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anngelesen

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Insgesamt 66 Bewertungen
Bewertung vom 12.02.2023
STONE BLIND - Der Blick der Medusa
Haynes, Natalie

STONE BLIND - Der Blick der Medusa


sehr gut

Dieses Buch war wirklich ein emotionales Auf und Ab – und auch nach Beenden des Buches schmerzt mein Herz noch immer für Medusa.

Natalie Haynes hat mit Stone Blind – Der Blick der Medusa eine wundervolle und vielschichtige Neuerzählung im Bereich der griechischen Mythologie erschaffen. Neben Medusa stehen auch die Geschichten vieler weiterer Persönlichkeiten im Fokus, darunter Perseus, Andromeda, Danaë, Zeus, Hera und Athene. Aber das bleibt auch gar nicht aus, denn sie alle hängen miteinander zusammen und die Geschichte des einen beeinflusst unweigerlich die Geschichte des anderen. Und das die Götter sich immer wieder gern bei allem einmischen, ist ja auch nichts Neues.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Er ist besonders – und ich muss zugeben, dass ich eine Weile gebraucht habe, mich in der Geschichte einzufinden – und poetisch. Zugleich mangelt es aber auch nicht an einer guten Prise Humor. Vor allem die Konversationen zwischen Athene, Hermes und Perseus haben mich eigentlich am laufenden Band zum Schmunzeln gebracht.

Trotz der vielen Perspektiven, aus denen das Buch erzählt wird, ist es der Autorin gelungen, stets alles gut miteinander zu verknüpfen und den roten Faden im Blick zu behalten. Dennoch ist es mir in der ersten Hälfte des Buches manchmal ein wenig schwer gefallen, bei den vielen Perspektivwechseln der Handlung lückenlos folgen zu können.

Dadurch, dass das Buch mit so vielen Charakteren aufwartet, rückt Medusa zeitweise stark in den Hintergrund, was ich etwas schade fand. Dennoch hat mich die Autorin mit der Art und Weise, wie sie Medusas Geschichte erzählt hat, sehr berührt.

Darüber hinaus ist es der Autorin gelungen, einige Fragen aufzuwerfen, die mich zum Nachdenken angeregt haben. Wer entscheidet, wer ein Monster ist? Und wer entscheidet, wer der Liebe würdig ist?

Allen Fans der griechischen Mythologie kann ich für dieses Buch nur eine Empfehlung aussprechen! Ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin.

Bewertung vom 27.11.2022
Der letzte Schachzug / The Inheritance Games Bd.3
Barnes, Jennifer Lynn

Der letzte Schachzug / The Inheritance Games Bd.3


ausgezeichnet

Nachdem ich bereits Band 1 und 2 der Reihe abgöttisch geliebt habe, konnte ich es kaum erwarten, mit Band 3 zu beginnen, als ich es erst einmal in den Händen hielt. Kaum hatte ich gestartet, zeigte sich schnell, dass auch Band 3 wie seine Vorgängerbände ein absolut süchtigmachender Pageturner ist, sodass ich das Buch letztendlich in weniger als 48 Stunden beendet hatte.

Auch wenn es einige Monate her ist, dass ich Band 2 gelesen habe, bin ich sehr schnell und völlig problemlos wieder in die Geschichte hineingekommen. Erneut steckt das Buch voller Rätsel und Geheimnisse, die es zu lösen und aufzudecken gilt. Immer an Averys Seite sind dabei erneut die vier Hawthorne-Brüder, die ich allesamt so sehr in mein Herz geschlossen habe.

Der Schreibstil der Autorin war wie immer einfach großartig. Ich mag es total, dass die Kapitel so kurzgehalten sind, weil ich dadurch beim Lesen das Gefühl habe, total schnell im Buch voranzukommen. Außerdem trägt es total zur Spannung bei, weil gefühlt jedes Kapitel mit einem Cliffhanger endet, sodass man einfach immer weiterlesen will. Jennifer Lynn Barnes versteht es, den Leser zu fesseln und in die Geschichte hineinzuziehen. Die Rätsel sind wahnsinnig gut durchdacht, und es macht einfach unfassbar viel Spaß, sie Stück für Stück mit Avery zu entknobeln. Die Handlung ist sehr komplex, das Geflecht an Charakteren wird größer und komplizierter, und man muss sich beim Lesen konzentrieren, um den Überblick über alles zu behalten.

Ich glaube, Avery ist meine neue Lieblingsprotagonistin. Sie ist intelligent, mutig und schreckt vor keinem Mysterium zurück. Sie hat Ehrgeiz und gibt niemals auf. Außerdem weiß Avery ganz genau, was sie will, und lässt sich auch von niemandem unterkriegen oder kleinmachen.

Die eingeflochtene Liebesgeschichte mochte ich sehr und hat für mich ihr perfektes Ende gefunden. Auch wenn manche vielleicht auf ein anderes Paar gehofft haben, war es für mich immer der, mit dem Avery schlussendlich auch zusammen ist. Die beiden sind einfach wie geschaffen füreinander, finde ich.

Mit jedem der vier Hawthorne-Brüder hat Avery ihre ganz eigene Chemie, und das ist der Autorin fantastisch gelungen. Bei dem einen im romantischen Sinne, bei dem anderen im freundschaftlichen, beim dritten im brüderlichen, und beim vierten … Da ist es kompliziert. Mehr möchte ich nicht spoilern.

Das Ende fand ich einfach perfekt, denn es passt wie die Faust aufs Auge zu Avery, als sie nun selbst – ganz wie es ihrem Namen Avery Kylie Grambs entspricht – ein sehr riskantes Spiel – a very risky gamble – spielt.

Mein Fazit ist klar: Ich liebe dieses Buch und ich liebe die ganze Reihe. Ich würde sogar sagen, dass die Reihe meine neue Lieblingsreihe ist. Und ich kann sie jedem nur wärmstens ans Herz legen, der intelligente Charaktere, vielschichtige Geheimnisse und Rätsel über Rätsel mag.

Bewertung vom 27.11.2022
Penelope und die zwölf Mägde
Atwood, Margaret

Penelope und die zwölf Mägde


weniger gut

„Penelope und die zwölf Mägde“ hat mich auf Anhieb mit seinem Klappentext angesprochen und da Margaret Atwood durch ihren dystopischen Roman „Der Report der Magd“ sehr bekannt ist, hatte ich auch hohe Erwartungen. Allerdings fällt es mir wirklich schwer, das Buch zu bewerten, da ich irgendwie mit etwas anderem gerechnet hatte.

Das Buch ist eine an sich wirklich interessante Neuerzählung der Geschichte von Penelope, Frau des Odysseus, in der sie endlich mal selbst zu Wort kommt. Die Autorin bietet einen völlig neuen Blick auf die griechische Mythologie, gespickt mit viel Humor und so einigen Spitzen.

Mir hat sehr gut gefallen, dass Penelope einmal wirklich im Zentrum der Geschichte steht und Odysseus eher zu einer Randfigur verblasst. Ich muss aber sagen, dass sie mich manchmal ein bisschen genervt hat mit ihrer Art, und ihre Mägde sind leider ein bisschen zu kurz gekommen im Buch.

Den Schreibstil fand ich sehr gewöhnungsbedürftig und bin auch bis zum Ende nicht mit der verwendeten Sprache warm geworden. Penelope wurden Worte in den Mund gelegt, die ich persönlich für viel zu modern und teilweise auch für niveaulos halte. Gleichzeitig befinden sich im Buch zwischen Penelopes Berichten aber auch immer wieder Gesänge des Chors der Mägde, die extrem altertümlich geschrieben sind. Dadurch habe ich sehr gebraucht, um wirklich in die Geschichte hineinzufinden. Außerdem hat es mir leider an Tiefe gefehlt. Es sind keine Emotionen zu mir durchgedrungen während des Lesens.

Auch weiß ich nicht wirklich, was ich von den ganzen Theorien und Spekulationen halten soll, die die Autorin zusammen mit dem tatsächlichen Mythos in das Buch eingebracht hat. Manches kam mir ein bisschen zu weit hergeholt vor.

Zusammenfassend muss ich leider sagen, dass mich das Buch eher enttäuscht hat. Vielleicht waren meine Erwartungen an das Buch falsch, aber tatsächlich muss ich auch sagen, dass der größte Störfaktor für mich die Sprache bzw. der Schreibstil war. Schade, ich hätte das Buch sehr gerne gemocht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.11.2022
A Touch of Ruin / Hades & Persephone Bd.2
Clair, Scarlett St.

A Touch of Ruin / Hades & Persephone Bd.2


gut

Leider muss ich sagen, dass mir „A Touch of Ruin“ nicht ganz so gut gefallen hat wie „A Touch of Darkness“. Band 1 fand ich einfach stärker.

Der Schreibstil der Autorin hat mir erneut recht gut gefallen und ich habe mich sofort wieder in die Geschichte eingefunden. Allerdings konnte mich die Handlung dieses Mal nicht ganz so sehr fesseln wie in Band 1, weshalb ich wirklich lange an diesem Buch gelesen habe.

Hat mir Persephone in Band 1 noch richtig gut als Protagonistin gefallen, ging mir ihr Verhalten in Band 2 häufig leider ein bisschen auf die Nerven. Ich konnte ihr Handeln nicht wirklich nachvollziehen, weil sie sich in einigen Situationen einfach kindisch in meinen Augen benommen hat. Die handelt völlig unüberlegt und denkt nicht wirklich darüber nach, was das für Konsequenzen haben könnte.

Außerdem ist mir die Liebesgeschichte zwischen Hades und Persephone in diesem Buch ein bisschen zu kurz gekommen. Es ging sehr viel um die Nebencharaktere, was ich zwar auch sehr interessant fand, aber es wäre meiner Meinung nach trotzdem ausgewogener gewesen, wenn der Fokus mehr auf dem Hauptpaar gelegen hätte.

Richtig gut haben mir die Nebencharaktere in diesem Band gefallen. Besonders Lexa, Persephones beste Freundin, hat mehr Tiefe bekommen im Vergleich zu Teil 1.

Und auch Hades konnte mich als Charakter wieder überzeugen. Seine Charakterentwicklung hat mir im Gegensatz zu der von Persephone richtig gut gefallen.

Alles in allem ist „A Touch of Ruin“ ein gutes Buch mit interessanten und unterschiedlichen Charakteren voller Drama, das trotz einiger Schwächen unterhaltsam sein kann.

Bewertung vom 18.11.2022
Zwischen den Zeiten / Stolen Time Bd.1
Rollins, Danielle

Zwischen den Zeiten / Stolen Time Bd.1


gut

Lang ist es her, dass es mir so schwergefallen ist, ein Buch zu bewerten und eine Rezension zu schreiben. Allerdings passt das wiederum auch zu meinem Leseerlebnis, denn „Stolen Time – Zwischen den Welten“ hat es mir wahrlich nicht leicht gemacht. Hierzu gleich mehr.

Zunächst möchte ich mich aber einmal kurz zum Cover äußern, dass ich einfach nur richtig schön finde. Es macht definitiv neugierig und passt auch richtig gut zum Buch, finde ich.

Der Einstieg in die Geschichte war einerseits vielversprechend, andererseits ist er mir alles andere als leichtgefallen. Ich liebe Bücher über Zeitreisen und daher stand für mich außer Frage, dass ich dieses Buch lesen muss. Leider hat meine Vorfreude auf das Buch einen kleinen Dämpfer erhalten. Ich bin einfach nicht in das Buch hineingekommen. So spannend ich die Idee hinter der Geschichte auch finde, ich hatte wirklich meine Problemchen mit der Umsetzung.

Ich konnte einfach keine wirkliche Verbindung zu den Charakteren aufbauen, nicht mal zu den Protagonisten Dorothy und Ash. Beide sind für mich leider sehr blass geblieben.

Das Setting fand ich hingegen super interessant. Im Jahr 2077 ist Seattle seit einem Erdbeben überflutet und wird von einer Gang kontrolliert. Das ist eine echt spannende und neue Welt, in der sich Dorothy, die aus dem Jahr 1913 stammt, zurechtfinden muss.

Die Geschichte wird sowohl aus Dorothys als auch aus Ashs Perspektive erzählt. Immer wieder sind im Buch Tagebucheinträge des Erfinders der Zeitmaschine eingebaut. Diese fand ich leider größtenteils sehr anstrengend zu lesen. Auch die ganzen Informationen über die Technik hinter den Zeitreisen konnte mich nicht wirklich fesseln.

Was mir allerdings gut gefallen hat, war die Spannung, die die Autorin aufgebaut hat. Zwar hat es eine Weile gedauert, bis die Geschichte an Fahrt aufgenommen hat, das Buch steckt dann aber auf jeden Fall voller Action. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und ich konnte mir die Welt sehr gut vorstellen.

Abschließend kann ich sagen, dass „Stolen Time – Zwischen den Welten“ trotz meiner Startschwierigkeiten ein spannender Zeitreiseroman ist, der für mich zwar ein paar Schwächen hatte, vielen aber bestimmt sehr gut gefallen wird.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.11.2022
Book of Night (eBook, ePUB)
Black, Holly

Book of Night (eBook, ePUB)


sehr gut

„Book of Night“ ist mein erstes Buch von Holly Black und da ich schon sehr viel Gutes über die Autorin gehört habe, waren meine Erwartungen dementsprechend hoch. Und ich muss sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde. Nachdem das wunderschöne Cover mich direkt neugierig gemacht hat, hat auch der Klappentext mein Interesse wecken können, sodass ich wirklich gespannt auf die Geschichte war.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn es mir zu Anfang schwergefallen ist, die ganzen Informationen aufzunehmen und zu sortieren, und es mir zunächst alles sehr viel auf einmal vorkam, kam ich dann doch immer besser in das Buch rein. Alles wird sehr ausführlich erzählt, dennoch ist die Geschichte spannend und packend geschrieben. Die Autorin kommt mit immer neuen Wendungen daher, die ich nicht erwartet habe, und so wurde das Buch einfach nie langweilig.

Ich verstehe durchaus, weshalb betont wird, dass sich das Buch an Erwachsene richtet. Der Umgangston ist rau und derb und die Bedrohung ist stetig spürbar beim Lesen. Dennoch finde ich aber, dass sich der Inhalt nicht explizit an Erwachsene richtet.

Holly Black hat eine düstere, gefährliche und zugleich magische und fesselnde Atmosphäre geschaffen. Die Thematik, dass Schatten nicht einfach nur Schatten sind, konnte mich beim Lesen faszinieren und wurde sehr interessant umgesetzt.

Die Protagonistin Charlie ist eher eine Anti-Heldin. Sie ist intelligent und tough, aber alles andere als gesetzestreu, und auch wenn sie sich bemüht, zukünftig von kriminellen Machenschaften fernzuhalten und ihr Leben in den Griff zu kriegen, hat sie doch ein Talent dafür, immer wieder in gewisse Dinge verwickelt zu werden. Charlie ist definitiv eine ungewöhnliche Protagonistin, aber gerade das macht auch ihren Charme aus, finde ich. Ich habe ihre Geschichte wirklich gern verfolgt und auch die Rückblenden in ihre Kindheit waren spannend.

Das Ende ist leider recht offen und ich bin gespannt, wie und wann es weitergeht.

Alles in allem ist „Book of Night“ eine wirklich spannende und originelle Geschichte, die ich sehr empfehlen kann!

Bewertung vom 31.10.2022
Elektra, die hell Leuchtende
Saint, Jennifer

Elektra, die hell Leuchtende


sehr gut

Beginnen möchte ich beim Cover. Dieses ist wunderschön gestaltet und passt sehr gut zum Inhalt des Buches, auch wenn es nicht ausschließlich um Elektra geht. Gerade ihr gold glänzendes Abbild hebt noch einmal den Titel hervor.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Ich habe mich schnell in der Geschichte zurechtgefunden und mich direkt ins antike Griechenland versetzt gefühlt. Jennifer Saint versteht es, griechische Mythologie neu und interessant zu erzählen, gleichzeitig feministisch und spannend.

Ich liebe griechische Mythologie sehr – vor allem den trojanischen Krieg fand ich schon immer faszinierend – und so waren mir die Charaktere und ihre Schicksale nicht neu, dennoch habe ich mit ihnen mitgefiebert und das Buch sehr genossen. Für alle „Neulinge“ wird genug erklärt, sodass niemand Probleme haben sollten, den Ereignissen zu folgen.

Der Leser erlebt die Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven: Elektra, Klytämnestra und Kassandra – drei Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und dennoch unweigerlich miteinander verbunden sind. Besonders spannend finde ich, dass es der Autorin gelungen ist, Verständnis für alle drei Frauen zu entwickeln, egal wie sehr man die eine, wenn man aus der Sicht der anderen liest, gerade hassen möchte.

Die doch recht häufigen Perspektivwechsel haben mir an sich sehr gut gefallen, da es dadurch nie langweilig wurde, allerdings ist es mir bedingt dadurch sowie durch den doch sehr großen Zeitraum, in dem die Handlung spielt, ein wenig schwer gefallen, eine tatsächliche Bindung zu den Charakteren aufzubauen. Auch finde ich es schade, dass Kassandras Part im Buch in meinen Augen ein wenig zu kurz gekommen ist.

Abschließend kann ich sagen, dass das Buch eine wirklich tolle Neuerzählung ist und mal einen etwas anderen Blick auf den trojanischen Krieg wirft.

Bewertung vom 01.10.2022
All I (don't) want for Christmas / Love Songs in London Bd.1
Krüger, Tonia

All I (don't) want for Christmas / Love Songs in London Bd.1


gut

Der Schreibstil der Autorin war angenehm zu lesen und ich kam flüssig durch das Buch durch. Der Einstieg ist mir trotzdem nicht ganz so leichtgefallen, ich habe ein paar Kapitel gebraucht, bis ich wirklich in der Geschichte drin war und die Handlung mich packen konnte.

Das Buch ist vollständig aus Febes Sicht geschrieben, dadurch bekommt man einen tiefen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle, ab und zu hätte ich es aber auch wirklich interessant gefunden, die ein oder andere Szene aus Liams Sicht zu erleben, muss ich sagen.

Febe hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Sie ist eine tolle Person und dass sie ständig Shakespeare zitiert, fand ich wirklich amüsant. Es ist der Autorin gelungen, dass man als Leser richtig spürt, wie sie nach und nach echte Gefühle für Liam entwickelt.

Bei Liam habe ich etwas länger gebraucht, bis ich mit ihm warm wurde. Er war zu Anfang einfach nicht so der Sympath in meinen Augen, das hat sich dann im Laufe des Buches aber sehr gewandelt, auch wenn ich nicht alles gut fand, was er im Buch getan hat.

Gefühlschaos ist in diesem Buch vorprogrammiert – ich muss aber leider sagen, dass es mir zum Ende hin schon ein bisschen zu viel Drama war. Die Entwicklung zwischen Febe und Liam hatte mir eigentlich sehr gut gefallen, allerdings haben die beiden mich irgendwann mit ihrem Verhalten fast ein bisschen genervt – Liam mehr als Febe.

Meine Highlight-Charaktere waren aber mit riesigem Abstand Liams jüngerer Bruder und Liams Großmutter. Die beiden waren einfach nur großartig und haben mir die Lesezeit wirklich versüßt!

Das weihnachtliche Feeling kam beim Lesen sehr gut rüber. Die ganze Stimmung des Buches hat mich richtig winterlich-weihnachtlich fühlen lassen und ich habe beim Lesen immer wieder vergessen, dass es bis Weihnachten noch ein paar Monate hin ist.

Alles in allem kann ich sagen, dass ich das Buch trotz der kleinen Dinge, die mich gestört haben, empfehlen kann! Wer auf der Suche nach einer gefühlvollen und gleichzeitig humorvollen Liebesgeschichte zu Weihnachten mit einer großzügigen Portion Drama ist, sollte sich „All I (don’t) want for Christmas“ unbedingt näher ansehen!

Bewertung vom 01.10.2022
Nothing more to tell
McManus, Karen M.

Nothing more to tell


sehr gut

Die Autorin hat einen Schreibstil, den ich einfach liebe, weil es ihr immer wieder mit ihren Büchern gelingt, mich so sehr zu fesseln, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen möchte. Auch „Nothing more to tell“ war wieder sehr spannend und mitreißend geschrieben, und ich finde es toll, dass die Bücher der Autorin auch immer eine Romanze enthalten. Das Buch hat sich auf jeden Fall sehr zügig lesen lassen.

Brynn hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Sie hat Ehrgeiz und bleibt hartnäckig, wenn andere längst aufgeben. Und auch Tripp mochte ich sehr. Er hat einige Päckchen, die er mit sich herumträgt, und ist ein wirklich interessanter Charakter.

Die Handlung ist richtig spannend und war – wie immer bei der Autorin – sehr gut durchdacht. Alles war in sich schlüssig und je mehr Informationen man als Leser mit Brynn und Tripp zusammen herausgefunden hat, desto mehr konnte man miträtseln, wie alle Hinweise zusammengehören und irgendwann ein rundes Bild ergeben. Es hat mir sehr gut gefallen, wie die einzelnen Handlungsstränge, die auf den ersten Blick gar nichts miteinander zu tun haben, irgendwann ineinanderfließen und das große Ganze bilden. Dadurch, dass man nach und nach mit den Protagonisten zusammen immer mehr herausfindet und es auch einige Wendungen gibt, die ich nicht erwartet hatte, war das Buch durchweg spannend und wurde nie langweilig.

Auch den Aspekt mit der True-Crime-Serie, für die Brynn als Praktikantin arbeitet, fand ich gut gewählt und sehr interessant. Es war auch irgendwie mal was Neues.

Sehr cool fand ich auch die ganzen Anspielungen auf die anderen Bücher der Autorin, die wirklich passend eingeflochten wurden und eigentlich nur zu erkennen sind, wenn man die anderen Bücher gelesen hat.

Die Auflösung hat mich nicht vollkommen überrascht, weil ich den Verdacht immer mal wieder gehegt hatte, nur das Motiv dafür habe ich mir lange Zeit nicht zusammenreimen können. Außerdem fand ich das Ende recht abrupt, da es auch ziemlich offen ist. Deshalb muss ich leider einen Stern abziehen.

Wer auf der Suche nach einem packenden Jugend-Thriller ist, sollte sich „Nothing more to tell“ auf jeden Fall näher anschauen. Ich kann das Buch, genau wie die übrigen Bücher von Karen M. McManus, nur empfehlen!

Bewertung vom 07.09.2022
Mr. Malcolms Liste
Allain, Suzanne

Mr. Malcolms Liste


gut

Der Einstieg in das Buch fiel mir leicht und hat mir wirklich gut gefallen. Da sich die gesamte Handlung auf nicht mal 300 Seiten abspielt, ist das Buch sehr kurzweilig. Ich fand die Geschichte angenehm zu lesen und bin sehr schnell beim Lesen vorangekommen. Allerdings fand ich die zahlreichen Szenenwechsel teilweise recht abrupt und beinahe sprunghaft.

Allgemein erinnerte mich „Mr Malcolms Liste“ aufgrund des Schreibstils eher an ein Drehbuch als an einen Roman. Die Autorin hat sich keinerlei Zeit für Beschreibungen und Ausschweifungen genommen, was ich etwas gewöhnungsbedürftig, aber nicht schlecht fand. Ich fand es lediglich schade beim Lesen, dass dadurch kaum Emotionen bei mir als Leserin angekommen sind.

Die Handlung selbst war wirklich interessant gestaltet und bot einige Wendungen, die ich gelungen fand. Alle, die Drama mögen, sind mit diesem Buch auf jeden Fall gut bedient.

Selina hat mir als Protagonistin gut gefallen. Sie hat ihre Prinzipien und bemüht sich darum, nicht in Julias Pläne verwickelt zu werden. Allerdings war sie oft auch recht naiv und hätte für meinen Geschmack an der ein oder anderen Stelle mehr Rückgrat zeigen dürfen.

Mr Malcolm war mir zunächst sehr sympathisch, leider kippte dies im Laufe der Handlung und auch am Schluss hatte ich leider kein gutes Bild von ihm. Nicht nur, dass er Selina allerlei Dinge unterstellt, die sie angeblich getan haben soll, er ist auch noch die Arroganz und Oberflächlichkeit in Person. (* Spoiler am Ende) Ich war irgendwann einfach nur noch genervt von seinem Verhalten.

Die Nebencharaktere haben mir hingegen sehr gut gefallen. Selinas „Freundin“ Julia ist zwar ebenfalls keine sonderlich sympathische Person, aber das soll sie auch gar nicht sein, im Gegenteil. Sie ist eine Intrigantin mit verletztem Stolz und dies herüberzubringen ist der Autorin sehr gut gelungen. Am meisten haben mir bei den Nebencharakteren Mr. Ossory – der einfach ein guter Kerl ist – und Mr Malcolms Mutter gefallen, die ich einfach sehr amüsant fand und die ich dafür geliebt habe, dass sie ihrem Sohn auch mal ordentlich den Kopf wäscht, wenn er sich blöd verhält.

Abschließend kann ich sagen, dass mir das Buch trotz meiner Kritikpunkte ganz gut gefallen hat. Es war unterhaltsam und kurzweilig, einen bildreichen und detaillierten Schreibstil mit viel Gefühl darf man hier aber nicht erwarten. Lediglich einen anderen männlichen Protagonisten hätte ich mir gewünscht.



*So hält er zum Beispiel den Gedanken, dass Selina mit seinem besten Freund durchbrennen könnte, für absurd, da sein bester Freund nicht als attraktiv gilt. Von den Anforderungen an eine Frau auf seiner Liste mal ganz zu schweigen.