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Benutzername: 
naje
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Bayern

Bewertungen

Insgesamt 22 Bewertungen
Bewertung vom 14.10.2024
Alles, was ich geben kann - The Last Letter
Yarros, Rebecca

Alles, was ich geben kann - The Last Letter


sehr gut

„Alles was ich geben kann“ von Rebecca Yarros ist ein ebenso herzzerreißender wie herzerwärmender Liebesroman.

Im englischen Original heißt das Buch „The last letter“ und der Titel bezieht sich auf den letzten Brief, den ein Soldat hinterlegen kann und der im Falle seines Todes verschickt wird.

So erhält Beckett von Ryan - seinem Kameraden aus der Spezialeinheit, der zugleich sein bester Freund ist - nach dessen Tod einen Brief. In diesem bittet Ryan, dass sich Beckett um seine Schwester Ella und deren Zwillinge kümmern soll. In weiser Voraussicht hat Ryan die beiden vor seinem Tod zu einer Brieffreundschaft überredet.

Ella ist eine alleinerziehende Mutter von Zwillingen, für die sie alles tun würde, um sie zu beschützen. Nachdem ihr Ex-Mann sie aufgrund ihrer Schwangerschaft verlassen hatte, musste Ella kämpfen, um im Leben dorthin zu gelangen, wo sie jetzt ist. Nachdem sie bereits einige Schicksalsschläge hinter sich hatte, wartet der nächste bereits zu Beginn des Buches auf sie, denn bei ihrer Tochter wird Krebs diagnostiziert wird.

Beckett folgt dem Wunsch seines Freundes und mietet in dem Ressort, das Ella leitet, eine Blockhütte. Er ist bereit Ella alles zu geben, was er kann - aber dabei ist er nicht 100% aufrichtig und Ella hasst nichts mehr als Lügen!

Die Liebesgeschichte geht ans Herz. Die Stimmung in Telluride ist sehr idyllisch - wie in einem Bilderbuch. Dennoch liest man das Buch mit einem unheilvollen Gefühl, dass etwas passieren könnte (Wie verläuft die Krebstherapie? Wird Beckett wieder zu einem Einsatz gerufen? Wie reagiert Ella auf die große Lüge?…) Und obwohl ich mich beim Lesen mental auf das Schlimmste vorbereitet habe, hat mich das Ende sehr emotional mitgenommen.

Mein persönliches Highlight war der Schreibstil der Autorin. Sie hat so tolle Charaktere geschaffen. Ella ist so eine starke Frau. Beckett ist immer und jederzeit zur Stelle. Vom Militärhund Havoc zu der Ärztin Dr. Hughes oder der Freundin Haily an der Rezeption - oft nur Auftritte in Nebenrollen, aber man hat ein sehr genaues Bild von ihnen. Die beiden Zwillinge Maisie und Colt sind zuckersüß und sind mir schnell ans Herz gewachsen.

Einen Stern Abzug gibt es bei mir, weil ich das Buch wahrscheinlich nicht ein zweites Mal lesen würde. Dazu war das Ende ein Schicksalsschlag zu viel für die starke Ella. Und volle fünf Sterne hat ein Buch meiner Meinung nach nur verdient, wenn es nach einiger Zeit wieder in die Hand genommen wird.

Aber es ist definitiv eine Empfehlung für alle die etwas Tragik im Handlungsstrang ertragen können!

Bewertung vom 27.03.2022
Tell
Schmidt, Joachim B.

Tell


ausgezeichnet

Es gehört ein bisschen Mut dazu einen bekannten Klassiker neu zu erzählen und sich an ein Schiller Werk heranzutrauen. Joachim B. Schmidt ist das wirklich unfassbar gut gelungen.

Die Kapitel sind kurz und knackig, es gibt viele Perspektivenwechsel und dennoch zieht sich ein roter Faden durch die Geschichte und sie nimmt den bekannten Lauf. Der Fokus wurde jedoch mehr auf Tell als Person gesetzt und weniger auf die Revolution.

Mir hat der Stil wirklich sehr gut gefallen, insbesondere weil wenig Zeitsprünge zwischen den Wechseln vorhanden sind. So wechselt sich die Perspektive von Willhelms Sohn Walter, zu dem Dorfpfarrer, zu Gessler, zu Hedwig, zur Oma, zurück zu Walter, zu einem Soldaten, … (die aufgezeigte Reihenfolge ist jetzt exemplarisch zu sehen und nicht 1:1 im Buch). Und durch diese vielseitigen Einblicke wird es wirklich nie langweilig. Ganz im Gegenteil, der Roman ist so kurzweilig, dass er schwer aus der Hand zu legen ist! Ich hätte ihn vielleicht sogar in einem Rutsch durchgelesen. Aufgrund privater Termine wurden es dann doch 2-3 Tage bei mir.

Komik und Tragik liegen in Schmidts Interpretation nah bei einander. So schaffte der Autor, dass ich über die kreativen Flüche der Dorfbewohner und das ein oder andere tierische Event schmunzeln musste. Ein paar Seiten weiter, war ich dann geschockt von Harras Brutalität oder der Ausnutzung diverser Machtunterschiede.

Ich hatte sehr hohe Erwartungen an das Buch, weil ich auch Kalmann von Joachim B. Schmidt sehr mochte. Ich wurde nicht enttäuscht, bis jetzt mein Lesehighlight des Jahres 2022!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.11.2021
Layla
Hoover, Colleen

Layla


weniger gut

Layla ist das erste Buch, das ich von Colleen Hoover gelesen habe. Ihr Ruf ist ihr vorausgeeilt und weil ich viele gute Rezensionen über sie gelesen habe, war ich sehr freudig gespannt sie kennen zu lernen. Vllt war ihr erster Versuch an einer Schauer-Romanze nicht die beste Wahl dazu.

Drei-Viertel des Buchs hat sich sehr gezogen. Ich bin nicht wirklich mit der Hauptfigur Leeds warmgeworden. Der Bassist einer Hochzeitsband verliebt sich Hals über Kopf in die schlechteste Tänzerin auf dem Parkett, die dem Buchtitel ihren Namen leiht. Mir persönlich ging das Kennenlernen der beiden zu schnell. Leeds wurde mir zunehmend unsympathischer, weil er wenig Emotionen zulässt und auch in den Befragungs-Abschnitten nicht den tollsten Charakter an den Tag legt.

Nachdem die eifersüchtige Ex-Freundin Layla anschießt, kehrt Leeds mit ihr zurück an den Ort, an den sie sich kennen gelernt hatten und muss feststellen, dass das Haus nur von außen betrachtet leer steht. Es spukt, allerdings ist der Funke bei mir hier nicht übergesprungen.. auf die Gänsehautmomente musste ich eher verzichten. Zwischendurch habe ich sogar überlegt das Buch abzubrechen, weil nicht viel passiert ist *Spoiler Alert, bitte beim nächsten Abschnitt weiterlesen, wenn keine Spoiler gewünscht sind* außer, dass der Geist Layla als Medium nutzt, um zu Essen und Filme zu schauen. *Spoiler Ende*

Zwei Sterne gibt es von mir trotzdem, da das Ende mich positiv überrascht hat. Außerdem hat die Spannungskurve gegen Schluss etwas zugenommen, nachdem der Befragungs-Mann weg gefahren ist. Das Buch werde ich dennoch kein zweites Mal lesen, vllt war meine Erwartungshaltung an Colleen Hoover einfach zu hoch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.08.2021
Ein erhabenes Königreich
Gyasi, Yaa

Ein erhabenes Königreich


sehr gut

Der Roman von Yaa Gyasi gibt Einblicke in das Leben von Gifty - einer Amerikanerin, deren Eltern zuvor aus Ghana immigriert sind. Sie hat mehrere Schicksalsschläge zu ertragen u. a. Drogensucht und Depressionen im Familienkreis, aber auch Alltags-Rassismus, der nicht nur das Eheleben der Eltern tief beeinflusst.

Neben der Vielzahl an Themen liegt meiner Meinung nach der Hauptfokus des Romans auf dem Spannungsfeld zwischen Religion und Wissenschaft. Gifty wurde von ihrer Mutter streng religiös erzogen. Ihre Stärke liegt jedoch in der neurowissenschaftlichen Grundlagenforschung, sodass sie sich oftmals mit unterschiedlichen Glaubenssätzen / Weltbildern konfrontiert sieht. „Die Tatsache, dass ich den Teil des Gehirns lokalisieren kann, in dem Erinnerungen gespeichert werden, beantwortet nur die Fragen wo und vielleicht sogar wie. Sie hilft nicht bei der Frage nach dem Warum. Ich war, bin immer verunsichert.“ (S. 221 f.)

Der Sprachstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen, komplett vom Hocker gerissen hat er mich jedoch nicht. Das lag ggf. daran, dass ich mit einer sehr hohen Erwartungshaltung an das Buch herangetreten bin, da viele Rezessionen des ersten Romans der Autorin (den ich noch nicht gelesen habe) von ihrem Sprachstil schwärmen.

Einen Punkt Abzug gibt es für die Handlung. Das Springen zwischen Vergangenheit/ Familiengeschichte und Gegenwart ist gut gelungen. Jedoch hat mir ein bisschen das Ziel im Gegenwarts-Strang gefehlt und auch das Ende empfand ich als plötzlich und etwas überraschend. Überraschend im Sinne von: Wurden da nicht ein zwei Schritte übersprungen, um zu diesem Ergebnis zu kommen? Ggf. wurden auch zu viele schwierige Themen im Buch behandelt, sodass am Ende das (sinnvolle) Zusammenführen etwas schwer viel?

Trotz allem, ein Roman der zum Nachdenken anregt. Durch die kurzen Kapitel und die schöne Sprache auch leicht zu lesen - obwohl die behandelnden Themen alles andere als leicht sind - und hat in meinen Augen definitiv 4 Sterne verdient.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.06.2021
Das Wasserhaus
Schultze, Reinhard

Das Wasserhaus


sehr gut

Müsste ich die Storyline in einem Wort beschreiben, würde meine Wahl auf „durchdacht“ fallen. Durch das Familienleben der Holzrichters lässt Reinhard Schultze gekonnt die unterschiedlichsten Thematiken rund um das Thema Wasser einfließen. Sei es die Jeansproduktion in Asien über die Flocke (die jüngste Tochter) recherchiert hat, das Marketing-Greenwashing einiger Großkonzerne auf einer Messe, die Senta (die älteste Tochter) besucht oder negativen Auswirkungen brachliegender Bergbaustollen, die ein ideales Projekt für Ma (die Mutter) darstellen. Durch die Mikroebene (aka die Familie Holzrichter) werden die Probleme der Makroebene (aka unserer Erde) verdeutlicht. Zeitgleich gibt es neben dem Wasser auch noch familiäre Konflikte zu lösen, so wird die Ehe zwischen Ma und Forscher durch eine Fernbeziehung auf die Probe gestellt und zwischen den Brüdern Jeffrey und Mies gibt es dank der neuen Freundin Jeffreys beziehungstechnischen Klärungsbedarf. Besonders gut hat mir das Ende des Romans gefallen, da alle losen Fäden aufgenommen wurden und das große Ganze zusammengeführt wurde (eben sehr durchdacht). Der Leser erhält sogar die Antwort auf die Frage: Wem gehört das Wasser?

Der Schreibstil des Autors empfand ich zu Beginn des Romans etwas gewöhnungsbedürftig. Zum einen, weil die wörtliche Rede nicht durch Anführungszeichen gekennzeichnet wird und zum anderen, wird direkt mit einer ausufernden Familiengeschichte begonnen, die zurück zu Zeiten Napoleons verfolgt werden kann. Nach ca. 40 Seiten habe ich mich dann deutlich besser im Geschehen zurechtgefunden! Der Autor hat viel Recherchearbeit in den Roman gesteckt. Nicht nur in Bezug auf die Wasserthematik. Ich fand auch die unterschiedlichen Berufsgruppen (Anwalt, Geschäftsfrau, Umweltaktivistin, Marketingmanager, Physiker und Architekturjournalistin) und persönlichen Eigenheiten der Charaktere gut herausgearbeitet. Obwohl Reinhard Schultze sehr präzise formuliert, verwendet er auch eine bildhafte Sprache mit tollen Vergleichen, die im Gedächtnis bleiben.

Hier eine meiner Lieblingsstellen, um selbst einen Eindruck zu bekommen: „Die Zulieferindustrie organisiert immer größere Bagger. Alles wird gulliverhaft, auch die Lkws für den Abtransport. Bergbau, als wäre er für Riesen erdacht. Die drohenden Langzeitauswirkungen des exzessiven Grabens hat sich die Spezies Mensch nie richtig vor Augen geführt. Der Mensch ist zwar klug, nutzt Klugheit seit jeher eher partiell, nämlich so, wie es ihm gerade in den Kram passt.“ (S. 257).

Alles in allem wurde ich von dem Buch nicht enttäuscht! Durch die Thematik hat es zum Nachdenken angeregt und ich muss gestehen, dass ich dadurch öfter eine Pause vom Lesen gebraucht habe bis ich mich wieder in der richtigen Stimmung für die Wasseraufbereitung in Südafrika war. Einen Stern Abzug, weil es mich nicht so gepackt hat, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Die anderen vier Sterne kommen von Herzen, denn es ist wahrlich kein einfaches (aber wirklich wichtiges!) Thema das hier behandelt wurde und meinen Wasser-Horizont erweitert hat.

Bewertung vom 23.05.2021
Weingartengrab / Elwenfels Bd.4
Habekost, Britta;Habekost, Christian

Weingartengrab / Elwenfels Bd.4


ausgezeichnet

Die Archäologen und Schatzjäger kommen nach Elwenfels! Band 4 der Reihe hat mir genauso gut gefallen wie die Vorgänger. Eins muss man Britta und Christian Habekost wirklich lassen: Ihre Geschichten werden nie langweilig und sie bringen immer wieder neue Ideen und tolle Charaktere mit genialem pfälzischem Dialekt zusammen. In Elwenfels gibt es auch immer etwas Neues zu entdecken, sodass ich dort zu gerne mal einen Besuch abstatten würde: Mein persönliches Highlight in diesem Band war die Schatzkammer im Rathaus. Sie enthält allerlei Kuriositäten und der Raum wurde so anschaulich beschrieben, dass ich ihn mir nur zu gut vor dem inneren Auge vorstellen konnte.

Die Story wird dieses Mal vor allem Fans von Indiana Jones und Vermächtnis der Tempelritter ansprechen, denn im Elwenfelser Untergrund verbirgt sich ein Schatz. Ob es wirklich DER Nibelungenschatz ist oder nicht, versucht Carlos anhand eines alten Tagebuchs herauszufinden. Otto, Willy, Cordula, Anthony und die restlichen Elwenfelser Originale sind natürlich ebenfalls mit von der Partie und helfen in gewohnter unterhaltsamen Art und Weise Licht ins Dunkle zu bringen. Ob sie es schaffen, oder ob sie dazu Hilfe in flüssiger Form oder gar aus dem Jenseits benötigen, müsst ihr schon selbst lesen!

Ich für meinen Teil, warte gespannt auf den nächsten Teil der Reihe, um mit einer Dubbeglaskarambolage (für Nicht-Pälzer sind solche Ausdrücke übrigens im Glossar übersetzt) darauf anzustoßen! Denn die Begeisterung für das Weingartengrab war genauso groß wie für die Vorgänger... ich liebe Buchreihen, die auch nach einigen Bänden ihr Level halten können.. zum Glück gehört Elwenfels hier dazu. Wie ein guter Wein, wird’s hier immer besser mit der Zeit!

Bewertung vom 16.05.2021
Verwegen / Die Rebellinnen von Oxford Bd.1
Dunmore, Evie

Verwegen / Die Rebellinnen von Oxford Bd.1


sehr gut

Als ich in der Leseprobe dieses Romans gestöbert habe war mir klar: Dieses Buch muss ich lesen! Ich bin nämlich nicht nur Jane Austen-Liebhaberin, sondern brenne auch für female empowerment und genau diese Schnittmenge scheint Annabelle Archer, eine der ersten Studentinnen Oxfords zu vereinen. Voller Vorfreude begann ich also mit Lesen.

Der Anfang hat auch noch meine Erwartungen gut erfüllt. Die schlaue Annabelle überlistet ihren Cousin und darf in Oxford studieren. Sie macht vor keinen Hierarchien halt, als sie auf dem Parliament Square in London Flugblätter verteilt. Diese durchweg rebellische Studentin, die jegliche gesellschaftliche Normen sprengt, hätte ich mir auch im weiteren Verlauf mehr gewünscht. Doch bald tritt dieser Fokus etwas in den Hintergrund, denn Annabelle ist im Verlauf der ersten 100 Seiten bereits auf dem Anwesen Claremont des Herzogs. Nun kommt der Jane Austen Plott ins Rollen: Vorurteile führen dazu, dass ein länger Fußmarsch auf sich genommen wird, eine Krankheit verlängert den Aufenthalt, sodass die obligatorische Ball-Einladung folgt. Das war mir zum einen etwas zu vorhersehbar und zum anderen schade, denn ich hätte mir gerne mehr Einblicke in das Studentinnen-Leben von Annabelle gewünscht. Oxford selbst steht nicht so sehr im Vordergrund wie es der Titel vermuten lässt. Persönlich halte ich den Original-Titel „Bringing Down the Duke“ für passender als die deutsche Übersetzung.

Die Punkte, die mir nicht so am Buch gefallen haben, wurden wieder gut gemacht durch den Schreibstil Evie Dunmores. Sie formuliert wundervoll, hat in der Storyline ein gewisses Tempo (es dauert nie lange bis etwas Neues passiert) und ich wurde von ihr einfach in einen Bann gezogen. Das Buch aus der Hand zu legen fällt schwer und es verführt bis tief in die Nacht zu Lesen!

Weil viele meiner Kritikpunkte auch an meiner Erwartungshaltung an das Buch lagen, bin ich bei einer Gesamtbewertung von 4 Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.04.2021
Rieslingmord / Elwenfels Bd.3
Habekost, Britta;Habekost, Christian

Rieslingmord / Elwenfels Bd.3


ausgezeichnet

Esoterische Weisheit trifft pfälzische Weinstubenphilosophie! Ok ok, diese Kurzzusammenfassung ist geklaut aus Kapitel 9, aber das beschreibt den Kern des Buches so gut!

Im dritten Band meiner liebsten Pfälzer-Krimireihe verschlägt es Privatermittler Carlos Herb aus der Not heraus (die Mafia ist hinter ihm her!) wieder einmal in die schöne Vorderpfalz. Denn wo versteckt es sich besser als im heimeligen Elwenfels, wo sich (Anna’s) Fuchs (Barbarossa) und Hase gute Nacht sagen?

Was soll ich sagen: Bereits seit dem ersten Band war ich absoluter Fan der Elwenfelser Dorfbewohner und bin es nach wie vor! In diesem Band lag der Fokus auf Willi, aber natürlich kamen auch Otto der Automechaniker, Dorfarzt Michael, Dessousladenbesitzerin Cordula, Pfarrer Karl, Dorfgeist Erwin und die restliche Schar nicht zu kurz. Neu dabei war eine kleine Besuchergruppe, die zunächst in Indien und nun in Elwenfels nach der Erleuchtung sucht. Einer der Yogis stürzt beim Meditieren von einer Felsklippe: Unfall oder Riesling-Mord, das ist hier die Frage?

Meine persönlichen Highlights waren die Szene, in der Carlos wegschauen wollte, aber hingucken musste, das Date nach dem Gottesdienst und der Aufenthalt in einer ludwigshafener Nasszelle. Apropos Ludwigshafen Nadja Sprengel ist auch wieder mit von der Partie. Carlos hat also sowohl Charlotte als auch Nadja in seiner näheren Umgebung und in diesem Band gibt es endlich eine Entwicklung in seinem Liebesleben!

In Summe finde ich es großartig wie das Autoren-Duo die Pfälzer Mentalität auf den Punkt bringen: Die ureigenen Traditionen (z. B. Schoppegewitter beim Anstoßen) und das teilweise Hinterwäldler-Dasein (z. B. ein sich nicht rechnendes Sägewerk), kombiniert mit der Offenheit (z. B. Bereitschaft Yoga auszuprobieren) und topmodernen Gedanken (z. B. Cordulas Recherchen bzgl. Nachhaltigkeit ihrer Produkte). Weil so ist die Pfalz einfach wirklich, irgendwie in Balance. Rund wird das Bild durch die vielen lustigen Stellen im Buch und eine ordentliche Portion an Dialekt, die mich immer wieder zum Lachen brachte.

Das Ende ist dieses Mal ein Cliffhanger, wer allerdings die ersten drei Bände gelesen hat, wird ohnehin alle Bände lesen, die noch folgen. Und ich kann nur hoffen, dass noch viele Bände folgen! Elwenfels ist (ähnlich wie Hogwarts) ein magischer Ort an den ich mich nicht oft genug zurücklesen kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.04.2021
Finanzheldinnen
Bremer, Katharina;Schwarzer, Jessica

Finanzheldinnen


sehr gut

Ein tolles Einsteigerbuch, das auf Finanzen für Frauen ausgerichtet ist.

Step für Step werden von der finanziellen Zielsetzung über den Notgroschen, zu Sparpotentialen und Budgettöpfen, die Grundlagen erklärt. Es gibt einen Selbsttest zum Einschätzen des eigenen Moneymindsets und eine Anleitung wie man seinen ersten Sparplan bei der Comdirect anlegt (Katherina Bremer, eine der Autorinnen arbeitet bei der Comdirect). Ich fand das im Vgl. zu meiner Vor-Bewerterin, nicht unangenehm, sondern sehr praxisnah. Andere Broker sind ja ähnlich zu bedienen. Das Thema Altersvorsorge wird angerissen, z. B. wird erklärt wie man die Rentenlücke ermittelt. Auf 170 Seiten sind so die Basics zusammengefasst.

Da ich mich vor dem Planer auch schon über Finanzthemen informiert hatte, war der Planer an der ein oder anderen Stelle nichts Neues mehr.. Zielgruppe sind wirklich Einsteigerinnen, die von Null loslegen möchten. Für diese Zielgruppe ist der Planer jedoch mehr als gelungen!