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Benutzername: 
Didi
Wohnort: 
Mertesheim

Bewertungen

Insgesamt 113 Bewertungen
Bewertung vom 12.01.2024
Die Hexen von Cleftwater
Meyer, Margaret

Die Hexen von Cleftwater


gut

In dem kleinen Dorf Cleftwater lebt Martha, eine stumme Dienerin und Hebamme, die ihrer Arbeit in Ruhe nachgehen konnte. Bis eines Tages der zielstrebige und überzeugte Hexenjäger Silas Makepeace auftaucht und die Magd Prissy mit nimmt und der Hexerei beschuldigt. Sie sollte nicht die einzige Angeklagte bleiben und Martha soll helfen die Schuld der Frauen zu beweisen.

Ich habe schon viele Bücher dieses Genres gelesen. Diese Zeit fasziniert und schockiert mich immer wieder. Es wird deutlich wie unterdrückt die Frauen in dieser Zeit wurde und höllisch aufpassen musste um nicht aufzufallen.
Leider aber muss ich sagen das ich zu der Protagonistin so gar keine Emotionen aufbauen konnte. Es lag vielleicht auch daran das sie stumm ist und mir der Wortwechsel fehlte- Ich fand den Schreibstil dadurch etwas trocken. Wer allerdings noch nichts über diese Zeit gelesen hat, wird über die gnadenlosen Folterungen entsetzt sein.
Ich kann leider nur 3 Sterne vergeben da mich diese Geschichte nicht gepackt hat.

Bewertung vom 23.11.2023
Der sonderbare Fall der Rosi Brucker
Seel, Tina

Der sonderbare Fall der Rosi Brucker


ausgezeichnet

Der sonderbare Fall der Rosi Brucker ist der zweite Roman von Tina Seel, den ich gelesen habe und er hat mich wieder total begeistert.

Es geht wieder in die idyllische Südpfalz. In der kleinen Gemeinde wird die Tochter des Weinbauers Brucker ermordet aufgefunden. Rosi wird von Hasel, einem 15 jährigen Jungen gefunden. Hasel wird wegen seiner Hasenscharte und seinem Sprachfehler oft gehänselt, auch von seinem Bruder wird er immer wieder aufs derbste behandelt. Als er durch Zufall die tote Rosi findet beschließt er einen Erpresserbrief zu schreiben und alles kommt so langsam ins Rollen. Die Kommissare tappen im Dunkeln.

Die Autorin Tina Seel hat mich wieder voll in ihren Bann gezogen. Da ich selbst Pfälzerin bin und nicht weit weg vom abgeleiteten Ort Allweiler wohne, konnte ich mich total in die Geschichte einfinden. Mein Kopfkino arbeitete das ganze Buch hindurch. Die Protagonisten sind sehr glaubwürdig dargestellt, obwohl man im Hintergrund nicht glauben kann das in einem Dorf so viele "Bekloppte" wohnen. Aber das ist gerade das besondere an der Schreibweise der Autorin. Mit ihrem schwaren Humor und der oftmals derben Ausdrucksweise begeistert sie mich immer wieder. Längst vergessene Wortspiele kamen mir wieder in Erinnerung und ich musste so oft lachen, obwohl es sich hier um einen Krimi handelt. Dieser steht aber gar nicht im Mittelpunkt sondern das Dorfleben. Lange erahnt man nicht wer nun der Täter ist und wird am Ende sehr überrascht.

Eigentlich mag ich keine Krimikomödien, aber Tina Seel hat mich so begeistert, dass ich hoffe ihr nächster Band erscheint bald. Ich kann aus voller Überzeugung eine Leseempfehlung aussprechen, aber nur wer schwarzen Humor und derbe Schreibweise versteht.

Bewertung vom 19.10.2023
Das einzige Kind
Lind, Hera

Das einzige Kind


ausgezeichnet

Hier hat die bekannte Autorin Hera Lind mit "Das einzige Kind" wieder einen tiefgründigen, bewegenden Roman geschaffen.

Erzählt wird hier die Geschichte von Djoko, der bis zu seinem 5. Lebensjahr eine bescheidene, aber durchaus sorglose Kindheit erlebt hat. Bis der Krieg alles zerstörte und er zum Waisenkind wurde. Er kämpft sich unter härtesten Bedingungen durch die Kriegswirren. Zum Glück findet er immer wieder liebe Menschen die ihm zeitweise über diese schweren Jahre hinweg helfen.

Hera Lind versteht mit ihren Tatsachenromanen den Leser immer wieder in ihren Bann zu ziehen. Der Schreibstil ist fließend und bildhaft dargestellt. Sie fesselt einen an das Buch und man muss sich zwingen eine Pause einzulegen, auch deshalb weil man das Gelesene erst einmal verdauen muss. Es ist kaum nachvollziehbar was Djoko, der Hauptprotagonist, alles durchmachen musste um den Krieg zu überleben, ich finde dafür keine Worte.
Im Nachwort von Djoko, heute Franz Peters-Engl der den Menschen dankt die ihm geholfen haben, erlebt man das Ganze noch einmal. Auch das Nachwort von Hera Lind beschreibt die Begegnung mit Franz Peters-Engl sehr berührend.

Selten war ich von einem Buch so gefangen und bewegt wie mit diesem und würde wenn ich könnte noch viel mehr Sterne geben.

Bewertung vom 03.10.2023
Die Kinder des Don Arrigo
Sciapeconi, Ivan

Die Kinder des Don Arrigo


sehr gut

"Die Kinder des Don Arrigo" basiert auf eine wahre Begebenheit und schildert die Geschichte von Kindern die in Kriegsjahren von ihren Eltern verschickt wurden um zu überleben.
Erzählt wird von Natan, dem 11 jährigen Jungen. Sein Ziel sollte Palästina sein doch erst einmal findet er in Italien Schutz. Die Villa Emma bietet ihm und anderen jüdischen Kindern Schutz, Don Arrigo, der örtliche Pfarrer, hält seine schützende Hand über die Gemeinschaft.

Ein Buch das durch seinen leichten Schreibstil flüssig zu lesen ist. Es beschreibt das unglaubliche Leid der Kriegsjahre und wie wichtig es war das es noch Menschlichkeit gab. Man kann das Gelesene nur schwer verdauen und es beschäftigt noch eine Weile. Sehr besonders fand ich am Ende des Buches die Auflistung die Namen der Kinder und ihre Begleiter, sie sollten nie in Vergessenheit geraten.
Ein sehr bewegendes, nachdenkliches Buch.

Bewertung vom 18.08.2023
Terafik
Karkhiran Khozani, Nilufar

Terafik


sehr gut

Dies ist die Geschichte der Autorin Nilufar Karkhiran Khozani.

Nilufar lebt und arbeitet in Deutschland. Ihr Vater ist Iraner und verlässt die Familie. In Deutschland fühlt sie sich nicht zugehörig und den Iran kennt sie nur aus Kindheitstagen. Als ihr Vater sie einlädt ihn zu besuchen um seine Heimat besser kennen zu lernen, reist sie mit einem zweigeteilten Gefühl in den Iran.

Ein sehr bewegender und aufschlussreicher Roman über das Leben im Iran. Aber wir erfahren auch die Beweggründe warum der Vater Deutschland verlassen hat. Ich kann verstehen das man sich nach seinem Heimatland sehnt wenn man nicht richtig akzeptiert wird. Auch Nilufar hat es schwer sich hier durchzusetzen. Das gleiche gilt für sie im Iran, hier gelten andere Gesetze und sie muss lernen das man als Frau sehr eingeschränkt ist.

Die Geschichte hat mir gut gefallen. Die Einblicke in eine andere Kultur sind gut dargestellt. Allerdings gibt es viele Zeitsprünge die für mich das Buch etwas unruhig machen. Der Schreibstil ist fließend und bildlich dargestellt.
Ich kann den Roman durchaus weiter empfehlen.

Bewertung vom 09.04.2023
Nachtjagd
Fjell, Jan-Erik

Nachtjagd


gut

Nachtjagd von Jan-Erik Fjell ist mein erstes Buch von diesem Autor. Die Ankündigung hat mich neugierig gemacht, leider wurde ich aber enttäuscht.

Das Buch handelt von einem Serienmörder, der es auf junge Frauen abgesehen hat. Sie passen zu Stig Hellum der vor 2 Jahren aus dem Gefängnis ausgebrochen ist. Kommissar Anton Brekke und sein Kollege Magnus Torp leiten die Ermittlungen.

Am Anfang hatte ich große Schwierigkeiten mich in der Geschichte zurecht zu finden. Das lag an den 3 Handlungssträngen, die in verschiedenen Zeitzonen geschildert wurden. Erst nach der Hälfte des Buches habe ich mich etwas zurecht gefunden.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, fließend und leicht verständlich. Durch kurzen Kapitel kam man schnell voran, haben mich aber auch im Verständnis der Handlung gehindert. Die Protagonisten Anton und Magnus waren mir sympathisch und konnten mich durch ihre privaten Einblicke überzeugen. Der Spannungsbogen hielt sich für mich in Grenzen.

Gegen Ende des Buches ging mir aber alles etwas zu schnell. Leider hat mich das Buch nicht überzeugt und ich kann nur 3 Sterne vergeben.

Bewertung vom 01.04.2023
Meine Süperküche
Kaptan, Meltem

Meine Süperküche


ausgezeichnet

Man kennt die quirlige Autorin bereits aus dem Fernsehen und das sie ein türkisches Kochbuch verfasst hat, machte mich neugierig.
Das Cover sprach mich gleich an, farbenfroh und einladend. Schöne Illustrationen begleiten jedes Gerichte und verleiten zum ausprobieren.
Das Buch beginnt mit einem kurzen Vorwort.
Die Einteilung ist klassisch, mit Vorspeisen, Hauptgerichten und Nachtischen. Etwas enttäuscht hat mich allerdings das die Hauptspeisen einen kleinen Anteil haben und von der Anzahl der Nachtische überrannt wurden. Die Gerichte sind mit wenigen Zutaten ( die sich von der deutschen Küche kaum unterscheiden) schnell nachgekocht und leicht erklärt. Immer wieder findet man Tipps von Mama unter den Gerichten, bei denen man auch gleich erfährt wie sie auf türkisch heißen, das hat mir gut gefallen.
Eigentlich habe ich mir die türkische Küche komplizierter vorgestellt, dem ist nicht so und mir macht es Spaß einige Gerichte nachzukochen.
Meine Erwartungen waren allerdings etwas größer, was die Auswahl betrifft, ich vermisste die bekannten, traditionellen Gerichte. Die Rubrik mit den Desserts ist mir etwas zu langweilig und nicht abwechslungsreich genug, daher vergebe ich nur 4 Sterne.

Bewertung vom 12.03.2023
Das Gold der Küste
Voss, Isabel

Das Gold der Küste


ausgezeichnet

Als Fennas Vater stirbt übernimmt sie das Erbe des Redjeves von Rungholt. Schon bald trifft sie auf Gegenwehr. Als sie beschließt den Salzabbau einzustellen um die Deiche zu schützen, wird sie durch Intrigen abgewählt. Bis das Unglück naht.

Die Autorin Isabel Voss hat mit diesem Roman eine tolle Mischung aus Historischen Recherchen mit Fiktiver Unterhaltung geschaffen. Die Geschichte liest sich flüssig und ist in keinster Weise langweilig. Man kann sich gut in die Gemeinde Rungholt einfinden und ist mit den verschiedenen Charakteren im Einklang. Alles ist vorhanden, Liebe, Macht, Habgier, Bereitschaft auf Verzicht und Verantwortung. Auch vor Krieg und die darauf folgende Sturmflut, die tausenden Bürgern die Heimat nahm, macht die Autorin keinen Halt. Im Nachwort erfahren wir das durch die Katastrophe der Ort Husum entstanden ist.
Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und kann dieses Buch für Historische Freunde weiterempfehlen.

Bewertung vom 09.03.2023
Wolfskinder
Buck, Vera

Wolfskinder


ausgezeichnet

Die Autorin Vera Buck hat mit "Wolfskinder" einen Thriller erschaffen, der an Spannung überwiegt.

Jakobsleiter, ein kleines Dorf auf einem Berg der nur schwer zugänglich ist. Die Bewohner leben ohne jeglichen Luxus und vermitteln ihren Kindern das die untere Welt böse ist und man sich still verhalten soll. Bis die Volontärin Smilla, bei Recherchen über das Verschwinden ihrer Freundin Juli, auf die abgelegene Einöde aufmerksam wird.

Die Geschichte wird aus der jeweiligen Perspektive der Protagonisten erzählt. Am Anfang hatte ich etwas Mühe mit der Zuordnung. Dann hat mich die Geschichte aber in seinen Bann gezogen. Der Schreibstil ist modern und man kommt zügig voran, dank auch den kurzen Kapiteln gibt es kein umschweifendes Geplänkel um Nebensächlichkeiten. Die Story baut sich langsam auf, bis es in der Mitte zu einem Wendepunkt kommt, mit dem ich so nicht gerechnet hätte.Ich konnte nicht mehr aufhören zu lesen.
Das ganze Buch ist mit einem Spannungsbogen durchzogen und ich bin begeistert.
Von mir eine klare Leseempfehlung für Freunde der besonderen Spannung.

Bewertung vom 09.03.2023
Dalee
Gastmann, Dennis

Dalee


sehr gut

Schon nach dem gelungenem Cover kann man erahnen um was es in diesem Buch geht. Bellini reitet auf seinem geliebtem Dalee durchs Wasser. Dalee ist schon ein besonderer Elefant, denn wie man am Anfang lernt, mögen Elefanten kein tiefes Wasser. Auch sonst ist das Buch sehr lehrreich im Bezug auf die Elefantenwelt, Land und Leute.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Bellini erzählt. Er übersiedelt mit seiner Familie und dem Arbeitselefanten Dalee in die abgelegene Inselwelt der Adamanen. Dort soll er das Handwerks des Mahuts erlernen.
In diesem Buch erfahren wir viel Neues über indische Bräuche und die verehrten Götter.
Der Autor begeistert mit seinem poetischen Schreibstil, der an einen Märchen für Erwachsene erinnert. Viele Emotionen sind eingebaut die das Kopfkino einschalten.
Mir hat die Geschichte gut gefallen, ein Leseerlebnis der besonderen Art.