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Benutzername: 
T-Prinzessin
Wohnort: 
Osnabrück

Bewertungen

Insgesamt 7 Bewertungen
Bewertung vom 25.08.2022
Bonbons, Whiskey und ein Mord
Schneider, Inga

Bonbons, Whiskey und ein Mord


sehr gut

Fiona kann ihren Augen kaum trauen, als der gefallene Promi Nathan Night vor ihr in ihrer Bonbonmanufaktur steht. Doch die Ereignisse beginnen sich am Abend nach der Vorstellung der Rocky Horror Show zu überschlagen, als sich beide im Pub wiedersehen und er nur wenige Stunden später von seinen eigenen Strapsen stranguliert aufgefunden wird. Eigentlich hatte Fiona ja ihrem Freund Conor versprochen, die Finger von eigenen Ermittlungen zu lassen, doch ihr Bauchgefühl schlägt nicht nur bei Conors neuer Chefin an.

Die erschaffene Atmosphäre ist einfach absolut cozy und süß. Der Bonbonladen klingt zauberhaft und ich bin auch vom Stück sehr begeistert. Der Blickwinkel liegt hauptsächlich auf Fiona, wechselt aber zwischendurch auch auf Conor. Die Schreibweise ist locker und flüssig. Dies steht etwas im Widerspruch mit den angesprochenen Themen, die durch ihre eigentliche Komplexität somit etwas zu kurz kommen. Auch, wenn es ein leichter Krimi sein soll, sollte man beispielsweise toxische Beziehungen dennoch mit Fingerspitzengefühl behandeln.

Cozy Crime besticht von der Atmosphäre und den liebenswürdigen Figuren, von denen es hier definitiv genug gibt, wobei diese auch durch ihre Schrulligkeit glänzen. Hochgradige Spannung erwarte ich in dem Genre nicht, wobei mir die Auflösung sehr gut gefallen hat und ich mit meinen Theorien richtig lag. Leider bin ich über den ein oder anderen Logikfehler gestolpert.

Dies ist der zweite Band einer Reihe, doch ich hatte keine Probleme, dem Geschehen zu folgen oder die Figuren liebzugewinnen. Schön für Leser des ersten Bandes ist, dass Bezug zu diesem genommen wird.

Unterm Strich wurde ich wunderbar unterhalten und konnte in das Buch abtauchen. Dennoch bin ich über so manches gestolpert und vergebe daher gute drei Sterne und freue mich auf weitere Bücher der Autorin.

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Bewertung vom 25.08.2022
Das Fragment des Schicksals
Aust, Isabel

Das Fragment des Schicksals


sehr gut

Osian spielt die Rolle seines Bruders – ein Spiel, dass gefährlicher ist, als ihm bewusst ist. Denn der Grad zwischen Vergangenheit und Schicksal ist schmal und wehe dem, der zwischen die Fronten gerät.

Wie schon aus dem Klappentext ersichtlich, ist die Schreibweise etwas anders, als man es sonst kennt, denn Osian erzählt den größten Teil der Geschichte seinem Bruder Amian und spricht diesen persönlich an. Nur kleine Teile werden aus der dritten Person erzählt. Dies führte nicht unbedingt dazu, dass ich schnell mit der Geschichte warm wurde. Während ich noch dabei war, die Welt und die Figuren kennenzulernen, musste ich mich daher noch damit auseinandersetzen, wer eigentlich wer ist und mit wem spricht. Auch der Aufbau der Welt und das Magiesystem sind für mich nicht wirklich intuitiv. Ein für die Autorin wichtiger Punkt, um die Welt zu beschreiben, ist die Damenmode.

Was für mich aber ab Sekunde Eins absolut in den Bann gezogen hat, ist die Stimmung, die mit der Geschichte kreiert wird. Hier kann ich auch absolut die Playlist der Autorin Isabel Aust empfehlen, die wirklich zu 100% umgesetzt wurde. Eine Mischung aus Düsterheit, Zerrissenheit und Hoffnung, die absolut in Schauern unter die Haut geht.

Je mehr Puzzlesteinchen ich hatte, desto spannender und aufregender wurde es, bis es in einer finalen Erkenntnis gipfelte, die mich ausdrücklich nach dem nächsten Band verlangen lässt. So ganz wurde des Pudels Kern noch nicht entschlüsselt. So manches war naheliegend, anderes hingegen kam überraschend.

Ein weiteres absolutes Highlight ist für mich die Dynamik der Figuren. Auch, wenn ich etwas brauchte, alle einzuordnen und zu sortieren - sobald dies erledigt war, habe ich jeden Dialog sehr genossen. Besonders die Verbindung zwischen Tempest und Osian ist einmalig, wobei es auch die anderen Figuren sehr in sich haben.

„Herr, die Not ist groß! Die ich rief, die Geister, Werd ich nun nicht los.“ - ich bin sehr froh, dieses sehr ungewöhnliche Buch gelesen zu haben. Es fing für mich sperrig an, und alles ist noch nicht ganz fassbar, aber es hat mich wirklich berührt und ich kann es kaum erwarten, die Geschichte weiterzulesen. Daher vergebe ich sehr gute 4 Sterne.

Bewertung vom 25.08.2022
Nebelflößer
Meinhardt, Sarah

Nebelflößer


sehr gut

Ausgesetzt in einer nebligen Nacht, gerettet von einem Mann, der über den Wolken wohnt, wächst Willow als Fremdling auf. Eigentlich hatte sie sich mit ihrem Leben arrangiert, als ein Erdenbewohner namens Jackson bei ihr aufschlägt und Steine ins Rollen gebracht werden, die nicht mehr aufhaltbar erscheinen. Die Frage nach ihrer Herkunft und der Zukunft der Nebelflößer scheinen miteinander verworren zu sein.

Die Schreibweise ist flüssig und gut verständlich. Ein süßes Detail sind die Kapitelnamen, die die wichtigsten Ereignisse des folgenden Kapitels spoilern. Durch die unglaubliche Wissbegier Willows erfahren wir als Leser viel über die Hintergründe der Nebelflößer, sodass ein Zurechtfinden leicht fällt.

Die Geschichte beginnt dramatisch und wird dann etwas seichter, bevor es sich zum Ende wieder aufbauscht, doch gerade hier ging es mir dann doch sehr schnell. Willows Leben wird quasi im Schnelldurchlauf erzählt und ich bekam als Leser zwar einen Hauch dessen mit, was das Ende wirklich bedeutet, aber war emotional nicht so sehr involviert, was ich schade finde.

Bei den Figuren hätte ich mir jedoch etwas mehr Mehrdimensionalität gewünscht. Jede*r hat seine Funktion und agiert danach. Dadurch gibt es leider auch wenig Überraschungen. So viel Liebe zum Detail wie bei der Beschreibung der Welt verwendet wurde, hätte ich mir auch hier mehr gewünscht. Gerade, da hier das meiste Potential steckt, wäre es wünschenswert, die Unterschiede und Gemeinsamkeiten noch deutlicher zu machen.



SPOILER:

Willow und ihre beste Freundin Kim kommen aus verschiedenen Welten, sind aber mit den gleichen Traditionen groß geworden und trotzdem sehr unterschiedlich. Willow und Jackson kommen aus der gleichen Welt, sind aber komplett anders erzogen worden. Dazu noch die Bösen und Guten der verschiedenen Welten – hier ist so viel mehr möglich gewesen.



Ich mag das Genre total gerne, da wirkliche Ereignisse einen neuen Touch bekommen und die Verbindung ist hier gut geglückt. Es werden viele echte Probleme angesprochen, die auch teilweise heute noch Bestand haben und unterschiedliche Denkweisen spielerisch kombiniert, jedoch nicht so tief, dass es von der Geschichte ablenkt oder zu viel für das jüngere Publikum ist. Und doch kann jeder Leser etwas für sich mitnehmen, was ich sehr schätze.

Insgesamt ist das Buch absolut unterhaltsam und eher eine leichte Lektüre mit kleinen Denkanstößen. Hier und da hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht, bin aber super gespannt auf Teil 2. Bis dahin vergebe ich gute 4 Sterne.

Bewertung vom 15.05.2022
Die Forsyte Saga
Galsworthy, John

Die Forsyte Saga


sehr gut

Mit einer typisch englischen Familie der oberen Mittelschicht beginnt die Romantrilogie ihre Erzählungen um 1880 und endet in den frühen Goldenen Zwanzigern nach dem ersten Weltkrieg. Über mehrere Generationen hinweg wird der Zerfall der Familie beschrieben, der mit einem Hausbau begann. Doch die Skandale und Intrigen lassen nicht lange auf sich warten.

Die Schreibweise ist anspruchsvoll und es gibt sehr viele Figuren und Zeitsprünge, die das Lesen noch erschweren. Richtig praktisch finde ich an der Neuauflage den herausnehmbaren Stammbaum, der eine guten Überblick bietet. Aber auch der Schreibstil an sich ist – verständlicherweise – anders als heute. Gut gefallen hat mir auch die Optik der Bücher.

Als sonderlich spannend können die Bücher nicht bezeichnet werden. Aber das ist auch nicht ihr Anspruch. Dafür bekommt man intime Einblicke, viel Drama und ein authentisches Bild der Zeit und ihrer Menschen. Durch die Zwischengeschichten kann man sich beim Lesen auch Zeit lassen und wird nicht ganz von der durchaus hohen Anzahl an Seiten erschlagen.

Unterm Strich sind dies definitiv keine einfachen Bücher, aber ihre Lektüre lohnt sich auf jeden Fall. Gut verpackte Gesellschaftskritik zieht sich durch mehrere Generationen. Auch wenn man als Leser oft anders handeln würde, hat es der Autor dennoch jederzeit geschafft, dass die geschilderten Handlungen nachvollziehbar sind. Mir hat der Stil gut gefallen und ich vergebe sehr gute 4 Sterne. Es ist auch heute absolut verständlich, warum der Autor John Galsworthy 1932 den Literatur-Nobelpreis erhielt.

Bewertung vom 19.06.2021
Tochter der Freiheit - Die Krycal-Saga Band 1 (eBook, ePUB)
Spinner, Dominic

Tochter der Freiheit - Die Krycal-Saga Band 1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Schreibweise ist eher erlebend als beschreibend, wodurch die komplexe Fantasy-Welt, in der quasi alles an fantastischen Elementen vorkommt, nach und nach enthüllt wird. Dadurch war ich als Leser aber auch permanent neuen Informationen ausgesetzt, die verarbeitet werden mussten, und habe dennoch vermutlich nicht alles mitbekommen. Im Vergleich zu den Figuren werden die Orte sehr genau beschrieben und so konnte ich den violetten Himmel und die zwei Sonnen deutlich besser vor meinem inneren Auge abrufen als die Figuren, die bei jedem Leser wohl sehr unterschiedlich aussehen werden