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Benutzername: 
Hagazussa
Wohnort: 
Kleinfurra

Bewertungen

Insgesamt 70 Bewertungen
Bewertung vom 09.01.2023
Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen
Sträter, Torsten

Du kannst alles lassen, du musst es nur wollen


ausgezeichnet

Einfach gut
Torsten Sträter, ursprünglich aus der PoetrySlam-Szene kommend, ist in seiner Art einfach unerreicht. Ich mag seinen Humor und die kleinen Wortspielereien und Doppeldeutigkeiten. Die deutsche Sprache ist dafür natürlich auch prädistiniert dafür.
Auf dem Cover ein Foto von Torsten Sträter und was das Cover verspricht, ist auch in dem Buch drin. Natürlich nicht der Meister selbst, sondern seine Texte aus den letzten 3 Jahren, bekannte wie auch (mir zumindest) unbekannte. Die meisten, auch einfach alle, sind einfach nur gut, zum Schlapplachen, aber auch zum Nachdenken.
Das Fazit: Man sollte sich nicht zu ernst nehmen und einfach mal über sich selbst lachen. Das hilft und befreit. Macht das Leben leichter, denn mit Humor ist Vieles nur noch halb so trist, dröge, ernst oder was auch immer.
Ich freue mich schon auf die nächsten Texte.

Bewertung vom 02.10.2022
Die Köchinnen von Fenley
Ryan, Jennifer

Die Köchinnen von Fenley


ausgezeichnet

Eine besondere Zeit
Mich interessieren von je her die Schicksale der Frauen in der Zeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts bis zur Nachkriegszeit des 20. Jahrhunderts. Eine schwere, aber auch spannende Zeit in der Geschichte der Frauen, die nun beginnen, aus ihrem seit dem Mittelalter aufgezwungenem Korsett, zu entfliehen und, wenn auch oft aus der Not geboren, auf eigenen Beinen ihren „Mann“ zu stehen. So ist es kaum verwunderlich, dass mich bereits das Cover und der Klappentext in seinen Bann gezogen hat. Besonders in Großbritannien, als Insel auf sich allein gestellt, mussten die Frauen vielerorts die Arbeit der Männer übernehmen, welche in den Krieg zogen. Die Rationierungen der Essenvorräte waren sehr spärlich, was bereits die ersten Zeilen des Buches zeigen.
Die Geschichte selbst ist flüssig und einfühlsam erzählt, die Charaktere der vier Hauptprotagonistinnen gut gezeichnet, so dass man miterleben und –fühlen kann.
Eine warmherzige Geschichte vergangener Zeit, aus der Sicht verschiedener Charaktere, die jedoch nicht nur von Not und Schrecken, sondern vor allen Dingen von Kraft, Stärke und Freundschaft erzählt.
Als besondere Dreingabe habe ich die Rezepte empfunden. Das ein oder andere werde ich bestimmt einmal nachkochen, jedoch mit Sicherheit nicht die Schafskopfpastete. ;)

Bewertung vom 16.09.2022
Drei Tage im August
Stern, Anne

Drei Tage im August


ausgezeichnet

Ein Stück Zeitgeschichte
Bereits das Cover mit der Schokoladenpflanze hat mich in seinen Bann gezogen, der Name der Autorin, Anne Stern, tat ein Weiteres. Ihre Buchreihe um die Hebamme Hulda Gold ist hervorragend. "Drei Tage im August" ist in einem gänzlich anderen Stil geschrieben und doch spannend. Kapitelweise lernt der geneigte Leser verschiedene Protagonisten kennen. Die Autorin lässt uns an den Gedanken und Gefühlen der jeweiligen Figuren teilhaben. Besonders interessant fand ich Elfie. Heute würde man bei dieser Hauptfigur mit Sicherheit Asperger Syndrom diagnostizieren. Trotzdem kämpft Elfie tapfer mit dem Alltag und ihren inneren Dämonen.
Aber auch der politische Hintergrund ist heute aktueller den je. Besonders gefallen hat mir die Darstellung der Gedankengänge zum Thema des Zeitgeschehens aus der Sicht der Bäume auf der Straße Unter den Linden, ein hervorragendes Stilmittel.

Bewertung vom 02.08.2022
Träume / Das Tor zur Welt Bd.1
Georg, Miriam

Träume / Das Tor zur Welt Bd.1


sehr gut

Charaktere wie Feuer und Wasser
Von hagazussa
Mich fesseln stets Romane, die Geschichten aus vergangenen Zeiten erzählen. Hier begegnen wir Ava, dem armen Moorbauernkind und der verwöhnten Claire. Zwei Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein können. Sie erinnern mich zum einen an die stille, duldsame und doch kluge Fanny Price und zum anderen an die ungestüme Emma Woodhouse.
Es ist interessant, die geschichtlichen Hintergründe Hamburgs rund um die Auswanderer aus den beiden verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Die grenzenlose Armut derer, die sich in Amerika ein besseres Leben erhoffen und doch von skrupellosen Geschäftemachern nur ausgenommen werden, ebenso wie die reichen Damen, die von derlei Geschehen nicht den blassesten Dunst haben.
Eine sehr spannend erzählte Geschichte, die zwischen den beiden Protagonistinnen hin und her springt.
Ich bin bereits auf die Fortsetzung gespannt!!!

Bewertung vom 23.08.2021
Greta und Jannis
Kuratle, Sarah

Greta und Jannis


ausgezeichnet

Reine Poesie
„Greta und Jannis“, der Debütroman von Sarah Kuratle, ist ein hübsches, kleines Hardcover-Büchlein. Der geneigte Leser denkt, dieses Büchlein in kürzester Zeit verschlingen zu können, doch dem ist keineswegs so. Die lyrische, bildgewaltige Sprache voller Poesie brachte mich dazu, jeden Satz, jedes Wort zu genießen und es wieder und wieder zu lesen. Dabei vergaß ich teilweise, ob der schön gemalten Worte, der Geschichte selbst zu folgen, so dass ich es noch ein weiteres Mal las und mich zwang, nicht nur der Poesie der Worte zu lauschen. Ein Roman wie ein Gedicht, genau richtig für lange Winterabende am Kamin.
Dabei ist die Geschichte von Greta und Jannis, welche sich ob der ehernen Gesetze des Bergdorfes nicht lieben dürfen, durchaus spannend zu nennen.
Doch die Poesie der Worte standen bei mir eindeutig im Vordergrund und lassen mich das Büchlein sicher noch öfter in die Hand nehmen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.10.2020
Das Haus in der Claremont Street
Carolsfeld, Wiebke von

Das Haus in der Claremont Street


ausgezeichnet

Berührend
Ein kleiner Junge muss miterleben, wie seine Mutter vom Vater umgebracht wird und dieser sich anschließend erschießt. Tom kommt zu seiner Tante, doch diese weiß nicht mit ihm umzugehen, ist total überfordert und schiebt ihn zu ihrer Schwester ab. Die jüngere Schwester ist chaotisch, jedoch hat sie das Herz auf dem rechten Fleck und bietet Tom ein zu Hause. Ihre unkonventionelle und unaufdringliche Art lassen Tom genesen.
Die Geschichte handelt von einem schweren Schicksal und Schuld. Jeder der Protagonisten meint, am Tod von Toms Mutter die Schuld zu tragen, nicht zuletzt der neunjährige Tom selbst. Aus diesem Grund hat sich Tom ganz in sich zurück gezogen und spricht nicht mehr.
Doch eine Familie hält zusammen und gemeinsam kämpfen sie sich frei.
Eine berührende Geschichte von echten Menschen ohne Heldentum, die fesselt und mitfühlen lässt.

Bewertung vom 26.06.2020
Der Gepäckträger
Rawlings, David

Der Gepäckträger


ausgezeichnet

Bei diesem Büchlein handelt es sich um eine Erzählung, die schnell gelesen, jedoch noch lange im Gedächtnis ist.
Die Unterschiedlichkeit der drei Protagonisten und die Verschiedenartigkeit ihres jeweiligen "Gepäcks, ist dabei besonders gut gewählt. David, der seiner Karriere hinterherläuft für seine Familie und trotzdem seiner Frau nicht verzeihen kann, Michael, der die Wünsche und Träume seines Vaters aufgedrückt bekommen hat und Gillian, die kein Selbstvertrauen hat und so voller Neid auf andere ist, dass sie ihr eigenes kleines Glück nicht sieht.
Jeder von ihnen hat etwas im Gepäck, mit dem sich der Leser im Ansatz identifizieren kann. Die Fragen, wie gehe ich mit meinem "Gepäck" um, was davon kann und muss ich auspacken, um glücklich leben zu können, beschäftigt den Leser zwangsläufig nach dem Lesen der Erzählung.

Bewertung vom 10.10.2019
Das letzte Dornröschen / Märchenfluch Bd.1
Siegmann, Claudia

Das letzte Dornröschen / Märchenfluch Bd.1


sehr gut

Märchenhaft trotz einiger Schwächen
Bereits das Cover ist so schön, dass diese Fantasy-Reihe eine Zierde jeden Bücherschranks sein dürfte. Nicht nur der Papiereinband ist wunderhübsch gestaltet, das Buch selbst ist in seiner Unaufdringlichkeit fast noch schöner.
Flora, die Protagonistin, ist ein nettes Mädchen, was die Sympathie des geneigten Lesers erhält. Die Geschichte um Flora liest sich spannend und ist logisch aufgebaut. Man fiebert mit ihr mit und möchte wissen, wie die Geschichte weitergeht. Allerdings macht auch Claudia Siegmann, wie viele andere, den in meinen Augen ziemlich störenden Fehler, Flora in einigen Momenten wie einen großen Trottel darzustellen. Allen Ernstes grübelt Flora bei dem rätselhaften Hinweis auf die 12 und die 13 doch tatsächlich über die 12 Brüder nach. Geht´s noch? Dusseliger könnte sich selbst Grimm´s Dornröschen nicht angestellt haben und die Prinzessinnen bei Grimms Märchen sind wirklich alle durch die Bank hohl. Zum Glück scheint dieser Trick, die Story in die Länge zu ziehen, selbst der Autorin etwas zu peinlich zu sein und sie reitet nicht weiter darauf herum.
Alles in allem ist dieser Jugend-Fantasy-Roman trotz einiger Schwächen sehr beschaulich für einen angenehmen Lesenachmittag.

Bewertung vom 26.09.2019
Wie Frau Krause die DDR erfand
Aehnlich, Kathrin

Wie Frau Krause die DDR erfand


ausgezeichnet

Kathrin Aehnlich führt uns mit ihrem Roman "Wie Frau Krause die DDR erfand" in eine vergessene Welt, die Welt meiner Kindheit. Niemand möchte hören, dass es auch in der DDR zufriedene und glückliche Menschen gab. Und diese Menschen, man mag es kaum glauben, waren keine roten Socken. Es waren ganz normale Leute, wie jedermann, die das Beste aus ihrem Leben gemacht haben, mit dem wenigen glücklich waren und stolz auf das, was sie geleistet haben. Meine Unterstufenlehrerin ist mit der Wende in Vorruhestand gegangen, weil sie sich nicht einreden lassen wollte, dass ihre jahrzehntelange Arbeit, die sie mit Liebe und Hingabe ausführte, schlecht gewesen wäre. Und noch heute denke ich voller Dankbarkeit an diese besondere Lehrerin zurück, die mir die Liebe zu den Worten mitgegeben hat.
Nicht nur die DDR, die ganze Welt ist nicht nur schwarz und weiß. Es gibt so viele Zwischentöne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.08.2019
Aufbruch in ein neues Leben / Hebammen-Saga Bd.1
Winterberg, Linda

Aufbruch in ein neues Leben / Hebammen-Saga Bd.1


sehr gut

Das Buch "Aufbruch in ein neues Leben" erzählt ein Stück Zeitgeschichte aus der Sicht von 3 jungen Frauen, die aus unterschiedlichen Verhältnissen stammen und sich dazu berufen fühlen, den Beruf der Hebamme zu ergreifen. In einfachen Worten erzählt die Schriftstellerin aus dem Leben von Margot, Luise und Edith, ihren Erlebnissen in der Klinik, mit der Familie sowie Höhen und Tiefen des Alltags in einer schwierigen Zeit. Besonders die damals herrschende Not und das Elend, welches schlussendlich auch die Kinder erleiden mussten, und mit dem die Hauptprotagonistinnen tagtäglich konfrontiert waren, berührt sehr. Dennoch weist das Buch keinen Spannungsbogen im herkömmlichen Sinn auf und fesselt darum nicht in dem Maße, wie ich es mir gewünscht hätte