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Benutzername: 
ShaneOMac
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Hille

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Insgesamt 2 Bewertungen
Bewertung vom 11.03.2018
Exit - Das Spiel, Die Grabkammer des Pharao (Kennerspiel des Jahres 2017)

Exit - Das Spiel, Die Grabkammer des Pharao (Kennerspiel des Jahres 2017)


sehr gut

"EXIT – Die Grabkammer des Pharaos" ist Teil der ersten Staffel aus der EXIT-Reihe von KOSMOS, einer Reihe von Escape-Room-Abenteuern im Kartenformat. Die ersten drei Abenteuer wurden im Jahr 2017 mit dem „Kennerspiel des Jahres“ ausgezeichnet. Wie in jedem Teil der Serie, geht es darum mit einer Gruppe von Spielern (oder sogar allein) eine Reihe verschiedener Rätsel zu lösen, die zu weiteren Rätseln führen und schließlich den Ausgang aus dem spielerischen ‚Gefängnis‘ öffnen.

Das Spielmaterial besteht – wie in der gesamten Reihe – größtenteils aus einem großen Kartenstapel. Zusätzlich gibt es noch ein Heft mit weiteren Rätseln und Hinweisen, eine Drehscheibe zum Eingeben der Rätsel-Lösungen und – wie scheinbar ebenfalls üblich – ein paar „seltsame Objekte“.

Im Kartensatz finden sich mit Buchstaben bezifferte Rätselkarten, die nur mit ausdrücklicher Erlaubnis umgedreht und angesehen werden dürfen, Lösungskarten, die in Zusammenarbeit mit der Drehscheibe überprüfen, ob ein Rätsel richtig gelöst wurde, und Hinweiskarten, die bei Problemen weiterhelfen sollen. Letzteres funktioniert - im Vergleich zur Konkurrenz - überraschend gut. So gibt es zu jedem Rätsel drei Hinweiskarten, die immer ein Stückchen weiter zur Lösung führen sollen - und sollte eine Karte einmal gar keine Hilfe sein, wird sie bei der Endwertung auch nicht mitgezählt. Schließlich gibt es am Ende nur eine gute Bewertung, wenn die Spieler das Abenteuer möglichst schnell (am besten in unter 60 Minuten) und ohne viele Hinweise zu lösen.

Unser Exemplar des Spiels war aus einer neueren Auflage und hatte neben dem Kennerspiel-Logo zusätzlich den Schwierigkeitsgrad aufgedruckt. Das hier aufgeführte „Level: Profis“ flößte uns tatsächlich etwas Respekt ein.

Trotzdem ließ sich ein Großteil der Rätsel erstaunlich komplikationsfrei lösen. Dies mag durchaus damit zu tun haben, dass die Grabkammer unser vierter Ausflug ins EXIT-Universum war, trotzdem fand ich die Schwierigkeitsgrad-Angabe auf der Schachtel etwas zu hoch. Immerhin war dies unser erstes EXIT-Abenteuer bei dem wir keine einzige Hilfekarte der Stufe 3 (= Auflösung) genutzt haben!

Rätseltechnisch bot die Grabkammer – wie in der Reihe üblich – ein gemischtes Bild aus mal mehr und mal weniger unterhaltsamen Rätseln, zwei davon kannten wir in ähnlicher Form aber schon aus anderen EXIT-Spielen. Ansonsten wären einige Rätsel früher lösbar gewesen als ich es vom verfügbaren Material her erwartet hätte, andere sogar bevor man den eigentlichen Gegenstand, zu dem das Rätsel gehört, gefunden hatte. Zudem waren wir das erste Mal in der Serie wir zwischenzeitlich nicht sicher, wo wir denn nun weiterrätseln sollten. Hier wirkte der ‚rote Faden‘, der durch das Abenteuer führt, also deutlich schwächer als in den anderen Abenteuern.

Generelle Schwächen der Serie sind logischerweise auch in „Die Grabkammer des Pharaos“ vorhanden. So ist die Tatsache, dass dieses Spiel im Grunde ein Einweg-Produkt ist, welches (bei vom Verlag vorgesehener Nutzung) nach dem Durchspielen im Müll landet, für mich nach wie vor ausgesprochen unbefriedigend. Positiv anzumerken ist hier aber, dass in diesem EXIT-Spiel der Kopier- und Bastelaufwand, um das originale Spielmaterial unversehrt zu belassen, vergleichsweise gering war. Zudem stehen auch in der Grabkammer ganz klar die Rätsel im Vordergrund. Das Thema ist zwar in den Grafiken hübsch umgesetzt, wirkliches Abenteuerfeeling kommt aber nur bei sehr fantasievollen Spielern auf.

Trotzdem hat uns die Grabkammer in den rund 75 Minuten Spielzeit (2 Spieler) sehr gut unterhalten und sollte jedem Spaß bereiten, der Freude an anderen EXIT-Spielen hatte.

Aufgrund der Schwierigkeitsstufe „Profi“ würde Einsteigern in die Reihe aber vielleicht eher die anderen Teile der ersten Staffel („Das geheime Labor“ oder „Die verlassene Hütte“) oder die neuen Einsteiger-Titel ans Herz legen.

Wir freuen uns indes schon auf unser nächstes Abenteuer im EXIT-Unversum.

Bewertung vom 14.06.2017
Exit - Das Spiel, Die verlassene Hütte (Kennerspiel des Jahres 2017)

Exit - Das Spiel, Die verlassene Hütte (Kennerspiel des Jahres 2017)


sehr gut

„EXIT - Die verlassene Hütte“ ist Teil der EXIT-Reihe von KOSMOS, einer Serie von Rätsel-Spielen, die einen Escape Room simulieren sollen. Hierbei wird den Spielern eine Reihe von verschiedensten Rätseln gestellt, die letztendlich dazu führen sollen, dass die Spieler die Ausgangstür öffnen und dem Raum entfliehen können.

Das Spielmaterial besteht dabei fast ausschließlich aus einem dicken Kartenstapel (bestehend aus Rätselkarten, Lösungskarten und Hinweiskarten), einem kleinen Heftchen und einer Drehscheibe für die Lösungen. Dies kann der Atmosphäre und Immersion zwar etwas abträglich sein, ist aber hervorragend umgesetzt (und zudem kosteneffektiv).

Die Rätselkarten werden im Spielverlauf nach und nach in der Hütte ‚gefunden‘ und dürfen ab diesem Moment herausgesucht und angesehen werden. Mit Hilfe der darauf befindlichen Rätsel und Hinweise lassen sich dreistellige Lösungscodes ermitteln. Diese ergeben mit Hilfe der Drehscheibe dann eine Lösungskarte, die – sofern der Zahlencode richtig war – zu neuen Rätseln führen.

Kommen die Spieler einmal nicht weiter, helfen die Hinweiskarten: Zu jedem Rätsel gibt es drei Karten mit Tipps, wobei die erste Karte eine Art Checkliste ist, ob das Rätsel für die Spieler lösbar ist, die zweite einen praktischen Hinweis gibt und die letzte das Rätsel auflöst.
Auf diese Weise ist sichergestellt, dass der Rätselspaß nicht zu Frust mutiert, wenngleich gerade die erste Hilfekarte nicht in jedem Fall wirklich weiterhilft. Trotzdem erfüllt auch dieses System seinen Zweck und ist gut umgesetzt.

Da man ein einmal gelöstes Rätsel schwer wieder vergessen kann, ist die verlassene Hütte - wie alle Spiele dieser Reihe - im Grunde ein Einmalerlebnis. Dies wird noch dadurch unterstützt, dass das Spielmaterial verändert/zerstört werden soll (/muss), um Rätsel zu lösen. Ein erneutes Durchspielen wird also kaum Spaß bereiten und ist auch nur möglich, wenn zu zerstörende Teile des Spiels vorher kopiert werden. Letzteres ermöglicht zwar zumindest die Weitergabe des Spiels an Freunde, ist aber vergleichsweise großer Aufwand und setzt einen Kopierer in Spielnähe voraus.

Da ich kein großer Fan von Spielen mit begrenzter Lebensdauer bin, ist dies auch mein größter Kritikpunkt an jeder Inkarnation der EXIT-Reihe. Dieser ist jedoch selbstverständlich extrem subjektiv. Wer kein Problem damit hat, dass sich das Spielerlebnis nach 90 Minuten erledigt hat, findet in diesem kleinen Karton viel Spaß-Potenzial.

Weitere kleine Kritikpunkte sind die etwas wackelige Lösungsscheibe, der etwas holprige Einstieg für EXIT-Neulinge und die schwierige Fehlerkorrektur: Wer nach einer Lösungskarte vergisst eine neue Rätselkarte aufzudecken, hat es schwer, den Fehler später zu korrigieren – schließlich werden genutzte Lösungskarten wieder in den Lösungsstapel einsortiert. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass eine Partie mit mehr als vier Spielern für alle Teilnehmer gleichermaßen unterhaltsam ist.

Trotzdem war unsere erste und einzige Partie von EXIT – Die verlassene Hütte ein unterhaltsamer Zeitvertreib - und das, obwohl wir mit einem mickrigen Stern aus der KOSMOS-App ausgesprochen schlecht abgeschnitten hatten! Grund hierfür ist die hohe Gesamtqualität in der kleinen Box. Auch wenn ich nicht jedes Rätsel gleich stark fand – und vor allem das letzte Rätsel enttäuschend leicht war – kann ich die handwerkliche Eleganz, mit der aus ein paar Rätseln und einem Kartenstapel ein spielerisches Abenteuer gezaubert wurde nur bewundern.

Ich würde also jedem Rätselinteressierten dazu raten, sich die EXIT-Reihe einmal anzuschauen. Wer sich wegen der Kurzlebigkeit des Spiels sorgt, sollte sich – wie wir es taten – aber vielleicht erstmal nur eines der bisher sechs verfügbaren Abenteuer zulegen und danach bei Bedarf nachlegen. Die verlassene Hütte im Wald war für uns jedenfalls ein guter Einstieg!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.