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Benutzername: 
briddy17
Wohnort: 
Heimsheim

Bewertungen

Insgesamt 45 Bewertungen
Bewertung vom 04.06.2024
Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1
Gruber, Andreas

Der Angriff / Last Line of Defense Bd.1


ausgezeichnet

rasant und ein
Der Action-Thriller „Last Line of Defense - Der Angriff“ von Andreas Gruber hält, was der erste Eindruck verspricht.
Als Sofia, eine junge Journalistin, Schutz in der britischen Botschaft von Buenos Aires sucht, wird das Gebäude durch Raketenanschläge zerstört. Auf der Flucht trifft sie auf Jayden, der seinen ersten Einsatz bei der Last Line of Defense absolviert. Schnell erkennt er, dass es nicht nur um Daten geht, die Sofia einem gro0en Konzern entwendet hat. Zusammen begeben sie sich auf eine gefährliche Flucht, die spannender kaum sein könnte.
Andreas Gruber gelingt es wie kaum einem anderen, eine perfekte Mischung aus Action und Thriller zu gestalten und dazu noch dafür zu sorgen, dass keines der beiden in den Hintergrund rückt.
Die handelnden Hauptpersonen, Sofia und Jayden, könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Sofia viele Geheimnisse mit sich trägt und wir recht wenig über ihr vorheriges Leben erfahren, erleben wir Jayden auf eine sehr eindrucksvolle Weise und kommen ihm sehr nahe. Dies geschieht in erster Linie durch eingeschobene Kapitel, die uns in seine Vergangenheit führen und ihn auf seinem Lebensweg begleiten lassen. Dies lässt uns verstehen, wer Jayden ist und was ihn zum Agenten hat werden lassen.
Sofia hingegen erscheint uns zurückhaltend und man kann nur erahnen, was sie bewegt. Dieser Kontrast ist aus meiner Sicht sehr gelungen und macht einen Teil der Spannung aus.
Die Handlung beginnt rasant und das Tempo nimmt zu keiner Zeit ab, so dass die Leser kaum zum Durchatmen kommen. Trotz der klaren und prägnanten Sprache, ohne blumige Ausschweifungen, nimmt mich der Autor auch emotional mit, vor allem als es um die Vergangenheit von Jayden geht.
Der Autor schafft es erneut, wie auch schon in seinen Thrillern, mich zu begeistern. Er nimmt mich mit auf eine actionreiche und aufregende Reise voller Spannung und Geheimnisse. Ich freue mich auf eine aufregende Fortsetzung.

Bewertung vom 26.02.2024
Der Sturm - Vergraben / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.4
Sander, Karen

Der Sturm - Vergraben / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.4


sehr gut

Hochspannender, komplexer Fall
In dem Thriller „Der Sturm - Vergraben“ von Karen Sander begleiten wir Kriminaloberkommissar Tom Engelhardt und sein Team zusammen mit der Kryptologin Mascha Krieger bei einem neuen Fall auf dem Darß. Während einer Sturmflut werden die Überreste einer Frau freigespült. Was zunächst nach einer einfachen Ermittlung aussieht, entwickelt sich schnell zu einer komplexen Angelegenheit, denn bald werden weitere Skelette entdeckt. Alles führt zu dem Darß-Mörder, der 1989 Liebespaare brutal tötete. Doch nichts ist, wie es auf den ersten Blick erscheint.
Die Autorin Karen Sander überzeugt in dem ersten Teil der neuen Trilogie mit viel Spannung und Komplexität. Immer wieder werden neue Entwicklungen aufgedeckt, die Fragen aufwerfen und die Leser zum Nachdenken bringen. Die kurzen Kapitel mit Ort- und Zeitwechseln sorgen für ein hohes Tempo und wecken die Neugierde.
Die Ostsee als Handlungsort zu wählen und eine Sturmflut einzubauen, schafft genau die richtige Atmosphäre für eine Mordermittlung. Man kann förmlich die Ausmaße der Sturmflut spüren, was ich sehr gelungen finde.
Die Charaktere sind mit Feingefühl gewählt und haben alle so ihre Eigenheiten. Ferner sind es sehr starke Persönlichkeiten. Die Autorin scheint eine besondere Beziehung zu ihren Figuren zu haben. Mir hingegen ist es eher schwergefallen, eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen. Vor allem Mascha wirkt auf mich eher abweisend. Da die Ermittler bereits in früheren Büchern gemeinsam ermittelt haben, die ich bislang noch nicht gelesen habe, fehlt mir wahrscheinlich einfach der enge Bezug zu den handelnden Charakteren. Dies werde ich auf jeden Fall nachholen. Die Handlung an sich ist konkludent und könnte genauso geschehen sein.
Ich würde das Buch eher im Genre Kriminalroman einordnen, da hier das Hauptaugenmerk auf den Ermittlungen liegt und nicht so sehr auf den Opfern. Schließlich haben wir es hier mit einem Cold Case zu tun, auch wenn dieser Auswirkungen auf die Gegenwart hat. Auch fehlt der besondere Nervenkitzel eines Thrillers, auch wenn die Spannung durchgängig vorhanden ist.
Das Ende ist lässt viele Fragen offen und die Vorfreude auf die Fortsetzung ist bei mir riesig.
Insgesamt ist es ein spannendes Buch, das mich sehr gut unterhalten hat und mich begeistert.

Bewertung vom 24.01.2024
Grenzfall - In den Tiefen der Schuld / Jahn und Krammer ermitteln Bd.4
Schneider, Anna

Grenzfall - In den Tiefen der Schuld / Jahn und Krammer ermitteln Bd.4


ausgezeichnet

Überzeugende, starke Fortsetzung
Den Kriminalroman „Grenzfall - In den Tiefen der Schuld“ von Anna Schneider habe ich mit Vorfreude erwartet. Schließlich war der Vorgänger ein richtiges Lesehighlight für mich. Und ich kann sagen, dass auch diese Fortsetzung auf jegliche Weise überzeugt.
Chefinspektor Krammer gerät in einen sehr persönlichen Fall, der ihn an Grenzen bringt. Seine Kollegin Roza Szabo verschwindet spurlos und eine seltsam hergerichtete Leiche wird in ihrer Wohnung entdeckt. Krammer bekommt immer mehr Zweifel, ob er seine Kollegin so gut kennt, wie er dachte. Doch dies sollen nicht die einzigen Vorfälle bleiben. Alles scheint zusammenzuhängen, aber trotzdem keinen Sinn zu ergeben. Eine Ermittlung über Grenzen hinaus beginnt.
Die Autorin schafft es, auf eine beeindruckende Weise, die Leser von Beginn an zu fesseln und in die Ermittlungen einzubeziehen. Die Leser stolpern bereits auf der ersten Seite an einen Tatort, der ungewöhnlicher kaum sein könnte.
Einzelne Handlungsstränge werden spannend und geschickt zusammengeführt. Neben den tollen Handlungsorten gefallen mir weiterhin die grenzübergreifenden Ermittlungen.
Die Protagonisten sind authentisch gezeichnet und ich beobachte die Beziehungen untereinander mit wachsendem Interesse. Vor allem entwickelt sich die Beziehung zwischen Alexa und ihrem Vater Krammer weiter. Auch wenn Krammer ein kauziger Charakter ist, gibt er der Geschichte eine besondere Richtung, die mir gefällt.
Wir erfahren einiges über das Privatleben einzelner Figuren, allerdings nur so viel, wie es für das Verstehen notwendig ist. Das erhöht die Neugierde und die Spannung. Nebenbei regt es auch die Phantasie an.
Die Themen, die hier angesprochen werden, lösen Emotionen aus und machen nachdenklich.
Das Ende dieses Buches führt uns direkt zu einem neuen Fall, der vielversprechend klingt.
Hochspannung und gute Unterhaltung sind bei der Autorin Anna Schneider garantiert. Schon jetzt freue ich mich auf eine spannende Fortsetzung.

Bewertung vom 18.12.2023
Kant und das Leben nach dem Tod / Kommissar Kant Bd.3
Häußler, Marcel

Kant und das Leben nach dem Tod / Kommissar Kant Bd.3


sehr gut

Empfehlenswerter Kriminalroman
In dem Kriminalroman „Kant und das Leben nach dem Tod“ von Marcel Häußler stehen die Ermittlungen von Hauptkommissar Kant und seinem Team rund um den Fund abgetrennter Leichenteile im Fokus. Die Spuren führen in eine Hochhaussiedlung, in der es nicht nur einen Vermissten zu geben scheint.
Gleichzeitig kehrt eine junge Frau nach dem Tod ihrer Mutter aus Portugal zurück und macht sich auf die Suche nach ihrem Großvater, in der Hoffnung dort Hilfe zu bekommen.
Beide Handlungsstränge haben mich überzeugt durch Spannung und interessante Entwicklungen und werden geschickt zusammengeführt.
Der Autor hat einen angenehmen und unaufgeregten Schreibstil. Er beschreibt die Handlung in klaren Sätzen ohne Übertreibungen oder unnötige Beschreibungen. Er bringt die Geschichte schlichtweg auf den Punkt. Das gefällt mir sehr gut.
Der Autor versucht nicht, die Leser unnötig in eine falsche Richtung zu lenken.
Auch erfahren wir einiges über das Privatleben der Ermittler, was Nähe zu den Protagonisten schafft. Gerne hätte ich zum Ende hin noch mehr über diese privaten Entwicklungen erfahren.
Auch wenn ich die ersten Teile dieser Reihe bisher nicht gelesen habe, habe ich sofort hineingefunden und fühlte mich wohl beim Lesen.
Die Charaktere sind sympathisch und ausgereift. Im Privatleben läuft nicht alles perfekt und sie haben Ecken und Kanten. So wie das wahre Leben nun einmal ist. Sie entwickeln sich weiter. Die Handlung ist konkludent.
Ein wichtiges Thema, das hier angesprochen wird, betrifft die Achtsamkeit und das Mitgefühl seinen Mitmenschen gegenüber. Jeder scheint vor sich hinzuleben, ohne den Blick für seine Nachbarn zu haben. Diese Thematik macht nachdenklich.
Das Buch hat mir Freude und spannende Lesestunden bereitet. Empfehlenswert.

Bewertung vom 30.09.2023
Tief im Schatten / Hanna Ahlander Bd.2
Sten, Viveca

Tief im Schatten / Hanna Ahlander Bd.2


ausgezeichnet

Starke, lebendige Fortsetzung
Der Kriminalroman „Tief im Schatten“ von Viveca Sten befasst sich mit dem zweiten Fall für Hanna Ahlander, die zusammen mit ihrem Kollegen Daniel Lindskog zu einem Leichenfundort gerufen wird. Das Opfer weist Zeichen einer Gewalttat auf und ist kein Unbekannter. Gleichzeitig verschwindet eine junge Ehefrau, was die Ermittler weiter unter Druck setzt. Wieder einmal beginnt ein Rennen gegen die Zeit.
Bereits der erste Teil dieser spannenden Reihe hat mich restlos überzeugt und ich darf sagen, dass der zweite Teil diesem in nichts nachsteht.
Die Autorin schafft es, ihre Figuren lebendig werden zu lassen. Sie sind authentisch, entwickeln sich stetig weiter und das geschieht fast nebenbei. Nichts wirkt gestellt oder übertrieben. So erfahren wir neben der Haupthandlung auch wieder einiges über das Privatleben von Hanna und Daniel, was uns die Möglichkeit gibt, die Charaktere besser zu verstehen. Sie sind greifbarer.
Das Schicksal der jungen Ehefrau Rebecka hat mich berührt, weil es ein Thema anspricht, das nachdenklich macht und mitfühlen lässt.
Es gibt zwei Handlungsstränge, die sich wie selbstverständlich ineinanderfügen. In den einzelnen, recht kurzen Kapiteln geschieht so viel, dass man das Buch am liebsten gar nicht mehr weglegen mag. Auch gibt es wieder einige Wendungen, manche vorhersehbar, manche überraschend. Eine gute Mischung, wie ich finde.
Nicht nur die gelungene Gestaltung des Covers, auch die bildhaften Beschreibungen der Landschaft vermitteln die herrschende Kälte und die eisige Atmosphäre. Eine tolle Umgebung für einen Kriminalfall.
Ich hatte eine spannende und unterhaltsame Lesezeit.
Viveca Sten hat mit dieser Reihe einen besonderen Platz in meinem Bücherregal erobert und ich wünsche mir eine spannende Fortsetzung.

Bewertung vom 18.09.2023
Schneekinder
Langer, Andreas

Schneekinder


sehr gut

Abenteuer trifft Fantasy
Das Jugendbuch „Schneekinder“ von Andreas Langer vereint Abenteuer und Fantasy und führt uns auf eine Flucht durch fantastische Welten.
Wir begleiten die Zwillinge Elin und Kjell auf ihren Abenteuern durch Eis und Schnee. Durch einen Krieg sind die Kinder des Ortes von den Eltern getrennt. Während Kjell zusammen mit anderen Jungen harte Arbeit verrichten muss, kümmert sich das junge Mädchen Elin um die übrigen Kinder.
Doch bald beginnt eine Flucht vor Krieg, den Gewalten der Natur und furchteinflößenden Kreaturen.
Die Charaktere sind gut gewählt. Vor allem Elin ist ein starkes Mädchen, das sehr schnell viel Verantwortung übernimmt, um alle in eine sicherere Zukunft zu führen. Es ist ein Kampf ums Überleben. Elin ist von Anfang an eine Figur, mit der man mitfühlt und mitfiebert. Doch auch Kjell agiert selbstlos und scheut keine Gefahr. Immer wieder gibt es auch innerhalb der Gruppe Konflikte, da nicht jedem das Wohl aller am Herzen liegt.
Die Handlung ist spannend und einfühlsam erzählt. Der Schreibstil ist bildhaft und lebendig und regt somit die Phantasie an. Man fühlt beim Lesen förmlich die Kälte und Bedrohungen.
Die Thematik des Krieges geht im Laufe der Geschichte eher unter und wird von anderen Gefahren abgelöst. Ich hätte mir gerne einen Abschluss damit gewünscht.
Das Cover übermittelt die Atmosphäre in dem Buch sehr gut, vor allem auch die gewählte Farbgebung. Dennoch hätte ich mir auch innerhalb der Geschichte die eine oder andere Illustration gewünscht. Dies würde das Gelesene weiter festigen und den jungen Lesern etwas Zeit zum Durchatmen und verstehen geben.
Dem Autor ist ein Jugendbuch auf hohem Niveau gelungen, das auch Erwachsene auf ein großes Abenteuer mitnimmt.

Bewertung vom 15.09.2023
Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
Stehn, Malin

Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung


sehr gut

Schatten der Vergangenheit
In dem Kriminalroman „Nur eine Lüge“ von Malin Stehn lernen wir zwei Familien kennen, die uns auf erschreckende Art verstehen lassen, wie aus Freunden Feinde werden können.
Durch die Traumhochzeit von Emily und William kommen die Familien sich wieder näher, doch zu viel scheint durch die Ereignisse der Vergangenheit zerstört zu sein. Als dann auch noch am Hochzeitstag eine Leiche gefunden wird, geht der Albtraum von damals in die nächste Runde, mit ungeahnten Folgen.
Die Handlung spielt in unterschiedlichen Zeitsträngen. Diese verknüpfen ein furchtbares Ereignis aus der Vergangenheit mit der Gegenwart. Der Leser erfährt nach und nach immer wieder kleine Details zu den damaligen Ereignissen und es kommen immer wieder große Wendungen hinzu. Dies sorgt für eine gleichbleibend hohe Spannung, was ich sehr gelungen finde.
Auch wird die Handlung aus der Sicht unterschiedlicher Protagonisten erzählt, so dass auch unterschiedliche Gefühlslagen transportiert werden.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich gezeichnet, haben jedoch alle eines gemeinsam, nämlich Schuldgefühle und unausgesprochene Wahrheiten. Auch empfinde ich die Protagonisten nicht als sonderlich sympathisch, da jeder nur an den eigenen Vorteil denkt und nicht an die Konsequenzen für andere. Dies ist Fluch und Segen zugleich. Einerseits funktioniert die Geschichte so aus psychologischer Sicht gut, andererseits fehlt mir das rettende Ufer, sprich ein Charakter mit dem ich mitleiden kann und dem ich vertraue.
Das Ende ist überraschend, aber auch in gewisser Weise offen gestaltet. Es lässt mich nachdenklich zurück.
Der Schreibstil ist angenehm unaufgeregt, kommt ohne Längen und blumige Beschreibungen aus. Die Kapitel sind kurz gehalten.
Die Autorin hat einen spannenden Roman verfasst, der aus psychologischer Sicht gelungen ist. Sie weiß mit den Gedanken der Leser zu spielen. Ich hatte eine spannende Lesezeit.

Bewertung vom 06.09.2023
Mit kalter Präzision / Die Sabine Yao-Reihe Bd.1
Tsokos, Michael

Mit kalter Präzision / Die Sabine Yao-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

True Crime - mitreißender Thriller
Mit dem Thriller „Mit kalter Präzision“ ist Michael Tsokos ein großartiger Start in eine neu True Crime Reihe gelungen.
Die Rechtsmedizinerin Dr. Sabine Yao steht als neue stellvertretende Leiterin der rechtsmedizinischen Spezialeinheit Extremdelikte beim BKA im Mittelpunkt dieser Reihe.
In diesem Fall bekommt sie es mit einem Tötungsdelikt zu tun, das weite Kreise zieht. Bei der Obduktion treten Unstimmigkeiten zu Tage, die Yao und ihr Team vor ein scheinbar unlösbares Rätsel stellen. Der Täter scheint mit der Materie der Rechtsmedizin vertraut zu sein. Erschwerend kommt hinzu, dass Details nicht an die Öffentlichkeit gelangen dürfen. Schließlich ist der Ehemann des Opfers kein Unbekannter. Nach und nach tauchen ungeklärte Fälle auf, die Ähnlichkeiten zu dem aktuellen Fall aufweisen. Schnell gerät auch ein möglicher Täter in den Fokus. Doch scheint nichts zusammenzupassen.
Michael Tsokos schafft es erneut, die Leser auf eindrucksvolle Weise in die Welt der Rechtsmedizin mitzunehmen, ohne zu überfordern. Wir erhalten viele Fakten und einen Eindruck davon, wie aus Ergebnissen einer Obduktion Rückschlüsse auf eine Tat oder auch den Täter gezogen werden können.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und die Idee, mit Yao eine neue Reihe zu beginnen, ist zwar mutig, funktioniert für mich aber auf ganzer Linie. Manche Protagonisten kennen die Leser bereits aus früheren Büchern des Autors, so auch Yao.
Dr. Sabine Yao ist ein starker, analytischer und ehrgeiziger Mensch. Gleichzeitig lernen wir auch ihre sensible Seite kennen. Die Beziehung zu ihrem Chef Prof. Paul Herzfeld ist nicht nur durch Bewunderung und gegenseitige Wertschätzung geprägt, sondern auch durch kontroverse Ansichten. Nebenbei erfahren wir auch einiges über das Privatleben der Rechtsmedizinerin, das beeinflusst wird durch die Sorge um ihre Schwester und deren Kinder. Ich bin sehr gespannt, wie sich Yao als Figur weiterentwickelt. Ich sehe hier sehr viel Potential für spannende Fortsetzungen.
Die Spannung ist von Beginn an hoch und es gibt keine Spannungsabfälle.
Ich habe diesen Thriller mit Begeisterung und großem Interesse gelesen und hatte eine spannende Lesezeit.

Bewertung vom 22.08.2023
Eine glückliche Familie
Kabler, Jackie

Eine glückliche Familie


ausgezeichnet

großartiger Psychothriller
In dem Psychothriller "Eine glückliche Familie" von Jackie Kabler dreht sich alles um Beth, die schon früh lernen muss, mit Schicksalsschlägen umzugehen. Ihre Mutter verlässt sie und ihren Vater, als sie noch ein kleines Kind ist. Jetzt hat sie selbst zwei Kinder und führt, trotz der Trennung von ihrem Mann, ein glückliches Leben. Plötzlich steht eine Frau vor ihrer Tür und stellt sich als ihre Mutter vor. Eigentlich ein positives Ereignis. Doch es kommt immer öfter zu merkwürdigen Situationen und Beth beginnt, an sich selbst zu zweifeln. Nebenbei hüten Beth und ihr Vater noch ein Geheimnis aus der Vergangenheit.
Der Autorin ist ein spannender, famoser Psychothriller gelungen, der einen mitreißt und nachdenklich macht.
Die Hauptperson Beth ist eigentlich eine starke Persönlichkeit, die ihr Leben meistert und ein stabiles Umfeld hat. Mir ist sie sympathisch und ich habe mit ihr gelitten. Sie ist voller Emotionen und gerät vielleicht deshalb immer mehr in ein Netz aus Lügen und Intrigen. Der Schreibstil sorgt dafür, dass man es beim Lesen schnell erkennt und am liebsten eingreifen möchte. Auf diese Weise wird man förmlich in die Geschichte hineingesogen.
Sowohl Beth als auch andere Protagonisten kann man durchaus als naiv bezeichnen. Viele Dinge werden nicht hinterfragt, sondern einfach hingenommen. Doch genau diese Charaktereigenschaft sorgt dafür, dass diese Geschichte funktioniert.
Insgesamt sind die Charakter stark gewählt und jeder einzelne hat eine Daseinsberechtigung, findet einen wichtigen Platz in der Handlung.
Auch wenn man schnell versteht, worauf die Handlung hinausläuft, nimmt die Spannung zu keiner Zeit ab.
Auch aus psychologischer Sicht ist das Buch gelungen, wie ich finde. Es ist gut durchdacht und spielt auch mit den Emotionen der Leser.
Jackie Kabler hat mir eine packende und unterhaltsame Lesezeit beschert und ich möchte diesen Psychothriller gerne weiterempfehlen.

Bewertung vom 17.08.2023
Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2
Storm, Andreas

Die Akte Madrid / Lennard Lomberg Bd.2


gut

In dem Kriminalroman "Die Akte Madrid" von Andreas Storm dreht sich die Handlung um ein verschollenes Gemälde, das für alle Beteiligten von großer Bedeutung zu sein scheint. Lennard Lomberg, ein Kunstexperte, auch auf dem Gebiet der Beutekunst, wird engagiert, um dieses aufzufinden. An seiner Seite kämpft Kriminalrätin Sina Röhm, die ihm auch privat nahesteht. Schnell wird klar, dass es kein leichtes Unterfangen wird und Dinge ans Licht kommen, über die man lieber geschwiegen hätte.
Die Handlung spielt im Jahr 2016, führt uns jedoch zwischendurch immer wieder zurück in die Vergangenheit der 1960er und 1940er Jahre. In der fiktiven Handlung geht es auch um politische Verbindungen der Franco-Diktatur mit dem Dritten Reich und der frühen BRD. Politische Machtstrukturen sowie Verbrechen und Intrigen werden schonungslos aufgezeigt.
Es gibt sehr viele Protagonisten. Vereinzelt sind diese an historischen Persönlichkeiten angelehnt, was ich durchaus gelungen finde.
Sowohl die Anzahl der handelnden Personen als auch die vielen Zeitwechsel haben den Lesefluss jedoch negativ beeinflusst. Auch wenn das Personenverzeichnis am Ende des Buches eine gute Unterstützung darstellt. Die Übergänge zwischen Vergangenheit und Gegenwart sind mir nicht fließend genug und machen es schwierig, die Zusammenhänge zu verstehen. Ferner wird der Leser mit sehr vielen Fakten konfrontiert, die man erst einmal einordnen muss.
Die Idee, Kunst und Geschichte zu einem Kriminalroman zu vereinen, finde ich großartig. Leider kommt mir die Krimi-Komponente eindeutig zu kurz, was diesem Buch die Spannung nimmt. Die Ermittlungen stehen nur im Hintergrund und bleiben sehr blass.
Aus geschichtlicher und kunsthistorischer Sicht ist die Handlung sicher gelungen.
Es fällt mir enorm schwer, dieses Buch für mich einzuordnen. Trotzdem ist es ein Roman auf hohem Niveau, was ich anerkenne. Der Autor versteht sein Handwerk. Nur trifft es nicht meinen persönlichen Geschmack. Daher kann ich nur empfehlen, sich selbst ein Bild zu machen.