherzig geschriebenes Buch, dass ich gerne gelesen habe und dass einen scheußlichen Regennachmittag zu einem gemütlichen Couchnachmittag gemacht hat.

Bewertung vom 18.03.2024
Lichtjahre im Dunkel
Ani, Friedrich

Lichtjahre im Dunkel


sehr gut

Als erstes möchte ich die besonders schöne Schreibweise des Autors hervorheben, die mich immer wieder fasziniert hat. Die treffende Wortwahl, die exakt formulierten Sätze...ich habe manche Sätze öfter gelesen!
Daß die Geschichte in München spielt, was Ani ohne "ätzendes Bayerngetümmel" gut rübergebracht hat, hat mir auch gut gefallen.
Die Geschichte selbst, die von der Ermordung des Leo Ahorn, seines Zeichens etwas heruntergekommener
Zeitschriftenhändler, erzählt, und nach einigen Irrwegen doch noch zur Aufklärung kommt, hat mir insgesamt gut gefallen, weißt jedoch einige Längen auf.
Den ersten Teil fand ich enorm spannend und die einzelnen Charaktere sind wirklich gut beschrieben, so dass man das Gefühl hat, diese schon lange zu kennen.
Der mittlere Teil war für mich etwas zäh, vielleicht zu langatmig, während der letzte Teil dann wieder sehr spannend war und mit überraschenden Wendungen aufwarten konnte.
Schade war, daß Tabor Süden eigentlich nur als Randfigur in Erscheinung getreten ist.
Ich werde sicher noch mehr von Friedrich Ani lesen!

Bewertung vom 18.03.2024
Das Jahr ohne Sommer
Neumann, Constanze

Das Jahr ohne Sommer


gut

Beschrieben wird die Geschichte einer jungen Familie, die im Jahr 1977 aus der ehemaligen DDR in die Bundesrepublik flieht. Der erste Fluchtversuch scheitert und die Eltern landen im Gefängnis. Das kleine Mädchen Constanze, aus dessen Sicht das Buch geschrieben ist, landet zuerst in einem Kinderheim und lebt dann über Jahre bei den Großeltern, bis die Eltern von der BRD freigekauft werden. Sie lassen sich in Aachen nieder und nehmen das Mädchen zu sich. Aber auch in der BRD ist nicht alles Gold was glänzt. Die junge Frau ist im Gefängnis schwer erkrankt und kann als Violistin nicht mehr Fuß fassen. Der Vater hat größte Schwierigkeiten eine angemessene Stelle zu finden und das kleine Mädchen sehnt sich nach der Großmutter.
Mir ist die Geschichte zu emotionslos erzählt, man kommt den Protagonisten nicht wirklich näher und sie werden einem auch nicht besonders sympathisch.
Emotionen kommen eigentlich nur auf in der Beschreibung der Treffen zwischen der jungen Familie und der Großmutter. Beide Parteien nehmen Kosten und Mühen auf sich um den Urlaub gemeinsam verbringen zu können.
Was der Titel mit dem Buch zu tun hat, verstehe ich nicht.
Auch den Epilog, in dem die Autorin ihre Krankheitsgeschichte beschreibt ,finde ich überflüssig und unpassend.
Ich kann das Buch nur bedingt empfehlen!

Bewertung vom 18.03.2024
Krummes Holz
Linhof, Julja

Krummes Holz


weniger gut

Mit diesem Buch hatte ich wirklich meine Schwierigkeiten!
Es ist die Geschichte von zwei Kindern, die in einer lieblosen Familie aufwachsen und diese Lieblosigkeit zieht sich auch ins Erwachsenenalter!
Der Vater, der mit sicher schrecklichen Erinnerungen aus dem Krieg heimgekommen ist, die Mutter ,die einfach eine "schwache Person"war und mir ihrem Leben nicht zurecht kam und nicht zuletzt die Großmutter, die sehr hart mir den Kindern umging. Keinem dieser Personen ist man wirklich nahegekommen, und Sympathie für jemanden zu gewinnen war unmöglich.
So mußte ich mich eher zwingen, bis zum Ende durchzuhalten, aber eine Lösungsmöglichkeit wurde nicht geboten. Warum Jirka überhaupr auf diesen Hof zurückgekehrt ist, erschließt sich mir auch nicht, denn als homosexueller, junger Mann hat man es auf dem Land sicher sehr schwer! Ich kann dieses Buch nicht weiterempfehlen und hoffe, daß es nicht die Kindheit der Autorin beschreibt!

Bewertung vom 18.03.2024
Geordnete Verhältnisse
Lux, Lana

Geordnete Verhältnisse


gut

Phillip und Faina lernen sich in ihrer Schulzeit kennen und werden beste Freunde. Beide haben ihr Päckchen zu tragen.
Phillip wächst in den ersten Jahren bei einer Tante auf, dann lebt er bei seiner alkoholkranken Mutter, bis diese stirbt. Davongetragen hat er eine Inkontinenz, Wutanfälle, die er nicht kontrollieren kann und ein seltsames Verhältnis zum anderen Geschlecht.
Faina kommt mit ihren Eltern aus der Ukraine, sie ist den Menschen zugewandt und lebensbejahend, den Ansprüchen ihrer Eltern aber kann sie nicht genügen.
Phillip und Faina bleiben Freunde über die Schulzeit hinaus, leben sogar zeitweise zusammen.
Phillip beginnt immer mehr Faina zu kontrollieren, diese schafft es nicht, sich endgültig von ihm zu trennen. So nimmt letztendlich das Schicksal seinen Lauf...
Lana Lux beschreibt die beiden Protagonisten sehr exakt, mit all ihren psychischen Störungen, für mich werden sie dadurch nicht sympathischer, ich konnte mit dieser Geschichte wenig anfangen, daher nur drei Sterne.Wenn man seine Heimat verlassen muss, kommt es immer darauf an, wo man landet und welche Leute man kennenlernt. Faina landet in einer deutschen Kleinstadt und lernt in der Schule Philipp kennen, einen Jungen mit Wutausbrüchen, der Pflanzen lieber mag als Menschen, sich aber sehnlichst einen Freund wünscht. Faina soll dieser Freund werden, also bringt er ihr Deutsch bei, und wie man Weihnachten richtig feiert. Er macht sie zu seiner Faina.Jahre später ist Philipp der Typ mit Eigentumswohnung und fester Freundin, und Faina steht als verlassene, verschuldete Schwangere vor seiner Tür. Er lässt sie hinein, doch zu welchem Preis? "Geordnete Verhältnisse" ist eine Geschichte über Wut und Obsession – und eine Frau, die sich weigert, zum Besitztum eines Mannes zu werden.Wenn man seine Heimat verlassen muss, kommt es immer darauf an, wo man landet und welche Leute man kennenlernt. Faina landet in einer deutschen Kleinstadt und lernt in der Schule Philipp kennen, einen Jungen mit Wutausbrüchen, der Pflanzen lieber mag als Menschen, sich aber sehnlichst einen Freund wünscht. Faina soll dieser Freund werden, also bringt er ihr Deutsch bei, und wie man Weihnachten richtig feiert. Er macht sie zu seiner Faina.Jahre später ist Philipp der Typ mit Eigentumswohnung und fester Freundin, und Faina steht als verlassene, verschuldete Schwangere vor seiner Tür. Er lässt sie hinein, doch zu welchem Preis? "Geordnete Verhältnisse" ist eine Geschichte über Wut und Obsession – und eine Frau, die sich weigert, zum Besitztum eines Mannes zu werden.Wenn man seine Heimat verlassen muss, kommt es immer darauf an, wo man landet und welche Leute man kennenlernt. Faina landet in einer deutschen Kleinstadt und lernt in der Schule Philipp kennen, einen Jungen mit Wutausbrüchen, der Pflanzen lieber mag als Menschen, sich aber sehnlichst einen Freund wünscht. Faina soll dieser Freund werden, also bringt er ihr Deutsch bei, und wie man Weihnachten richtig feiert. Er macht sie zu seiner Faina.Jahre später ist Philipp der Typ mit Eigentumswohnung und fester Freundin, und Faina steht als verlassene, verschuldete Schwangere vor seiner Tür. Er lässt sie hinein, doch zu welchem Preis? "Geordnete Verhältnisse" ist eine Geschichte über Wut und Obsession – und eine Frau, die sich weigert, zum Besitztum eines Mannes zu werden.

Bewertung vom 18.03.2024
Wir sitzen im Dickicht und weinen
Prokopetz, Felicitas

Wir sitzen im Dickicht und weinen


sehr gut

In dieser Geschichte ist die Protagonistin eine ca. 40jährige Frau namens Valerie. Ihre Mutter Christina lebt alleine und erkrankt an Krebs. Valerie fühlt sich verpflichtet, da sie das einzige Kind ist, sich um ihre kranke Mutter zu kümmern. Gleichzeitig fühlt sie sich dadurch komplett überfordert, zumal das Mutter/Tochterverhältnis nicht zum Besten ist. Sie sagt, daß sie sich am besten mit ihrer Mutter versteht, wenn sie sich nur selten sehen. Diesen Satz können viele erwachsene Töchter gut nachvollziehen.
Und dann gibt es noch Tobi, den 16jährigen Sohn von Valerie. Sie lebt mit ihm alleine und man kann sie wohl als Helikoptermutter bezeichnen. Auch wieder gut nachvollziehbar, hat sich doch Valis alleinerziehende Mutter eher weniger um sie gekümmert.
Mir gefällt die schlichte und treffende Art wie das Buch geschrieben ist. Auch die zahlreichen Rückblicke, die eigentlich immer eine Erklärung für das Verhalten einer bestimmten Person liefern, gefallen mir. Allerdings ist es für den Leser extrem schwer, ständig in eine andere Zeit und zu anderen Personen katapultiert zu werden und trotzdem die Hauptgeschichte nicht aus den Augen zu verlieren. Sich die ganzen Namen und Verwandtschaftsverhältnisse zu merken war für mich fast unmöglich. Vielleicht hätten diesem so vielschichtigen und aussagekräftigen Buch ein paar Seiten mehr nicht geschadet.

Bewertung vom 14.10.2023
Das Chaos eines Augenblicks
Hunter, Becky

Das Chaos eines Augenblicks


gut

Das Cover hat sehr schöne Farben und stellt wahrscheinlich die beiden Freundinnen in einer innigen Umarmung dar. Auch der Titel ist gut gewählt.
Das Buch ist spannend geschrieben und bietet eine gute Unterhaltung für einen faulen Nachmittag auf der Terrasse.
Die beste Stelle ist für mich die, in der die Autorin von Lebensmenschen spricht, die Scarlet und Evie füreinander waren. Weil es keine Rolle spielt, ob es sich dabei um einen Mann oder eine Frau handelt.
Ansonsten ist mir in dem Buch zuviel passiert (Evies Tod, Scarlets MS, der Selbstmord von Nates Bruder, die Trennung der Eltern...) und diese Themen werden zu wenig behandelt.
Auch hat mich sehr gestöt, daß Evie aus dem Jenseits immer noch mitmischt, das ist keine neue Idee!
Ich wage auch zu bezweifeln, daß es reicht, den Lebensmenschen einfach auszutauschen um wieder glücklich zu werden.
Von mir drei Sterne für eine nette Unterhaltung.

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