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Benutzername: 
omami
Wohnort: 
Lannach

Bewertungen

Insgesamt 211 Bewertungen
Bewertung vom 03.04.2025
Mein wunderbarer Cottage-Garten
Groeningen, Isabelle van

Mein wunderbarer Cottage-Garten


ausgezeichnet

Die Autorin Isabelle van Groeningen, Gewinnerin des Deutschen Gartenbuchpreises, beschreibt in ihrem Buch, wie sie ihren Garten angelegt hat. Welche Überlegungen man anstellen sollte, wenn man vorhat, sich ein grünes Paradies zuzulegen, was man unbedingt beachten soll, damit sich die Pflanzen nicht nur gut entwickeln, sondern auch mit der Nachbarschaft harmonieren, all diese Geheimtipps konnte ich im Buch finden. Einiges habe ich sogar schon geplant und werde es sicher umsetzen.
Dies ist sicher kein Buch, mit dem man sich hinsetzt und es von vorne bis hinten durchliest. Ich habe es schon so oft immer wieder durchgeblättert, habe mir Lesezeichen hineingesteckt, damit ich Interessantes schnell wieder finde.
Auch ihre Beschreibung, wie sie zu ihrem Garten kam, finde ich lesenswert.
Natürlich kann man nicht alles 1:1 umsetzen, aber ein Garten lädt ja ohnehin zum Experimentieren ein.
Das Cover des Buches mit dem schönen wilden Garten und dem Steinhaus im Hintergrund passt wunderbar zum Inhalt und ist ein Hingucker.

Bewertung vom 29.03.2025
Der ewige Tanz
Schroeder, Steffen

Der ewige Tanz


ausgezeichnet

Der Autor mehrerer Bücher, Steffen Schroeder, der auch Schauspieler ist, hat sich die Mühe gemacht, das Leben von Anita Berber als Buch heraus zu bringen.
Die Tänzerin und Schauspielerin in vielen Stummfilmen, unter Fritz Lang, und anderen heute noch bekannten Regisseuren, wurde im Juni 1899 in Leipzig geboren. Ihre Mutter Lucie Berber, ebenfalls Sängerin und ihr Vater Felix Berber, bekannter Violinvirtuose, trennten sich und Anita wuchs bei ihrer Großmutter Lu in Dresden und Berlin auf.
Anita teilte ihre Liebe sowohl mit Männern als auch Frauen und stand auch dazu. Sie selbst sah sich als Ausdruckstänzerin, das Publikum wohl eher als Nackttänzerin. Sie war mit Sebastian Druse verheiratet, der mit bürgerlichem Namen Willi Knobloch hieß.
Sie hatte mehrere Tanzpartner, mit denen sie auch auf große Tourneen ging, allerdings erlag sie auch den Versuchungen von Drogenkonsum und Alkohol.
Sie verstarb im November 1928 im Alter von 29 Jahren an Schwindsucht in Berlin.
Das Buch ist gut zu lesen, man wird in eine Zeit versetzt, an die sich bestenfalls noch die Groß- oder Urgroßeltern erinnern können.
Im Buch liegt Anita todkrank im Spital und erinnert sich an Episoden aus ihrem Leben, oft weiß sie nicht, hat sie das nun gerade wirklich erlebt oder nur geträumt.

Anita Berber war eine bedeutende Tänzerin und Schauspielerin ihrer Zeit
Das Cover zeigt ein Foto von Anita Berber, der Umschlag ist tiefrot gestaltet, weil ein damals bekannter Künstler ihr diese Farbe zuschrieb.

Bewertung vom 21.03.2025
Überleben ist alles
Morrison, Ewan

Überleben ist alles


sehr gut

Dass der Autor Ewan Morrison als Mann einen Roman aus der Sicht einer 15Jährigen und dann auch noch in der Ich-Form schreibt, finde ich schlicht und einfach genial.
Im Buch geht es um eine Familie, die nach der Scheidung der Eltern zwar keine mehr ist, aber immerhin sehen die Kinder die Eltern in wöchentlichem Wechsel. Mit allen Pros und Kontras, die möglich sind.
Bis eines Tages der Vater die Kinder ins Auto packt und anstatt sie nach Hause zur Mutter zu bringen, stundenlang mit ihnen durchs Land fährt, um sie auf einer streng bewachten Farm den dort bereits wohnenden Mitgliedern ihrer neuen Wohngemeinschaft vorzustellen.
Und dann geht es los, Leben im Urzustand, alles zur Vorbeugung vor der bereits ausgebrochenen Pandemie, mit Handbuch und strenger Überlebensstrategie. Prepper pur sozusagen.
Und zwar so lange, bis Haley, die 15Jährige, trotz Warnung der Mutter, selbst daran glaubt. Das arme Mädchen erlebt ein Wechselbad der Gefühle, soll sie nun glauben, was Mutter seit der Scheidung über den Vater sagt, oder stimmt das, was der Vater behauptet?
Ein Buch mit gewaltiger Eindringlichkeit, mit Wahrheiten, mit Fakes und auch mit Einbildungen, sortieren muß sie der Leser für sich selbst.
Das rote Cover mir der weissen Schrift lädt zum Zugreifen ein.
Unterhaltung mit Tiefgang garantiert.

Bewertung vom 01.03.2025
Campion. Tödliches Erbe
Allingham, Margery

Campion. Tödliches Erbe


sehr gut

Der Autorin Margery Allingham ist mit "Campion" ein richtig schöner, spannender und humoriger Krimi gelungen.
Es geht um Erbschaft, Pferde, alte Häuser, nicht sesshafte Menschen, Verbrechen, Verwirrspiele, Geister, Mumien und das ganze Drumherum.
Mittelpunkt der Geschichte ist ein uralter legendärer Kelch, der im Besitz einer alten englischen Familie ist und in einer Kammer auf dem Anwesen der Familie aufbewahrt wird.
Allerdings stellt sich heraus, dass der Kelch gestohlen werden soll. Und da kommt der titelgebende Albert Campion ins Spiel.
Er hat nämlich schon davon gehört, ehe die Besitzer auch nur auf die Idee gekommen waren, dass der Kelch in Gefahr ist.
Der Sohn der - verarmten - Familie wird mit einigen Tricks zur Adresse Campions geleitet und erfährt dort den Stand der Dinge.
Danach wird es auf gute, traditionelle, englische Art und Weise turbulent...
Ein sehr schön gestaltetes Cover rundet den Eindruck ab.

Bewertung vom 23.02.2025
Der große Riss (eBook, ePUB)
Henríquez, Cristina

Der große Riss (eBook, ePUB)


sehr gut

In ihrem Roman " Der große Riss " schreibt Cristina Henriquez über das Leben in der Bauregion um 1700.
Nachdem der erste Versuch, den Kanal zu bauen gescheitert war, suchte nun die Isthmische Kommission im Jahr 1907 erneut Arbeitskräfte für den Bau des Kanals. Geboten wurde ein 2-Jahres-Vertrag, kostenlose Hin-und Rückreise, kostenlose Unterkunft und Verpflegung, sowie medizinische Versorgung.
"Arbeit im Paradies"
Allerdings wütete die Malaria, gegen diese Krankheit gab es nur Chinin, auch das Gelbfieber kam noch ab und an vor. Und, wegen der ständigen Feuchtigkeit und Schwüle erkrankten auch viele Menschen an Lungenentzündung.
Das Beste war aber wohl der Lohn, 10 bis 20 Cent pro Stunde, ausbezahlt alle 2 Wochen.
Damals war das viel Geld und nicht wenige Männer kamen, um ihren zu Hause gebliebenen Familien zu etwas Wohlstand zu verhelfen.

So kam auch das Mädchen Ana als blinde Passagierin aus Barbados nach Panama, um Geld für die Behandlung ihrer erkrankten Schwester zu verdienen.
Auch der Sohn des Fischers Francisco, Omar, meldete sich gegen den Willen des Vaters , denn er war nicht für die Fischerei geboren.
Viele Einzelschicksale fügen sich zu einem historischen Gesamtbild zusammen und vermitteln die bedrückende Atmosphäre, denn viele Menschen mussten ihre Heimat aufgeben, um für die Dämme und Bauarbeiten Platz zu schaffen.
Ein durchaus lesenswertes Buch über den für mich so doppeldeutigen "Großen Riss"
Das Cover mit der Ansicht der Bauzone und einem historischen Foto fängt die Stimmung gut ein.

Bewertung vom 12.02.2025
Kalt gemacht
Jon winter

Kalt gemacht


sehr gut

In Jon Winters Psychothriller werden die Leser vom Autor ganz schön in die Irre geführt.

Auf einer abgelegenen Insel im Nordatlantik soll eine Psychiatrische Klinik entstehen. Der Pächter der Insel schickt seine vier Kinder dorthin, damit sie die Außenanlagen und das neu erbaute Gebäude auf Sicherheit überprüfen, während die Bauarbeiten ruhen.

Die Anreise der vier Personen ist problemlos und sie beziehen nach ihrer Ankunft auf der Insel je ein gut ausgestattetes Gästehaus.

Jeder hat ein Gebiet zugewiesen bekommen, um es zu überprüfen, doch schon bald gibt es Schwierigkeiten und außerdem taucht ein wild aussehender Mann mit einem Gewehr auf und will sie vertreiben.

Und bald kommen noch aufgebrachte Naturschützer dazu, die ebenfalls nichts Gutes bringen, denn sie behaupten, einen Vertrag mit dem Vater der vier zu haben und er zudem versprochen habe, ein Meeresforschungszentrum auf der Insel zu errichten.

Im Roman taucht dann zu allem anderen noch eine Art Tagesbericht auf, in dem festgehalten wird, was der Schreibern der Zeilen jeweils vor hat.

Ein altes Gebäude, in dem Jahrzehnte zuvor ebenfalls eine psychiatrische Klinik stationiert war, spielt zudem noch eine gruselige Rolle.

Wer sich auf diese kalte, meerumtoste Insel entführen lassen will, sollte das Buch unbedingt lesen.

Bewertung vom 05.02.2025
Augenblicke des Bösen
Knospe, Bernd Richard

Augenblicke des Bösen


ausgezeichnet

In Bernd Richard Knospes viertem Roman mit dem Journalisten und Autoren Eric Teubner geht es diesmal um einen alten Filmemacher, der vorwiegend Filme mit nicht üblichen Themen gemacht hat.

Die Enkelin des Mannes lädt Teubner dazu ein, über ihren Großvater und seine Filme ein Buch zu schreiben.

Da gibt es aber noch andere Ebenen, die sich nach und nach in das Gesamtwerk einfügen .

Da ist die ehemalige Polizistin Anna, die beinahe zu Tode gequält wurde und nun als Partnerin des ebenfalls aus dem Polizeidienst ausgeschiedenen Detektives Dennis Hoffmann arbeitet.

Und am Beginn steht ein Drama in der Familie des verunfallten Marc Claussen, dessen Gattin ein Bild ihres Mannes in die Hände fällt, worauf ihr Mann einer sehr schönen nackten Frau eine Perlenkette um den Hals legt. Sie will wissen, was dahintersteckt und beauftragt Hoffmann, dieses Geheimnis zu lüften.

Aber das ist noch lange nicht alles, Knospe versteht es großartig, den Leser durch anfangs undurchsichtige Verwicklungen und unerwartete Wendungen in der Handlung zu verwirren und zu verunsichern. Zudem steigt von Kapitel zu Kapitel die Spannung und die Protagonisten entwickeln sich von Personen zu Persönlichkeiten, die man wie in einem Film vor Augen hat.

Dieser Roman läßt sich auch gut lesen, wenn man die vorhergehenden Romane nicht kennt.

Von mir gibt es eine dringende Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.01.2025
Sing mir vom Tod
Pochoda, Ivy

Sing mir vom Tod


sehr gut

Ivy Pochodas Thriller hat es in sich.

Es geht um das Leben und die Haft für Taten, die zugegeben oder geleugnet werden. Zwei der Insassinnen des Gefängnisses in der Wüste, mitten im Corona Lockdown sind die Protagonistinnen dieses Buches.

Florida und Dios.

Florida, in ein gutbürgerliches und gut betuchtes Haus in L.A. geboren, ist sich bewusst, dass ihre gefühlskalte Mutter Bescheid weiß, was sie als Teenager so treibt, gerät nicht ungern in schlechte Gesellschaft und endet als Mitangeklagte in einem Mordprozess in der Haft.

Dios, ein Mädchen aus eher einfachen Verhältnissen, bekommt ein Stipendium und muss erkennen, dass sie von ihren Mitschülerinnen trotzdem nicht anerkannt wird. Auch sie landet wegen Mordes im Gefängnis.

Die Autorin lässt die Leser an den Zuständen und Umständen im Gefängnis teilhaben und beschreibt auch die Gedanken von Mithäftlingen und Wachpersonal. Nicht schön.
Aber die Geschichte hat so viele Wendungen und Überraschungen, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Das Cover mit den Palmen ist farblich sehr gelungen.

Bewertung vom 27.01.2025
Die Brandung - Leichenfischer
Kliewe, Karen

Die Brandung - Leichenfischer


ausgezeichnet

Der Krimi Nr.2 aus der Serie " Die Brandung ", geschrieben von der Autorin Karen Kliewe liest sich schnell und süchtig machend.
Der Aufbau der Geschichte ist gut eingeteilt und auch die doch vielen handelnden Personen sind leicht und gut unterscheidbar. Allen voran das Deutsch-dänische Ermittlerpaar Ohlsen Ohlsen und Fria Svensson.
Sowohl in Dänemark als auch in Deutschland werden fast gleichzeitig Frauenleiche gefunden, bei beiden Funden gibt es gleiche Merkmale, was die beiden zuständigen Polizeigruppen zu einer Zusammenarbeit vereint.
Lange tappt man im Dunkeln, doch dann der Durchbruch, viele Verdächtige gibt es, die zu überprüfen sind, doch Ohlsen, der Deutsche Ermittler und seine, als Beraterin der Dänen engagierte ehemalige Polizistin und nun Archäologin, Helferin Fria geben nicht auf.
Sie vermuten, dass der Täter noch mehr Morde vorhat, was auch bestätigt wird, als eine andere junge Frau plötzlich freigelassen wird, sich aber nicht traut, etwas der Polizei zu erzählen.
Die Ermittlungen intensivieren sich nun aber auf ein ganz spezielles Täterprofil
Das Titelbild zeigt eigenartig geformte Steine an der Ostseeküste

Bewertung vom 17.01.2025
Minus 22 Grad
Peck, Quentin

Minus 22 Grad


ausgezeichnet

Quentin Peck, der Autor dieses Psychothrillers, ist ein Meister seines Faches.

Mit großer Detailverliebtheit und noch mehr Hinterlist führt er seine Leser wortwörtlich aufs Eis..... und in die Kälte.

Denn Laura wurde mitten im Winter von ihrem Trekkingrad herab entführt und eingesperrt. Für die junge Frau beginnt ein Alptraum, basierend auf einem Alptraum, den ein anderes junges Mädchen nicht überlebt hat.

Ermittler Lukas Johannsen lernt im Zuge seiner Ermittlungen die selbstherrliche Mutter der Entführten, eine Politikerin, aber auch Lehrer, Mitschüler und Freunde kennen.

Jahre zuvor gab es ein ähnliches Verbrechen, dem ebenfalls eine junge Frau zum Opfer fiel, hat der Täter wieder zugeschlagen?

Es lohnt sich, das Buch zu lesen, denn die Spannung ist excellent aufgebaut und bricht nie ab, obwohl am Anfang vieles unklar ist

Da wird mit vielen Wendungen und Überraschungen gespielt, und doch ist am Ende alles völlig anders.