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kleincaro89

Bewertungen

Insgesamt 37 Bewertungen
Bewertung vom 04.11.2024
Love Letters to a Serial Killer
Coryell, Tasha

Love Letters to a Serial Killer


gut

Hannah scheint genervt, verzweifelt und verrannt in ihrem derzeitigen Leben. Passend dazu verschwinden plötzlich Frauen und tauchen ermordet auf. Hannah stürzt sich Hald über Kopf in Foren mit Gleichgesinnten, die nur eins im Sinn haben: Den Mörder zu finden, die Frauen zu rächen und sich vollkommen auf diese Sache zu konzentrieren. Als dann tatsächlich der Anwalt William festgenommen und angeklagt wird, ist Hannah von einem inneren Drang getrieben und schreibt William Briefe. Als sie Antwort bekommt, entwickelt sich eine Beziehung zwischen den beiden. Für Hannah ist es Liebe, doch wie wird es sein, wenn der unwahrscheinliche Fall eintritt, dass William freigesprochen wird?

Die ersten Seiten haben mir sehr gut gefallen. Hannah wird als Person eingeführt und dem Leser nähergebracht. Doch schon bald musste ich feststellen, dass Hannah alles andere als zugänglich ist. Ich habe es das ganze Buch über nicht geschafft, eine Verbindung zu ihr zu finden. Ihre Verzweiflung im Leben, ihre Art, sich als kleines Licht und Opfer darzustellen, sind bei mir nicht so angekommen, als dass ich Sympathie für sie empfunden hätte. Ich konnte weder ihren Handlungen noch ihren Gedanken folgen und so wurde es sehr mühsam für mich, dem Buch zu folgen.
Nichtsdestotrotz ist das Buch gut, wenn auch an vielen Stellen langatmig geschrieben. Es zieht sich oftmals wie Kaugummi, wenn Hannah in ihrer Gedankenwelt dahindriftet, wenn man nur darauf hinfiebert, dass der Prozess endlich startet und dass es zu einem neuen Thema kommt.

Leider hat mich das Buch nicht wirklich mitgenommen, geschweige denn überzeugt.

Bewertung vom 07.10.2024
Im Warten sind wir wundervoll
Inden, Charlotte

Im Warten sind wir wundervoll


gut

Als Luise sich im Nachkriegsdeutschland in den amerikanischen Soldaten Jo verliebt, weiß sie noch nicht, dass dies ihr Leben verändern wird. Doch nach einigem Auf und Ab, darf sie neben vielen anderen deutschen Frauen schließlich als War Bride nach Amerika einreisen. Die einzige Voraussetzung: Sie muss binnen weniger Tage nach ihrer Ankunft heiraten. Als ihr Verlobter nicht auftaucht, setzt sich ein wahrhaft langer Arm der damaligen Öffentlichkeitsarbeit in Bewegung, um Luise zu helfen.

Luises Geschichte wird erzählt von deren Enkelin Elfie, die selbst, Jahrzehnte später, auf der Suche nach sich selbst, der Geschichte ihrer Großmutter und der großen Liebe in ein Flugzeug steigt und nach New York fliegt. Immer wieder bekommt der Leser durch die Einblicke in das damalige Geschehen, ebenso wie in die Erlebnisse, mit denen sich Elfie selbst konfrontiert sieht. Eine gute Idee, doch für mich machte diese Art des Erzählens ebenso wie sie Art und Weise des Erzählens das Lesen beschwerlich. Für mich floss die Geschichte nicht mehr so dahin, wie ich es mir erhofft hätte.
Allgemein sind die beiden Charaktere der Frauen gut gewählt, doch leider irgendwie nicht so passend verpackt, als dass ich mich bedingungslos auf sie hätte einlassen können. Entsprechend holprig fühlte sich die ganze Geschichte auch an.

Leider hat mich das Buch, das mit Witz und Tempo angepriesen wurde, nicht wirklich abgeholt. Es war nett zu lesen, doch leider langatmig, teils verschachtelt, teils kompliziert.

Bewertung vom 11.09.2024
Das Dickicht
Kuhl, Nikolas;Sandrock, Stefan

Das Dickicht


sehr gut

Das Ermittler-Duo Juha und Lux bekommen es mit einem Entführungsfall zu tun. Juha, dessen erster Fall ebenfalls ein tödlich geendeter Entführungsfall war, sieht schnell Parallelen zum damaligen Vorgehen. Doch dieser Fall galt seit fast zwei Jahrzehnten als gelöst. Als sich im neuen Fall eine entscheidende Wendung auftut, ist es für das neue Duo schon zu spät: Sie sind abgetaucht in die Akten des alten Falls und stoßen immer wieder auf neue Informationen und Ungereimtheiten der damaligen Sachlage. Ist der Fall von damals doch nicht gelöst?

Juha und Lux sind ein tolles Team. Aufeinander abgestimmt und doch grundverschieden verleihen sie dem Buch Abwechslung und Witz. Durch ihre eigenen Geschichten nahbar, lassen sie den Leser an sich heran und somit auch in die Geschichte hinein. Mit einer Leichtigkeit tragen die Autoren den Leser durch die Geschichte, in der es zwar vor Namen wimmelt, diese jedoch durch eine einfache und eingängige Schreibweise wettgemacht werden.
Ein solider Krimi, der sich leicht und einfach lesen lässt.

Bewertung vom 11.09.2024
Pineapple Street
Jackson, Jenny

Pineapple Street


ausgezeichnet

Die Oberschicht von Brooklyn Heights ist eine Klasse für sich. Nobel, betucht und stets präsent. Wer in diese Schicht einheiratet, wird es nie leicht haben. Und so erzählt dieses Buch die Geschichte von Gorginia, Darley und Cord, alle aus der wohlbekannten Immobilienfamilie Stockton stammend, und von Sasha und Malcom, die in eben diese Familie eingeheiratet haben. Immer wieder kommt es zu Missverständnissen und Reibereien, rührend aus dem Klassenunterschied und der Ignoranz der bessergestellten Gesellschaft. Wer es sieht, kann sich glücklich schätzen und darf sich ein wenig Menschlichkeit bekunden. Doch während der Leser die gravierenden Unterschiede vor Augen geführt bekommt, verstricken sich die Mitglieder der Familie immer weiter in Streitereien und amüsieren auf diese Weise nicht zu wenig den Leser.

Schnell kommt man als Leser in die Geschichte und wird durch eine offene Art zu schreiben, eine offene Art des Erzählens und von offenen Charakteren aufgenommen. Das Zusammenspiel der einzelnen Personen spielt dabei eine entscheidende Rolle, denn durch sie fühlt sich auch der Leser auf eine besondere Weise aufgenommen. Und so kann der Leser einfach eintauchen in die Geschichte der Familie Stockton in Brooklyn Heights, kann sich amüsieren, kann mitfühlen und sich ärgern.
Das Buch hat etwas Besonderes an sich, das man schwer in Worte fassen kann, wenn man es nicht selbst gelesen hat, doch mich hat das Buch mitgerissen und gefesselt. Sehr gut geschrieben mit einer tollen Mischung aus Herzlichkeit und Hochmut. Dazu noch ein bisschen Witz und Seitenhiebe und schon war das Werk fertig.

Bewertung vom 01.09.2024
Ehemänner
Gramazio, Holly

Ehemänner


weniger gut

Als Lauren eines Abends von einer Junggesellinnenfeier nach Hause kommt, steht sie plötzlich einem Mann in ihrer Wohnung gegenüber. Etwas verdutzt und verschreckt findet sie schließlich heraus, dass dieser glaub, ihr Ehemann zu sein. Noch viel verwunderlicher wird es, als er auf den Dachboden geht und plötzlich ein ganz anderer Mann wieder herunterkommt. Scheinbar wirft der Dachboden in Dauerschleife neue Ehemänner aus. Gerne würde sie in dem Glauben bleiben, eine tolle Ehe zu führen – immerhin hat sie sich das immer wieder gewünscht. Doch welcher Ehemann ist der richtige und wie kann sie eine Zukunft mit einem Mann aufbauen, den sie doch eigentlich gar nicht kennt?

Ein bisschen neugierig war ich schon auf dieses Buch. Es schien, mal etwas anderes zu sein, abwechslungsreich und komisch. Doch leider hat mich die Story so absolut überhaupt nicht mitgerissen. Es lief zunächst immer wieder nach Schema F ab und letztendlich musste ich mich Seite für Seite zum Weiterlesen zwingen, sodass bei mir keinerlei Emotionen aufgekommen sind.

Bewertung vom 11.08.2024
Das Baumhaus
Buck, Vera

Das Baumhaus


sehr gut

Nora und Henrik stellen sich das ehemalige Ferienhaus seiner Familie im abgelegenen Schweden als Neuanfang vor. Mit ihrem Sohn Fynn starten sie ein vermeintliches Abenteuer und schwelgen in der schwedischen Idylle. Als Fynn jedoch einiger Tage nach ihrer Ankunft verschwindet und im nahegelegenen Teil des Waldes das Skelett eines Kindes entdeckt wird, bekommt der Traumausflug einen bitteren Beigeschmack. Doch besteht überhaupt ein Zusammenhang zwischen beidem? Langsam kommen alle hinter ein Geheimnis, das damit droht, die Familie zerbrechen zu lassen.

Das Cover ist sehr passend gewählt, die Erwartungen, die man an das Buch hat, gut umgesetzt. Mit Nora und Henrik hat man zwei Charaktere, die gut auf die Story passen, die sich jedoch immer wieder gegenseitig ausbooten und den Zweifel des Lesers schüren.
Parallel dazu wird die Geschichte der zurückgezogenen Rosa erzählt, die in Amsterdam ihre Zukunft suchte, nun jedoch ihren verunglückten Bruder Ebbe pflegen muss.

Die Erzählungen des Buches aus unterschiedlichen Sichten macht es dem Leser leicht und einfach, in die Geschichte hineinzufinden und hautnah mitzuerleben, was den jeweiligen Charakter ausmacht. Dazu kommt ein einfacher Schreibstil, den die Autorin an den Tag legt, und der den Leser Willkommen heißt.

Ein gut geschriebenes Buch, das Spannung mit sich bringt, Wendungen aufzeigt, die man nicht erwartet hat und den Leser bis zu letzten Seite beschäftigt.

Bewertung vom 29.05.2024
Das Waldhaus
Webb, Liz

Das Waldhaus


gut

Hannah ist gezwungen, nach London zurückzukehren, um in ihrem Elternhaus ihren schwer dementen Vater zu pflegen. Doch nicht nur das treibt sie zurück nach London, auch ihre eigene Lebenssituation und das Verlangen danach zu erfahren, was vor Jahren mit ihrer getöteten Mutter geschehen ist. Unter mysteriösen Umständen kam die Naturschönheit und lebensfrohe Frau damals zu Tode und es wurde nie aufgeklärt, was tatsächlich geschehen ist. Wird Hannah es nun schaffen, für sich selbst Licht ins Dunkel zu bringen und ihrem Vater Geheimnisse entlocken, die er seitdem verbirgt? Immerhin galt er damals als Hauptverdächtiger.

Das Cover ist düster gestaltet und passt gut zu dem, womit sich das Buch und die Geschichte beschäftigt. Eine mysteriöse und dunkle Mordgeschichte, in der eine der Hauptpersonen auf eigene Faust ermittelt. Allerdings dauerte es bei mir einige Zeit, bis ich wirklich eine halbwegs stabile Verbindung zu Hannah aufbauen konnte. Lange Textpassagen und viele Gedanken machten es für mich schwierig, ins Buch einzutauchen und mich darauf einzulassen.
Auch die erzählte Geschichte selbst barg für mich einige Hindernisse, mich voll und ganz darauf zu konzentrieren. Es war für ich nicht intuitiv, mich auf das Geschriebene einzulassen und mich überzeugen zu lassen. Die Geschichte selbst empfand ich als langatmig, schwer zu erfassen und immer wieder abschweifend.
Leider hat mich das Buch aus allen Gründen nicht wirklich überzeugen können.

Bewertung vom 29.05.2024
Wer zuerst lügt
Elston, Ashley

Wer zuerst lügt


sehr gut

Evie Porter ist neu in er Stadt, neu in der Gesellschaft, neu an Ryans Seite. Doch dass alles, was sie aufbaut, frei erfunden, ausgedacht und arrangiert ist, kann nur Evie selbst wissen. Denn Evie ist nicht Evie, sie ist gemacht, um ihren neuen Freund auszuspionieren und für andere Geheimnisse ans Licht zu bringen. Dass sie sich mit diesem Vorgehen immer weiter in den Strudel des abwärts gerichteten Trends begibt, merkt sie selbst erst, als sie in einem Todesfall auftaucht, in dem eine neue Bekanntschaft das Opfer ist. Lucca Marino – und Lucca Marino ist ihr richtiger Name.

Schnell stellt sich der Leser auf Evies Seite. Mit einer offenen und liebenswürdigen Art ist es ihr ein leichtes, den Leser auf ihre Seite zu ziehen und um Sympathie zu feilschen. Allgemein wird die ganze Geschichte gut eingeführt und der Leser kann schnell nachvollziehen, womit er es zu tun hat. Offen und einfach geschrieben fällt das Lesen ebenfalls leicht.
Alles Punkte, die davon zeugen, dass das Buch lesenswert ist.
Die Geschichte um das fingierte Leben der Evie Porter und ihrer Mission ist ebenfalls einen Blick ins Buch wert. Denn hier überzeugt die Autorin mit gekonnten Wendungen, spannenden Einfällen und überraschenden Einblicken. Eine gut zusammengeschriebene Geschichte, die den Leser überzeugt und sowohl Spannung als auch ein bisschen Komödie verbindet.

Bewertung vom 16.03.2024
Grenzfall - In den Tiefen der Schuld / Jahn und Krammer ermitteln Bd.4
Schneider, Anna

Grenzfall - In den Tiefen der Schuld / Jahn und Krammer ermitteln Bd.4


gut

Die Polizistin Roza Szabo ist verschwunden, in ihrer Wohnung liegt ein Toter und keiner weiß Näheres. Ihr Kollege Bernhard Krammer ist geschockt von der Tatsache, nicht alles über seine Kollegin zu wissen, und ihr nicht helfen zu können. Es fehlt jede Spur. Zusammen mit seiner Tochter, Oberkommissarin Jahn und deren Kollegen Huber machen sie sich zusammen auf unterschiedlichen Fährten auf die Suche nach der gebürtigen Ungarin. Denn jede Spur führt nach Deutschland und alles deutet darauf hin, dass jemand hinter Roza her ist.

Für mich war es das erste Buch aus der Reihe um die Ermittler und von dem Cover und dem Inhalt wurde ich positiv angesprochen. Die Idee der Grenzübergreifenden Ermittlung gefiel mir. Die ersten Seiten waren spannend und interessant, doch leider ließ dies sehr schnell nach und die persönlichen Probleme zwischen Krammer und Jahn wurden fast zum Hauptthema. Erst vor kurzen haben diese ihre Familienverhältnisse herausgefunden und tänzelten wie zwei Kinder immer noch umeinander herum. Langatmige Gedankengänge zu der vermeintlichen Beziehung wurden immer wieder dazwischengeworfen und die Ermittlungen um Rozas Verschwinden in den Hintergrund gedrängt. Ziemlich schade, denn die Story an sich ist wirklich spannend und gut gewählt, die Charaktere an sich ebenso passend auf die Geschichte zugeschnitten. Die Autorin versteht es, die Spannung an den notwendigen Stellen gut aufzubauen und beizubehalten, den Leser dadurch anzusprechen und bei Laune zu halten.
Die wesentlichen Punkte stimmten also, doch die langatmigen Passagen haben leider für mich überwogen.

Bewertung vom 16.03.2024
Die Stadt der Schattenschläfer und die Melodie der Albträume
Vieweg, Olivia

Die Stadt der Schattenschläfer und die Melodie der Albträume


gut

Olivia Vieweg schafft in ihrem Kinder- und Jugendroman eine Stadt, die der Blasmusik verfallen ist. Das kleine Örtchen Quedlinburg lebt die Musikrichtig wie eine Religion und Andersdenkende haben kaum Mitspracherechte. Auch die 13-jährige Elly, die alles nur über sich ergehen lässt, denkt anders und will am liebsten aus ihrem Leben ausbrechen. Doch plötzlich findet sie Gleichgesinnte und als merkwürdige Dinge in ihrem Heimatort geschehen, hat sie keine andere Wahl mehr als zu bleiben und den Dingen auf den Grund zu gehen. Dass die Kinder mit ihrem Tun einem Geheimnis auf die Spur kommen, dass viele lieber geheim wissen würden, bringt nicht nur die Kinder selbst in Gefahr.

Ich hatte ein paar Schwierigkeiten, in das Buch und in die Geschichte hineinzukommen. Es war für mich eine andere Art des Schreibens, die mich konfrontierte, und so brauchte ich ein paar Seiten, um mich darauf einzulassen. Doch dann kann man sich schnell in Elly, die die Hauptperson des Buches ist und aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, hineinversetzen und sieht alle Geschehnisse mit ihren Augen.
Natürlich ist die Geschichte so fiktiv wie sie nur sein kann, dennoch sind die Elemente, die eingearbeitet werden, schön dargestellt und gut umgesetzt.
Ein solides Buch für Jugendliche, das mich irgendwie angesprochen, jedoch noch nicht gänzlich überzeugt hat.