Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Stinsome

Bewertungen

Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 30.07.2023
The Perfect Fit / Perfect Fit Bd.1
Atkin, Kara

The Perfect Fit / Perfect Fit Bd.1


gut

Bei „The Perfect Fit“ hat mich als Erstes das schöne Cover angesprochen, dann war es der Klappentext, der mich endlich überzeugt hat, dass ich das Buch lesen möchte. Leider wird der Inhalt beidem nicht gerecht.



Der Klappentext verspricht eine durchaus interessante Fakebeziehung, da auch das Enemies to Lovers-Trope angedeutet wird. Beides entpuppt sich aber recht schnell als fast oder sogar gar nicht vorhanden. Ellie und Caleb hassen sich zu keinem Zeitpunkt, im Gegenteil: sie fühlen sich fast sofort zueinander hingezogen und wehren sich nicht dagegen, was dann auch der Grund ist, warum der Fakebeziehungsaspekt hier enttäuscht.



Es gibt kaum Momente, in denen die beiden diese Beziehung faken müssen, wodurch reichlich Potential verschwendet wird. Die Geschichte bleibt ruhig und unaufgeregt, auch wenn sich einige Szenen finden, in denen die Anziehung und die tieferen Gefühle zwischen den beiden deutlich werden und die wirklich gut unterhalten. Man glaubt ihnen, dass sie mehr füreinander empfinden, aber das Anbahnen der Gefühle und das Knistern bleiben sehr dezent. Hier wird einiges an Spannung verschenkt, da das wirkliche Faken der Beziehung und das Ankämpfen gegen die Gefühle nicht vorhanden sind.



Gegen Ende werden die Figuren für meinen Geschmack auch leider etwas zu dramatisch, die Szenen werden zu überspitzt dargestellt, wodurch etwas Authentizität verlorengeht. Das Ende wird dann wiederum sehr einfach abgehandelt, sodass man, leider wie so oft in Liebesromanen, den Eindruck bekommt, dass manche Probleme schon zu Beginn hätten gelöst werden können.



Ebenfalls schade ist es, dass man über die Figuren so wenig erfährt. Aus Calebs Leben werden einem nur Bruchstücke hingeworfen und man muss selbst Eins und Eins zusammenzählen, bei Ellie wird alles nur kurz erwähnt, ohne in die Tiefe zu gehen. Auch viele Nebencharaktere bleiben blass. Im Kontrast dazu werden jedoch die Freundschaften sehr schön und glaubwürdig beschrieben. Man glaubt von Anfang an, dass Caleb, Roan und Damian alles füreinander tun würden und dass sie ein tiefes Band geknüpft haben. Auch dass Mia und schließlich auch Ellie immer mehr dazugehören, kauft man der Autorin sofort ab, denn die Schilderungen sind ihr wirklich überzeugend gelungen. Man fühlt sich in dieser Gruppe sofort wohl.



Aufgrund dessen ist es so schade, dass an so vielen Stellen das Potential der Geschichte verschenkt wurde, denn die Möglichkeiten wären dagewesen. Eventuell überzeugt Roans und Mias Geschichte ja noch mehr, denn auch wenn man kaum etwas über die Nebencharaktere erfährt, wurde meine Neugier auf den eindeutig vielschichtigen Roan definitiv geweckt. Ich bin sehr gespannt, ob mich diese Story mehr überzeugen wird.



Fazit

Eine ganz nette Geschichte für zwischendurch, die aber an einigen Stellen so viel besser hätte sein können, wenn man das vorhandene Potential genutzt hätte. Wer eine Geschichte mit dem Fakebeziehungsaspekt sucht, könnte hier enttäuscht werden, denn er ist fast gar nicht vorhanden. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

Bewertung vom 12.03.2022
Als Zofe ist man selten online / #London Whisper Bd.1
Ley, Aniela

Als Zofe ist man selten online / #London Whisper Bd.1


gut

Von #London Whisper habe ich mir eine fantasiereiche, amüsante Zeitreisegeschichte erwartet und dies zu einem Teil, in abgeschwächter Form, auch bekommen. Ich brauchte aber die Hälfte des Buches, bis ich mich richtig auf die Handlung und die Figuren einlassen konnte und mich nicht mehr durch die Seiten zwingen musste. Jetzt am Ende lässt mich das Buch mit einem positiven Gefühl zurück.

Zoe landet, während sie gerade auf einer von ihr geplanten Mitternachtsparty ist (die absolut nicht so besonders ist, wie sie auf dem Buchrücken angepriesen wird), im London des 19. Jahrhunderts und ist plötzlich Zofe von der schüchternen Miss Lucie, die sie von diesem Zeitpunkt an dabei unterstützt, ihre Schüchternheit und ihre Zurückgezogenheit abzulegen. Auf einem Ball trifft sie dann auf einen jungen Lord, mit dem sie das gleiche Schicksal als Zeitreisende teilt.

Der Grund, warum ich knapp 160 Seiten gebraucht habe, um mich auf die Geschichte einzulassen, ist der katastrophal unrealistische Umgang mit der Zeitreisethematik. Damit meine ich nicht das Zeitreisen an sich, sondern Zoes Reaktion darauf, denn im Prinzip gibt es ihrerseits überhaupt keine Reaktion. Nachdem sie erst von einem Traum ausgeht, nimmt sie es schließlich einfach hin und setzt sich gedanklich zu keinem Zeitpunkt mit der Situation auseinander, während andere sich sicher fragen würden, wie sie wieder in ihre Zeit zurückkehren können, ja, vielleicht sogar ein bisschen Panik schieben würden. Aber nein, nicht Zoe.

Was mich von Seite zu Seite mehr gestört hat, war auch die Tatsache, dass Zoe scheinbar absolut keine Probleme dabei hat, sich auf das 19. Jahrhundert einzustellen – es wird so dargestellt, als wäre Zoe einfach in eine andere Stadt gezogen, in der sie ihr Leben eigentlich wie gehabt weiterführen kann. Weder hat sie Probleme mit der altertümlichen Sprache (obwohl Englisch nicht mal ihre Muttersprache ist), noch stört sie sich an den völlig unterschiedlichen Umgangsformen und Lebensumständen. Zugegeben: Sie fügt sich hinsichtlich ihres Verhaltens und ihrer Sprache ganz schlecht in die damalige Zeit ein, aber das stößt, anders, als man es erwarten würde, auf keinen Widerstand vonseiten der anderen Charaktere. Das fand ich schon sehr merkwürdig und furchtbar unauthentisch und es hat mich sehr genervt, dass die Autorin mit dieser Thematik, die so voller Potenzial steckte, so oberflächlich umgegangen ist.

Warum mir das Buch letztendlich doch noch ganz gut gefallen hat (was aber alle bisher genannten Kritikpunkte natürlich nicht ungeschehen macht), ist Hayden und die Dynamik zwischen ihm und Zoe. Das Geplänkel zwischen den beiden und Haydens amüsante Art haben mich sehr gut unterhalten. Die Liebesgeschichte, die angedeutet wird, entwickelt sich hier quälend langsam und drängt die Haupthandlung nicht in den Hintergrund, was mich sehr positiv überrascht hat und mich auf die weitere Entwicklung im zweiten Band neugierig macht.

Ebenso imponiert hat mir die Freundschaft zwischen Zoe und Miss Lucie, die sich über die Seiten aufbaut und immer weiter verstärkt. Zwar pflegen die beiden von Anfang an einen Umgang miteinander, der für die damalige Zeit unrealistisch ist, aber das Endprodukt hat mich sehr berührt und mich die beiden noch mehr ins Herz schließen lassen. Auch ihre Freundschaft möchte ich eigentlich gerne weiterverfolgen.

Während in der ersten Hälfte noch ein Ziel und ein roter Faden fehlte, nimmt die Handlung in der zweiten Hälfte deutlichere Konturen an und wird definitiv spannender und actionreicher, sodass sie nicht einzig von Zoe und Haydens unterhaltsame Gespräche getragen werden muss. Nichtdestotrotz fehlte mir beim Plot doch das Besondere, das Geheimnisvolle, vielleicht sogar das Überraschende, denn auch wenn sich doch ein paar Fragen auftun und diese im ersten Band auch nicht geklärt werden, ist doch vieles ganz genau so konzipiert, wie man es erwartet. Für den zweiten Band würde ich mir definitiv ein paar Überraschungen wünschen. Ich hätte mir d

Bewertung vom 25.05.2020
V is for Virgin / Kellywood-Dilogie Bd.1
Oram, Kelly

V is for Virgin / Kellywood-Dilogie Bd.1


weniger gut

Von „V is for Virgin“ habe ich mir wirklich eine Menge erwartet. Nicht nur habe ich von „Cinder & Ella“ viel Gutes gehört, auch die Leseprobe hat mir unheimlich gut gefallen und mir Lust auf das Weiterlesen gemacht. Leider konnte der weitere Verlauf der Geschichte meinen hohen Erwartungen gar nicht mehr gerecht werden, im Gegenteil: Ich war stellenweise sogar etwas genervt von dem Geschehen und den Charakteren. Sehr schade!

Val war mir in der Leseprobe sehr sympathisch. Leider hat sie diesen Eindruck schon innerhalb kürzester Zeit etwas zerstört. Im Laufe des Buches legt sich das zwar, aber vor allem am Anfang musste ich leider feststellen, dass Val nicht viel besser ist als manche ihrer Mitschüler, denn sie ist auch alles andere als tolerant. Manche ihrer Gedanken und auch Bemerkungen gehen schon in Richtung Slut Shaming, was für mich einiges – und vor allem ihren Charakter – kaputt gemacht hat. Besser hätte es mir gefallen, wenn Val wirklich das Vorbild ist, als das sie im gesamten Buch dargestellt wird, und klar die Botschaft in die Welt aussendet, dass jeder mit seiner Sexualität so umgehen dürfen sollte, wie er das möchte. Gegen Ende bekommt das Buch dahingehend zwar noch irgendwie die Kurve (wenn auch nur implizit), aber am Anfang ist mir das sehr bitter aufgestoßen.

Bei Kyle war es eher andersherum, auch wenn ich selbst jetzt noch nicht behaupten kann, dass er mir vollkommen sympathisch ist. Er tritt eigentlich die meiste Zeit sehr unsympathisch auf, macht mehr als deutlich, dass er Val nur ins Bett bekommen möchte, stellt sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit bloß und beutet sie gewissermaßen auch aus, um den Erfolg seiner Band zu steigern. Besonders auf die Nerven ging es mir aber, dass er sich oft sehr kindisch verhalten hat. Durch meinen negativen Eindruck von Kyle litt für mich die gesamte „Liebesgeschichte“, die ich leider nicht mal als solche bezeichnen würde.

Denn Kyle bessert sich mit der Zeit zwar etwas, aber die Verbindung zwischen ihnen bleibt doch bis zum Ende sehr oberflächlich. Man spürt die sexuelle Anziehungskraft und das Knistern, weil die beiden sich bei jedem Aufeinandertreffen irgendwie in die Haare bekommen (Val immer genervt und doch irgendwie angetan, Kyle meist amüsiert, wenn es darum geht, Val auf die Palme zu bringen), aber die tiefen Gefühle bleiben auf der Strecke. Erst gegen Ende werden zwei etwas tiefergehende Gespräche geführt, die die Liebe, die Val und Kyle angeblich füreinander empfinden, aber trotzdem nicht nachvollziehbar machen. Dadurch konnte ich bei der Geschichte leider gar nicht mitfiebern und habe im Gegenteil über manche Dinge sogar die Augen verdreht.

Insgesamt ist in dem Buch vieles überzogen und unglaubwürdig, Hindernisse sucht man vergeblich und das meiste ist einfach nur Friede-Freude-Eierkuchen. Es wendet sich immer alles zum Guten, Feinde werden zu Freunden und es wird sich zahlreich versöhnt, auch wenn es dafür mal einen Zeitsprung braucht. Besonders enttäuscht hat mich der Zeitsprung vor dem Epilog, der vier Jahre umfasst und der Autorin die Arbeit abnimmt, eine authentische Entwicklung von Kyle darzustellen, auf die ich eigentlich von seinem ersten Auftritt an gewartet habe. Dadurch und durch die fehlenden Emotionen und das fehlende Mitfiebern bei der „Liebesgeschichte“ ist meine Neugier auf Band 2 eher dürftig und ich weiß noch nicht, ob ich ihn wirklich lesen werde.

Bewertung vom 31.03.2020
Die Prinzessin / All Saints High Bd.1
Shen, L. J.

Die Prinzessin / All Saints High Bd.1


gut

Als ich mich für die Leserunde zu „All Saints High – Die Prinzessin“ beworben habe, hatte ich keine Ahnung davon, dass die Reihe eine Art Spin-Off zu der „Sinners of Saint“-Reihe ist. Ich wusste nicht, dass es um die Kinder der Protagonisten gehen würde, da „Vicious Love“ und co noch ungelesen bei mir im Regal warten. Zum Verständnis ist es aber auch nicht nötig, die Vorgängerreihe zu kennen, nur manche Figuren dürften einem dann schon bekannt vorkommen. Sicher hat man auch schon ein bestimmtes Bild von ihnen, Sympathie- oder Antipathiegefühle für sie, was einen beim Lesen von „All Saints High“ auch beeinflussen dürfte. Ich persönlich habe sie hier zum ersten Mal kennengelernt und war dementsprechend stellenweise sogar ziemlich überrascht davon, wie negativ manche ehemaligen Protagonisten hier wegkommen. So negativ, dass ich mir gar nicht vorstellen kann, wie ich sie in einem Buch, in dem sie die Hauptrolle spielen, mögen könnte. Auch wenn mich das und ein paar andere Dinge in dem Buch fasziniert haben, so gibt es aber auch einige Aspekte, die mich gestört haben und meine Bewertung so nach unten treiben.

Die Autorin setzt uns eine recht ungewöhnliche Protagonistin vor die Nase, denn Daria ist in der ersten Hälfte des Buches wirklich unausstehlich. Ihren komplexen Charakter fand ich echt gut ausgearbeitet. Trotzdem gab es Momente, in denen mich ihr plötzlicher Stimmungswandel irritiert hat. Und diese Momente gab es nicht nur bei ihr, sondern bei allen Charakteren, was diese generell unberechenbar und wenig greifbar gemacht hat.

Da wird das eine gedacht und im nächsten Moment etwas völlig anderes getan, bei dem Hin und Her kommt man als Leser gar nicht mit. Ich habe nicht selten die Stirn gerunzelt, weil ich manche Verhaltensweisen so deplatziert fand und nicht verstanden habe, wieso die Person jetzt ausgerechnet das tut, obwohl sie eigentlich etwas ganz anderes vorhatte – weil das von den Charakteren eben auch einfach nicht reflektiert wird. Es passiert einfach. Punkt. Die Figuren lassen uns nicht genug an ihren Gedanken teilhaben, wenn sie mittendrin ihre Meinung ändern, weshalb ihr Verhalten in diesen Momenten schlichtweg irritierend und unpassend erscheint. Ich kann verstehen, dass das MAL vorkommen kann, aber hier war das echt nicht selten. Und es betrifft fast jede einzelne Figur, nicht nur Daria oder Penn.

Ich hatte lange meine Zweifel, ob ich an der Liebesgeschichte zwischen Daria und Penn wirklich meine Freude haben könnte, weil beide zu Beginn von Hass nahezu zerfressen sind. Ihre Unterhaltungen bestehen nicht aus amüsanten Schlagabtäuschen, wie man das aus anderen Büchern des Genres kennt, sondern aus verletzenden Beleidigungen, die auch unter die Gürtellinie gehen und bei mir durchweg negative Gefühle ausgelöst haben. Die ganze Leseatmosphäre war von ihrem Hass vergiftet und ich konnte mir partout nicht vorstellen, wie es der Autorin glaubwürdig gelingen will, daraus tiefere Gefühle entstehen zu lassen. Wie sollten die beiden eine Bindung zueinander aufbauen, die es ihnen erlaubt, beieinander ganz sie selbst zu sein und dem anderen komplett vertrauen zu können, wenn sie jede Schwäche des anderen ausnutzen und gegeneinander verwenden? Es geht. Fragt mich nicht, wie, ich kann den Wendepunkt auch im Nachhinein nicht festmachen. Es geht geschickt ineinander über, was mich mehr als positiv überrascht hat. Ich habe den beiden wirklich abgekauft, dass sie etwas Besonderes füreinander sind. Der eine Mensch, der sie so akzeptiert, wie sie sind. Das hat mich echt beeindruckt, denn es wirkte lange Zeit, als wäre diese Entwicklung schier unmöglich.

Trotz einiger doch sehr großer Kritikpunkte möchte ich dem Buch auch nicht seine Sogwirkung absprechen. Ich wollte wissen, wie es weitergeht, und kann nicht behaupten, dass ich mich gelangweilt hätte. Ich war oft genug irritiert, ja, – eine Szene am Ende schießt da auch den Vogel ab und erreicht das Maximum von Skurrilität –, aber Langeweile erzeugt dieses Buch meiner Me

Bewertung vom 31.03.2020
Cursed Kiss / Gods of Ivy Hall Bd.1
Falk, Alana

Cursed Kiss / Gods of Ivy Hall Bd.1


ausgezeichnet

Griechische Mythologie. Rachegöttinnen. Ein verbotener Kuss. Der Klappentext von »Cursed Kiss« hat mich auf Anhieb angesprochen, trotzdem habe ich versucht, meine Erwartungen angesichts einiger mittelmäßiger Bewertungen etwas zu drosseln. Was soll ich sagen? Das Buch hat mich in mehr als einer Hinsicht positiv überrascht, gleichzeitig kann ich aber auch die bescheideneren Bewertungen verstehen – oder zumindest leuchtet mir ein, warum gewisse Dinge manchen nicht so gefallen könnten.

Ich habe mich schon innerhalb weniger Seiten in den Schreibstil verliebt. Falk schreibt unglaublich atmosphärisch, findet träumerische, fast poetische Beschreibungen für die simpelsten Dinge und zieht den Leser durch ihre bildhafte Sprache gnadenlos ins Geschehen. Vor allem die Gegenwart Hades‘, diese kalte, alles verschlingende Finsternis, kleidet sie so gekonnt in Worte, dass ich gebannt an den Seiten klebte.

Mit Arden haben wir einen männlichen Gegenpart, wie wir ihn immer seltener in Büchern zu lesen bekommen, denn er ist ein Good Guy durch und durch. Das hat mich zu keinem Zeitpunkt gestört, im Gegenteil, ich mochte ihn sofort und habe seine hilfsbereite, verständnisvolle, aber auch frech-charmante Art sehr genossen.

Neben ihm hatte es Erin wirklich schwer, zu meinem Buchliebling zu werden, aber sie hat sich gut geschlagen. Es mag ein paar Momente geben, die sie egoistisch oder kindisch erscheinen lassen (das habe ich jedenfalls einigen Rezensionen entnommen), ich persönlich konnte ihr Handeln jedoch immer nachvollziehen. Ich habe ihre tiefe Liebe zu ihren Schwestern gefühlt, verstanden, dass sie alles für sie tun würde, und fand es klasse, wie oft sie ihr Handeln reflektiert und ihre Möglichkeiten durchdenkt. Es fiel mir nicht schwer, sie zu mögen.

Das Beste in diesem ersten Band war für mich tatsächlich die Liebesgeschichte zwischen Erin und Arden. Sie stand eindeutig im Mittelpunkt, aber ohne alles andere unwichtig werden zu lassen – sie fügt sich wahnsinnig gut in den Fantasy-Aspekt ein. Der Autorin gelingt es außerdem, die Gefühle zwischen den beiden, die tiefe Bindung, die sie nach und nach zueinander aufbauen, beim Leser glaubwürdig ankommen zu lassen. Und dann ist da noch diese knisternde Spannung zwischen ihnen, weil ihre Gefühle füreinander so offensichtlich sind, sie gleichzeitig aber keine wirkliche Zukunft haben, denn ein Kuss würde Arden zu einem Leben als seelenloser Zombie verurteilen. Diese Spannung ist so intensiv dargestellt, dass es mich teilweise echt frustriert hat – in einem durchweg positiven Sinne.

Nach einem sehr interessanten, spannenden Start gibt es in der Mitte ein paar Längen, aber ich habe mich trotzdem zu keinem Zeitpunkt gelangweilt. Manchmal kam es mir nur so vor, als würde Erin unnötige Umwege gehen, anstatt sich dem Problem direkt anzunehmen, aber mit dem Ende ergeben auch diese Umwege einen Sinn. Was man dem Buch auf keinen Fall vorwerfen kann, ist die Tatsache, dass es nicht viel Handlung gäbe, denn es passiert ständig etwas – und manche Ereignisse sind so spannend, dass man immerzu weiterlesen möchte.

Meine zweite große Überraschung war das Ende. Ich habe mir von Anfang an so meine Gedanken gemacht, was am Ende herauskommen und wie sich alles auflösen könnte, aber zu keinem Zeitpunkt bin ich der wirklichen Auflösung auch nur nahegekommen. Ich glaube, das kann man auch gar nicht vorhersehen, weil es einfach zu komplex ist – und noch dazu gut durchdacht. Aber das Beste: Es ist so vielversprechend für den zweiten Band, der noch viel viel besser werden könnte als der Auftakt. Das ist jedenfalls mein Gefühl nach diesen krassen Enthüllungen. Schon während des Lesens der letzten Seiten habe ich die Spannung und meine Vorfreude auf den zweiten Band gespürt und das, obwohl es nicht einmal einen richtigen Cliffhanger gibt. Ich bin jetzt so gespannt auf Band 2 und würde ihn am liebsten sofort lesen. Für mich sind es 4,5 Sterne.

Bewertung vom 19.12.2019
Flirting with Fire / Saving Chicago Bd.1
Rayne, Piper

Flirting with Fire / Saving Chicago Bd.1


gut

In der Leseprobe hatte ich den nervigen Eindruck, dass Maddie in der Vergangenheit etwas zu viel Mitleid mit sich selbst hat. In fast jedem zweiten Satz fällt die Äußerung, dass sie nicht dem Schönheitsideal entspricht, dass Mädchen wie sie nicht ins Rampenlicht gehören und dass sie ihre Freundin Lauren davon abhält, beliebt zu sein. Ich hatte so sehr darauf gehofft, dass sie in der Zukunft selbstbewusster auftritt, weil das meiner Meinung nach immer guter Stoff ist, um eine Geschichte zu füllen.

Haben sich meine Hoffnungen erfüllt? Geht so. Madisons Unsicherheit lauert immer noch dicht unter der Oberfläche und sorgt vor allem am Ende noch für (in meinen Augen) unnötiges, konstruiertes Drama. Das wäre natürlich überhaupt nicht schlimm (sondern sogar realistisch), wenn eine Charakterentwicklung zu beobachten wäre, aber das ist nicht der Fall. Am Ende gelangt sie auf einmal (!) doch noch zu weltbewegenden Erkenntnissen (nämlich, dass man sich von seinen Ängsten und Unsicherheiten nicht aufhalten lassen darf). Mauro scheint seine Versicherungen, dass er Maddies Inneres liebt und ihr Äußeres nur eine geringere Rolle spielt, ernst zu meinen, aber bei Maddie scheint diese Sache mit der inneren Schönheit auch am Ende noch nicht angekommen zu sein. Das finde ich irgendwie schade, denn wenn man das Thema schon anschneidet und die Protagonistin damit ein bisschen zu kämpfen hat, sollte da schon noch irgendeine Entwicklung stattfinden. Finde ich jedenfalls.

Abgesehen davon ist Maddie als Protagonistin … recht gewöhnlich. Hin und wieder ist sie ganz witzig, dann nervt sie ein-, zweimal (vor allem am Ende) und ja, im Großen und Ganzen: Ich werde sie wohl bald schon wieder vergessen, weil sie weder positiv noch negativ herausgestochen ist.

Das Gleiche gilt leider auch für Mauro, denn das Einzige, was mir bei ihm wohl im Gedächtnis bleiben wird, ist die Tatsache, dass er seine zuvorkommende Gentleman-Einstellung etwas zu ernst nimmt und mit der Romantik gerne übertreibt. Da bittet er Maddie doch jedes Mal im Wagen sitzen zu bleiben, bis er ihr die Beifahrertür öffnet – wie bizarr ist das denn? Und dann gibt er ein paar Bemerkungen von sich, die so schmalzig und in der jeweiligen Situation teilweise sogar recht deplatziert sind, dass es mich in diesen Momenten ein bisschen geschüttelt hat. Ich bin echt kein Romantik-Allergiker, aber manches ist halt einfach drüber und stört den Lesefluss. So hätte ich diese Aktion am Ende – Stichwort „Wir bereinigen die Vergangenheit“ – auch nicht gebraucht, denn das war für mich der reinste Cringe-Moment.

Wenn man über die kleinen, erwähnten „Aussetzer“ hinwegsehen kann, dann bekommt man hier eine ganz unterhaltsame Liebesgeschichte, die sich schnell weglesen lässt, wenig Tiefe aufweist und keine Überraschungen bietet. Man weiß recht früh, was (oder wer) den beiden Steine in den Weg legen wird, und ja, es ist schon fast enttäuschend, wie sehr sich hier an bekannte Muster geklammert wird. Die Gefühle zwischen Mauro und Maddie wachsen recht schnell, ich fand sie aber überraschenderweise doch recht glaubwürdig, auch wenn man hier nicht erwarten darf, dass man emotional weggefegt wird.

„Durchschnitt“ trifft es eigentlich recht gut. Man kann über alle erwähnten Kritikpunkte hinwegsehen, wenn man seine Erwartungen herunterschraubt und sich einfach berieseln lässt. Ich kam trotz Leseflaute gut durch die Seiten und habe mich nie gelangweilt, auch wenn beim Weglegen des Buches wegen der fehlenden Spannung kein richtiger Drang da war, unbedingt weiterlesen zu wollen.

Bewertung vom 11.11.2019
The Ivy Years - Bis wir uns finden
Bowen, Sarina

The Ivy Years - Bis wir uns finden


sehr gut

Lianne und DJs Geschichte war für mich der dritte Ausflug ans Harkness College und da Corey und Adams sowie Rikker und Grahams Geschichte absolute Highlights für mich waren, hatte es der fünfte Band der Reihe nicht so leicht, mich zu überzeugen. Deshalb konnte er mich auch leider nicht so überschwänglich begeistern wie die anderen beiden Bände, aber es ist trotzdem ein solider und unterhaltsamer Abschluss für die Reihe, der vor allem durch seine wahnsinnig tollen Charaktere überzeugt.

Auf der einen Seite haben wir Lianne, eine berühmte Schauspielerin, die sich als »Prinzessin Vindi« einen Namen gemacht hat, sich nun aber auch an andere, ernsthaftere Rollen wagen möchte. Obwohl sie kaum ein Restaurant betreten kann, ohne mindestens einmal nach einem Autogramm oder einem Selfie gefragt zu werden, sind ihre Fans am Harkness College nicht so stark vertreten. Es kommt eher zu belustigtem Getuschel oder spottenden Anspielungen, weshalb sie es nicht leicht hat, Freunde zu finden. Die einzige, die sich als Freundin bezeichnen lässt, ist Bella, deren Zimmer nur durch das Badezimmer von ihrem getrennt ist und die Lianne gemeinsam mit ihrem Freund Rafe regelmäßig mit einer ziemlich eindeutigen Geräuschkulisse beschenkt. Lianne ist mir schon nach wenigen Seiten absolut sympathisch gewesen, denn sie wirkt trotz ihrer Berühmtheit bodenständig und normal, sodass sie sich beispielsweise für Literatur, Musik und Videospiele interessiert. Vor allem ihr schüchternes und süßes Verhalten gegenüber DJ hat sie besonders liebenswert gemacht, weshalb ich sehr gerne mit ihr mitgefiebert habe. Sie ist echt ein Schatz.

DJ ist der perfekte Gegenpart und man kann ihn eigentlich auch nur lieben. Er ist kein Bad Boy und es wird auch nicht tausendmal erwähnt, dass er der totale Frauenschwarm wäre, was ich wirklich erfrischend fand. Es brauchte vielleicht einen Satz, bis ich DJ mochte, denn er zeigt sich gleich im ersten Kapitel, das aus seiner Sicht geschrieben ist, von Lianne hinreißend süß angetan. Er kann gar nicht fassen, dass sie mit ihm flirtet, weshalb ich ihn auf Anhieb bezaubernd fand. Auch im weiteren Verlauf, auch wenn er Lianne ein paar Mal wegstößt, weil er es angesichts seiner Lage für das Beste hält, tritt er lieb, einfühlsam und sehr erwachsen auf. Man hat nicht einmal das Gefühl, dass er es mit Lianne nicht ernst meinen könnte. Wenn Lianne also sagt, dass er der Beste ist, dann kann ich dem wirklich nur beipflichten.

Von der ersten Unterhaltung an spürt man die Chemie zwischen den beiden, sodass man in den Szenen mit Lianne und DJ einfach nur Spaß hat und die meiste Zeit am Grinsen ist. Nur in wenigen Momenten ist es etwas bedrückend, weil DJs Problem wie ein Damoklesschwert über ihnen hängt. Man kann als Leser DJs Sorgen nachvollziehen und versteht gleichzeitig, dass es für die beiden absolut unmöglich ist, sich voneinander fernzuhalten, weil sie einfach zusammengehören. Ihre Gefühle füreinander sind authentisch und laden zum Mitfiebern ein.

Auszusetzen habe ich lediglich etwas an dem Ende, weil ich das Gefühl habe, dass das Potential nicht ganz genutzt wurde. Es gibt eine überraschende Wendung, die ich wirklich nicht habe kommen sehen und die mir sehr gefallen hat, jedoch finde ich die letztendliche Auflösung ein bisschen zu reibungslos. Auf einmal geht alles ganz schnell, obwohl vorher alles noch so hoffnungslos erschien. Danach bekommen Liannes „Probleme“, wenn man es denn so nennen mag, mehr Raum, aber auch hier fehlte mir irgendetwas. Wieder ging alles so schnell und Aspekte, die für die weitere Handlung sehr vielversprechend waren, sind sehr knapp abgehakt worden. Aufgrund dessen hat mir das letzte Drittel, vor dem zweimonatigen Sprung in die Zukunft, nicht mehr ganz so gut gefallen wie der Rest.

Nach dem zweimonatigen Sprung war dann aber wieder Grinsen angesagt und das Buch hat das schöne Ende bekommen, das man sich von Anfang an erwartet hat. Es gibt 4 Sterne von mir.

Bewertung vom 24.09.2019
Von Sternen gekrönt / One True Queen Bd.1
Benkau, Jennifer

Von Sternen gekrönt / One True Queen Bd.1


gut

Die Grundidee, die dem Buch zugrunde liegt, halte ich für originell – ich habe bisher nichts Vergleichbares gelesen. Das Worldbuilding ist facettenreich und interessant, immer wieder kommen neue Aspekte auf, die der Geschichte etwas Besonderes beisteuern. Es hätte ganz großartig werden können, aber leider hapert es an der Umsetzung.

Zu Beginn des Buches war ich noch sehr zuversichtlich, dass ich dieses Buch mögen würde. Es schien, als hätten wir mit Mailin eine starke Protagonistin vor die Nase gesetzt bekommen, die eine rebellische Königin abgeben würde. Mir haben ihre Gedanken und ihre Kommentare gefallen, weil sie mich immer wieder zum Grinsen gebracht haben. Außerdem gefiel es mir, dass sie kämpfen und sich daher anscheinend auch selbst retten kann. So ist es in gewisser Weise auch, aber von Seite zu Seite haben sich die Momente gehäuft, in denen sie furchtbar naiv und kopflos gehandelt und gedacht hat. Ständig schwankt sie zwischen vorschnellem Vertrauen und dicht folgendem Misstrauen. Da habe ich den Draht zu ihr verloren, weil ich manches einfach nicht nachvollziehen konnte.

Ein anderer Aspekt, der mich zu Beginn begeistern konnte, war ihr mysteriöser Begleiter. Ja, ich weiß, klingt nach Klischee – und ist auch eins. Trotzdem fand ich seine trockene, geheimnisvolle Art spannend. Sie hat mich auf die Liebesgeschichte zwischen ihm und Mailin neugierig gemacht. Irgendwann war es aber gerade diese Art, die mich genervt hat. Die ständigen Lügen, die ausweichenden Antworten und die fast schon zwanghafte Geheimniskrämerei waren irgendwann anstrengend. Zwar hat dieses Verhalten seinen Ursprung in seiner Vergangenheit, aber irgendwie war es mir zu gewollt.

Und trotzdem gab es etwa hundert Seiten im Buch, die mich fast schon enorm gelangweilt haben, weil er nicht dabei war. Da hat sich bei mir langsam der Gedanke festgesetzt, dass die Handlung einfach nicht genug ist, um die Geschichte alleine zu tragen. Es brauchte die Liebesgeschichte, um interessant genug zu sein – und das ist übel, denn ich bevorzuge Bücher, in denen die Romanze ein kleiner, nebenstehender Teil ist, der den Leser mitfiebern lässt und möglichst lange hinausgezögert wird. Das hätte hier für mich nicht funktioniert, denn dafür ist die Handlung zu simpel gestrickt, um durchgehend zu fesseln. Es mag den einen oder anderen Twist geben, aber letztendlich sind auch diese vorhersehbar.

Nach besagten Seiten ohne den Typen wurde es ein klein wenig besser. Die Lage spitzt sich immer mehr zu, es kommt etwas Bewegung in die Sache und gegen Ende herrscht dann völliges Chaos. Leider ist nicht nur der Inhalt chaotisch, sondern auch die Struktur der Handlung, weshalb ich auf den letzten fünfzig Seiten wohl die meiste Zeit einfach nur verwirrt war. Mailin wechselt so schnell ihr Vorhaben, dass ich nicht folgen konnte, welchem Plan sie jetzt gerade eigentlich nachgeht. Und genauso verhält es sich auch mit den anderen Figuren, irgendwie sind ihre Pläne nicht sonderlich durchdacht, das meiste läuft mit der Hau-drauf-Methode ab – und doch wird dem Ganzen irgendein Sinn und ausgiebige Überlegung unterstellt. Das war ein einziges sinnloses Hin und Her.

Die Liebesgeschichte ist der rote Faden, der sich durch das Buch zieht. Von Anfang an unterschwellig präsent, weiß der Leser, wohin sich das entwickeln wird. Noch dazu haben wir die typische Konstellation: ahnungsloses, aber rebellisches Mädchen trifft auf geheimnisvollen, düsteren Fremden, der sie nicht an sich heranlässt – und dann doch irgendwie. Oder auch nicht. Bei ihm weiß man das nicht so genau. Die beiden haben ein paar süße Momente, die aber leider nichts Besonderes sind. Man fiebert zwar mit, aber bedauerlicherweise nicht mit den typischen Schmetterlingen im Bauch.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich die Fortsetzung lesen werde, denn trotz des interessanten Worldbuildings konnte mich die Handlung einfach nicht genug packen. Cover, Worldbuilding und ein paar spannende Momente lassen mich noch 3 Sterne geb

Bewertung vom 23.09.2019
Follow Me Back Bd.1
Geiger, A. V.

Follow Me Back Bd.1


ausgezeichnet

Es gibt nicht viele Liebesromane, die so spannend sind, dass man jedes Wort in sich aufsaugt.
Ich habe mich an den Seiten festgesaugt, weil es entweder zum Hinknien süß oder zum Verrücktwerden spannend war. Die privaten Nachrichten zwischen den beiden sind einfach nur witzig und süß und es macht unglaublich viel Spaß, die beiden dabei zu begleiten, wie sie einander näher kennenlernen. Das ist auch deshalb der Fall, weil beide so wahnsinnig tolle Charaktere sind. Tessa ist eher zurückhaltend, hat mit starken Ängsten zu kämpfen und es fällt ihr ganz und gar nicht leicht, über ihren Schatten zu springen – vor allem, weil sie (außer Eric) niemanden hat, der sie dabei unterstützt. Selbst ihre Mutter macht ihr Druck, was mich beim Lesen unglaublich aufgeregt hat. Die Menschen in ihrem Umfeld zeichnen sich nicht gerade durch Sensibilität aus. Trotzdem macht Tessa eine bewundernswerte Entwicklung durch, die sich erst nur in kleinen Momenten im Nachrichtenaustausch mit Taylor/Eric zeigt und gegen Ende dann ihren Höhepunkt erreicht: Auf den letzten Seiten zeigt sie ganz viel Mut und Stärke.

Eric hat mir in der Leseprobe noch Rätsel aufgegeben – letztendlich ist er für mich aber das Highlight in »Follow Me Back«. Anfangs wirkt er depressiv, unzufrieden und wütend, die negativen Gefühle gehen auf den Leser über. Im Austausch mit Tessa macht aber auch er eine Entwicklung durch, die beiden geben sich Halt und Unterstützung, die sie von den Menschen in ihrem Leben nicht bekommen, und wie sich Eric dabei in Tessa verliebt – denn das bekommt der Leser noch viel deutlicher zu spüren als Tessas langsame Verliebtheit – hat mich immer und immer wieder zum Grinsen gebracht. Ich habe mir so viele Stellen markiert, allen voran den Songtext von »Snowflake«. Erics Verhalten, seine Gedanken, seine Gesten haben mein inneres Fangirl geweckt. Es ist ein Wunder, dass ich mir das Quietschen, das mir immer wieder im Rachen steckte, verkneifen konnte.

Neben diesen schönen Momenten, die zum Mitfiebern einladen, ist das Buch auch noch unglaublich spannend, was ich nicht erwartet hätte. Zum einen möchte man natürlich wissen, wann und wie es zu dem ersten Treffen zwischen den beiden kommt und wie Tessa darauf reagieren wird, dass hinter dem Kerl, mit dem sie sich ständig Nachrichten schreibt, ausgerechnet Eric Thorn steckt, von dem sie mehr oder weniger besessen ist. Zum anderen gibt es immer wieder Ausschnitte aus Vernehmungen von Eric und Tessa zu der Nacht des besagten ersten Treffens, was natürlich Rätsel aufgibt und Böses vermuten lässt. Die Autorin legt hier auch einige Fährten, durch die sich der Leser schon ein paar Vermutungen für den großen Showdown zurechtlegen kann, der für mich ein paar epische Szenen bereitgehalten hat.

Ich fand es einfach nur klasse, wie die Autorin das am Ende gelöst hat. Wie Tessa reagiert hat, wie Eric reagiert hat – das war für mich schlichtweg perfekt. Damit wäre ich auch rundum zufrieden gewesen. Nagut. Einen Epilog hätte ich noch schön gefunden. Stattdessen gibt es noch eine letzte Vernehmung und die … stürzt den Leser dann nochmal in vollkommene Verwirrung. Aber um irgendetwas muss es ja auch in Band 2 gehen, oder? Ich habe absolut keine Ahnung, was ich von den letzten Entwicklungen halten soll, aber ich bin richtig neugierig und will unbedingt wissen, wie es weitergeht. Die Autorin hat also alles richtig gemacht. Von mir gibt es natürlich 5 Sterne!

Bewertung vom 26.08.2019
Work Play Love (eBook, ePUB)
Clampett, Ruth

Work Play Love (eBook, ePUB)


sehr gut

Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich durch das Cover, da es bereits andeutet, in welche Genre-Richtung das Buch einzuordnen ist. Mit Lesen des Klappentextes und der Leseprobe musste ich dann jedoch feststellen, dass das Cover dem Inhalt überhaupt nicht gerecht wird – genauso verhält es sich auch mit dem Buchtitel, der im englischen Original viel treffender und auch amüsanter ist: Animate Me („animieren“ = 1. jemandem Mut oder Lust zu etwas machen, ermuntern; 2. durch aufeinanderfolgende Bilder einen Film erzeugen). In diesem Titel wird viel besser eingefangen, worum es geht: Um einen geekigen Protagonisten, der Comics zeichnet, beim Zeichentrick arbeitet und es sich zum Ziel gemacht hat, die weibliche Protagonistin Brooke für sich zu gewinnen.

Man sollte sich daher von dem Cover nicht irritieren lassen und auf keinen Fall einen Protagonisten erwarten, wie man ihn sehr häufig in dem Genre serviert bekommt: Einen Sonnyboy, Bad Boy, Womanizer oder Playboy. Das alles ist Nathan nämlich nicht. Er ist ein Geek durch und durch, tritt mitunter unsicher und unbeholfen auf und ist in den Unterhaltungen mit Brooke anfangs ganz schön nervös. Gerade seine Unbeholfenheit macht ihn aber unglaublich liebenswert, sein Schwärmen für Brooke ist einfach nur hinreißend und er gibt so viele süße Dinge von sich, dass man beim Lesen einfach nur über ihn lächeln kann. Er trägt Brooke wirklich auf Händen. Neben all der Unsicherheit weiß er jedoch, was er will, und gibt sein Bestes, um es zu erreichen. Das hat mir ganz schön imponiert.

Durch das Cover könnte schnell die Befürchtung entstehen, dass Nathan sein geekiges Ich im Laufe des Buches „überwindet“ und zum Frauenschwarm mutiert – das ist … so teilweise der Fall. Es gibt eine (kleine) optische Veränderung, die auch weibliche Aufmerksamkeit auf sich zieht, aber – und das finde ich wirklich super! – im Inneren bleibt er der Gleiche. Er lässt sich nicht verändern und Brooke möchte das auch gar nicht. Das Buch vermittelt da eine schöne Botschaft.

Neben dem erfrischenden, recht ungewöhnlichen männlichen Protagonisten ist Brooke doch recht gewöhnlich – jedenfalls für mich, für Nathan sicher nicht. Sie ist bei allen Kollegen sehr beliebt, wunderschön, erfolgreich und eine sehr herzliche, liebe Person, die Nathan schließlich ihre Hilfe anbietet, um seinen Schwarm für sich zu gewinnen. Nur dass sie in Wahrheit selbst dieser Schwarm ist.

Hier werden zwei Plot-Elemente integriert, die ich auch schon in anderen Büchern gelesen habe: eine Lüge, die aus einem Missverständnis geboren wird, und etwas Nachhilfe in Liebesdingen. Der Autorin gelingt es jedoch, trotz allem ihr eigenes Ding zu machen, ohne dabei ins Klischeehafte abzudriften. Bestimmte Dinge werden unerwartet und deshalb umso erfrischender gelöst, weshalb ich an einer Stelle schon erleichtert war, dass die Handlung nicht in das typische Drama umschwingt.

Leider habe ich mich da zu früh gefreut, denn letztendlich gibt es doch ein bisschen Drama. Das war dann leider auch der Moment, an dem mir Brooke ein bisschen unsympathisch geworden ist, weil sie sich einfach sehr … egoistisch und melodramatisch verhalten hat, was ich mir anders gewünscht hätte. Nathan hätte definitiv auch etwas anderes verdient gehabt. Aufgrund dessen hat mir das Ende leider nicht ganz so gut gefallen wie die lockerleichten, amüsanten und auch spannenden ersten zwei Drittel.

Nichtsdestotrotz wusste mich Nathans und Brookes Geschichte, die komplett aus der Sicht von Nathan geschrieben ist (auch ein Highlight für mich!), definitiv zu überzeugen. Ich habe Nathan sofort ins Herz geschlossen, mit ihm auf seiner „Gewinne-Brooke-als-Freundin“-Mission mitgefiebert und sehr häufig gegrinst – vor allem auch über die wahnsinnig schönen Zeichnungen, die sich immer wieder im Buch finden. Das war ein sehr schönes Extra und hat den Spaß beim Lesen noch etwas verstärkt. Ich würde definitiv noch mehr von der Autorin lesen.