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Benutzername: 
omami
Wohnort: 
Lannach

Bewertungen

Insgesamt 204 Bewertungen
Bewertung vom 30.01.2025
Sing mir vom Tod
Pochoda, Ivy

Sing mir vom Tod


sehr gut

Ivy Pochodas Thriller hat es in sich.

Es geht um das Leben und die Haft für Taten, die zugegeben oder geleugnet werden. Zwei der Insassinnen des Gefängnisses in der Wüste, mitten im Corona Lockdown sind die Protagonistinnen dieses Buches.

Florida und Dios.

Florida, in ein gutbürgerliches und gut betuchtes Haus in L.A. geboren, ist sich bewusst, dass ihre gefühlskalte Mutter Bescheid weiß, was sie als Teenager so treibt, gerät nicht ungern in schlechte Gesellschaft und endet als Mitangeklagte in einem Mordprozess in der Haft.

Dios, ein Mädchen aus eher einfachen Verhältnissen, bekommt ein Stipendium und muss erkennen, dass sie von ihren Mitschülerinnen trotzdem nicht anerkannt wird. Auch sie landet wegen Mordes im Gefängnis.

Die Autorin lässt die Leser an den Zuständen und Umständen im Gefängnis teilhaben und beschreibt auch die Gedanken von Mithäftlingen und Wachpersonal. Nicht schön.
Aber die Geschichte hat so viele Wendungen und Überraschungen, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Das Cover mit den Palmen ist farblich sehr gelungen.

Bewertung vom 27.01.2025
Die Brandung - Leichenfischer
Kliewe, Karen

Die Brandung - Leichenfischer


ausgezeichnet

Der Krimi Nr.2 aus der Serie " Die Brandung ", geschrieben von der Autorin Karen Kliewe liest sich schnell und süchtig machend.
Der Aufbau der Geschichte ist gut eingeteilt und auch die doch vielen handelnden Personen sind leicht und gut unterscheidbar. Allen voran das Deutsch-dänische Ermittlerpaar Ohlsen Ohlsen und Fria Svensson.
Sowohl in Dänemark als auch in Deutschland werden fast gleichzeitig Frauenleiche gefunden, bei beiden Funden gibt es gleiche Merkmale, was die beiden zuständigen Polizeigruppen zu einer Zusammenarbeit vereint.
Lange tappt man im Dunkeln, doch dann der Durchbruch, viele Verdächtige gibt es, die zu überprüfen sind, doch Ohlsen, der Deutsche Ermittler und seine, als Beraterin der Dänen engagierte ehemalige Polizistin und nun Archäologin, Helferin Fria geben nicht auf.
Sie vermuten, dass der Täter noch mehr Morde vorhat, was auch bestätigt wird, als eine andere junge Frau plötzlich freigelassen wird, sich aber nicht traut, etwas der Polizei zu erzählen.
Die Ermittlungen intensivieren sich nun aber auf ein ganz spezielles Täterprofil
Das Titelbild zeigt eigenartig geformte Steine an der Ostseeküste

Bewertung vom 17.01.2025
Minus 22 Grad
Peck, Quentin

Minus 22 Grad


ausgezeichnet

Quentin Peck, der Autor dieses Psychothrillers, ist ein Meister seines Faches.

Mit großer Detailverliebtheit und noch mehr Hinterlist führt er seine Leser wortwörtlich aufs Eis..... und in die Kälte.

Denn Laura wurde mitten im Winter von ihrem Trekkingrad herab entführt und eingesperrt. Für die junge Frau beginnt ein Alptraum, basierend auf einem Alptraum, den ein anderes junges Mädchen nicht überlebt hat.

Ermittler Lukas Johannsen lernt im Zuge seiner Ermittlungen die selbstherrliche Mutter der Entführten, eine Politikerin, aber auch Lehrer, Mitschüler und Freunde kennen.

Jahre zuvor gab es ein ähnliches Verbrechen, dem ebenfalls eine junge Frau zum Opfer fiel, hat der Täter wieder zugeschlagen?

Es lohnt sich, das Buch zu lesen, denn die Spannung ist excellent aufgebaut und bricht nie ab, obwohl am Anfang vieles unklar ist

Da wird mit vielen Wendungen und Überraschungen gespielt, und doch ist am Ende alles völlig anders.

Bewertung vom 13.01.2025
To Die For
Gray, Lisa

To Die For


ausgezeichnet

Das Gesicht mit der Sonnenbrille, in der sich die Traumvilla spiegelt, aber gleichzeitig das Glas zerspringt, vermittelt viel vom Inhalt, so man das Buch gelesen hat.
Die Autorin Lisa Gray beschreibt darin lebhaft, wie ein Hausverkauf dieser Größenordnung in Kalifornien vonstatten geht.
Im Buch ist da die Maklerin Andi Hart als Hauptperson, dazu kommen ihre Kollegen aus dem Realty-Büro, die allesamt darum rittern, ein ganz tolles Haus an den Mann/die Frau zu bringen, um satte Provisionen dafür zu kassieren. Und das geht zwar an sich nach bestimmten Regeln, die aber gebrochen werden denn die Gründe dafür, diese gute Geschäft zu machen, sind mehr als breit gefächert.
Von zerstochenen Autoreifen bis zum Mord.
Und dann gibt es auch die große Überraschung.
In dem sehr flüssig und gut zu lesendem Roman ist alles enthalten, was man sich für gute Spannungslektüre erwarten kann.
Und mit den brennenden Häusern genau dort, die man im TV zu sehen bekommt, betrachtet man den Roman auch noch aus einer anderen Perspektive.

Bewertung vom 26.12.2024
Alexandria - Auf der Suche nach der verlorenen Stadt
Richardson, Edmund

Alexandria - Auf der Suche nach der verlorenen Stadt


sehr gut

Dies ist ein Buch, auf das man sich einlassen muß, um zu verstehen.

Eigentlich ein Sachbuch, liest es sich wie ein sehr ausführlicher Abenteuerroman.

Der Autor Edmund Richardson ist Professor für klassische Philologie und Alte Geschichte.

Im Buch beschreibt er die Entwicklung einer Lebensgeschichte eines Soldaten der britischen Ostindien Kompanie.

Geboren im London zur Jahrhundertwende 1800 als James Lewis ging er mit 21 Jahren zur Ostindien-Kompanie als einfacher Soldat und desertierte 1827. Fortan nannte er sich Charles Masson und durchwanderte Wüsten und Dörfer, immer auf der Such nach einer Stadt namens Alexandria.Davon gibt es viele, denn Alexander der Große hat viele Städte und Siedlungen gegründet und alle bekamen den Namen Alexandria.

Masson entwickelte sich vom Deserteur zum anerkannten Wissenschaftler.

Im Buch gibt es unzählige Geschichten, wie das Leben ihm mitgespielt hat, aber man erfährt auch viel über die Länder und ihre Bewohner, ihre Herrscher und wie das Leben damals wat.

Zeit und etwas Geduld sollte man sich für die Lektüre allerdings nehmen, um zu verstehen.

Bewertung vom 15.12.2024
Roter Sommer
Harbour, Berna Gonzalez

Roter Sommer


sehr gut

Berna Gonzalez Harbour macht das Lesen nicht ganz einfach, man muß wirklich aufpassen, den roten Faden nicht zu verlieren. Aber das Buch ist alles andere als langweilig. Aus der Sicht der jeweiligen Personen geschrieben, muß man daher öfters die Sichtweise ändern, aber das macht den Thriller nur noch spannender.

In den geistlich geführten Internaten geht bei den kleinen Zöglingen die Angst um, denn wer als letzter die Dusche verlässt, muß büßen.

In einem Park in Madrid wird eine Leiche gefunden. Comisaria Maria und ihr Team müssen, anstatt im TV das große Spiel der Spanier zu verfolgen, ausrücken, um einen Mörder zu fangen. Aber auch das geht nicht einfach über die Bühne, bald folgt Leiche Nr.2. Hier auch noch eine Verbindung zu erschließen, verlangt Maria und ihrem Team das Letzte ab, aber niemand gibt auf. Auch Luna, seines Zeichens Reporter will helfen, denn in seiner Erinnerung klingelt etwas, und das ist nichts Gutes.

Eine ganz besondere Tätowierung der beiden Toten hilft ebenfalls mit.

Am Cover eine geschmückte Straße in Madrid.

Bewertung vom 27.11.2024
Mordscoach
Pabst, Lilli

Mordscoach


sehr gut

Lilli Pabst hat bei ihrem neuen Roman aus dem vollen Nähkörbchen geplaudert.
Viele Begriffe aus der Psychoanalyse tauchen auf und wieder unter.
Ihre Romanfigur Sophie hat es nicht leicht.
In ihrer Praxis läuft es gut, man kann sich halt die Typen, die man als Klienten hat, nicht aussuchen, manche sind nett, andere eher ekelig, und ab und zu auch extrem hübsch.
Als so eine Dame vor Sophie sitzt und behauptet, über den Tod ihrer Mutter nicht hinweg zu kommen, später allerdings meint, Sophie sei hübscher, als ihr Mann Jakob behauptete, klingelt es bei Sophie. Ziemlich laut sogar. Ein Wort gibt nun das andere und kurz darauf liegt Amelie, so heisst (hieß) die Dame, tot auf dem Boden. Sophie ist starr vor Schreck, traut sich aber nicht, Hilfe zu holen, denn immerhin ist sie die Ehefrau des Geliebten der nunmehr Toten.
Und zu allem Unglück kommt auch noch einer ihrer "ekeligen" Klienten schon die Treppe herauf. Und er stellt Fragen, da Sophie angeschlagen aussieht und sich so verhält.
Und das hat noch weitere Folgen, die man in den 314 Seiten in Folge lesen kann.
Auf Seite 105 gibt es eine Namensverwechslung und im Klappentext lautet der Name des Ehemannes völlig anders, nämlich Jörn, aber Freud hat sicher eine Erklärung dafür.....
Das Cover ist ein optisches Wortspiel vom Feinsten.

Bewertung vom 26.11.2024
Der König
Nesbø, Jo

Der König


ausgezeichnet

Keiner, wirklich keiner versteht es Krimis zu schreiben, wie die von Jo Nesbo.
In " Der König" schafft er es, Sympathien für einen Mehrfachmörder aufkeimen zu lassen.
In " Ihr Königreich" erfuhren wir, warum die Brüder Roy und Carl Opgard so geworden sind, wie sie nun sind.
Und nun geht es weiter. In Os, dem Heimatdorf der Brüder, will Roy die größte Achterbahn zu bauen und einen Vergnügungspark dazu. Mit dem Hotel von Carl, dem Os-Spa wäre das dann der ganz große Wurf im Tourismusgeschäft.
Aber, da ist noch etwas, das die gesamten Pläne durchkreuzen könnte, ein Tunnel. Der würde dann nämlich das Wunderland völlig von der großen Verkehrsroute abschneiden.
Also muss etwas geschehen.
Bestechung, Drohung, bis zum Mord ist alles dabei.
Und der Autor lässt dem Leser keine Ruhe mehr, da gibt es Wendungen in alle Richtungen, jeder weiß etwas von jedem und jeder erpresst jeden.
Das Cover mit der goldenen Achterbahn symbolisiert hier sehr gut die Stimmung, denn es kann nur einen König geben.

Bewertung vom 13.11.2024
Als wir im Schnee Blumen pflückten
Harnesk, Tina

Als wir im Schnee Blumen pflückten


ausgezeichnet

Tina Harnesk stammt aus Schweden, ist selbst Sami und vermittelt in ihrem Roman viel von der samischen Kultur.
Im Roman geht es um zwei alte Leute samischen Ursprungs, die Frau, Mariddja, hat gerade ihre Krebsdiagnose bestätigt bekommen, will aber unter keinen Umständen ihren Mann`, Biera, alleine lassen, da er starke Anzeichen von Demenz erkennen lässt. Außerdem will Mariddja unbedingt noch einmal ihren Neffen, der vor langer Zeit das Kind war, das sie nie empfangen konnte, sehen.
Im zweiten Erzählstrang erfährt man von Kaj und Gustav, die sich abwechseln, ihre Mutter, Laura, zu besuchen und sie in ihrem Sterben zu begleiten.
Kaj, der Arzt ist, übersiedelt in den Norden, wo er und seine Verlobte Mimmi sich ein Haus gekauft haben. In einer Kiste, die mit seinem Namen beschriftet ist, findet Kaj unzählige Gegenstände samischer kultureller Handwerkskunst, die er aber nicht zuordnen kann.
Und es gibt einen kleinen Jungen, Johanas der sich so nach und nach bei Kaj und Mimmi einnistet.
Viel alltägliches liest man im Buch, aber alles hängt zusammen und ergibt am Ende eine wunderbare, langsam und einprägsame Geschichte, die aufgelockert wird von der beinahe menschlichen Stimme der "Sire", die für Mariddja so etwas wie eine verständnisvolle Freundin wird.
Ein Buch, das aufrüttelt und gut zu lesen ist.
Ein passendes Cover rundet das Leseerlebnis ab.

Bewertung vom 27.10.2024
Café Hawelka / Cafés, die Geschichte schreiben Bd.3
Wachter, Maria

Café Hawelka / Cafés, die Geschichte schreiben Bd.3


ausgezeichnet

Die Autorin Maria Wachter hat mit " Cafe Hawelka " nun ihr drittes Cafehaus - Buch geschrieben.

Nicht unbedingt geht es um die Geschichte des Cafes, sondern mehr um eine Geschichte rund um und im Cafe.

Auf jeden Fall läßt es sich wunderbar lesen, vielleicht mit einer Melange auf dem Tischchen neben der Leselampe.

Dies ist wieder so eine " in einem Rutsch durchlesen" Geschichte, denn der Generationenübergreifende Inhalt fesselt ganz schön.

Das goldene Wiener Herz kommt genau so stark durch wie das Raunzen der Wiener, das gehört einfach dazu. Die zu Herzen gehende Geschichte Elsas, die , gerade als durchsickerte, dass der Krieg endlich aus sei, ihre kleine Schwester, für die auch Mutter war, verliert und einfach nicht mehr findet, das Kennenlernen der Frau Hawelka, die ihr hilft und sie aufnimmt, ohne viel zu fragen, breitet ein schönes Bild der Hilfsbereitschaft in dieser Zeit vor dem Leser aus.

Natürlich gibt es noch einige Personen, die in die Geschichte eingebunden sind, auch deren Schicksale kann man lesen, aber wie diese Lebens- und Überlebensgeschichten untereinander verknüpft sind, das ist ein Meisterwerk der Autorin.

Bekannte Namen tauchen auf, auch die begehrten Buchteln der Frau Hawelka duften direkt aus den Seiten des Buches heraus.

Auch das Cover vermittelt positive Schwingungen.