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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Rabbelina
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 48 Bewertungen
Bewertung vom 22.07.2024
Kleine Monster
Lind, Jessica

Kleine Monster


ausgezeichnet

Ein wunderschönes Cover, ein interessanter Titel - und ein wahnsinniges Buch mit einer wirklich mitreißenden Geschichte.
Die Autorin hat es geschafft, dieses Buch so ehrlich, unbequem und fast schon gruselig zu schreiben, dass an ein Weglegen gar nicht zu denken war. Einmal angefangen hing ich geradezu an den Seiten. Mir hat die Sprache unglaublich gut gefallen, denn sie hat so schonungslos und offen über negative Gefühle und Empfindungen berichtet. Die Figuren der Geschichte sind extrem gut angelegt und der Verlauf des Buchs ist so klug gestrickt, es war einfach nur spannend!
Besonders hat mir gefallen, dass die Erzählung insgesamt auf das absolut wesentliche beschränkt war und nie auch nur ein bisschen kitschig oder verbraucht wirkte. Alles hatte seine Berechtigung, jede Wendung, jede Figur, jede Beschreibung. Das hat das Buch für mich zu etwas Besonderem gemacht.

Bewertung vom 25.06.2024
Seinetwegen
Del Buono, Zora

Seinetwegen


gut

In diesem Buch streifen wir durch Erinnerungen und Beobachtungen der Autorin. Sie begibt sich auf die Suche nach dem Mann, der an dem Unfall, durch den ihr Vater starb, beteiligt war. Sie bewegt sich dabei durch die Familiengeschichte, Ortschaften und Erinnerungen. Dies liest sich wahnsinnig gut, denn die Sprache ist einfach und klar, dabei aber durchaus unterhaltend. Sie teilt Erkenntnisse, Einsichten, Perspektiven, die mich immer wieder herausgefordert haben. Die mich zum Nachdenken gebracht haben.
Für mich hat das Buch sehr gut abgebildet wie es ist, wenn einen ein Thema bewegt und es immer wieder am Wegesrand auftaucht und gefangen nimmt. Wie Erkenntnisse sich aus einzelnen Stücken zusammensetzen und nur mit der Zeit und manchmal in der Rückschau ein ganzes Bild ergeben. Der Text zeigt hervorragend wie wichtig es sein kann, für manche Fragen auch wirklich nach Antworten zu suchen, um Ruhe zu bekommen.

Bewertung vom 31.05.2024
Sorry not sorry
Landsteiner, Anika

Sorry not sorry


ausgezeichnet

Anika Landsteiner hat ein hervorragend recherchiertes Buch hingelegt, das sprachlich so präzise und eindringlich geschrieben ist, es ist wirklich beeindruckend. Sie führt die Leser*innen (vermutlich no gender needed, aber naja) durch verschiedene Lebensbereiche und zeigt anhand von gut gewählten Beispielen, wie Frauen beschämt werden. Mein liebstes Kapitel war das zum Realty-TV. Insgesamt habe ich viele Punkte, die sie macht, schon einmal gelesen. Sie hat es aber geschafft, sie in einen neuen und interessanten Kontext zu setzen und alle Punkte dadurch gut anzufüttern. Ich bin sehr zufrieden mit dieser Lektüre!

Bewertung vom 22.04.2024
Treibgut
Brodeur, Adrienne

Treibgut


gut

Ich habe dieses Buch auf einer längeren Zugfahrt gelesen und mich hervorragend unterhalten gefühlt. Es hatte für mich in dieser Situation genau die richtige Flughöhe, Spannung und Emotion, um mich am Ball zu halten.
Aber einmal im Detail: die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven der Familienmitglieder erzählt, was für mich als Leserin ein tolles, umfassendes Bild zusammengesetzt hat. Ich mochte dabei nicht alle Figuren, aber das hat der Sache nicht geschadet.
Außerdem war in die Geschichte ein sehr guter Spannungsbogen eingezogen, der mich durchweg neugierig gehalten hat. Das Lesen hat wirklich Spaß gemacht! Ich fand alles, was rund um Natur und Tiere in dem Buch nebenbei thematisiert wurde, hochinteressant. Die Entwicklung der Figuren hat mir ebenfalls gefallen. Hier und da hätten ein paar weniger Allgemeinplätze sicher geholfen (verwöhntes Kind reicher Eltern, das sich aus Rebellion in die Drogen- und Kunstszene flüchtet ist nicht allzu innovativ). Ich gebe 3 Sterne.

Bewertung vom 15.04.2024
Und alle so still
Fallwickl, Mareike

Und alle so still


ausgezeichnet

Nach "Die Wut, die bleibt" hatte ich sehr hohe Erwartungen an dieses Buch und war gespannt, ob es diese Intensität, dieses Gefühl und dieses Verständnis ein weiteres mal Transportieren kann. Dieses Buch hat es, wie auch sein Vorgänger, absolut in sich. Es zeigt gnadenlos auf, in welchen gesellschaftlichen Bereichen Frauen ausgebeutet werden, wo ihre Bedürfnisse, Sorgen, Ängste keine Beachtung finden. Und dabei ist es der Autorin ein weiteres Mal gelungen, dies in eine wirklich mitreißende, interessante und bewegende Geschichte zu verarbeiten.
Toll waren auch die kurzen Texte zwischen den Kapiteln (aus Perspektive der Pistole, Berichterstattung und der Gebärmutter), die das allgemeine Problem aufzeigen, wie die Benachteiligung von Frauen in unsere gesamtes Gesellschaftsbild integriert ist.
Das Nachwort hat auch zu noch mehr Verständnis beigetragen: wie hat die Autorin gearbeitet? Und außerdem hat sie ihre Widmung erklärt, das hat mich zum Abschluss auch noch einmal bewegt.

Bewertung vom 08.04.2024
Mit den Jahren
Steenfatt, Janna

Mit den Jahren


gut

In diesem Buch begleiten wir verschiedene Personen durch ein Stück ihrer Lebensgeschichte: Eva, Lukas, Jette. Sie alle sind in ihrer aktuellen Lebenssituation nicht zufrieden und geraten in Situationen, die eine Änderung hervorrufen. Spannend wurde es dadurch, dass die Wege miteinander verwoben waren.
Besonders gut hat mir gefallen, dass die Perspektiven immer hin und her gewechselt sind, dadurch war es ein abwechslungsreiches Lesen, ich bin schnell durch die Kapitel gehuscht. Alle Figuren haben sich an einem Scheideweg in ihrem Leben befunden, da war es sehr spannend zu erfahren, wie sie selbst nach Ursachen in ihrer Vergangenheit und Kindheit gesucht haben. Diese Suche hat dem Text und den Erfahrungen deutlich mehr Tiefe gegeben, was der Entwicklung der Geschichte wahnsinnig gut getan hat.
Insgesamt ist es ein nettes Lesevergnügen, kurzweilig und locker geschrieben.

Bewertung vom 20.03.2024
Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5
Benedict, Marie

Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5


sehr gut

Wir müssen alle mehr darüber sprechen, was Frauen für uns und die Entwicklung der Wissenschaft getan haben. Und deshalb finde ich diese Reihe so unglaublich spannend, mir war sofort klar: das Buch möchte ich lesen.
In diesem Buch wurde die Arbeit als Frau im Wissenschaftsbetrieb wunderbar beschrieben: zum einen lernen wir eine Menge über die Forschung und den Werdegang von Rosalind Franklin. Schon das allein war für mich wirklich spannend zu lesen! Zum anderen wurde auf sehr gute Weise thematisiert und aufgezeigt, dass es als Frau in diesem Betrieb nicht ganz einfach ist - in vielen anderen zwar auch, hier aber ganz besonders.
Ich war mit dem Werk von Franklin vorher nicht vertraut, weshalb mir dieses Buch neue Perspektiven eröffnet hat, wofür ich sehr dankbar bin. Ich würde jederzeit wieder ein Buch aus dieser Reihe lesen!

Bewertung vom 08.03.2024
Hallo, du Schöne
Napolitano, Ann

Hallo, du Schöne


sehr gut

Dieses wunderschöne Buch ist mir sofort ins Auge gesprungen, denn es ist aus meiner Sicht ganz besonders schön gestaltet. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich mir den Klappentext angeschaut habe: es ist eine Familiengeschichte, vielmehr noch: Eine Geschwistergeschichte. Und solche Geschichten lese ich ganz besonders gerne.
Mir hat an dem Buch besonders gut gefallen, wie detailreich und individuell die einzelnen Charaktere gezeichnet wurden. Dies hat die verschiedenen Perspektiven so plastisch für mich gezeichnet, dass ich mich wunderbar in die Rollen hineinversetzen konnte. Die Geschichte wurde dadurch so vielschichtig und farbenfroh.
Auch die emotionalen Themen und Mental Health wurden auf eine sehr einfühlsame Weise beschrieben, die mich absolut abgeholt hat. Ich konnte richtig mitfühlen und hatte immer wieder den Eindruck, wirklich mittendrin zu sein.

Bewertung vom 23.02.2024
Mutternichts
Vescoli, Christine

Mutternichts


sehr gut

Dieses Buch ist einfach schön, es hat ein interessantes Format und liegt beim Lesen gut in der Hand. Und das ist sehr hilfreich, denn beim Lesen war ich froh, mich am Buch festhalten zu können. Es ist in einem sehr besonderen Stil geschrieben, es ist eine reine Innenansicht der Protagonistin über ihre Mutter. In schnellen Sätzen flitzt sie durch Erinnerungen und schaut in sich hinein, was diese mit ihr machen. Das war für mich extrem interessant und hat immer wieder eigene Assoziationen zur Beziehung von mir und meiner Mutter geweckt.
Zunächst habe ich ein wenig bedauert, dass der Text nicht in Kapitel unterteilt ist. Aber die Absätze haben mich auch immer wieder innehalten lassen, denn andernfalls ist es wirklich ein atemloses Leseerlebnis. Der Text ist sehr anrührend, ohne kitschig zu sein. Er hat mich bewegt, er hat etwas in mir ausgelöst.

Bewertung vom 13.02.2024
Das Lächeln der Königin
Gerhold, Stefanie

Das Lächeln der Königin


gut

Dieses schöne Cover und der interessante Klappentext versprechen den Lesenden ein tolles Buch. Es geht um James Simon und seine Projekte zu Ausgrabungen in Ägypten in den 1920er Jahren, einer spannenden geschichtlichen Episode. Und vor allem geht es um den Fund der Nofretete und wie sie nach Deutschland kam. Diese Geschichte wird auf eine sehr schöne und spannende Art erzählt und schafft es, einen tollen Baustein der Stadtgeschichte in Prosa zu verwandeln.
Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen, insbesondere, weil die Nofretete auf der Museumsinsel ein absoluter Tourist*innenmagnet ist und damit auch einen wichtigen Teil des kulturellen Berlins darstellt. Die Geschehnisse um ihren Fund und den Geschäftsmann James Simon kennenzulernen, waren dabei für mich ein absoluter Gewinn. Ein tolles Buch, das ich allen Interessierten unbedingt ans Herz legen möchte.