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Benutzername: 
romys
Wohnort: 
Alsbach-Haehnlein
Über mich: 
Bin eine alte Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 8 Bewertungen
Bewertung vom 15.11.2023
Das Gemälde
Brooks, Geraldine

Das Gemälde


sehr gut

Der großartige neue Roman der Pulitzer-Preisträgerin Geraldine Brooks "Das Gemälde" wäre besser unter seinem Originaltitel "horse" erschienen, denn letztendlich dreht sich alles um den Ausnahmehengst Lexington. 1850 in Kentucky als Spross bereits bekannter Eltern geboren bekommt das Fohlen zunächst den Namen Darley. Später umbenannt in Lexington macht er eine glänzende Karriere als Rennpferd und bleibt auch nach seiner Erblindung erfolgreich als Zuchthengst und Stammvater vieler preisgekrönter Nachkommen.
Sein ganzes Leben lang wird Lexington von dem dunkelhäutigen Reitknecht Jarrett, einem Sklaven, betreut - ein wahrer Glücksfall für beide.
Denn anno 1850 ist die Sklavenhaltung nicht nur in Kentucky noch Alltag. Versklavte Menschen haben keine Rechte, werden oftmals barbarisch behandelt und durch Verkauf für immer von ihren Familien getrennt.
Doch wann immer das Pferd Lexington den Besitzer wechselt wird Jarrett als sein Betreuer mitverkauft.
Eines Tages schenkt der Pferdemaler Thomas J. Scott dem Jungen ein Ölgemälde welches Lexington als Fohlen zeigt. Der Maler wird noch weitere Bilder des Pferdes anfertigen, doch es ist dieses Erstlingswerk, das im Roman die Schicksale mehrerer Menschen und Familien auf drei Zeitebenen miteinander verbindet.
Sehr gekonnt und in ihrer brillianten Sprache verknüpft Geraldine Brooks drei Handlungstränge über einen Zeitraum von beinahe 170 Jahren. Der Leser wird nicht nur mit einem spannenden Roman beglückt, er erfährt auch viel über Pferde, den Umgang mit ihnen und die Bedeutung des Rennsports im Amerika des 19. Jahrhunderts. Zum Teil sehr berührend schildert die pferdebegeisterte Schriftstellerin die Verbindung von Mensch und Tier, von Lexington und Jarrett.
Konfrontiert wird der Leser aber auch mit den Themen Sklaverei und Rassismus. Während die Sklaverei heute mehr und mehr in Vergessenheit gerät, erinnert Geraldine Brooks den Leser mit eindringlicher Stimme an diese unmenschlichen Zustände. Und in einer im Roman eingewobenen und zunächst sehr schön beginnenden Liebesgeschichte zwischen einem jungen Paar unterschiedlicher Hautfarbe zeigt sie auf wie sehr präsent der Rassismus im Amerika unserer Tage ist.
Vier Sterne für diesen Roman und eine Leseempfehlung für alle die auf der Suche nach guter Lektüre sind.

Bewertung vom 20.10.2023
Dieses schöne Leben
Brammer, Mikki

Dieses schöne Leben


ausgezeichnet

Ein renommierter Literaturkritiker meinte einmal es gäbe nur zwei Dinge über die es sich zu schreiben lohne, die Liebe und den Tod. Die in New York lebende Schriftstellerin Mikki Kramer hat in ihrem ersten Roman "Dieses schöne Leben" beide Themen angepackt und ihr ist ein wunderbares Buch gelungen.
Wie in einem Kokon lebt die 36jährige Clover in der Wohnung ihres vor Jahren schon verstorbenen Großvaters mitten in New York. Ihre Mitbewohner sind eine Bulldogge und zwei Katzen, ansonsten beschränken sich ihre Kontakte - abgesehen von ihrem alten Nachbarn Leo - im wesentlichen auf Menschen, die sie auf den letzten Etappen ihres Lebensweges betreut. Denn Clover ist hauptberuflich Sterbebegleiterin und seit dem frühen Tod ihrer Eltern fasziniert vom Thema Sterben und Tod. In ihrer Freizeit besucht sie gern sogenannte Death-Cafes, von denen es in NYC einige gibt. Dort begegnet sie eines Tages Sebastian, von dem der Leser hofft, dass er Clover vielleicht aus ihrem Einsiedlerdasein befreien kann. Aber es kommt ganz anders.
Empathisch, durchdringend, bisweilen auch aufwühlend und in einem sehr reflexiven Schreibstil widmet sich die Autorin ihren großen Themen. Tüchtig Farbe in Clovers Einsamkeitsgrau bringen die Figuren, welche ihr nach und nach begegnen, zB die neue flippige Nachbarin Sylvie, der von etlichen Allergien geplagte Sebastian oder seine sterbenskranke aber noch selbstbestimmt lebende Großmutter Claudia. Sehr gekonnt baut die Autorin Spannungsbögen auf, welche die zunächst langsam anlaufende Story zum echten Pageturner werden lassen. In zahlreichen überraschenden Wendungen offenbaren die Charaktere aus Clovers Umfeld nach und nach ihre verblüffenden Geheimnisse.
Fünf Sterne verdient diese tolle Geschichte, aus welcher jeder Leser einigen Gewinn für das eigene Leben mitnehmen kann.

Bewertung vom 28.09.2023
60 Kilo Kinnhaken
Helgason, Hallgrímur

60 Kilo Kinnhaken


ausgezeichnet

"lch fühle mich als würde ich fliegen wenn ich Humor benutze" hat der international erfolgreiche isländische Schriftsteller Hallgrimur Helgason in einem Interview gesagt. Und er wird dieses Gefühl in seinem gerade erschienenen neuen Roman "60 Kilo Kinnhaken" gar nicht mehr losgeworden sein.
Wieder befasst er sich mit dem kleinen fiktiven Ort Segulfjördur, der nun - 1906 - dank der Heringsfischerei einen gewaltigen wirtschaftlichen Aufschwung erlebt. Doch mit dem Einzug moderner Techniken und dem Zuzug von Norwegern und Dänen, die gleichfalls vom Heringsfang profitieren wollen, verändert sich das Leben am ehemals abgeschiedenen Fjord einschneidende. Das Fischerdorf entwickelt sich innerhalb eines Jahrzehnts zur industriell geprägten Kleinstadt.
Inmitten dieser Umbrüche wird der zu Romanbeginn 19jährige Gestur, "der Prolet aus den Torfkotten" durch die Begegnung mit sehr unterschiedlichen Frauen zum erwachsenen Mann.
Aber vor allem trägt er auch die Verantwortung für seinen alten Ziehvater Lasi samt dessen Schwiegermutter Grandvör, für den mutterlosen Olgeir und dessen Kindermädchen und bald dazu für die stumme Engelfein und eine gemeinsame Tochter.
Und schließlich gibt es dann auch noch Anna mit ihrem kleinen Jon.
Angesichts dieser Last trifft Gestur hinter dem Rücken seines Ziehvaters folgenreiche Entscheidungen.
Ein prächtiger Bilderbogen entfaltet sich da vor dem Leser, der sich manchmal wünscht bereits durch die Lektüre des ersten Bands der Saga von den vielen Mitwirkenden erfahren zu haben um die Geschichten besser einordnen zu können. Aber es geht auch so.
Im zweiten Band seines Romanzyklus macht uns der Autor mit vielfältigen alten und neuen Charakteren bekannt, mit einem sehr bunten nordischen Völkergemisch, skrupellosen Geschäftsleuten und gerissener Ortsprominenz. Und natürlich mit den Frauen, die sich vor Ort zahlreich einfinden um hier eigenes Geld zu verdienen. Doch nach vielen guten Jahren für den Ort und seine Bewohner kommt es eines Tages zur Katastrophe.
Mit der Schilderung vielfältiger Geschehnisse im aufstrebenden Flecken - Heringsfestivals und Havarien, heftigen Orgien, Vergewaltigungen und Frauenmorden - schüttet der Autor ein wahres Füllhorn an Sprache über dem Leser aus, 669 Seiten voll krachender Originalität. Der einzigartige Stil Helgasons wechselt zwischen Humor bis hin zum Sarkasmus und Passagen voll malerischer Poesie. Der Leser ist fasziniert und bleibt auch Dank dieses Erzählstils neugierig bis zum Schluss. Eine Toplektüre!
Lobend erwähnt sei auch der Übersetzer Karl-Ludwig Wetzig, der den bilderreichen Stil des Autors stets pointenfein trifft.
Viereinhalb Sterne für ein sprachgewaltiges Werk und eine Leseempfehlung für alle Literaturliebhaber!

Bewertung vom 18.09.2023
Eigentum (eBook, ePUB)
Haas, Wolf

Eigentum (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In seinem neuen Roman "Eigentum" beschäftigt sich der österreichische Schriftsteller Wolf Haas mit den Erinnerungen seiner vierundneunzigjährigen Mutter Marianne, die nun im Sterben liegt.
Bereits das schlichte Cover mit dem prägnanten Stempel lässt schmunzeln und macht neugierig auf den Inhalt.
Es sind die Jahre rund um den 2. Weltkrieg über die wir viel aus der mütterlichen Vita erfahren. In ihren wiederkehrenden Erzählungen werden jedoch so um die 80 Prozent zensuriert sein, vermutet der Sohn. Was verbirgt Marianne?
Eines aber tritt deutlich zutage: Aus Mariannes Lebensprojekt, dem Erwerb von eigenem Grund und Boden, ist nicht viel geworden. Zwei Inflationen waren schuld daran dass sie es trotz sehr viel Arbeit und stetigem Sparen zeitlebens auf gerade einmal zwei Quadratmeter Grundbesitz bringt. Und so seufzt die Mutter unablässig über den verlorenen Traum, über die bösen Leute und eben immer wieder über die Inflation.
Es ist der ganz besondere Stil des Autors samt seiner scharfen Beobachtungsgabe, die diese 157 Seiten so lesenswert machen. Aus den Erinnerungen der Mutter, niedergeschrieben in einem milden und deshalb leicht verständlichen Dialekt, hört mancher Leser nicht nur deren Stimme heraus. Die Begebenheiten lassen an die Erzählungen im eigenen Familienkreis denken.
Diesem Vertrauten aber tritt nun der Autor entgegen mit seinen pointierten, witzig-bissigen Kommentaren, die dann und wann auch ins Satirische gehen. Ein herrliches Lesevergnügen!
Nie aber überschreitet Wolf Haas in seinen Formulierungen und Aussagen die schmale Grenze zum Despektierlichen. Und obwohl er die penetrante und nervige Art der Mutter manchmal nur schwer aushält spürt man viel Nähe und die Liebe eines Sohnes zwischen den Zeilen. Auch in dieser Gefühlslage wird sich mancher Leser (und manche Leserin) wiedererkennen.
Viereinhalb Sterne gibt es von mir und eine Leseempfehlung nicht nur für die Nachkriegskinder mit ihren alten Eltern sondern für alle die sich an literarischem Esprit erfreuen.

Bewertung vom 21.08.2023
Und wir tanzen, und wir fallen
Newman, Catherine

Und wir tanzen, und wir fallen


gut

Das Romandebut der New Yorker Autorin Catherine Newman "Und wir tanzen, und wir fallen" beschäftigt sich mit einen wichtigen Thema unserer Zeit, dem Sterben im Hospiz.
Edi und Ash, die beiden Hauptfiguren, sind allerbeste Freundinnen seit Kindertagen und nun in der Lebensmitte angekommen. Das ästhetisch sehr ansprechende Cover verrät aber symbolhaft, dass die eine noch ganz in der Blüte ihrer Jahre aufgeht, während für die andere das Glas (oder in diesem Fall die Einwegdose) schon bald leer sein wird.
Denn während Edi im Hospiz ihrem nahen Lebensende entgegengeht, versucht Ash, die Erzählerin, als verzweifelte Antwort auf diese Situation dem Leben noch einmal mit überbordender körperlicher Lust zu begegnen. Vor allem aber gelingt es ihr bei vollem Einsatz und mit hingebungsvoller Begleitung Edis letzte Tage lebenswert zu machen. Viele gemeinsame Erinnerungen helfen ebenso wie die unaufhörliche Erfüllung von Edis vorgetragenen Wünschen.
Durch bravourösen Humor und warmherzigen Witz verpasst die Autorin dem Roman einen Schreibstil von dem der Leser nicht genug bekommt.
Es ist immer ein Wagnis so mit der Endlichkeit umzugehen, doch nie gleiten die köstlichen Kalauer und megacoolen Sprüche von Newmans Figuren ins Leichtfertige, Lachhafte oder gar Peinliche ab. Der Respekt vor dem großen Thema bleibt immer bestehen.
Die bunt schillernden Figuren rund um Edi und Ash geben der traurigen Kulisse Farbe, sind allesamt glaubhaft und authentisch und so manche(n) möchte man auch zum eigenen Freundeskreis zählen.
Nur bei einer Sache bin ich als Leser ambivalent: lnwieweit ist es richtig einen 7jährigen vom Sterbeprozess der Mutter fernzuhalten? Die Protagonistinnen jedenfalls haben ihren Weg gewählt und gefunden.
Viereinhalb Sterne vergebe ich für ein großartiges Buch! Einen Roman, der zugleich Lebenshilfe sein kann, empfehlenswert für alle, die einmal sterben werden, irgendwann.....

Bewertung vom 12.08.2023
Wir träumten vom Sommer
Rehn, Heidi

Wir träumten vom Sommer


sehr gut

Der neue München-Roman von Heidi Rehn beleuchtet die Studentenunruhen der 68er Jahre in der Stadt und vier Jahre später den Glanz und das Fieber aber auch das Drama rund um die Olympischen Spiele.
Auf Olympia 1972 und ein verliebtes Paar verweist das ansprechende Cover.
Denn in den Jahren von 1968 bis 1972 spielt sich das im Roman erzählte private Drama der Protagonistin Amrei ab. Als Landkind aus der Oberpfalz gerät sie gleich zu Studienbeginn in den Sog der 68er-Bewegung. Schnell verliebt sie sich in den Kunststudenten David, der sich Dank seiner wohlhabenden Mutter ein ausgeprägtes Berufsrevoluzzertum leisten kann. Aber nicht er, sondern der Polizist Wastl bewahrt sie bei einer Demonstration vor einer Verhaftung. Hin-und hergerissen zwischen den beiden Männern kommt es für Amrei zum persönlichen Fiasko.
Vier Jahre später begegnet die Protagonistin David und Wastl erneut und gerät wieder in das vorherige Dilemma.
In ihrer sehr klaren und flüssigen Sprache hat die Erfolgsautorin wieder eine spannende Liebesgeschichte vor bestens recherchiertem politischen Hintergrund verfasst. Auch das Personal überzeugt durch Authentizität, zum Teil mit gut gezeichnetem Lokalkolorit.
Vier Sterne vergebe ich und eine Leseempfehlung für eine zeittypische lovestory aus der Aera der 68er-Bewegung.

Bewertung vom 03.08.2023
Der Frühling ist in den Bäumen
Revedin, Jana

Der Frühling ist in den Bäumen


gut

Das Cover ist gut getroffen: Es verrät dass sich ein Paar entfremdet hat. Outfit und Haarmode der Frau verweisen auf die 1950er Jahre. Die Frau schaut zielgerichtet in die Ferne, in ihre Zukunft.
Denn die Protagonistin des Romans wird bald das erste deutsche Frauenmagazin herausbringen.
Weniger erfolgreich sieht das Privatleben der 24jährigen Renina Dietrich aus. Nach wiederholtem sexuellen Missbrauch und einer Gewalttat will sie sich von ihrem Ehemann Fred scheiden lassen. Der renommierte Atomphysiker ist ein Macho und Blender, der glaubt eine Frau gehöre in die private Sphäre.
Anno 1953 ist eine Scheidung weitaus schwieriger als heute, das Vorhaben ist skandalös, die Eheleute sind dadurch stigmatisiert. Wie gut, dass Renina aus privilegierten Verhältnissen stammt und auf die Unterstützung ihrer liberalen Eltern zählen kann. Dazu kommt ein Kreis von alten und neuen Freunden, die sich auf wundersame Weise am 1. Mai 1953, dem Schicksalstag der Protagonistin, am Bodensee treffen.
Diese vielen Zufälle haben mir nicht gefallen. Gut gezeichnet sind hingegen die Figuren, auch im Umfeld der Hauptfigur. Da ist beispielsweise Reninas Mutter. Die ehemals erfolgreiche Fabrikantin hat ihr Unternehmertum in der Nachkriegsära zugunsten ihrer Familie gegen die Hausfrauenrolle eingetauscht. Anders als die mondäne und grossherzige Erica Taut, die offen dafür eintritt, dass Frauen ihre Pläne verwirklichen sollen ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Der Roman nimmt sich dieses großen Themas an, verschenkt aber in der Umsetzung viel Potential. Statt langatmiger Ausführungen zum Dressurreiten hätte viele Leser sicherlich aus Reninas Vorleben die Tätigkeit als Heideggers jüngste Assistentin mehr interessiert. Doch ausser dem Hinweis im Klappentext bleibt es hier leider bei vagen Andeutungen zum Machtmissbrauch auch im universitären Bereich.
Der Schreibstil ist überwiegend flüssig, manchmal kommt er etwas spröde daher, was für mich andererseits das aktuelle Dilemma der Hauptfigur offenbart.
3 Sterne vergebe ich und eine Leseempfehlung für alle, die sich mit Rollenbildern und Geschlechterverhältnis beschäftigen und auseinandersetzen.

Bewertung vom 22.07.2023
Das Licht zwischen den Schatten
Beck, Michaela

Das Licht zwischen den Schatten


ausgezeichnet

Der erste Roman von Michaela Beck "Das Licht zwischen den Schatten" weist auf dem ästhetisch sehr ansprechenden Cover eine deutsche Familiengeschichte aus, die sich inhaltlich über drei Generationen und sieben Jahrzehnte im 20. Jahrhundert erstreckt. Mit einem furiosen Feuerwerk aus vielen kleinen Geschehnissen wird hier ein gewaltiger Spannungsbogen aufgebaut, der den Leser bis zur letzten Seite in seinen Bann zieht. Ein Netzwerk zunächst rätselhafter Verstrickungen ergibt sich durch die gekonnte Verflechtung dreier Biografien.
Durch den klaren flüssigen Schreibstil bewältigt man die 861 Seiten Lektüre mit großem Lesegenuss. Die einzelnen Protagonisten sind gut gezeichnet und kommen mit ihren Charaktereigenschaften und den daraus resultierenden Problemen glaubhaft beim Leser an.
Das große Plus des Romans besteht für mich darin, dass die fiktiven Figuren und die ganze Story vor den Hintergrund realer gut recherchierter Geschichte gestellt werden. Der durchwegs fesselnde Lesestoff erinnert an die düstersten Kapitel des letzten Jahrhunderts: An die Elendsjahre nach dem Ersten Weltkrieg, an die Nazizeit mit Judenverfolgung und Euthanasie, die nachfolgende Teilung Deutschlands in West und Ost und das unterschiedlich geprägte Leben in den jeweiligen Republiken.
Ihren harten privaten Schicksalsschlägen setzen die Protagonisten Liebe oder Freundschaft gegenüber, Menschlichkeit und Fürsorge oder eine Hoffnung, die nicht aufgibt. Auch das hat mir gefallen, so zeigt sich das titelgebende Licht zwischen den Schatten.....
Für den Schmöker der feinen Sorte gibt es von mir vier Sterne und eine Leseempfehlung an alle Generationen!
Der erste Roman von Michaela Beck "Das Licht zwischen den Schatten" weist auf dem ästhetisch sehr ansprechenden Cover eine deutsche Familiengeschichte aus, die sich inhaltlich über drei Generationen und sieben Jahrzehnte im 20. Jahrhundert erstreckt. Mit einem furiosen Feuerwerk aus vielen kleinen Geschehnissen wird hier ein gewaltiger Spannungsbogen aufgebaut, der den Leser bis zur letzten Seite in seinen Bann zieht. Ein Netzwerk zunächst rätselhafter Verstrickungen ergibt sich durch die gekonnte Verflechtung dreier Biografien.
Durch den klaren flüssigen Schreibstil bewältigt man die 861 Seiten Lektüre mit großem Lesegenuss. Die einzelnen Protagonisten sind gut gezeichnet und kommen mit ihren Charaktereigenschaften und den daraus resultierenden Problemen glaubhaft beim Leser an.
Das große Plus des Romans besteht für mich darin, dass die fiktiven Figuren und die ganze Story vor den Hintergrund realer gut recherchierter Geschichte gestellt werden. Der durchwegs fesselnde Lesestoff erinnert an die düstersten Kapitel des letzten Jahrhunderts: An die Elendsjahre nach dem Ersten Weltkrieg, an die Nazizeit mit Judenverfolgung und Euthanasie, die nachfolgende Teilung Deutschlands in West und Ost und das unterschiedlich geprägte Leben in den jeweiligen Republiken.
Ihren harten privaten Schicksalsschlägen setzen die Protagonisten Liebe oder Freundschaft gegenüber, Menschlichkeit und Fürsorge oder eine Hoffnung, die nicht aufgibt. Auch das hat mir gefallen, so zeigt sich das titelgebende Licht zwischen den Schatten.....
Für den Schmöker der feinen Sorte gibt es von mir vier Sterne und eine Leseempfehlung an alle Generationen!

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