Mekong

sehr gut

Jetzt bin ich auch durch den dritten Teil der "Pate-von-Altona"-Trilogie durchgestiegen und frage mich, warum der Titel immer noch Altona erwähnt. Die Handlungsschwerpunkte liegen doch eindeutig in Laos (Savannakhet) und Kambodscha (Poipet). Hamburg ist nur der Entsendeort für eine Mission, die eigentlich in Urumchi enden sollte, aber an den Mekong führt. Zu den chinesischen Triaden erfährt man etwas mehr als andernorts - ist vielleicht ein Tabu-Thema. Ob sich die Triaden wirklich für ein unter der Hand verschachertes Sportgelände in Altona interessieren, ist fraglich.Letzten Endes ist es auch im Roman die Odessa-Mafia, die dort gewaltsam eingreift. Eher lustig finde ich die Figur des Sioux-Indianers, der für die CIA arbeitet, in den Steppen Süd-Dakotas endet und ein paar Underdogs aus Altona dorthin einlädt. Diese Underdogs sind die stärksten Figuren in einem Roman, dessen Handelnde ansonsten eher farblos bleiben. Endlich ist auch eine Landkarte und ein Personenregister vorhanden. Insgesamt hat das Lesen Spaß gemacht.

Monrovia

sehr gut

Afrika gerät immer mehr in unser europäisches Blickfeld. Wegen Flüchtlingen, nicht wegen Diamanten. Ich habe "Blood Diamond" gesehen - ein typisches Hollywood-Produkt, das eine einseitige Sicht der Dinge vermittelt, aber dennoch spannend ist. Der Roman "Monrovia" vermittelt auch andere Sichtweisen, vor allem die Selbstverantwortung afrikanischer Eliten für den Schlamassel dort. Ob das aber eine Fortsetzung der "Pate-von-Altona-Krimis" ist, stelle ich in Frage. Im Titels hätte eher "Der Pate von Freetown" stehen müssen. Die Verbindungen in den Norden Europas sind gequält, bis auf den interessanten Exkurs zum Kapitän Bömermann aus Bremen. Weil die Handlung vor allem in Sierra Leone spielt, ist der Roman leichter zu lesen als sein Vorgänger "Mindanao".

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Mindanao

ausgezeichnet

Korruption ist ein schwieriges Thema - in Hamburg mehr, im Fernen Osten fast all über all. In die wechselnden Handlungsorte muss man sich immer wieder hinein denken, ist aber ein gängiges Schema in der Literatur. Ich fand das Buch recht spannend und flüssig geschrieben. Es enthält einigen Lokalkolorit aus Hamburg-Altona, noch viel mehr aus Mindanao. Eine Übersicht über die handelnden Personen und eine Karte hätten gut getan.