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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
EllenK87
Wohnort: 
Landshut

Bewertungen

Insgesamt 304 Bewertungen
Bewertung vom 19.11.2024
Be My Shelter (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)
Rotaru, Lana

Be My Shelter (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)


ausgezeichnet

Lernen nein zu sagen

Lana Rotaru lässt ihre Leser am Leben von Kaira und Cooper teilhaben. Ihr Schreibstil ist flüssig, bildhaft und sehr angenehm zu lesen. Die Kapitel legen die Sichtweise der Geschehnisse im Wechsel der Charakter dar. Die Länger der Kapitel ist angenehm zum Lesen. Die Charaktere wirken sympathisch und authentisch und durch den Schreibstil kann man sich auch gut in deren Gefühlswelt reinversetzen. Das Cover ist jetzt nichts Außergewöhnliches und folgt ein wenig dem aktuellem Trend, trotzdem sieht er sehr schön aus und ist mit dem Farbschnitt ein Eyecatcher.

Hauptcharaktere sind Kaira und Cooper.
Kaira hat anscheinend nie gelernt auch einmal nein zu sagen. Sie will es Allen recht machen und überfordert sich selbst damit ihr Studium, Nebenjob, Ehrenamt und ihre chaotische Familie unter einen Hut zu bekommen. Sie merkt dabei gar nicht, dass sie langsam ausbrennt und es endlich einmal Zeit ist, sich selbst mehr in den Vordergrund zu schieben.
Cooper ist das komplette Gegenteil von ihr, denn er mag keine Verpflichtungen und lässt sich auch nicht stressen. Als er eine Bleibe braucht sorgt Kairas Bruder dafür, dass sie ihn bei sich aufnimmt.
So zwei unterschiedliche Charaktere zusammen in einer Wohnung konnte eigentlich nur stress bedeuten und so geraden die Beiden immer mal etwas aneinander. Beide haben so ihre Geheimnisse und ihre Päckchen zu tragen und das Zusammenleben bringt diese Stück für Stück an die Oberfläche. Aus der anfänglichen Distanz endwickelt sich langsam eine Vertraut- und Verbundenheit und beide müssen erkennen, dass ihr Lebenstil vielleicht nicht immer der Beste ist. Eine gemeinsame Challenge sorgt dafür, dass sie sich selbst besser kennenlernen und auch ihr bisheriges Verhalten genauer hinterfragen. Doch können zwei so unterschiedliche Charaktere einander ergänzen oder wird das immer für Spannungen sorgen?

Lana Rotaru schafft es in diesem Buch wichtige, aktuelle und schwierige Themen zu integrieren, dabei aber trotzdem Leichtigkeit in die Geschichte einfließen zu lassen. Man fängt sich als Leser selbst an zu hinterfragen und überlegt welche Handlungsweisen man vielleicht selbst an den Tag legt. Man sollte mehr auf seine eigene Gesundheit, seine eigenen Grenzen achten und zu sich selbst stehen. Eine sehr schöne Geschichte, die sehr gut in die heutige Zeit passt.

Bewertung vom 18.11.2024
P. S. I Hate You - Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe
Marchetti, Donna

P. S. I Hate You - Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe


sehr gut

Wer sich liebt, der neckt sich…

Donna Marchetti hat mit P.S. I hate you einen locker leichten New Adult Roman geschaffen, der dem Leser auch den ein oder anderen Schmunzler abringt. Der Schreibstil ist locker und flüssig und wird durch die Briefe auch noch einmal aufgelockert. Die Kapitel haben eine angenehme Länge. Die Kapitel zeigen die Geschehnisse im Wechsel aus Sicht der Protagonisten. Die Charaktere wirken authentisch und im Großen und Ganzen auch sympathisch. Das Cover passt gut zur Geschichte.

Hauptprotagonisten sind Naomi und Luca.
Also Naomi in der 5. Klasse war, bekommt sie die Aufgabe Briefe mit einem 5. Klässler aus San Diego zu schreiben. Leider fällt die Antwort nicht ganz so aus, wie erhofft, denn Luca hat Spaß daran Gemeinheiten und Neckereien zu schreiben. Die Beiden finden aber Gefallen daran und halten an der Brieffreundschaft fest. Durch einen Wohnortwechsel wird dieser Kontakt allerdings unterbrochen. Als Naomi Jahre später auf ihrer Arbeit einen Brief zugestellt bekommt, der auf dieselbe freche Art von damals geschrieben ist, wird ihr Ehrgeiz geweckt und sie lässt diese Brieffreundschaft wiederaufleben. Neben den Neckereien wird auch deutlich, dass sich dahinter unausgesprochene Gefühle verbergen. Doch Naomi bandelt eigentlich gerade mit ihrem Nachbarn an. So sitz sie zwischen den Stühlen und weiß nicht so recht, welchem Mann ihr Herz gehört.

Die Autorin versteht es ihre Leser mit dem humorvollen Buch immer wieder ein Lachen zu entlocken und lässt sie am Hin und Her der Gefühlswelt der Protagonistin sehr gut teilhaben. Charaktere wie Katz und Maus, die ihren Gefühlen nicht trauen und nicht so recht wissen, was ihr Herz wirklich will. Was in der Kindheit begann, wird in der Gegenwart einfach weiter fortgeführt.

Bewertung vom 12.11.2024
Die Narben, die wir fühlen
Weiss, Josefine

Die Narben, die wir fühlen


ausgezeichnet

Verletzungen aus der Vergangenheit

Josefine Weiss nimmt ihre Leser mit nach Harringen und lässt sie am Leben der Hauptprotagonistin Elli teilhaben. Ihr Schreibstil ist bildhaft, flüssig und sehr angenehm zu lesen. Die Kapitel haben eine angenehme Länge und man kann als Leser der Timeline sehr gut folgen. Die Charaktere der Geschichte wirken überwiegend sympathisch und authentisch. Das Cover ist sehr schöne gestaltet und spiegelt des Stil der Autorin wieder.

Hauptprotagonistin ist Elena alias Elli. Sie hat sich als Kind von ihren Eltern nie geliebt gefühlt, denn die haben an Elli’s Geburtstag lieber gestritten, als mit ihrer Tochter gefeiert. Zum Glück hatte sie ihre Tante Maria und ihren Bruder Konstantin an ihrer Seite und konnte immer zu ihrer besten Freundin Kathi fliehen. Sobald sie alt genug war, zog sie in die Welt hinaus und machte sich als Songwriterin einen Namen. Sie wohnt zwar in einer WG in Bremen mit Sarah zusammen, aber die meiste Zeit ist sie irgendwo in der Welt unterwegs. Maria lädt zu ihrem 70. Geburtstag ein und Elli kehrt zurück in ihr Heimatdorf. Dort kommen schnell schmerzhafte Erinnerungen hoch, denn ein Vorfall vor 11 Jahren hat das Leben für sie in diesem Dorf unerträglich gemacht. Schon am ersten Abend in ihrem Elternhaus muss sie wieder einen Streit ihrer Eltern anhören, der sich um sie dreht. Mit Bea hat sie zwar ihre Cousine mit im Haus, aber sie ist einfach froh, dass ihr Aufenthalt nur für ein paar Tage ausgelegt ist. Bei Maria begegnet sie Nathan und ihn kennt sie aus Amsterdam. Schon damals gab es eine Anziehung zwischen ihnen, doch ein Ex-Freund und ein schwerer Unfall haben dafür gesorgt, dass sie ihren Körper nicht mehr mag. Daher belässt sie es meist, bei One-Night-Stands und unverbindlichen Bekanntschaften. Als ihre Tante bei ihrer Geburtstagsfeier mit einem leichten Herzinfarkt zusammenbricht und ihre Ellis Vater eine Pflegekraft für Maria anstellen will, beschließt Elli kurzerhand zumindest die nächsten 14 Tage in Harringen bei ihrer Tante zu verbringen. Maria stellt Nathan an, um bei ihrer Ernährung die gesunde Umstellung zu schaffen und somit ihren Bluthochdruck und die Probleme mit dem Herz in Griff zu bekommen. Nathan ergreift seine Chance und will Elli besser kennenlernen, doch sie hat eine Mauer um sich gezogen und stößt ihm weg, wenn sie sich selbst nicht vertrauen kann und denkt, dass die Anziehung zu stark wird. Neben ihren Eltern gibt es auch noch andere Personen, die nicht so gut auf sie zu sprechen sind. Doch wird es für Elli eine Chance ein glückliches Leben geben und wird sie erfahren, warum ihre Eltern kein lebevolles Verhältnis zu ihr hatten? Wird es eine Chance für Nathan und Elli geben, die bisher Beide lieber frei in der Welt rumgereist sind, statt sesshaft zu sein? Was kann so schlimm sein, dass man auch 11 Jahre später immer noch sichtbare und seelische Narben bei einem Menschen zu finden sind?

Josefine Weiss schafft es erneut, ihrer Leser mit einer sehe emotionalen Geschichte zu fesseln. Trotz zum Teil schwieriger Themen, bringt die Autorin eine Leichtigkeit in das Buch, dass die Geschichte zu einem Lesevergnügen macht.

Bewertung vom 12.11.2024
Verdorbene Saat (Thriller)
Schwarz, Gunnar

Verdorbene Saat (Thriller)


ausgezeichnet

Der verborgene Mörder

Gunnar Schwarz nimmt seine Leser mit auf die Jagd auf einen Möder, der seine Opfer in Blumenbeeten vergräbt. Sein Schreibstil ist flüssig und fesselnd und die Länge der Kapitel ist angenehm. Die Charaktere wirken authentisch und sympathisch. Das Cover passt sehr gut zur Geschichte.

Im Mittelpunkt stehen die Ermittler Katharina Winkler und Sebastian Fischer.
Sebastian wollte eigentlich nicht mehr in den Außendienst, doch als eine Frau gefunden wird, die in ihrem eigenen Garten in einem Blumenbeet vergraben wurde und die eine Herbstzeitlose in den Mund gestopft bekommen hat gefunden wird, wird er dem Ermittlungsteam von Kat Winkler zugeteilt. Die Frau hat zudem noch vielen Schnitte von einem Skalpell über den Körper verteilt, in denen der Täter Samen gestreut. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren als eine weitere Frau in ihrem eigenen Garten vergraben gefunden wird. Auch sie hat eine Herbstzeitlose im Mund und so wird klar, dass es sich um einen Serienmörder und nicht um den Ehemann der ersten Toten handelt. Eine weitere Frau wird kurz darauf als vermisst gemeldet und nun ist klar, dass die Zeit gegen die Ermittler läuft und sie schnell einen Ansatz finden müssen, der sie zu dem Täter führt. Als der Täter bei seinem Vorgehen überrascht und unterbrochen wird, muss er seinen Plan ändern und das gibt den Ermittlern endlich einen wirklichen Ansatzpunkt. Doch wer genießt es die Frauen auf diese Weise umzubringen und können die Ermittler ihn noch stoppen, ehe es ein weiteres Opfer gibt. Was hat ihn zu den Morden hingerissen und warum die Herbstzeitlosen in deren Mund?

Gunnar Schwarz versteht es erneut sehr gut seine Leser zu fesseln und diese beim Lesen in die ein oder andere Sackgasse zu führen. Ein Fall, der auch bei den Ermittlern Spuren hinterlässt.

Bewertung vom 21.10.2024
Winterwunder mit Hindernissen
Troi, Heidi

Winterwunder mit Hindernissen


ausgezeichnet

Urlaub mit Liebesgarantie

Heidi Troi nimmt ihre Leser diesmal mit nach Südtirol. Der Schreibstil ist flüssig und sehr angenehm zu lesen Die Kapitel erzählen die Geschehnisse aus Sicht der Protagonisten, beginnen immer mit einem Sinnspruch und haben eine gute Länge. Die Charaktere wirken authentisch und sympathisch und als Leser bekommt man direkt Lust in diese kleine Hotel zu reisen. Das Cover ist sehr schön gestaltet und passt sehr gut zur Geschichte.

Die Hauptprotagonisten sind Eva und Konstantin.
Eva arbeitet in einer Firma, die sich kleinen und ehrenamtlichen Unternehmen annehmen, um diese vor Übernahmen von großen Firmen zu schützen. Sie findet für jedes Problem eine Lösung und so kommt es auch, dass sie in der Hotel ihrer Oma Rosie nach Südtirol reist, als diese sich das Bein bricht. Das Hotel ist bekannt dafür, dass die Singles ihre Liebe dort finde,
Konstantin wohnt und arbeitet in dem kleinen Hotel. Er erledigt die schweren Arbeiten für die 83 jährige Rosie.
Eva und Konstantin haben keinen guten Start und auch danach zicken sie sich regelmäßig an. Gerade Eva hat immer etwas an ihm auszusetzen und vermutet Hintergedanken, wenn er ihr unter die Arme greifen will. Eva muss schnell erkennen, was ihre Oma in diesem Hotel leistet und kommt zu dem Schluss das hier auf jeden Fall mehr Personal hinkommen muss. Als es am Tag vor der Anreise der Gäste zu weiteren und starken Schneefällen kommt, müssen sie sich etwas überlegen, wie sie die Gäste zum Hotel bringen, denn der Fußweg wird zu gefährlich und einen Straße auf den Berg zum Hotel gibt es nicht. Hier kommt Evas Talent zum Probleme lösen das erste Mal zum trage und das soll nicht die letzte Schwierigkeit werden. Eva lernt schnell, dass in dem Hotel vieles anders läuft und das vor allem Luxus einen anderen Stellenwert hat. Weihnachtsstimmung kann man nicht nur mit vielen Lichterketten erzeugen, denn gerade Strom ist in dem Hotel nicht immer zuverlässig da. Doch auch dieser Aufgabe stellt sich Eva und bemerkt,dass da wirklich andere Dinge sind, die wichtiger sind als Konsum und Luxus. Die Gäste haben durch die Hornschlittenfahrt ein Gaudi bei der Anreise und Konstantin wird Zeuge der Wiedersehensfreude zwischen Eva und Martin. Das lässt ihn nicht kalt und er muss sich fragen, ob er die Großstadtziege vielleicht doch mehr mag, als er zugeben möchte. Dochh wo soll das Alles hinführen, wenn Eva ja doch nicht bleiben will und am liebsten das Hotel umbauen möchte? Hat der magische Wasserfall doch nicht die Kraft die innigen Wünsche zu erfüllen oder was steckt wirklich hinter dem Erfolgsrezept des Hotels?

Heidi Troi ist eine humorvolle Wintergeschichte gelungen, die direkt Lust auf Urlaub in den verschneiten Bergen macht und ein Weihnachtsfest mit DIY-Deko und Besinnlichkeit. Es ist ein leichter Roman, der sich gut zum Lesen zwischendurch eignet.

Bewertung vom 21.10.2024
Shine Like Midnight Sun / Strong Hearts Bd.2
Stankewitz, Sarah

Shine Like Midnight Sun / Strong Hearts Bd.2


ausgezeichnet

Kämpfen für Zwei
Sarah Stankewitz nimmt ihre Leser erneut mit nach Vik in Island um dort die Geschcihte von Lilly und Aron zu erzählen. Der Schreibstil ist bildhaft, flüssig und sehr angenehm zu lesen. Die Kapitel haben eine gute Länge und erzählen die Geschehnisse aus Sicht der Protagonisten. Die Kapitel beginnen immer mit einer Notiz an sich des jeweiligen Protagonist. Die Charaktere wirken authentisch und sympathisch. Das Cover ist wunderschön gestaltet und passt perfekt zu Band 1. Der Farbschnitt spiegelt die Nordlichter wieder.

Die Hauptprotagonisten sind Lilly und Aron.
Lilly kommt aus Deutschland und hat vor einem Jahr ihren Bruder wegen eines angeborenen Herzfehlers verloren. In Island hat sie zuflucht bei Aron gesucht, weil sie dachte dass er ebenfalls ein Angehöriger eines Herzkranken Familienmitglieds ist. Als sie erfährt, dass Aron an einem Herzfehler leidet flieht sie zu ihrer Oma, denn sie weiß nicht, ob sie noch einen geliebten Menschen verlieren kann ohne daran zu zerbrechen.
Aron liegt im Krankenhaus und muss sich langsam der Tatsache stellen, dass sein Herz ihn im Stich lassen wird. Das er Lilly so lange angelogen hat und nun vermutlich verliert, setzt ihm zu. Als er erfährt wie schlimm es wirklich um ihn steht, weil er sie in Deutschland besuchen und ihr noch einmal erklären, warum er ihr die Wahrheit nicht sagen konnte und das er sie liebt.
Lilly möchte bei ihrer Oma herausfinden, wie ihr Leben jetzt weiter gehen soll, als sie von der Umweltorganisation SaveTheIceland eine Zusage für das Sommerprogramm bekommt. Auch wenn sie Aron erst einmal nicht wiedersehen will, fliegt sie zurück nach Island und will der Organisation als Freiwillige helfen. Sie freundet sich mit Mindy an und besucht mit ihr den Einführungstag als Elva sie anruft und bittet ins Aska zu kommen. Lilly ringt sich durch und geht abends in die Bar. Elva und die anderen Freunde von Aron freuen sich über das Wiedersehen, doch als Lilly Aron vertraut mit seiner Ex-Freundin sieht, muss sie raus aus der Bar. Als Aron erfährt dass Lilly zurück ist, sucht er sie und sie verlassen die Bar gemeinsam um die Zweisamkeit zu genießen. Doch wie lange bleibt ihnen Zeit und wann werden sich Lillys Eltern bei ihr melden, um endlich mit ihrer Tochter zu reden. Lilly leidet immer noch darunter, dass sie für ihre Eltern unsichtbar ist, doch die Aufgabe bei der Organisation und auch Aron, seine Mutter und seine Freunde zeigen ihr immer wieder, dass sie stolz auf sich sein kann und sie das Recht hat, glücklich zu sein. Doch kann sie ohne Luca wirklich ihr Leben weiterleben und findet sie die Kraft Aron beizustehen und erneut die Hoffnung aufzubringen, dass es diesmal rechtzeitig ein neues Herz für ihn gibt? Wie lang wird Aron noch verbleiben, ehe er auf die Intensivstation muss und ein neues Herz braucht. Findet er die Kraft zum kämpfen und so lange es geht ein normales Leben führen? Wird es für die Beiden ein DANACH geben?

Eine fesselnde Geschichte über den Kampf ums Überleben, den Kampf für seine Träume und Schattenkinder, die sich in einem Leben zurecht finden müssen, wo sie für ihre Eltern unsichtbar sind. Emotional bringt Sarah Stankewitz diese Geschichte in dem zauberhaften, aber auch rauen Setting in Island ihren Lesern näher.

Bewertung vom 19.10.2024
TÖDLICHE INTELLIGENZ - KEIN NORMALER ARBEITSTAG
Maria Heinrich

TÖDLICHE INTELLIGENZ - KEIN NORMALER ARBEITSTAG


ausgezeichnet

Wem kann man wirklich vertrauen

Maria Heinrich nimmt ihre Leser erneut mit nach Österreich, in einen normalen Arbeitstag von Ana Rubin. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Kapitel haben eine gute Länge. Die Protagonisten wirken authentisch und sympathisch. Das Cover fügt sich gut in die Reihe ein und passt zu der Geschichte.

Ana Rubin möchte nach ihrer Beförderung ihr erstes Projekt möglichst ohne großes Presse aufsehen zum Abschluss bringen. Doch als der Bürgermeister und ihre Firma das Projekt vorstellen, wird die Konferenz von vermummten Aktivisten gestört. Doch dieser Vorfall bleibt nicht der Einzige im Umfeld der IT-Spezialistin Ana. Ihr Team bekommt Drohmails und ihre Ansprechpartnerin im Ministerium wird tot aufgefunden. Warum haben die Aktivisten so ein Problem mit der KI und wer ist wirklich auf ihrer Seite. Um das Projekt erfolgreich abzuschlie0en, steht noch ein 77-stündiger Test bevor und schon kurz nach Beginn gibt es einen Hackerangriff. Die Security Firma aus der USA wird eingebunden, doch sie können sich die Sicherheitslücke auch nicht erklären und brauchen auch sehr viel Zeit um eine Rückmeldung zu geben, ob der Angriff von Außen oder Innen gesteuert wurde. Um Dem Täter auf die Schliche zu kommen, schränkt sie bei den Mitarbeitern und den anderen Beteiligten die Zugangsberechtigung ein. Doch diese Maßnahme gefällt nicht jedem Beteiligten und kurz nach einem Treffen mit dem neuen Ansprechpartner im Ministerium muss Ana sogar mit ansehen, wie das Projekt ein weiteres Opfer fordert. Ana nimmt nun auch noch Ermittlungen auf, denn sie kann nicht glauben, dass diese Todesfälle Zufälle waren. Für Projekt und den Test vertraut sie Luc, Davis und Karsten. Privat schaltet die Kommissar Heinz Müller mit ein, denn ein Geheimnis zwischen ihr und Marion sorgt dafür, dass sie Roland nicht als Privatdetektiv einschalten kann. Von Benji bekommt sie Steine in den Weg gelegt und auf den Bürgermeister wartet noch eine unangenehme Überraschung im Bezug auf die Aktivisten. Wer fühlt sich von Ana und ihrem Projekt so angegriffen, dass er sogar über Leichen geht und vertraut sie vielleicht den falschen Leuten, da sich jemand von ihr ungerecht behandelt fühlt? Wie könnte ein Mitarbeiter so unbemerkt für Cyberangriffe sorgen und will er das Projekt wirklich zerstören oder geht es ihm um etwas ganz anderes? Wird Ana sich und ihre Freunde retten können oder fordert dieser Fall noch mehr Opfer?

Erneut schafft Maria Heinrich mit dem Fall einen spannenden und fesselnden Thriller zu erschaffen. Als Leser muss man hinterfragen, welches Motiv da sein könnte und wie gut Ana ihre Mitarbeiter wirklich kennt. Wem kann man solche Taten zutrauen? Manchmal triggert man einen Menschen unbedacht mit einer Handlung, die später böse Folgen haben können.

Bewertung vom 18.10.2024
Winterwunder im kleinen Strandcafé am Meer
Böhler, Annette

Winterwunder im kleinen Strandcafé am Meer


ausgezeichnet

Die Wurzeln nicht aufgeben wollen

Anette Böhler hat einen Wohlfühlroman an der Küste Südenglands erschaffen. Der Schreibstil ist bildhaft, flüssig und sehr angenehm zu lesen. Die Kapitel erzählen die Geschichte aus Sicht der beiden Hauptprotagonisten und sind dabei relativ kurzgehalten. Man kann der Timeline gut folgen und mit den Charakteren Mitfühlen. Die Charaktere wirken authentisch und sympathisch. Das Cover ist sehr schön gestaltet und man möchte am liebsten sofort einen Urlaub an die Küste buchen.

Die Hauptprotagonisten sind Emma und Tim, die sich schon als Kinder kannten und ineinander verliebt hatten, doch dann hat sie das Leben in andere Richtungen geschickt.
Emma hat ihr Studium abgeschlossen und wollte eigentlich an Ausgrabungen teilnehmen und Fossilien erforschen. Doch das Strandcafè ihrer Eltern steckt in einer finanziellen Krise und da sie ihre Wurzeln und ihr Elternhaus nicht verlieren möchte, will sie das Strandcafè renovieren und den Umsatz steigern.
Tim lebt in London und ist Anwalt. Gerade hat er den Vertrag unterschrieben in einer Kanzlei Juniorpartner zu werden, doch wirklich glücklich ist er nicht. Er fühlt sich einsam und als ihn seine Granny Patsy zu einem Urlaub einlädt, lässt er sich überreden und reist an die südenglische Küste. Kaum dort angekommen, trifft er auf seine alte Jugendliebe und muss feststellen, dass da immer noch Gefühle sind und er sein Verhalten von damals bereut.
Als Patsy zusammen mit ihrem Enkel Tim einkehren und mitbekommen, dass Emma es renovieren will, verpflichtet sie Tim dazu Emma zu unterstützen. Eigentlich wollte er seinen Urlaub genießen und Emma nicht wieder so nahekommen, doch seine Granny kann sehr bestimmend sein und so war er ganz schnell als Helferlein eingeteilt. Da die neuen Möbel schneller geliefert wurden, als von Emma geplant musste das Cafè schon im Herbst schließen, aber mit der Hilfe von Tim kam Struktur in die Planungen und beide merkten, dass sie die Nähe des Anderen genossen. Doch kann das wirklich eine Zukunft haben und will Emma ihren Traum von Ausgrabungen wirklich aufgeben, nur um das Strandcafè zu retten? Kann sich das Cafè wirklich finanziell wirklich erholen und steckt vielleicht noch mehr hinter dem Wunsch das Cafè zu verkaufen bei ihren Eltern. Warum möchten sie ihr Haus und ihren Traum aufgeben und warum hängt Emma so an diesem Ort?

Gemeinsam die eigenen Träume leben und dabei trotzdem die Wurzeln nicht aufgeben. Das ist wohl der schwierigste Spagat dem man beim Erwachsenwerden schaffen muss. Und manchmal ist es einfach nicht die richtige Zeit für eine Liebe, doch wenn die Gefühle stark genug sind, kann der richtige Moment doch noch kommen. Ein schöner Wohlfühlroman für herbstliche Stunden.

Bewertung vom 17.10.2024
Die Honeys (Erstauflage mit gestaltetem Farbschnitt): Ein queerer Mystery-Thriller für Fans von Pretty Little Liars
La Sala, Ryan

Die Honeys (Erstauflage mit gestaltetem Farbschnitt): Ein queerer Mystery-Thriller für Fans von Pretty Little Liars


gut

Das Geheimnis der Bienen

Ryan La Sala hat einen Fantasie-Mystery-Thriller geschaffen, der die Leser ins Camp Aspen führt. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und die Kapitel haben eine gute Länge. Das Buch ist in mehrere Teile unterteilt und im Buch sind Illustrationen, die gut zu der Geschichte passen. Das Cover ist sehr aufwendig und schön gestaltet und man findet auch da immer wieder Elemente, die mit Bienen in Verbindung stehen und auch kleine Bienen, die durch ihre Struktur auffallen. Der Farbschnitt rundet das Bild sehr gut ab.

Hauptprotagonist ist Mars. Er verliert seine Zwillingsschwester Caroline bei einem grausamen Unfall und da er Zweifel an der Geschichte ihrer Unfallumstände hat, begibt er sich auf die Suche nach Antworten. Er selbst ist einst wegen seiner Genderfluidität von der Aspen Summer Academy ausgeschlossen wurden, doch genau dort und vor allem im Kreise ihrer Freundinnen aus Hütte H will er Antworten finden. Er kann seine Eltern überreden, dass er ins Camp darf und wird dort recht gut aufgenommen. Da dort allerdings strikte Gendertrennung herrscht, wird er in der Bärenhütte untergebracht. Im Camp wird im Wyatt zur Seite gestellt und um ihn abzuschütteln, muss er sich immer wieder aus der Hütte schleichen. Die Freundinnen von Caroline nennen sich Honeys und haben als Hauptkurs Imkerei belegt. Bria, Mimi und Sierra wollen da eigentlich keine Neulinge reinlassen, doch Mars schafft es in diesen Hauptkurs zu kommen und lässt sich bei seiner Suche nicht abbringen. Doch je länger er in dem Camp ist, umso mehr hat er das Gefühl das ihn jemand und der etwas verfolgt und dass das ihn genauso in den Tod treiben könnte, wie seine Schwester. Doch was steckt wirklich hinter diesem Camp, den Honeys und dem Tod von Caroline. Kann Mars das Geheimnis aufdecken oder hat er sich nur eingebildet, dass ihr Tod etwas mit dem Camp zu tun hat? Und wem kann er vertrauen?

Der Leser muss sich auf Fantasie und Mystik einstellen, wenn er dieses Buch liest.

Bewertung vom 14.10.2024
Der Familienvater
Summer, Drea

Der Familienvater


sehr gut

Tödliches Helfersyndrom

Drea Summer nimmt ihre Leser erneut mit an die Nordsee und lässt sie über die Schultern der Ermittler Graf und Teufel schauen. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Kapitel haben eine gute Länge. Durch die Zeitangaben zu Beginn der Kapitel kann man der Timeline gut folgen. Die Protagonisten wirken sympathisch, authentisch und engagiert bei ihrer Arbeit. Das Cover ist schön gestaltet, lässt aber wenig Rückschlage auf die Handlung zu.

Die Ermittler Graf und Teufel sind ein gutes Team, müssen sich aber diesmal auch noch mit einer Psychologin beschäftigen, die sie bei ihrem neusten Fall zeitweise begleiten wird. Zudem kommt, dass Steffi Teufel kein gutes Verhältnis zu ihrer Mutter und den Stiefschwestern hat, diese aber einige Hinweise zu dem Alltag und Umfeld des neusten Opfers geben können. Tim lebt zusammen mit seinen Kindern und seiner Frau Delu in einem Haus. Doch er verbirgt Geheimnisse vor ihr und die Ehe steht kurz vor der Scheidung. Die Schwiegermutter macht Delu das Leben zusätzlich schwer. Als Tim aufwacht, sitzt er einer fremden Familie gegenüber und der Täter will mit ihm um die Leben der Frau und der Kinder spielen. Delu und seine Kinder werden in der Zwischenzeit ermordet aufgefunden und damit beginnt nicht nur für Tim ein Wettlauf gegen die Zeit, sondern auch für die Ermittler, die hoffen zumindest Tim noch rechtzeitig zu finden. Vor einigen Jahren gab es schon solch einen Fall und damals wurden die Familienväter nie gefunden. Doch welches Motiv kann der Täter haben und wo gibt es Überschneidungen bei den Familien. Ist der Täter in deren Umfeld zu suchen und warum gab es eine so lange Pause zwischen den Morden?

Ein gut geschriebener Thriller, der den Leser animiert mit zu rätseln. Einzige Schwäche ist, dass der Täter nie wirklich in der Handlung eingebaut ist, man nur wenig über dessen Gedanken erfährt und am Ende die Tiefe fehlt, um die Taten wirklich nachvollziehen zu können.