Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
AnniWinchester

Bewertungen

Insgesamt 4 Bewertungen
Bewertung vom 27.07.2020
Eine Reise durch Deutschland in 100 ungewöhnlichen Bildern und Geschichten
Rössig, Wolfgang

Eine Reise durch Deutschland in 100 ungewöhnlichen Bildern und Geschichten


ausgezeichnet

Das Buch ist wie erwartet schön gestaltet! Ich hab von so vielen schönen Orten dadurch zum ersten Mal gehört und wappne mich bald für meinen ersten Urlaub, in dem ich ein paar dieser Orte besuchen werde!

Neu für mich gefunden habe ich definitiv mein Interesse an der Nordsee. Mich hat es eher immer zur Ostsee hingezogen und die Nordsee gab es zwar, aber hat mich nie wirklich interessiert. Ich bin wirklich froh, dass das Buch mich dahingehend umstimmen konnte und mir gezeigt hat, welche Schönheit auch im Norden vertreten ist.

Außerdem hat es mich sehr gefreut, dass mein Heimatort mit einer kompletten Seite vertreten ist. Jedem kann ich nur empfehlen, die Stadt Erfurt zu besuchen und danach noch einen Abstecher nach Weimar zu machen. Hier erfahrt ihr Kultur pur!

Bewertung vom 12.11.2018
Black Hand
Talty, Stephan

Black Hand


sehr gut

Stephan Talty führt uns Leser in das 19. sowie 20. Jahrhundert und gewährt uns den Einblick in den Lebensweg von Guiseppe „Joseph“ Petrosino und vor allem seinem Kampf gegen die erste Mafia New Yorks, die „Mano Nera“. Die Black Hand.

1873 ist Petrosino als 13jähriger mit seiner Familie aus Italien nach Amerika gekommen, um sich dort ein besseres Leben auf zubauen. Ab den 1880ern strömten dann Unmengen an italienischen Einwanderern nach Amerika, was sehr häufig zu Spannungen mit den Einheimischen führte.

Er blieb länger als andere Italiener in der Schule, begann danach als Schuhputzer und arbeitete sich hoch, bis er schlussendlich einen Job beim NYPD bekam. Ab da sagte er dem Verbrechen den Kampf an.

Die Black Hand erpresste, mordete, entführte Kinder und verübte Sprengstoffanschläge, vor allem an Italienern. Das NYPD, was hauptsächlich aus Iren bestand, scherte sich nicht darum. Ihnen war es schlichtweg egal, die Black Hand wurde verharmlost und sogar als ausgedacht angesehen. Dadurch konnte die Organisation wachsen und wurde sehr schnell zu einem riesigen Problem.

Stephen Talty schafft es, aus diesem Sachbuch, einen Kriminalroman zu machen und mit ihm einen Teil der amerikanischen Geschichte wieder zum Leben zu erwecken.
Er schafft es, all seine Informationen aus seinen Recherchen zu bündeln und schreibt wie ein Erzähler eine Geschichte erzählen würde. Die Quellen seiner Informationen kann man zum Schluss auf satten 20 Seiten nachlesen.
Er lässt den Leser mitfühlen, wie es Joseph ergang, nachdem er seine Mutter verlor. Wie er verprügelt und als „Guinea“ und „Dago“ beschimpft wird. Wie er als Schuhputzer anfingt und dann ausbrach, weil er etwas Besseres aus sich machen wollte. Wie er durch einen Inspektor und auch Theodore Roosevelt einen Platz beim NYPD erhält. Und wie aus der Black Hand eine riesige, verzweigte Mafia wurde.

Das Buch fällt etwas aus der Reihe der Bücher, die ich normalerweise lese. Zwischenzeitlich war es für mich auch schwer, konzentriert zu bleiben. Aber die Story und vor allem die Tatsache, dass sie auf wahren Begebenheiten basiert, haben mich dazu gebracht dran zu bleiben und ich wurde definitiv nicht enttäuscht.

Bewertung vom 19.09.2018
Mexikoring / Chas Riley Bd.8
Buchholz, Simone

Mexikoring / Chas Riley Bd.8


ausgezeichnet

In Hamburg brennen jede Nacht Autos. Doch in dieser einen Nacht, sitzt noch ein Mann in seinem Wagen, Nouri Saroukhan. Ausgerechnet ein Sohn des Saroukhan-Clans aus Bremen. Staatanwältin Chastity Riley und das Ermittlerteam sind mittendrin in den Ermittlungen und wir Leser tauchen mit ihnen tief ein in eine Welt der Clans und in die Geschichte um Nouri und Aliza, ein Mann und eine Frau die von klein auf ausbrechen und ihre Träume verwirklichen wollten.

Das Buchcover hätte mich in einem Buchladen nicht angesprochen und ich wäre wohl schnurstraks daran vorbei gelaufen. Deshalb war ich umso mehr überrascht, dass mich die Leseprobe auf vorablesen.de überzeugen konnte. Chastity Riley habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie hat eine sehr gleichgültige, humorvolle Art an sich und ihre Sprüche sind immer sehr trocken, ich musste an vielen Stellen echt schmunzeln.

Die Story spielt abwechselnd in Hamburg und Bremen. Wir Leser erfahren nicht nur private Details von Chas, sondern auch von ihren Kollegen und Kolleginnen. Es wird realitätsnah gezeigt, was für ein Verhältnis die Charaktere untereinander haben.

Abwechselnd liest man in den Kapiteln auch, wie es in den Clans zu sich geht. Hier haben die Frauen nichts zu sagen. Sie werden von ihren Brüdern an die Cousins gegen Brautgeld verheiratet, damit alles in der Familie bleibt. Ihr Leben ist vollgepackt mit illegalen Glücksspielen, Erpressung, Geldeintreibung und Drogenhandel. Und selbst die kleinen Jungs der Familien mischen schon ganz groß mit.

Vor diesem Schicksal wollten Nouri und Aliza fliehen und dieses gemeinsame Ziel hat die beiden immer mehr zusammen geschweißt. Irgendwie hatte ihre traurige Liebesgeschichte einen Hauch von Romeo und Julia.

Mexikoring ist mein erstes Buch von Simone Buchholz. Ich habe erst im Nachhinein mitbekommen, dass es zu einer kompletten Reihe gehört. Trotzdem konnte man Mexikoring alleinstehend lesen. Die Story ist für sich und es traten vereinzelt nur kleine persönliche Fragen in Bezug zu den Beziehungen der Charaktere untereinander auf.

Simone Buchholz schreibt sehr poetisch und melancholisch und hat mich oft zum nachdenken gebracht. Mich hat das Buch in seinen Bann gezogen und ich möchte definitiv mehr von dieser Autorin lesen!