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Benutzername: 
sonexuy
Wohnort: 
Radeburg

Bewertungen

Insgesamt 36 Bewertungen
Bewertung vom 16.06.2024
Mord im Antiquitätenladen
Lehnertz, Waldi

Mord im Antiquitätenladen


gut

Amüsant
Ein Krimileser bin ich nicht und auch nicht gut im Vorhersagen und Auflösen von Fällen. Hier jedoch wusste ich ziemlich schnell, worauf die Story hinausläuft. Spannend kann man diesen Krimi nicht nennen, aber amüsant, witzig und einfallsreich.
Der Humor ist schon etwas eigen, z.B. konnte ich mit dem doppelten Gunnar und seinen Aktionen so gar nichts anfangen. Auch das Setting der wie vom Himmel gefallenen neuen Putzfrau erinnerte mich zu sehr an Schule.
Andere Personen z.B. Anton als guter Freund machen dies mehr als wett, so dass insgesamt eine gute Unterhaltung geboten wird.
Wie lösen die Hauptpersonen einen Fall, den es eigentlich nicht gibt, da ja ein Toter abhanden gekommen scheint? Mit guten Einfällen, ein wenig chaotisch, letztlich aber erfolgreich.
Ich habe mich also nicht geärgert, mit dem Lesen dieses Buches Zeit vertan zu haben.

Bewertung vom 03.06.2024
Bücher und Barbaren / Die Viv-Chroniken Bd.2
Baldree, Travis

Bücher und Barbaren / Die Viv-Chroniken Bd.2


sehr gut

Herrlich schräg und doch ernst
Ich muss zugeben, dass ich noch nie Cosy Fantasy gelesen hatte und ich war erst besorgt, ob mich die Story tatsächlich mitreißen kann. Aber ich muss sagen, dass die Story von Travis Baldree auch ohne blutige Action und in gemütlichem Tempo wunderbar funktioniert. Mir fehlte keine Spannung, im Gegenteil, wenn nicht wirklich etwas passierte, wurde die Spannung so richtig erzeugt.
Außerdem ist die Geschichte herrlich schräg und witzig. Wer nennt schon einen Homomunkulus aus Knochen Ränzel (nach der Tasche, in die er sich hineinfalten kann)?
Die fantastischen Charaktere, ob nun Orks, Zwerginnen, Gnominnen und Rättinnen sind sehr eigenwillige Typen. Doch allen Protagonisten verkörpern eine Eigenschaft, die beim Lesen hängenbleibt, auch wenn die Handlung selbst ziemlich oberflächlich gestrickt ist. Aber die Geschichte liest sich einfach nett, und ist mal etwas ganz anderes. Auch wenn es sich um einen leichten Unterhaltungsroman handelt, hat er doch einiges zum Thema Freundschaft, Loyalität und Treue zu sagen.

Bewertung vom 29.04.2024
Astrids Vermächtnis
Mytting, Lars

Astrids Vermächtnis


ausgezeichnet

Geschichte und Gegenwart
Der dritte Band der Triologie ist eine Geschichte des Hekne-Hofes, die unter die Haut geht, die fesselnd, hochspannend und extrem interessant geschrieben ist!
Astrid Hekne lebt mit ihren Eltern und Geschwistern auf einem Hof, auf dem im 17. Jahrhundert die Hekne-Schwestern, siamesische Zwillinge, lebten. Auf diese Schwestern gehen die Schwesternglocken zurück, von denen nur noch eine im Glockenstuhl von Butangen hängt, obwohl sie nie getrennt werden sollten. Die Geschichte der Stabkirche und der beiden Glocken wird in den ersten Bänden der Triologie schon beleuchtet, man kann den dritten Band aber gut lesen, ohne die anderen zu kennen.
Es ist meiner Meinung nach hervorragend gelungen, die Familiengeschichte mit der Geschichte Norwegens vor und während des zweiten Weltkrieges zu verbinden. Die "große" Geschichte erkennt man in den Schicksalen einzelner Personen, diese Adaption versteht der Autor meisterhaft. Dabei haben auch Personen in Nebenrollen ihren großen Auftritt, manchmal haben diese Personen mein Herz mehr erobert als die Hauptpersonen.
Der gesamte Roman ist klar und auf den Punkt formuliert, Schnörkel fehlen hier ebenso wie Längen in der Beschreibung von Gedanken, Gefühlen oder Landschaften. Obwohl der Autor kurz und präzise zum Punkt kommt, fehlt hier nichts, keine Zeile. Im Gegenteil, Spannung wird ohne Umwege aufgebaut und zum Höhepunkt getrieben. Man kann sich ohne Probleme in die Figuren hineinversetzen, sie mögen oder nicht. Die Meinung des Autors kommt ernsthaft und ehrlich rüber.
Die schon genannten geschichtlichen Fakten aus dem zweitem Weltkrieg entlassen den Leser mit dem guten Gefühl, neben sehr guter Unterhaltung auch noch einen Wissenszuwachs aus dem Buch mitgenommen zu haben.

Bewertung vom 03.01.2024
Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub oder Ein Teufel stirbt immer zuletzt / Die Mordclub-Serie Bd.4


ausgezeichnet

Die bisher beste Story für mich
Der vierte Band der Reihe war für mich der stärkste und emotionalste. Alle Charaktere agieren wie gewohnt, bekannte Eigenheiten und Eigenschaften werden witzig, ironisch und äußerst liebenswürdig weiterentwickelt. Der Humor ist einer, der mir liegt, zum Lachen aber nicht lächerlich, nie vordergründig und immer bodenständig sowie sehr amüsant.
Was ist anders? Stephens Geschichte wird gefühlvoll und sogar ein wenig philosophisch erzählt. Dem Autor gelingt es, uns sehr einfühlsam zu beschreiben, wie es einem an Demenz erkrankten Menschen geht (gehen könnte!). Wie die Themen Liebe, Loslassen, Alleinsein, Trauer und Erinnerung behandelt werden, hat mich sehr berührt.
Die Kriminalgeschichte ist spannend, unterhaltsam geschrieben, und die Auflösung ist überraschend.
Einige Sätze im Buch könnte man als Cliffhanger betrachten, sie lassen auf eine Fortsetzung der Reihe hoffen.

Bewertung vom 20.12.2023
Der Spurenfinder
Kling, Marc-Uwe;Kling, Johanna;Kling, Luise

Der Spurenfinder


sehr gut

Witzige Einfälle

Ein Buch mit dem Potenzial, Klings Leserschaft zu spalten. Es ist schlecht einzuordnen - Fantasy, Krimi, Märchen, Abenteuer- oder Jugendbuch? Egal, dass mir dieses Buch so gefallen hat, liegt sicherlich mehr am Erzählstil des Autors als am Inhalt. Intelligent, poetisch, mit herrlichem Wortwitz und echten Figuren, mit denen sich jung und alt gut identifizieren kann. Show, don‘t tell, das macht der Autor meisterhaft. Dabei spickt er die Dialoge mit hintergründigem Humor und unterhält den Leser lässig mit vielen witzigen Einfällen, die dem Buch auch über kleine Längen hinweghelfen. Der Spannungsbogen beginnt klassisch in Friedhofen (wo ja eigentlich nie irgendwas passiert) und wird über die einzelnen Stationen der Reise des Spurenfinders Elos und seiner Kinder (wo viel passiert) wieder nach Friedhofen zurück geführt.

Bewertung vom 12.11.2023
Was ein gutes Leben ausmacht
McGarey, Gladys

Was ein gutes Leben ausmacht


sehr gut

Vertrauen und Zuversicht
Was macht ein gutes Leben aus? - diese Frage beantwortet die Autorin im ganzen Buch nicht. Dr. Gladys McGarey beschreibt mit dem Optimismus, dass jeder sein Leben selbst auf die Reihe bekommen kann, Phasen und Situationen ihres eigenen Lebens. So legt sie dem Leser Werkzeuge bereit, benutzen kann und muss sie jeder selbst.
Ihre Schilderungen sind derart herzlich, lebensbejahend und ja auch spannend, dass sich das Buch keinesfalls wie ein Ratgeber sondern eher wie ein Wegweiser liest. Ob ich den Weg nehme, den der Wegweiser mir zeigt, liegt immer noch in meiner Hand.
Vertrauen, Zuversicht, Optimismus und Lebensweisheit durchziehen das Buch wie ein roter Faden.
Vor allem gefällt mir, dass Dr. McGarey ihr ganzheitliches Konzept auf die Basis der Wissenschaft gestellt hat und ihre Lebenseinstellung nicht als die einzig wahre begreift.

Bewertung vom 03.09.2023
Bei euch ist es immer so unheimlich still
Schröder, Alena

Bei euch ist es immer so unheimlich still


ausgezeichnet

Ich bin genau wie sie
„Ich bin genau wie sie“ ist die Zusammenfassung eines schmerzvollen Annäherungsversuchs der pensionierten Ärztin Evelyn an die Vergangenheit.
Sie konnte kein vertrautes Verhältnis zu ihrer Mutter aufbauen, und genau so erging es ihr mit ihrer eigenen Tochter. Als diese Tochter Silvia samt Enkeltochter Hannah plötzlich vor ihrer Tür steht, beginnt ein Versuch des gegenseitigen Kennenlernens.
Die Autorin verknüpft meisterhaft Gegenwart und Vergangenheit und baut so ein Haus, in dessen Fenster man schauen und die Bewohner kennenlernen kann. Jede Person wird durch ihr Handeln facettenreich beschrieben, die Charaktere sind vielfältig, die Handlungen immer nachvollziehbar. Es wird ein stimmiges Bild der 50er und der Ende 80er Jahre erzeugt.
Insgesamt ein Roman, der sich flüssig lesen lässt und der sich dem ernsten Thema des Schweigens unterhaltsam annähert. Begeisterung pur!

Bewertung vom 12.06.2023
Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie / Die Dresden Reihe Bd.1
Stern, Anne

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie / Die Dresden Reihe Bd.1


gut

Das Licht der Bühne wirft auch Schatten
Anne Sterns Roman ist auf den ersten Blick eine glatte, unterhaltsame Geschichte. Aber auf den zweiten Blick gibt es einige brüchige Figuren, die sich auf einem schmalen Grad der gesellschaftlichen Akzeptanz bewegen und bei denen man nur darauf wartet, dass sie einen Schritt vom Weg ab machen.
Es ist eine Geschichte voller Kontraste, so wie auch die Geschichte der Semperoper eine mit bewegendem Auf und Ab ist. Die Semperoper als Vergleich für die Menschen, die Menschen als Vergleich für die Semperoper.
Elise Spielmann erhält von ihrem Vater Geigenunterricht, obwohl Frauen damals allerhöchstens am Klavier toleriert waren. Andererseits wird sie sehr jung einem viel älteren und, was sehr wichtig war, gesellschaftlich etablierten Mann versprochen.
Mit ihrer Liebe zur Musik und ihrer Liebe zu einem Malergehilfen der Opernwerkstätten wird meiner Meinung nach etwas plump und sehr vorhersehbar umgegangen.
Insgesamt empfand ich den Stil als sehr flüssig und angenehm zu lesen. Infodump wurde elegant eingebaut, wobei für Dresdnerinnen und Dresdner nichts unbedingt neues dabei war.

Bewertung vom 13.03.2023
Fünf Winter
Kestrel, James

Fünf Winter


ausgezeichnet

Ein Lesegenuss!
Fünf Winter schießt von jetzt auf gleich auf Platz eins meiner Buchcharts.
Ich bin sofort in den Roman reingekommen und habe die Seiten förmlich inhaliert, ein geschriebenes Meisterstück, ein Lesegenuss.
Joe McGrady ist so ein cooler und lässiger aber auch empathischer und sensibler Typ, dass man gar nicht anders kann, als ihm folgen zu wollen.
Neben der Hauptperson sind auch alle anderen Personen grandios beschrieben.
Die lange Zeit von 5 Jahren ist im Buch überhaupt nicht zu spüren, gekonnt verknüpft der Autor geschichtlichen Hintergrund und fiktive Handlung des Romans. Die Beschreibung der Ermittlungsarbeit zeugt von Kenntnis und solider Recherche.
Alles in ruhigem, unaufgeregtem irgendwie auch mitreißendem Stil, so dass unwillkürlich Spannung aufgebaut wird und man dem Sog der Geschichte nicht entfliehen kann.
Beste Untehaltung, leicht und schwer zugleich!

Bewertung vom 25.01.2023
Der Traum beginnt / Die Wintergarten-Saga Bd.1
Roth, Charlotte

Der Traum beginnt / Die Wintergarten-Saga Bd.1


sehr gut

Geschichte mit historischem Tiefgang
Eine Geschichte mit Tiefgang, eine Geschichte mit historischem Hintergrund, eine Geschichte mit Empathie und Sympathie, eine Wow-Geschichte, die mich begeistert hat!
Charlotte Roths Schreibstil ist mitreißend und spannend, ihre Charaktere sehr gut ausgearbeitet. Auch, wenn die Personen nur kurze Auftritte haben, gelingt es der Autorin hervorragend, sie zu charakterisieren. Meisterhaft spannt sie einen Bogen über die Vergangenheit in die Gegenwart des Buches, indem sie die Erlebnisse, die Höhen und Tiefen und die Gefühlswelt der Personen miteinander verbindet.
Das Buch punktet außerdem mit historischen Fakten z.B. zur Entwicklung des Kinos in Deutschland, die wie selbstverständlich in der Geschichte Platz finden.
Die Autorin schafft es auch ohne Cliffhanger aus dem ersten Band, dass man die Fortsetzung unbedingt lesen will.