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Benutzername: 
Lara
Wohnort: 
Mauerbach

Bewertungen

Insgesamt 80 Bewertungen
Bewertung vom 01.04.2025
Nachtlügen
Surborg, Lisanne

Nachtlügen


sehr gut

Düstere, perfekt inszenierte Fantasy Kost, gemischt mit einem Krimi, von der deutschen Autorin Lisanne Surborg. Man lernt die „Finsteren der Nacht“ einmal ganz anders kennen.
Das Buch hat einen absolut gefälligen Schreibstil, flüssig und gut zu lesen, geschrieben aus der Sicht der Hauptprotagonistin. Es sorgte wirklich für Lesegenuss. Ich war relativ flott mit diesem Buch durch, zum einen, da es mich gepackt hatte, in die Welt der Nachtalbe einzudringen und weiters, da es mitreißend geschrieben ist. Aufgelockert wird das Buch zusätzlich durch kurze Intermezzo-Texte nach den Kapiteln.
Den Plot fand ich einmal erfrischend anders, Träume zu stehlen, da man keine eigenen hat und diese beim Bestohlenen umzuwandeln, das hat doch mal was.
Das macht Isra, die als Kellnerin arbeitet und aussieht wie ein Mensch, tatsächlich aber ein Alb ist. Regelmäßig „arbeitet“ sie ihre Liste mit den nachts zu besuchenden Menschen ab, bis plötzlich einer ihrer Träumer unter mysteriösen Umständen stirbt und sich ihr Leben auf den Kopf stellt.
Zusätzlich funktionierte das Träume stehlen lange Zeit wunderbar, bis sie auf Marek trifft, ihren Arbeitskollegen in einer Bar.
Interessante, gut ausgearbeitete, jedoch ein wenig gewöhnungsbedürftige Protagonisten, der Spezies Nachtalb wird hier natürlich ein riesiges Podium mit vielen Hintergrundgeschichten über deren Welt, Lebensweise und Kultur geboten, die Autorin versorgt die Leser mit einer interessanten und wendungsreichen Erzählung, zudem gibt es einige überraschende Twists.
Das Cover gefällt mir auch sehr gut, passend zu diesem Genre und Titel; die vielen Symbole sollte man ruhig näher betrachten. Fazit: Packend und unterhaltsam, von mir daher 4 gute Sterne und eine Leseempfehlung für LiebhaberInnen dieses Genres.

Bewertung vom 27.03.2025
Lyneham
Westerboer, Nils

Lyneham


sehr gut

Das Cover finde ich extrem passend zu diesem Buch, es gefällt mir sehr.
Der Klappentext des Romans "Lyneham" von Nils Westerboer hat mich sehr angesprochen, da ich mir schon des Öfteren das Szenario ausgemalt habe, was Plan B wäre, wenn unser wunderschöner Planet nicht mehr „funktioniert“. Eine extrem schreckliche Vorstellung, jetzt, nach dem Lesen von LYNEHAM noch mehr.
Aus diesem Grund begibt sich Henry Meadows mit Vater und Geschwistern an seinem 12. Geburtstag nach Perm, einem extraterrestrischen Ort. Die Mutter Mildred, eine Wissenschaftlerin sollte bereits vor Ort sein, um alles vorzubereiten. Als die Familie ankommt, ist die Mutter nicht zu finden und Perm nicht so, wie erwartet. Es ist ein kalter, düsterer Planet, nicht im Ansatz mit unserer Erde zu vergleichen.
In diesem SciFi-Roman wird mit der Spezies Menschen zu recht ziemlich schonungslos abgerechnet, dessen rücksichtloses Streben nach Geld und Macht auf Kosten unseres Planeten aufgezeigt. Gleichzeitig werden auch die brandaktuellen Themen wie der rasende Fortschritt der KI sowie wissenschaftliche neue Ansätze zum Thema Umweltschutz mit hinein gepackt.
Die Karte im Inneren des Covers sowie das Glossar (leider) am Ende des Buches waren hilfreich und unterstützend, ich kannte vorab nicht alle Begriffe.
Die Charaktere könnten etwas deutlicher und intensiver herausgearbeitet sein, ich hatte jedoch eine relativ gute Vorstellung der einzelnen Protagonisten.
Manche Passagen hätten für mich etwas kürzer ausfallen können. Die Schreibweise ist ausdrucksstark, manchmal hart; immer sehr anschaulich, lässt aber so manches offen.
Allein für die Message: „es ist noch nicht zu spät um unsere Erde zu retten“ gibt es von mir eine klare Leseempfehlung, für den meist packenden Inhalt; Erzählweise und Ausdruck 4 Sterne. Kein einfaches Thema, aber es lohnt sich!! Auf jeden Fall lässt mich das Buch sehr nachdenklich zurück.

Bewertung vom 13.03.2025
Hier draußen
Behm, Martina

Hier draußen


ausgezeichnet

Da auch wir mittlerweile auf dem Land leben und viele Jäger-Geschichten rund um den weissen Hirsch kennen, hat mich das Cover sofort angezogen.
Die Story gefällt mir umso besser, da es ja wirklich viele Aspekte, auch ernüchternde, zum Thema Stadt-aber/oder auch Landflucht gibt. Die Autorin war mir bisher nicht bekannt, in diesem Genre ist es ja auch ihr Debütroman, den ich, dies vorweg, für sehr gelungen erachte. Mir gefällt der Schreibstil, die etwas andere Erzählweise, sowie der Humor, der sich durch das gesamte Buch zieht. Sie erzählt leicht und flüssig, sehr bildhaft und unterhaltsam. Die Autorin stellt sehr viele unterschiedliche Protagonisten vor, verschiedenste Menschentypen, wie sie teilweise auch nur in ländlichen Regionen zu finden sind und erzählt bunt aneinandergereiht deren Geschichte oder Erlebnisse. Ein und das selbe Erlebte manchmal aus der Perspektive eines Anderen, das macht das Lesen nochmals spannender. Auch Fauna und Flora kommen in diesem Roman nicht zu kurz, das hält den Plot ebenfalls abwechslungsreich. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle, die nicht immer schwere Kost lesen wollen.

Bewertung vom 13.03.2025
bruder, wenn wir nicht family sind, wer dann
Lovrenski, Oliver

bruder, wenn wir nicht family sind, wer dann


gut

Also, ich musste mich erst einmal einlesen und an diesen Sprech-Schreibstil der Jugendlichen gewöhnen. Gottlob gibt es ein Glossar, leider erst ganz hinten ;-). Die Sprache ist derb, es gibt beim Geschriebenen keine Groß- / Kleinschreibung oder Satzzeichen. Dieser Stil ist natürlich authentisch, spiegelt ja die heutige Jugendsprache wieder; alles andere wäre auch unnatürlich. Im Mittelpunkt stehen vier norwegische Jugendliche, jeder mit seiner eigenen kranken Lebensgeschichte, die schon harter Stoff sind, wie auch dieser im wahrsten Sinn des Wortes konsumiert wird. Durch nichts und Niemand zu beeindrucken gehen sie durchs Leben, konsumieren auf Teufel komm raus alles, was es alles an verbotenen Substanzen gibt und sind gewaltbereit. Jeder Versuch zu helfen, scheitert.
Irgendwie fehlt mir der Plot, das Buch (nicht besonders seitenstark) liest sich eher wie eine „Reportage“, eine aneinandergereihte Aufzählung der Ereignisse im Leben der Vier. Die Sätze prasseln auf den Leser ein, das ist manchmal ein wenig anstrengend. Nicht ganz das, war ich zu Lesen erwartet hatte. Trotzdem muss ich sagen, wenn man es schafft, hinter diese Sätze zu blicken, kann man immer wieder sehr tiefgehende Emotionen erblicken, welche durchaus auch zum Nachdenken anregen. Dafür 3 Sterne. Aber leider, alles in allem hat mich das Buch nicht erreicht.

Bewertung vom 01.03.2025
Die Fletchers von Long Island (eBook, ePUB)
Brodesser-Akner, Taffy

Die Fletchers von Long Island (eBook, ePUB)


gut

Vorweg, das Cover hat mir nicht besonders gefallen, fast hätte ich den Klappentext dadurch nicht näher beachtet. Geld setzt natürlich in jede Richtung kriminelle Energien frei, so auch in dieser jüdisch-amerikanischen Familiengeschichte. Seit 40 Jahren ist das Leben und sind die Charaktere aller Fletcher-Familienmitglieder geprägt, nicht nur, aber auch durch die damalige Entführung des ehemaligen „Oberhauptes“ Carl Fletcher, auch wenn dieses Erlebnis gut ausgegangen ist. Jedes einzelne Familienmitglied ist hinsichtlich seiner psychischen Störungen und seelischen Belastungen relativ ausführlich beschrieben, sowie der gesamter Lebensweg, losgelöst von den Anderen. Leider konnte ich jedoch für keinen der Protagonisten große Sympathie entwickeln. An die Schreibweise musste ich mich auch erst einmal gewöhnen. Manchmal trifft (schwarzer) Humor auf zumeist sehr bildhafte und anschauliche Beschreibungen, welche mir etliche Male, offen gestanden, in etwas kürzerem Ausmaß gereicht hätten. Das Ende lässt jedoch die langatmigen Stellen fast wieder vergessen, es ist gelungen und überraschend. Das Buch hat für mich nicht ganz gehalten, was ich mir erhofft hatte.

Bewertung vom 16.02.2025
Bis die Sonne scheint
Schünemann, Christian

Bis die Sonne scheint


gut

Ein Rückblick auf die guten, alten 80er Jahre, welche sich bereits am Cover wiederspiegeln. Christian Schünemann beschreibt hier das Leben und Aufwachsen einer Familie mit insgesamt 4 Kindern. Wie sagte Christine Nöstlinger: „Das Leben ist am Schwersten zwei Tage vor dem Ersten“. Es steht die Firmung von Daniel an und das Geld reicht aufgrund beruflicher und privater Probleme vorne und hinten nicht, um es groß auszurichten. Auch ansonsten gibt es grobe finanzielle Schwierigkeiten. In Daniels Familie Hormann versucht man jedoch um jeden Preis den Schein zu wahren und diese monetären Nöte und den diesbezüglichen Kampf niemanden merken zu lassen.
Die Geschichte der Familie, zurück bis zu den Großeltern, wird in Rückblenden erzählt, das Buch ist nicht allzu umfangreich, es liest sich leicht, flüssig und locker, nicht wirklich mit Tiefgang und ich war relativ bald einmal damit durch. Nebst dem soliden Plot hat mir gut gefallen, dass ich mich immer wieder ein wenig in Erinnerungen verloren habe, was es in 80ern (meinen Jugendjahren) so alles noch gab, ich allerdings schon vergessen hatte. Es lebe „Wickie, Slime & Paiper“.
Von mir eine Leseempfehlung, wenn man zwischendurch etwas nicht allzu Spannendes lesen möchte.

Bewertung vom 16.02.2025
Silent Haze / Dark Venice Bd.2
Wesseling, Antonia

Silent Haze / Dark Venice Bd.2


sehr gut

Zugegebenermaßen handelt es sich nicht um mein Lieblingsgenre, aber ich wollte gerne einmal etwas anderes für mich entdecken. Vermutlich lag es daran, dass ich Band 1 nicht gelesen habe und daher die Vorgeschichte nicht kenne, aber für mich war dieses Buch zwar sehr schön zu lesen, leicht und locker, aber auch nicht mehr. Der Schreibstil der Autorin Antonia Wesseling ist sehr gefällig, die Erzählweise angenehm. Ich hatte beim Lesen eine schöne Auszeit. Die Charaktere sind ansprechend ausgearbeitet, auch ohne Vorkenntnisse lernt man die Protagonisten gut kennen. Es gibt in diesem Plot einen super Mix aus Romance und Spannung, der Schauplatz Venedig ist gut gewählt, die Story ist abwechslungsreich und hält einige Überraschungen bereit.
Ich gebe daher eine klare Leseempfehlung ab, vor allem für Freunde dieses Genres.

Bewertung vom 11.02.2025
Überwintern. Wenn das Leben innehält
May, Katherine

Überwintern. Wenn das Leben innehält


ausgezeichnet

Ich finde diesen Vergleich der menschlichen „Jahreszeiten“ grundsätzlich und mit besonders dem Winter, einfach großartig. Wenn man sich in schwierigen Lebensphasen und Krisen befindet, hält man inne, ist bis erstarrt und friert – innen wie außen. Ich zumindest. Wer musste nicht schon solche Situationen aushalten. Großartig fand ich in diesem Buch, wie auch „harmlose“ Beispiele mit der Natur herangezogen werden, wenn Flora und Fauna in den „Winter-Schlaf“ gehen um innezuhalten, zu regenerieren und sodann neu durchzustarten. Wenn man auch nicht gerade vom Schicksal benachteiligt ist, finde ich, dass Körper, Geist und Seele in einen winterlichen Ruhemodus schalten und es sehr hilfreich, wie von der Autorin Katherine May beschrieben, wohltuende Tätigkeiten, zur stillen Jahreszeit passend, aufzunehmen um in sich selbst zur Ruhe zu kommen. Selbstfürsorge – ein ganz wichtiges Thema.
Ein sehr schönes Buch, ich habe es langsam und bewusst gelesen und gebe sehr gerne eine Empfehlung dafür ab.

Bewertung vom 06.02.2025
The Favourites
Fargo, Layne

The Favourites


ausgezeichnet

Da ich sehr gerne hinter die Fassaden blicke, hat mich der Klappentext stark angezogen. Abgesehen davon, dass mit „einem Geheimnis“ gelockt wurde, war ich darauf gespannt, Einblicke in die harte Welt des Profisports zu bekommen. Gepaart mit einer Liebesgeschichte versprach der Plot sehr stark und intensiv zu werden und das Buch hat auch alle meine Erwartungen erfüllt.
Die beiden Hauptprotagonisten Katharina Shaw und Heath Rocha sind sehr stark ausgeprägte Persönlichkeiten, geprägt von ihren Kindheiten, die sich einander hinsichtlich des verlustigen Elternhauses nicht unähnlich sind. Es verbindet sie als Heranwachsende die Liebe zueinander sowie zum Eiskunstlauf, wobei die Ausgangsmotivationen anfangs unterschiedliche sind. Gemeinsam treiben sich die beiden jedoch zu Höchstleistungen, bis an jede denkbare Grenze. Sie sind ein Team im Privatleben und im Beruf, durchlaufen gemeinsam sämtliche psychischen und physischen Höhen und Tiefen.
Besonders haben mir tatsächlich die Mischung aus der privaten Geschichte der Beiden sowie das Streben nach Perfektionismus in der harten und brutalen Welt des Spitzensports gefallen, großartig dargestellt die extrem Anforderungen an sich selbst sowie das Aushalten-müssen der Anfeindungen und Intrigen von außerhalb.
Der Schreibstil liest sich unglaublich gut, die Erzählform ist für mich sehr ansprechend und anschaulich gewesen; sehr gelungen die eingebauten kurzen Interviews und Statements von Konkurrenten; dies brachte medialen Charakter in die Erzählung; ich hatte keine Minute Leerlauf, auch an einer Prise Humor hier und da hat es nicht gefehlt.
Das lange Warten auf dieses Buch hat sich absolut ausgezahlt; perfekter Lesegenuss, eine Leseempfehlung und 5 Sterne von mir.

Bewertung vom 06.02.2025
Sing mir vom Tod
Pochoda, Ivy

Sing mir vom Tod


gut

Angezogen durch Cover, Klappentext und Leseprobe hatte ich bestimmte Vorstellungen von diesem Buch. Ich habe mich wirklich mühsam durch die erste Hälfte gequält und habe mich mehrfach selbst überredet, weiterzulesen. Ich konnte den vielen (Zeit-)Sprüngen oft gar nicht folgen, es war viel zu viel an sprunghaften und verwirrenden Handlungs- und Erzählsträngen, ich habe auch die mehrmalig eingeflochtenen Phrasen (in spanischer Sprache?) nicht verstanden und die Protagonisten anfangs durcheinander gebracht. Einige Male dachte ich, wie die Stimmen hörende KACE in dem Buch: sei still, sei bitte still.
Dabei fand ich die Schreib- und Ausdrucksweise, wenn es sich nicht gerade um brutale, gewalttätige Szenen oder ordinäre Sätze handelte, durchaus stark, anschaulich und absolut ansprechend. Das war mit ein Grund, dass ich dranblieb, denn es musste doch noch etwas kommen. Für mich wurde es dann doch noch spannend und lesenswert, als LOBOS mit ihrer Geschichte ins Spiel kam und die „Jagd“ auf die beiden Frauen DIOS und FLORIDA begann.
Trotzdem hat es mir nicht gereicht um zu sagen, dieses Buch hat mich angesprochen und ist für mich lesenswert gewesen. Leider nein; es war mir viel zu anstrengend und verwirrend.