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Libramorum
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Hannover

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Bewertung vom 16.02.2019
Tödliches Kreuzfeuer / Der Ruul-Konflikt
Burban, Stefan

Tödliches Kreuzfeuer / Der Ruul-Konflikt


sehr gut

Eigentlich fängt man beim ersten Band an und folgt der Reihe bis zum Ende. Doch hier nicht. Der zweite Band aus der "Der Ruul-Konflikt" Reihe beleuchtet die Ereignisse vor der eigentlichen Geschichte.

Die ersten 80 % des Buches lesen sich wie ein Science Fiction James Bond. Man begleitet die beiden Protagonisten auf ihrer Spurensuche und immer wieder werden kurze Ausschnitte aus der Sicht anderer Personen eingespielt, insbesondere die der Antagonisten, die man schon zu Beginn der Story als diese erkennt. Doch welche Motivation steckt hinter den abscheulichen Taten? Es wird also ermittelt, gefrotzelt und geschossen. Dabei wird auch auf ein paar klassische "Rettung in letzter Sekunde / durch rechtzeitig eintreffende Zufälle"-Momente gesetzt und auch den Charakteren fehlt es ein wenig an Tiefe, die nicht allein aus der Handlung stammt. Doch die einsetzende Charakterentwicklungen sind in gewisser Weise ein Heilprozess. Der aufkeimende Konflikt zeichnet die Charaktere, teilweise (und verständlicherweise) wirken sie traumatisiert und wie ein Schatten ihrer selbst.

Mir ist das Buch stellenweise zu hektisch gewesen, da fliegende Wechsel zwischen den Perspektiven stattfanden, die den Leser ohne Ankündigung mitten in einem Handlungsstrang überraschten. Obwohl die Hektik den Lesefluss ein wenig behinderte, so merkt man doch relativ früh im Geschehen, dass der Autor schreiben kann. Dies kommt insbesondere den Kampf-Szenen zu Gute, da diese (gefühlt) von Sekunde zu Sekunde in Echtzeit beschrieben werden. Eine Hülle an Details lassen die Konfrontationen vor dem geistigen Auge des Lesers aufleben - auch wenn es ziemlich viele Laserbrandwunden gab.

Die letzten 20 % lesen sich wie die epischen Schlachten aus dem Star Wars-Universum. Es werden massive Geschütze aufgefahren, man schießt sich Laser, Torpedos und Granaten um die Ohren und wer überlebt kommt höchstwahrscheinlich mit PTSD zurück nach Hause. Garniert wird das Spektakel durch ein paar gut platzierte Plot-Twists, die effektiv die Spannungsspitzen auflösen.

Fazit:

Laser? Check. Raumschlachten? Check. Spannung? Check! Abgesehen von der auftretenden Hektik und den wenigen unglaubwürdigen Momenten, hatte ich jede Menge Spaß mit dem Buch. Es bietet einen hervorragenden Einstiegspunkt in die Saga rund um den Ruul-Konflikt. Ich bin daher gespannt auf die weiteren Werke des Autors und bin gerade dabei eines seiner aktuellsten Werke zu lesen, das ca. fünf Jahre nach diesem hier erschienen ist. Mal schauen, wie sich der Autor entwickelt hat!