Dein Schweigen, Vater

sehr gut

Die Geschichte von „Dein Schweigen, Vater“ beschreibt, was in sich in vielen Familien von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart hineinzieht. Das Schweigen über das Geschehene im Krieg und in der Zeit danach.

Auf Spurensuche vor Ort in Tschechien lüftet sich der Vorhang des Schweigens langsam und macht den fragenden Kindern, die nun selbst Erwachsene sind und sich das Verhalten ihres Vaters nicht erklären können, den Blick auf die schmerzhaften Erfahrungen im Jahr 1945, frei.

Die Autorin ist sehr einfühlsam in ihren Beschreibungen von Flucht, Verlust und Einsamkeit. Es gibt Passagen, die einfach nur unter die Haut gehen. Ein Buch, dass man nicht einfach nur nebenher liest. Ist schon streckenweise harter Tobak.

Am Ende des Buches wird durch die Autorin der geschichtliche Hintergrund belegt, so dass spätestens hier klar wird, dass es diese Geschehnisse wirklich gab.

Mich hat das Buch sehr beeindruckt und wer sich mit der Nachkriegszeit beschäftigt, sollte dieses Buch gelesen haben.

Die Sommerschwestern Bd.1 (eBook, ePUB)

ausgezeichnet

Das Buchcover ließ eine interessantes Thema erwarten und auch der Klappentext mit den Themen Trauer, Mutter-Tochter-Schwester-Beziehungen und deren Bewältigung haben mich angezogen. Mein erster Leseeindruck war so positiv, aber je weiter ich ins Buch hineingelesen habe, hatte ich den Eindruck, dass wenig Handlung auf viele Seiten gedehnt wurde. Die tiefgreifenden Problem zwischen den Schwestern untereinander und zur Mutter wurde superflach erzählt und gelöst.

Auch der Wechsel der Sichtweisen der Schwestern änderten nicht an dieser eher langweiligen und zähen Handlung. Das Thema hatte so viel Potential und wurde leider am Ende mit rosarotem Ausgang bedacht.

Wer eine lockerleichte Lektüre am Strand sucht, ist hiermit gut bedient, dennder Schreibstilmder Autorin ist angenehm. Wer aber etwas Tiefgang erwartet, sollte sich ein anderes Buch aussuchen.

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Wir sind schließlich wer (eBook, ePUB)

weniger gut

Bin enttäuscht…

Der Klappentext und der erste Eindruck haben mir vermittelt, dass das Buch Power in Kirche und Familie bringt.

Es ist nett geschrieben, mehr aber auch nicht. Wechselnde Sichtweisen aus der Protagonistensicht schaffen ja meist Abwechslung, aber in diesem Buch sind sie eher wie Kaugummi, der am Schuh klebt. Die Handlung wird unnötig hinausgezögert.

Die Handlung selbst ist eher haarsträubend, eine Pfarrerin, die anscheinend nichts in ihrer Kirche zu tun hat und sich so um die Befindlichkeiten ihrer Familie kümmern kann, ist nicht besonders realitätsnah. Die Familiengeschichte an sich ist ein Sammelsurium von Sucht, Wirtschaftkriminalität, tutteliger Tante - ein breit gestreuter Strauß an Absurditäten.

Der Spruch vom Titel kommt vor, hat aber letztlich mit der ganzen Geschichte herzlich wenig zu tun. Schade!

Sehr enttäuschend!

Freiflug

sehr gut

In diesem Buch werden die 70er wach und beim Hineinlesen erschreckt es schon, wie die Rolle der Frau in dieser Zeit in unserer Gesellschaft war. Der Kampf der Frauen, auch im Hinblick auf die familiäre Herkunft mit Tradition, Erwartung. Beim näheren Hinschauen zeigt sich, dass es lohnt für das, was einem das Herz sagt, aufzubegehren und auch schon mal einen langen Atem zu haben, das eigene Ziel zu erreichen.

Christine Drews schreibt locker und leicht, sie nimmt ihren Leser mit in die Zeitgeschichte und vergisst dabei auch die menschlichen Zwischentöne nicht. Eine prima Lektüre für das Urlaubsgepäck.

Die Telefonzelle am Ende der Welt

ausgezeichnet

Der Tsuanami ist so weit weg und doch so nah. Ein Buch, so gefühl- und eindrucksvoll ist, so dass man den Wind nahezu spüren kann. Schon der Anfang fesselt und erinnert an die Schicksale des Tsunami. Aber wie so oft, das Leben geht weiter und entwickelt seine eigene, in diesem Fall, positive Dynamik, die aber auch nicht ohne Haken und Ösen ist. Reinlesen lohnt, spoilern möcht ich hier nicht, nur soviel: ein Buch mit Tiefgang, auch manchmal unter die Haut, aber auch mit viel Hoffnung.

Die vier Gezeiten

ausgezeichnet

Eine Familiengeschichte, die schon merkwürdig anfängt: eine Person, die auf dem Weg ist, Suizid zu begehen und dann direkt danach die scheinbar heile Welt auf Juist. Aufgerüttelt durch den Besuch einer Frau, die schon beim Anschauen Rätsel aufgibt. Nicht nur den Protagonisten, sondern auch dem Leser, der wissen will, was das vor sich geht, denn die anfänglichen Indizien zur Situation passen zeitlich einfach nicht zueinander.

Der Leser ist gefesselt und kann einfach nicht aufhören zu lesen. Ich kann dieses Buch einfach nur empfehlen.