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Benutzername: 
Pummelfee
Wohnort: 
Nürnberg

Bewertungen

Insgesamt 17 Bewertungen
12
Bewertung vom 14.05.2024
A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1
Faizal, Hafsah

A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1


sehr gut

Das Cover hat mich schon bei der Vorankündigung des Verlags angesprungen. Es ist einfach wunderschön. Absolutes Goodie ist die Buchgestaltung, wenn man den Umschlag abmacht.

In der Story geht es um Arthie, ein Waisenkind, das vor einigen Jahren Jin das Leben gerettet hat. Gemeinsam bauen sie das Teehaus auf und betreiben es mit einer Crew ähnlich verlorener Kinder. Nachts wird das Teehaus zu einem Bluthaus, damit die in der Stadt lebenden Vampire gesittet ihren Durst stillen können. Doch dann kommt es zu einer ungewöhnlichen Mission und Vampire verschwinden.

Während alle anderen Figuren ziemlich schnell Tiefe bekommen haben, fehlt diese bei der Protagonistin sehr lange. Die Story hat Längen, aber ist insgesamt gut zu lesen. Zum Ende kommen einige unerwartete Wendungen und Geheimnisse ans Licht, doch bleiben noch genug Fragezeichen, um den zweiten Band lesen zu wollen.

Auch wenn ich wesentlich mehr erwartet habe, habe ich die Story um Arthie und Jin gerne gelesen. Für mich ist dies aber eindeutig ein Jugendbuch.

Bewertung vom 14.05.2024
Droners Bd.1
Dos Santos, Sylvain;David, Nicolas

Droners Bd.1


sehr gut

Das Cover hat mir sofort gefallen und einige Assoziationen zu bekannten Mangas hergestellt. Ganz witzig finde ich die Idee, den Kindern durch eine lustige Figur in der Ecke zu erklären, dass das Buch andersherum gelesen wird.

In der Geschichte geht es um Mut, Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Zusammenhalt. Den angekündigten Umweltaspekt erfüllen hier die vermeintlich Bösen, indem sie Recycling betreiben. Corto möchte Drohnenpilotin werden und zwar eine erfolgreiche. Jedoch steht ihr nur die Lieferdrohne ihres Vaters zur Verfügung, die gelinde gesagt ihre besten Zeiten hinter sich hat. Doch Corto erhält aus unerwarteter Richtung Hilfe und schafft dann natürlich alles.

Grundsätzlich ist es mir sehr schwer gefallen, die Charaktere auseinanderzuhalten – irgendwie sehen sie alle gleich aus und/oder haben zu wenig einzigartige Merkmale. Auch finde ich die Darstellung zu klein – teilweise auch in der Schrift. Mein größter Kritikpunkt ist jedoch die Altersangabe. Für Sechsjährige und damit Leseanfänger ist die Art des Lesens nicht geeignet und meines Erachtens sogar kontraproduktiv im Lernprozess.

Die Geschichte hat mir gut gefallen und der Stil prinzipiell auch – wie gesagt: alles nur zu klein.

Bewertung vom 06.03.2024
Mein Name ist Lilith
Marmery, Nikki

Mein Name ist Lilith


schlecht

Keine starke Frau, leider nur eine blasphemische Hure

Cover gefällt mir total gut und wenn man in den Schreibstil gefunden hat, was relativ schnell geht, dann kann man flüssig lesen und in die Geschichte eintauchen.

Erwartet habe ich die Geschichte der Lilith im Rahmen der überlieferten Fakten im Kontext zur bekannten Bibelgeschichte unter Herausarbeitung ihrer Stärken bezogen auf den heutigen Feminismus. Bekommen habe ich die blasphemische Geschichte einer Hure. Wenn auch die Akte nicht en Detail beschrieben wurden, habe ich mich sehr geekelt und bin dazu übergegangen diese Stellen eher überfliegend zu lesen, was ja nicht lesen vorkam. Ich hatte tatsächlich gehofft, dass die Autorin es schafft dem Image der Lilith zu helfen, gilt sie doch als Dämon die sich jedem hingibt. Und das ist sie in diesem Buch leider auch geblieben. Auch wenn ich nicht tief in der Thematik drin bin, habe ich im Hinterkopf, dass es neben all diesen Hetzen auch wissenschaftlich-theologische Aspekte gibt, die Lilith als nicht bösartig oder gar dämonisch klassifizieren. Genau diese Art der Darstellung hatte ich mir gewünscht.

Ich werde dieses Buch niemandem empfehlen, nicht mal Menschen, denen Religion nichts bedeutet, denn im Kern war die Geschichte, um eine unterhaltende Geschichte zu sein, sprachlich viel zu umständlich dargestellt.

Bewertung vom 26.02.2024
Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5
Benedict, Marie

Das verborgene Genie / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.5


sehr gut

Großartige Hommage an eine beeindruckende Frau

Ich habe Rosalind Franklin sofort in mein Herz geschlossen, hatte das Gefühl, sie sei meine Freundin. Und als Freundin habe ich sie begleitet – mich mit ihr gefreut und mit ihr gelitten. Die Autorin hat einen sehr einfühlsamen Stil ohne den hier so wichtigen wissenschaftlichen Aspekt zu vernachlässigen. Einzig die großen Zeitlücken haben mit etwas zu schaffen gemacht. Insbesondere der Wechsel von Paris nach London. Ich habe hier nochmal vor Augen geführt bekommen, welch Privileg es heute darstellt, dass Frauen und deren Wirken so viel mehr wertgeschätzt werden. Ich habe sehr darunter gelitten, dass Rosalind aller Dank und Ehren vorenthalten wurden.

Diese Hommage hat mir so gut gefallen, dass ich die anderen der Autorin unbedingt auch lesen werde. Sie hat eine ganz eigene Sicht auf Rosalind Franklin und ich habe die Lektüre sehr genossen.

Bewertung vom 13.02.2024
Die Mönchin
Orontes, Peter

Die Mönchin


gut

Theologische Grundsatzfrage und der Fanatismus

Das Hauptthema in diesem Roman ist die Grundsatzfrage, die Theologen weltweit seit Jahrhunderten beschäftigt: wesensgleich oder wesensähnlich. Wie auch in der gesamten Historie geht diese Frage und die Suche nach der Antwort auf diese Frage über Leichen.

Adriana von Bronnen geht als Mönch verkleidet in ein Kloster an der Enns, in deren Bibliothek eine Schrift liegen soll, die den Beweis führt, der die Kirche in den Abgrund stürzen kann. Natürlich ist dieser Beweis kein Geheimnis und wird auf die eine oder andere Art beschützt und verteidigt.

Die Frage an sich ist sehr spannend, die Geschichte in diesem Buch eher mäßig. Der Protagonistin fehlt es an Tiefe, ich habe mich ihr zu keinem Zeitpunkt nahe gefühlt oder auch nur mitgefühlt. Ehrlich gesagt, war mir ihr Schicksal ziemlich egal. Dann so viele Klischees, die nicht neu bedient wurden. Der fanatische Verteidiger des Glaubens, eine Frau, die sich als Mann ausgibt, lüsterne Mönche und der Sittenverfall. Zudem war die Sprachführung nicht unterstützend eigentlich spannende, dramatische oder bedrohliche Situationen auch so fühlen zu lassen. Dem Autor ist es aber gut gelungen das Klosterleben und die Klosteranlage bildlich darzustellen – doch eine Dokumentation wollte ich eigentlich nicht lesen.

Bewertung vom 13.02.2024
Das Lächeln der Königin
Gerhold, Stefanie

Das Lächeln der Königin


weniger gut

Enttäuschend farblos

Nofretete war der Beginn meiner Obsession mit dem alten Ägypten. Da war ich ungefähr 9 Jahre alt. In den vergangenen Jahrzehnten habe ich mich viel mit dem Thema beschäftigt. Doch mehr mit den Archäologen und Ägyptologen statt mit den Mäzen. Die Sicht von James Simon wirft da noch mal ein anderes Licht auf die Ausgrabungen.

Leider fand ich die Erzählung sehr unemotional ohne Sachbuch zu sein und sehr wenig atmosphärisch. Mir hat die Begeisterung gefehlt, die Freude über einen so großartigen Fund. Zudem fiel mir die Einteilung der zeitlichen Abläufe total schwer. Eine der wenigen Tatsachen, die ich wirklich verstanden habe, nachvollziehen konnte und authentisch empfand war die Beziehung der Eheleute Simon. Zudem ist es der Autorin gut gelungen die Situation und auch das Selbstverständnis der Juden um die Jahrhundertwende herauszuarbeiten.

Insgesamt war die Lektüre sehr enttäuschend und langweilig- wie auch das Cover. Die fehlende Darstellung der Begeisterung der Handelnden wird dieser großartigen Darstellung der Nofretete nicht gerecht.

Bewertung vom 13.02.2024
Die Spiele
Schmidt, Stephan

Die Spiele


ausgezeichnet

Intelligente Geschichte um mehr als einen Mord

Das Buch hatte mich vom ersten Kapitel an. Ich hatte noch nie etwas von den Madgermanes gehört und wollte mehr darüber erfahren. Das tut man im weiteren Verlauf zwar nicht, denn im ersten Kapitel war alles darüber gesagt, aber dennoch hat mir die Lektüre gut gefallen. Es gab keine Gänsehaut, keine atemlosen Momente, dennoch habe ich diese latente Spannung sehr genossen. Oft habe ich einiges vorher vermutet und die Bestätigung war sehr befriedigend. Und obwohl ich einige Dinge vorher wusste, war es nicht langweilig. Zu Beginn des letzten Drittels war das Mosaik der Geschichte in meinem Kopf fast vollständig und ich konnte kaum erwarten, meine Bestätigung zu erhalten. Ich muss das Buch zeitnah unbedingt nochmal lesen mit dem Wissen, um all die Verstrickungen, um all die feinen Nuancen, jede kleine Facette zu erspüren. Zudem überzeugt die Kenntnis von Mosambik und China - deren Politik und Kultur.

Bewertung vom 13.02.2024
Cosima und der Diamantenraub / Cosima Unfortunate Bd.1
Noakes, Laura

Cosima und der Diamantenraub / Cosima Unfortunate Bd.1


ausgezeichnet

Die Idee über Kinder mit Handicap zu schreiben hat mich total begeistert. Laura Noakes hat den Spagat geschafft diesen Kindern eine Stimme zu geben ohne sie schwach da stehen zu lassen. Ich hatte nie Mitleid mit meinen vier Mädchen sondern immer nur Bewunderung. Es sind tolle vier Mädchen – Cosima, Diya, Pearl und Mary. Ich habe sie so lieb gewonnen. Ihr Einfallsreichtum rettet sie durch den tristen und brutalen Alltag und am Ende auch davor. Mit der Figur des Miles hat die Autorin eine Hilfe geschaffen, die nicht aufdringlich wirkt, die nicht den Fokus auf die Handicaps lenkt, sondern einfach unterstützend und ergänzend zur Hand geht.

Diese Geschichte zeigt, dass man alles schaffen kann, egal welches Handicap einen plagt und auch egal wie alt man ist. Doch ist es menschlich, dass niemand alles alleine schaffen kann und man oft Unterstützung, Rat und Hilfe braucht. Das wird hier sehr einfühlsam dargestellt ohne die Mitleidsschiene zu fahren. Dieses Buch sollte tatsächlich in Auszügen in Schulen gelesen werden, um Kindern Mut, Selbstvertrauen und Motivation zu lehren, aber auch Courage und Toleranz.

Großartiges Buch. Danke an die Autorin und an den Verlag, dass dieses wichtige Thema kindgerecht verfügbar ist.

Bewertung vom 13.02.2024
Das Mörderarchiv Bd.1
Perrin, Kristen

Das Mörderarchiv Bd.1


gut

Die Idee und das Potential in dem Buch sind großartig. Doch leider wurde das Potential nicht genutzt. Annie die Hauptfigur bleibt sehr farblos, hat keine Tiefe , ich habe immer wieder vergessen, wie sie aussieht und ich habe keine Beziehung zu ihr. Deswegen hat mich der Showdown gar nicht berührt. Der Antagonist Saxon jedoch ist gut entwickelt, aber auch nicht bis in die letzte Konsequenz. Alle anderen Handelnden sind halt notwendig, denn sonst gäbe es keine Geschichte.

Die Kulisse ist wunderschön, aber es sind viel zu wenige eingängige Beschreibungen der Örtlichkeiten vorhanden. Ich habe es leider nie geschafft, wirklich dort zu sein. Das Mörderarchiv, welches sogar im Titel erwähnt wird, hatte kaum Bedeutung. Darauf hatte ich mich wirklich gefreut.

Der Fall bzw. die Fälle und die Lösungen sind genial. Die Wechsel zwischen heute und damals sind gut, wobei mich das Tagebuch wesentlich mehr fasziniert hat. Aber auch hier bleibt Ford zum Beispiel absolut oberflächlich, obwohl das so viel mehr drin gewesen wäre.

Leider bin ich sehr enttäuscht von dem Buch, da ich hohe Erwartungen hatte. Derlei gibt es aktuell einige am Markt und im Vergleich kann das Mörderarchiv nicht bestehen.

Bewertung vom 13.02.2024
Socrato - The Hero's Journey
Schache, Ruediger

Socrato - The Hero's Journey


weniger gut

Das Buch ist wunderschön. Die gewählten Schriftarten, die unglaublich faszinierenden Illustrationen –man kommt sich vor wie in einer Fantasywelt. Die Sprache ist einfach und leicht verständlich. Ich könnte ewig darin blättern. All das regt meine Fantasie und Kreativität auf vielen verschiedenen Ebenen und Facetten an. Doch glaube ich, bin mir aber nicht sicher, dass dies irgendwie ein Selbsthilfebuch sein soll. Wenn das so ist, dann habe ich das nicht verstanden. Dafür ist mir die Aufmachung viel zu unseriös und viel zu wenig linear und strukturiert.

Für mich als Pen and Paper-Spieler ist dieses Buch ein Quell der Inspiration für so viele Ideen im Welten- und Charakterbau, dass ich das mit anderen teilen muss. Auch die Illustrationen bergen so viele neue Beschreibungen von Handelnden in Geschichten. Und das ist auch das, was ich als Heldenreise kenne: die Entwicklung einer Figur in einem Buch bzw. in einer Geschichte.

Die Bewertung fällt mir daher echt nicht leicht, da ich mir nicht sicher bin, was es ist. Zum ersten Mal habe ich tatsächlich via Google herauszufinden versucht, mit welchem Genre ich es hier zu tun habe.

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