Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Ryria

Bewertungen

Insgesamt 62 Bewertungen
Bewertung vom 18.12.2024
Don't hurt me. Life is a Story - story.one
Schneider, Elena

Don't hurt me. Life is a Story - story.one


ausgezeichnet

Ein kleines, aber feines Büchlein über den Schmerz einer gescheiterten Beziehung, der Suche nach einer neuen Liebe und der Hölle des Online Datings.
In kurzen Kapiteln werden hier die unterschiedlichen Gefühlszustände beschrieben, immer wieder ein Auf und Ab der Emotionen, von großer Enttäuschung und Trauer hin zur Hoffnung und wieder zurück.
Die Gedanken und Gefühle kommen absolut realistisch rüber, in vielen Momenten kann man sich als Leser leicht wiedererkennen. Generell wirkt es mehr wie die Geschichte einer Freundin als "nur" ein Roman, man fühlt sehr mit der Erzählerin mit.
Dazu trägt auch die Sprache bei, diese ist sehr passend zur aktuellen Zeit, viele Abkürzungen, Anglizismen, in Chatnachrichten auch mal Fehler. Für mich klang alles sehr natürlich, jedoch kann ich mir auch vorstellen, dass ältere Leser vielleicht nicht jeden Begriff verstehen.
Besonders schön fand ich ebenso den Wechsel von beinahe poetischen Formulierungen und den ungeschönten Gedanken, bei denen kein Blatt vor den Mund genommen wird.
Auch wenn ich selbst zum Glück keine Erfahrung mit Dating Apps habe, hört man ja doch immer wieder Horrorgeschichten, und so lesen sich auch die Dates im Buch wie wahre Begebenheiten.

Bewertung vom 16.12.2024
Für immer
Lunde, Maja

Für immer


sehr gut

Die Grundidee des Buches ist wirklich spannend und interessant: Für die Menschheit bleibt die Zeit stehen, keiner stirbt oder wird geboren, Körper verändern sich nicht mehr.
Erzählt wird diese neue Situation für die Menschheit aus der Perspektive von einigen Personen, dazwischen bekommt man durch ihren Nachrichtenkonsum auch immer wieder mal Updates über die Lage in der Welt.
Der Schreibstil passt sich hierbei auch ein wenig den Charakteren an, durch den Aufbau der Texte lässt sich oft auf den Gefühlszustand der Menschen schließen. Die Autorin verwendet beispielsweise oft sehr lange Schachtelsätze, die ein wenig an fließende Gedanken erinnern. Wenn wir aufgewühlt oder beunruhigt sind denken wir schließlich nicht strukturiert, vielmehr springen die Gedanken hin und her und dies wird durch die Sprache hier gut eingefangen und hat mir besonders gefallen.
Dadurch ist es dem Leser zwar möglich, ein wenig in die Psyche der Charaktere einzutauchen, jedoch geschieht dies eher dezent. So kann es zwischendurch vorkommen, dass die Betrachtung ein wenig oberflächlich wirkt.

Schön fand ich, dass die einzelnen Charaktere durch Kleinigkeiten auch wieder miteinander verbunden werden und sich auch mal teilweise begegnen. Im Zentrum hiervon steht Jenny, bei der ich auch am Meisten mitfühlen konnte.
Auch gelungen war die die Beantwortung der Fragen, die man sich als Leser von Anfang an stellt. Hier wurden die Antworten geschickt in die Handlung eingebaut, wie z.B. das Schicksal von Unfallopfern während des Stillstandes.
Das Ende war für meinen Geschmack dann jedoch etwas zu plötzlich, aber das ist vermutlich Geschmackssache.
Insgesamt mochte ich diese Art von Gedankenexperiment "Was wäre wenn" sehr gerne und kann es durchaus als Unterhaltungslektüre weiterempfehlen.

Bewertung vom 13.12.2024
Der Duft der Sterne
Klemp, Simon

Der Duft der Sterne


ausgezeichnet

Jeder Mensch trauert auf seine eigene Weise, für Flo liegt die Lösung in der Vergangenheit: Mithilfe eines Aromaten nutzt er Gerüche, um in seine Erinnerungen abzutauchen und diese wieder und wieder zu erleben. Sein bester Freund ist hier noch lebendig, alles ist gut - doch ist dies wirklich wahr?
Als Leser begleitet man Flo über einen Monat hinweg, jedoch wechseln sich die Gegenwartskapitel mit Ausschnitten aus der Zukunft und Vergangenheitsszenen des Aromaten ab. Einen solchen Aufbau fand ich sehr ungewöhnlich, aber dafür echt gut gelungen und interessant, man lernt Flo und andere Charaktere auf mehreren Zeitebenen kennen und setzt so das Puzzle der Geschichte zusammen.
Durch unterschiedliche Schriftarten/Textgestaltung war mir auch leicht ersichtlich, auf welcher Zeitebene wir uns befinden, jedoch wäre generell ein entsprechender Hinweis am Kapitelanfang vielleicht noch hilfreich.

Das World Building ist hier eher dezent gehalten, immer wieder gibt es zwischendurch kleine Hinweise auf die Eigenheiten der Gesellschaft, neue Erfindungen etc., aber keine expliziten Erklärungen. Es reicht aus, um die Welt zu verstehen, aber man merkt auch schnell, dass diese nicht im Vordergrund steht, sondern vielmehr die Emotionen und Besonderheiten der Charaktere.
In diesem Punkt liegt auch die große Stärke des Romans, die Personen wirken sehr authentisch und im Laufe der Geschichte werden Emotionen jeglicher Art so realistisch beschrieben, dass man permanent mitfühlt. Es gibt hier keine Unterteilung in gut und böse, jeder Charakter ist einfach nur extrem menschlich, voller Fehler, Unsicherheiten, Ängsten, aber auch Freude, Witz und Glück. Flo beispielsweise ging mir teilweise auch mal auf die Nerven, weil er egoistisch und rücksichtslos handelte, aber trotzdem konnte ich ihn auch irgendwie verstehen.
In diesem Sinne hilft das Buch auch, andere Menschen vielleicht ein wenig großzügiger zu "bewerten" - man weiß nie, was die Person gerade durchstehen muss. Ebenso zeigt die Geschichte aber auch, dass man jemanden schnell mag, wenn man nur seine guten Seiten kennenlernt, dies aber noch lange nicht das ganze Bild ist.
Der Autor spielt geschickt mit eben diesen Themen und sorgt so auch regelmäßig für kleine und große Überraschungen und Plottwists, die ich oft so gar nicht erwartet habe.

Weiterhin hervorheben muss ich noch den Schreibstil, der für einen angenehmen Lesefluss sorgt, aber gleichzeitig schon fast poetisch anmutet. Immer wieder habe ich kurz angehalten und eine Stelle nochmal gelesen, weil sie schön formuliert war und große Ausdruckskraft hatte. In all der Trauer gibt es auch durch die Erinnerungen viele schöne und auch magische Momente, je mehr man liest, desto leichter fällt es einem auch zu verstehen, warum Flo sich immer mehr in der Vergangenheit verliert.
Ein gleichzeitig wunderschönes und tieftrauriges Buch, das zum Nachdenken anregt und sämtliche Emotionen erweckt.

Bewertung vom 11.12.2024
Endlich das ganze Leben
Recchia, Roberta

Endlich das ganze Leben


ausgezeichnet

In "Endlich das ganze Leben" begleitet der Leser eine italienische Familie über viele Jahre hinweg, wobei sich die im Fokus stehenden Familienmitglieder abwechseln. Thematisch geht es vor allem um die Folgen einer tragischen Nacht, in der die junge Betta ihr Leben verliert, jedoch lernt man zunächst die Eltern und ihre Geschichte besser kennen. Dies mochte ich sehr, so sind sie mir als Charaktere direkt ans Herz gewachsen und ich habe eine Bindung zu ihnen aufbauen können.
Aber auch die später auftauchenden Charaktere waren großartig, sie alle hatten ihren Platz in der Geschichte und ihre ganz eigenen Stärken, Fehler und Sorgen. Kritisieren würde ich lediglich, dass manche Familienmitglieder zwar kurz erwähnt werden, dann jedoch später gar keine Rolle mehr spielen.

Der Schreibstil hat mir sehr zugesagt, ich war emotional immer komplett dabei und konnte auch in die Geschichte eintauchen, obwohl die Erzählperspektive im Grunde ja eher distanziert war. Das Ergebnis war eine bunte Mischung aus richtig schönen Momenten auf der einen Seite und Trauer und Verzweiflung als Kontrast dazu. Teilweise wirkte es auch ein wenig märchenhaft oder vielleicht auch kitschig, aber für mich hat es so gut gepasst - nach viel gelesener Traurigkeit habe ich mir auch wieder etwas Positives gewünscht. Für Fans von sehr realistischen und ungeschönten Romanen über dieses Thema mag dieses Buch daher evtl. nicht so passend sein, auch wenn es viele solcher Momente im Verlauf der Geschichte gibt.
Auch ein paar übernatürlich zu interpretierende Szenen kommen vor, jedoch meiner Meinung nach sehr dezent und geschmackvoll platziert. Sie haben das Geschehen für mich schön abgerundet statt störend zu sein.
Das Buch spielt generell gerne mit Metaphern und Parallelen in der Handlung, Ähnlichkeiten über mehrere Generationen. Ich mochte alle Handlungsstränge, daher fand ich den Fokuswechsel auch toll, immer wollte ich wissen, wie es weitergeht.
Von daher klare Empfehlung von mir, aber auch mit dem Hinweis, dass es wie erwähnt keine super realistische Geschichte in allen Punkten ist.

Bewertung vom 10.12.2024
Die Nacht der Bärin
Mohn, Kira

Die Nacht der Bärin


ausgezeichnet

"Ich wollte das alles nicht."
Wie oft muss jemandem die Hand ausrutschen, bis es kein Ausrutscher mehr war? Wann ist genug wirklich genug?
Die Geschichte von Jules Familie wird abwechselnd aus Jules Perspektive in der Gegenwart und der ihrer Mutter in der Vergangenheit erzählt. Durch viele Parallelen ergibt sich so eine interessante Erzähldynamik - und doch herrschen total andere Atmosphären.
Die Vergangenheit ist unglaublich bedrückend, man kann kaum atmen, über allem thront der tyrannische Vater, lediglich während der Ausflüge in den Wald kann man als Leser Luft holen. Dazu im Kontrast steht Jule, die wie selbstverständlich zunächst bei der Entdeckung ihrer Familiengeschichte nur positive Gedanken hat und so gar nichts ahnt.
Auch die Zitate am Kapitelbeginn tragen dazu bei, dass man sich immer unwohler fühlt - Kleinigkeiten mit großer Wirkung. In dem Sinne ist dieses Buch keine nette Unterhaltung für zwischendurch, dafür aber ein umso wichtigeres Buch, das hoffentlich auch Betroffene wachrüttelt und ihnen Hoffnung schenkt.

Ähnlich wie ihm echten Leben wird hier nämlich aufgezeigt, dass es nicht bei "Kleinigkeiten" bleibt, sondern immer weiter eskalieren kann. Als Leser rätselt man die ganze Zeit mit Jule darüber, was damals passiert ist, während man sich im nächsten Kapitel davor fürchtet, was der Vater macht. Auch wenn man vielleicht einiges weiß oder erahnen kann, gibt es immer wieder Überraschungen und der Verlauf bleibt unvorhersehbar.
Manche Charaktere hasst man ohne Frage, andere sind wahre Schätze, doch manche sind bewusst sehr "grau" - voller Fehler und doch auch Opfer. Diese letzte Portion Menschlichkeit und moralische Schuldfrage runden die Geschichte perfekt ab und sorgen dafür, dass es wirklich komplett authentisch erscheint.

Bewertung vom 09.12.2024
Free again - alles auf Anfang (eBook, ePUB)
Abidi, Heike

Free again - alles auf Anfang (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Nach einer Trennung kann man entweder verzweifeln oder man nimmt sich ein Beispiel an Juliane und startet nochmal voll durch: Statt Hochzeiten plant sie nun Scheidungspartys und überzeugt hier auf voller Linie.
Als Leser kann man sie auf ihrem Weg begleiten und hat dabei auch immer was zu lachen.
Schön fand ich, dass der Roman sich Zeit lässt, man kann in aller Ruhe erstmal Juliane und ihr Umfeld kennenlernen. Diese war mir auch direkt total sympathisch, ihr Charakter ist sehr humorvoll und angenehm sarkastisch.
Auch die Nebencharaktere sind mir schnell ans Herz gewachsen, sie haben alle so ihre kleinen Macken, aber wirken sehr authentisch und sorgen immer wieder für Momente, die einem das Herz aufgehen lassen.
So muss Juliane beispielsweise mit einem Teenager als Mitbewohner auskommen, was sie teilweise halb zur Verzweiflung treibt, dafür aber umso schöner anzusehen ist, als sie sich langsam anfreunden.

Eine andere große Stärke des Romans sind die Scheidungspartys. Diese dienen nicht nur als Aufmacher im Klappentext, sondern nehmen tatsächlich einen großen Teil der Geschichte ein. Man lernt die Kunden kennen, ihre Wünsche und Vorstellungen und erlebt, was Juliane daraus macht. Dadurch bekommt man einen richtig guten Einblick in ihre Arbeit, die auch echt wirkt - ich konnte mir gut vorstellen, dass die Planung wirklich so ablaufen würde. Dazu hat sich die Autorin noch wunderbar ausgetobt mit kreativen und lustigen Partyideen rund um die Scheidung - einfach lesen und überraschen lassen!

Bewertung vom 09.12.2024
Aufbruch ins Freie
Vogel, Francie

Aufbruch ins Freie


ausgezeichnet

Das perfekte Buch für alle, die gerne mal raus in die Natur möchten, aber (momentan) nicht die Möglichkeiten für ein Abenteuer haben.
Francie nimmt den Leser mit auf ihre Touren quer durch die Berge und die Wildnis, ob alleine, mit Partner, Freunden oder auch mit ihrem Hund.
Das Buch ist ansprechend gestaltet, kurze Abschnitte erleichtern den Lesefluss, wunderschöne Fotos nehmen einen mit auf Reisen.
Zwischendurch hätte ich mir jedoch öfters noch kleine Kartenausschnitte gewünscht, um die Touren besser gedanklich verfolgen und einordnen zu können.

Schön fand ich, dass sich persönliche Erzählungen aus Francies Leben mit den Tourberichten abwechseln. Sie öffnet sich komplett und erzählt von ihrer Vergangenheit, Problemen, Ängsten und Beziehungen. So fühlt es sich schnell an, als würde man einer Freundin lauschen, statt nur eine simple Reisereportage zu schauen.
Auch die nicht so schönen Teile der Touren werden erzählt, denn es läuft halt nicht alles glatt im Leben: Unfälle, Schlechtwetter, Pannen, verfrühte Heimkehr, aufdringliche Fremde...
Dies fand ich sehr wichtig, denn so schön ihre Erlebnisse größtenteils auch klingen, man muss trotzdem vorsichtig bleiben. Die Erzählungen werden dadurch auch nochmal authentischer und bereiten den Leser gleichzeitig besser vor, wenn man sich von der Lektüre selbst zu einem Trip inspirieren lässt.
Zwischendurch gibt es auch immer wieder interessante Hintergrundinfos über Land und Leute, die die Erzählungen nochmal gekonnt abrunden.
Mein Highlight waren die Touren mit Hund Mexx, so etwas hab ich bisher auch noch nie gehört, wirklich unglaublich was Frauchen und Hund hier leisten!

Bewertung vom 07.12.2024
Be My Shelter (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)
Rotaru, Lana

Be My Shelter (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)


gut

Kaira und Cooper könnten nicht unterschiedlicher sein, doch trotzdem sprühen zwischen ihnen die Funken, als der Zufall sie zusammen führt. Zusammen versuchen sie, ihre eigenen Probleme zu überwinden, hier wird sehr auf Mental Health eingegangen.
Die Idee fand ich super, leider hat mir persönlich die Umsetzung nicht immer so zugesagt.

Erzählt wird die Geschichte in kurzen Kapiteln aus der Sicht der beiden Hauptcharaktere, was ich auch grundsätzlich mochte. Die Sprache ist schön einfach, man kommt schnell in einen Lesefluss.
Coopers Perspektive wurde mir nach einer Weile jedoch etwas zu viel, er schwankt permanent zwischen "ich darf mich nicht verlieben" und "ich möchte sie so gerne küssen", was zu einigen Wiederholungen führt und mir so auch nicht immer realistisch erschien. Dafür dass es eine Slow-Burn-Romance sein soll ging mir das auch etwas zu schnell mit der gegenseitigen Anziehung.
Zwischendurch gab es dafür aber auch immer wieder mal echt süße Szenen, hiervon hätte ich mir gerne noch mehr gewünscht.
Einige der Nebencharaktere waren cool drauf und tolle Freunde, andere haben mich teilweise mit ihrem Verhalten schon ein wenig aufgeregt.

Die Idee mit der Challenge, um sich gegenseitig herauszufordern, aus der Komfortzone zu locken und die mentale Gesundheit zu verbessern fand ich super, leider hat dies entgegen meiner Erwartungen nur einen kleinen Teil im Buch eingenommen und war mehr Nebenhandlung. Ein paar mehr Challenges ohne Abhandlung in Nebensätzen wäre aus meiner Sicht hier noch besser gewesen.
Insgesamt macht das Buch auf wichtige Themen aufmerksam und kann dazu anraten, besser auf sich Acht zu geben. Auch die Liebesgeschichte ist ganz süß, hat aber durchaus noch Luft nach oben.

Bewertung vom 03.12.2024
WAS IST WAS Mission im Weltraum
Maurer, Matthias;Konrad, Sarah

WAS IST WAS Mission im Weltraum


ausgezeichnet

Wie ist das Leben auf der ISS? Matthias Maurer hat dort ein halbes Jahr verbracht und berichtet hier von seinen Erfahrungen.
Sowohl die Zeichnungen als auch die Sprache sind gleichzeitig informativ und kindgerecht, man lernt unglaublich viel, ohne dass es sich wie eine langweilige Schulstunde anfühlt.
Los geht's mit Maurers Vorgeschichte, man erfährt ein wenig über seinen Hintergrund und wie er zum Astronauten geworden ist. Dies macht ihn direkt menschlicher und zeigt den Kindern, dass auch er mal genau wie sie war.
Die Reise zur ISS und das dortige Leben wird mit schönen Infobildern dargestellt, dazu kommen zahlreiche Fun Facts und Anekdoten, sodass sich die Aha-Momente mit Lachern abwechseln.
Aber auch auf eher negative Dinge wird eingegangen: Wie verhält man sich dort in Problemsituationen? Woher kommt der Müll im Weltraum? Wie können wir besser auf unsere Erde achten?
Zwischendurch gab es auch einen Abschnitt, in dem er die Fragen von Schulkindern beantwortet. Dies fanden wir besonders gelungen, da wir uns diese Fragen beim Lesen vorher selbst gestellt haben und Unterricht aus dem All schon sehr cool ist.
Am Ende gibt es dann auch noch richtige Fotos der Besatzung und der ISS, sodass man die Comicbilder auch noch schön in die Realität übertragen kann.
Ein super Buch für alle interessierten Kinder aber auch richtig spannend für Erwachsene!

Bewertung vom 02.12.2024
Not your Darling
Blake, Katherine

Not your Darling


sehr gut

Nur mit ihren Träumen und ein wenig gestohlenem Geld im Gepäck erreicht Loretta 1950 Hollywood. Ihr Ziel: Maskenbildnerin für all die berühmten Stars werden und sich dort ein neues Leben aufbauen.
Während sie zu Beginn des Buches erstmal einen aufgeweckten und frechen Eindruck macht, kommen in der neuen Stadt dann doch auch ihre naiven Seiten zum Vorschein. Dies hat auf mich ziemlich authentisch gewirkt, Hollywood ist halt doch anders als die Kleinstadt in England.
Je länger sie jedoch dort lebt, desto besser passt sie sich an das Leben an und beweist Hartnäckigkeit und Stärke, was mir gut gefallen hat. Manchmal hat sie mich auch an Midge aus The Marvelous Mrs. Maisel erinnert, sie trickst sich durch, aber nimmt dabei auch öfters mal keine Rücksicht auf ihre Mitmenschen - also kein komplett "guter" Charakter.
Auch zu den Nebencharakteren hatte ich zu Beginn so gar keine Bindung, diese hat sich dann auch erst mit der Zeit aufgebaut.
Ähnlich wie Loretta sich erst in Hollywood einleben musste, muss sich auch der Leser erstmal ein wenig in das Buch hineinfinden.

Dann liest es sich jedoch super flüssig und schnell, die Sprache ist locker und leicht gehalten, die Kapitel sind schön kurz und auf den Punkt. Anstatt sich ewig in Situationen aufzuhalten, gibt es auch mal kleinere Zeitsprünge, die die Entwicklung verdeutlichen.
An manchen Stellen gingen mir die Szenen allerdings zu schnell, besonders die Entwicklung in manchen Dialogen fand ich teils komisch.
Dafür konnte mich die Geschichte immer wieder auch mal überraschen und es gab einige unerwartete Wendungen.
Die Mischung aus den Sonnen- und Schattenseiten Hollywoods war für mich das Highlight des Romans: Einerseits all die lieben Menschen, die Loretta auf ihrem Weg unterstützen, andererseits die schlechten Personen, die sämtlichen Anstand und Moral für ihr eigenes Vergnügen und ihren Erfolg über Bord werfen.
Die Atmosphäre war meiner Meinung nach gut getroffen, ich hatte viel Spaß dabei, Lorettas Weg in Hollywood zu verfolgen.