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mottentochter
Wohnort: 
Oldenburg

Bewertungen

Insgesamt 12 Bewertungen
12
Bewertung vom 31.10.2024
Das Erwachen / Dirty Diana Bd.1
Besser, Jen;Feste, Shana

Das Erwachen / Dirty Diana Bd.1


weniger gut

Der Fokus der Buches liegt auf der Krise in der sich Dianas Ehe befindet; während sie sich von ihrem Mann körperlich distanziert, ist es nach wie vor an ihr interessiert, was natürlich eine Diskrepanz aufmacht. Der Rückblick in Dianas Vergangenheit zeigt sie sexuell offener. Sie entwickelt ein Kunstprojekt in dem es um weibliches sexuelles Verlangen geht. In dieser Phase ihres Lebens ist sie noch nicht festgefahren und führt eine intensive kurze Beziehung mit einem Fotografen.

Leider hat mich das Buch nicht besonders gefesselt oder überrascht, daher denke ich, gehöre ich nicht unbedingt zur Zielgruppe. Die Charaktere empfand ich nur als mäßig sympathisch und daher hat mich der Lauf ihrer Handlungen nur wenig interessiert. Ob die beiden es durch ihre Ehekrise schaffen oder nicht...

Bewertung vom 28.10.2024
La Louisiane
Malye, Julia

La Louisiane


gut

La Louisiane war für mich ein schönes Buch um mich wieder in die historische Bubble zu wagen. Ich würde es als eher character-driven beschreiben und weniger plot-driven. Der Plot hätte so auch kürzer erzählt werden können und an einigen Stellen hätte ich es mir auch kürzer gewünscht.

Es beginnt mit der Perspektive der Superiorin, die die Frauen auswählt, die nach Louisiane geschickt werden sollen und gibt damit ein Intro für die Frauen,
deren Lebensweg wir verfolgen werden. Sobald sie das Schiff betreten, wechseln sich die Perspektiven von Charlotte, Pétronille und Geneviève ab und wie erleben,
wie sich ihre Lebenswege in Louisiane entwickeln. Charlotte und Pétronille erschienen mir zeitweise recht eindimensional; Charlotte eher kindisch und unsympathisch. Pétronille ein wenig zu naiv. Geneviève hingegen hat mich komplett von sich überzeugt mit ihrer starken Persönlichkeit und ihrem Pragmatismus.

Um nicht zu spoilern gehe ich nicht weiter auf die Beziehungen zwischen den Frauen ein, die sich über die Jahre sehr komplex entwickeln. Allerdings kamen einige Entwicklungen überraschend und wie aus dem Nichts, was durchaus den Zeitsprüngen zwischen den Kapiteln geschuldet sein kann. Mir hat da jedoch was gefehlt, eine langsame Anbahnung.
Die Autor:in hat wirklich viel Recherchearbeit in dieses Buch gesteckt und mich damit komplett abgeholt in das Jahr 1720, allerdings wurden wichtige Themen in der Handlung nicht wirklich aufgearbeitet. Häusliche Gewalt passiert so als Nebensache, die nicht direkt, nur indirekt von den Charakteren aufgegriffen wird. Die Versklavung von schwarzen und indigenen Menschen wird ebenso einfach reproduziert.

Content warning: Häusliche Gewalt, Sklaverei, sexualisierte Gewalt (Vergewaltigung)

Bewertung vom 16.09.2024
Die Unmöglichkeit des Lebens
Haig, Matt

Die Unmöglichkeit des Lebens


weniger gut

Der Glaube an Übernatürliches liegt mir ebenso fern wie Grace zu Beginn der Geschichte. Solange sie die übernatürlichen Erlebnisse leugnete und versuchte, sie rational zu erklären, fand ich sie viel sympathischer. Versteht mich nicht falsch, ich lese gerne auch Fantasy oder Magical Reaslism, aber diese Version von Übernatürlich war mir zu ... esoterisch? Ich kann es nicht genauer verorten.

Die Geschichte liest sich zudem so, als sei der Autor in diverse Rabbitholes abgetaucht und habe diese großzügig in die Story eingebaut. Das mag in vielen Büchern vorkommen, aber hier habe ich das Gefühl, dass es nicht besonders elegant gelungen ist.

Nach etwa zwei Dritteln des Buches verliert der Plot für mich an Sog. Das könnte daran liegen, dass mich Grace' schnelle Akzeptanz des Übernatürlichen nicht überzeugt oder dass es nun darum geht, den Tod von Christina aufzuklären und Ibiza zu retten. Zudem finde ich es extrem unangenehm, dass im Laufe des Buches Untreue in Beziehungen immer häufiger vorkommt und dabei so leicht vergeben und abgetan wird. Es heißt, das Leben müsse ja weitergehen, und dazu müsse man sich vergeben – naja, da stehe ich ehrlich gesagt nicht pauschal hinter. Das mag auch an persönlichen Verstrickungen mit dem Thema Untreue liegen und einem Hang nachtragend zu sein. Jedenfalls hat mir die Art und Weise, wie das Thema behandelt wird, den Geschmack des Buches nicht unerheblich verdorben.

Das Ende... nun ja, der Antagonist kommt (dank Foreshadowing) wenig überraschend und wirkt auch nicht besonders vielschichtig. Warum er ausgerechnet prekäre Naturschutzgebiete zerstören will? Wegen seiner Eltern? Erscheint mir zu erzwungen als Grund. Und der weitere Verlauf des Endes war mir einfach zu schmalzig, zu sehr Happy End. Vielleicht auch zu vorhersehbar und belehrend? Jedenfalls hat es mich gelangweilt, und ich musste diverse Male innerlich vor Cringe die Augen rollen.

Bewertung vom 20.05.2024
Unlearn Patriarchy 2
Amojo, Ireti;Borcak, Melina;Boussaoud, Yassamin-Sophia

Unlearn Patriarchy 2


ausgezeichnet

Ein wichtiges und gutes Buch bzw. Hörbuch. Ich habe mir die Essaythemen so eingeteilt, dass ich mir zwei pro Tag angehört habe, weil ich mir sonst die vielen Details nicht hätte, wirklich merken können und das wäre dann nur wenig nachhaltig gewesen.

Die Essaythemen sind sehr gut ausgewählt. Sie gehen ggf. nicht so in die Tiefe, wie im Rahmen eines anderen Buches möglich gewesen wäre, dafür gibt es über die Spannweite der Bereiche, in denen das Patriarchat für Menschen problematisch und gefährlich ist oder sein kann, einen sehr guten Überblick. Einige Themenbereiche waren mir in ihrem Ausmaß neu, in anderen wiederum habe ich tieferes Wissen aufgrund meines Studiums. Daher sehe ich das Buch als eine wichtige Lektüre, um überhaupt Bewusstsein zu schaffen. Ich habe das Buch nicht so gelesen, dass es an sich selbst den Anspruch auf Vollständigkeit stellt – da es ja auch schon unter dem gleichen Titel eine #1 gibt.
Demnach macht es das, was es tut, für das was es ist, sehr gut. Die Quellenangaben kann ich leider nicht prüfen oder als weitere Vertiefung nutzen, da ich das Hörbuch gehört habe. Das Vorgängerbuch habe ich nicht gelesen und kann es daher nicht vergleichen mit diesem.

Die Contentwarnungen waren sehr gut gesetzt und auch die Aufforderung sich, wenn mensch nicht selbst betroffen ist, die harten Themen nicht zu skippen, fand ich sehr gut. Ich werde mal nachforschen, was die Autor:innen an eigenen Büchern und Artikeln geschrieben haben und dann weiter vertiefen. Sehe mich also wieder und wieder auf dieses Buch zurückgreifen und denke, genau das zeigt doch das Startpotenzial für eigene Recherchen, die dieses Buch damit aufzeigt.

Bewertung vom 15.04.2024
Der Wald
Catton, Eleanor

Der Wald


ausgezeichnet

In der Welt um "Birnham Wood", einer aktivistischen Gruppe von Guerilla-Gärtner:innen unter der Führung von Mira, entfaltet sich ein Drama voller politischer Leidenschaft und unerwarteter Wendungen. Die Gruppe engagiert sich für politischen Aktivismus in der Stadt und der Umgebung, steht jedoch an einem Wendepunkt. Shelley, die sich eher mit den büro-kratischen Aufgaben der Organisation beschäftigt, erwägt ihren Ausstieg, während gleich-zeitig ein verschollenes Gründungsmitglied, Tony, nach Jahren plötzlich wieder auftaucht.

Mira hat derweil einen verlassenen Ort als Symbol für eine besonders große Aktion auserko-ren, und ihre Erkundungen setzen eine Kette von Ereignissen in Gang, die nicht nur die Gruppe, sondern auch einen milliardenschweren Ball ins Rollen bringen. Die Story nimmt mit fortschreitendem Plot immer mehr Fahrt auf und endet für mich in einem komplett un-erwarteten Knall, der eine Leere und Irritation in mir hinterlassen hat, aber auch große Fas-zination über die präzise Schreibweise der Autor:in.

Die besonders nuancierten Dialoge zwischen Mira und Shelley offenbarten eine tiefe Span-nungen und vermittelten ein Gefühl von Realismus und Tiefe sowie Gedanken über Freund-schaft und Abhängigkeiten. Der Clash zwischen den flexiblen Idealist:innen des Umweltak-tivismus und dem Feindbild des Milliardärs bietet einen faszinierenden Einblick in politi-sche und menschliche Dynamiken. Das Buch behandelt Themen wie Naturkatastrophen, Umweltaktivismus, Adelstitel und die Komplexität menschlicher Beziehungen und Macht-demonstrationen auf materieller und psychologischer Ebene.

Die Charaktere strahlen eine subtil unsympathische Aura aus, die sie gleichzeitig faszinie-rend und greifbar macht. Obwohl sie Stereotypen zu entsprechen scheinen, entwickelt sich im Laufe der Geschichte eine emotionale Verbindung, die mich bis zum Ende mit ihnen mit-fiebern ließ.
Der Erzählfluss des Buches war zunächst etwas zäh, gewann jedoch im Mittelteil an Fahrt und fesselte mich schließlich bis zum überraschenden Ende. Das Ende wiederum kam im Vergleich zum Tempo des restlichen Buches super schnell, vielleicht auch der steigenden Eskalation geschuldet.

"Birnham Wood" ist ein fesselndes Buch, das nicht nur politische Diskussionen anregt, son-dern auch die Leser:innen auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitnimmt und sie mit einem unerwarteten und nachhaltigen Eindruck zurücklässt.

Bewertung vom 24.03.2024
Issa (MP3-Download)
Mahn, Mirrianne

Issa (MP3-Download)


ausgezeichnet

Ich empfand die Charaktere des Buches als sehr gut ausgearbeitet, wobei sie beim Hören gleichzeitig etwas ineinander überzugehen schienen, denn wir verfolgen zwei Storylines; es beginnt mit Issa (Anfang des 21. Jahrhunderts) und mit Enanga (Anfang des 20. Jahrhunderts), die uns über ihre Leben, Beziehungen und Schwangerschaften berichtetend, durch ihr Leben begleiten und uns zeigen, was es bedeutet Mutter, Tochter und Schwester zu sein.
Daher empfand ich die Charakterübergange in der Storyline im 20. Jahrhundert von Enanga ausgehend sich Issa annähernd als wirklich gute Entscheidung, um diese Verbundenheit über die Generationen hinweg, zu verdeutlichen.

Als Frau in den 30igern, die gesellschaftlich mit dem Thema Mutterschaft immer wieder (übergriffigerweise) konfrontiert und unter Druck gesetzt wird, empfand ich die Darstellung von Mutterschaft als ein wenig zu romantisiert und als zu erfüllend skizziert, obwohl über viele weniger schöne Aspekte von Schwangerschaft, Mutterschaft und einer möglichen Abhängigkeit vom Vater ebenfalls geschrieben wurde. Die Darstellung war also durchaus differenziert und nicht verklärend.

Die Stimme und die Erzählweise der Autor:in war sehr stimmig; meiner Meinung nach oft der Fall, wenn Autor:innen das eigene Buch vertonen. Das Cover strahlt Stärke aus, was mich direkt angesprochen hat und ich wurde nicht enttäuscht. Das war ein richtig schönes (Hör-)Buch mit schwierigen Themen und spannenden Perspektiven.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.02.2024
Die Perfektionen
Latronico, Vincenzo

Die Perfektionen


gut

Ein sowohl interessanter als auch schmerzhafter kurzer Einblick in das Leben eines Millenial-Pärchens, welches versucht die Untiefen des modernen Lebens zu wuppen und die Leere zu füllen, die der Lebensstil von Contentcreators so mit sich bringt. Der Schreibstil oder die Übersetzung aus dem Italienischen hat mich dabei nicht so abgeholt und ich hatte trotz der Kürze des Romans immer wieder das Bedürfnis es einfach zur Seite zu legen und was anderes zu lesen.

Ich denke das Buch wird Menschen gefallen, die sich ggf. selbst als Creators für was auch immer sehen und den Drang verspüren in Berlin zu leben und mich den Herausforderungen von Anna und Tom mehr relaten können. Mich haben diese Konzepte gar nicht angesprochen, aber es gibt sicher viele Menschen, die sich ein solches Leben wünschen und nach der gleichen Art Glück streben, der die beiden Hauptcharaktere hinterher jagen.

Bewertung vom 10.02.2023
Mixed-up first Love Bd.1
Aruko;Hinekure, Wataru

Mixed-up first Love Bd.1


ausgezeichnet

Der erste Band von Mixed-up First Love gefällt mir durch den stabilen Zeichenstil von Aruko ziemlich gut. Besonders die Szenen in denen Aoki weirde Fratzen und Gesichter zieht, haben mich oft zum Lachen gebracht und mir den Charakter Aoki nähergebracht. Das Cover fasst den Inhalt des Bandes gut auf einen Blick zusammen.

Die Story von Wataru Hinekure überzeugt direkt auf den ersten Seiten durch einen nicht eindimensionalen (geschrieben oder gezeichneten) weiblichen Charakter (Hashimoto), der direkt und entscheidend am Plot beteiligt ist, was recht selten in BL-Mangas der Fall ist.
Meist werden die weiblichen Charaktere weniger ausgefeilt und geraten oberflächlich - Hashimoto ist da ein gutes Gegenbeispiel, das zeigt, dass weibliche Charaktere nicht nur antagonistisch dazu dienen müssen, das Hauptpaar aufeinander zu zutreiben, sondern dem Plot Tiefe geben können.

Das Pacing ist nicht zu schnell, sondern glaubhaft und realistisch (kein Instalove zwischen den Love-Interests) und mir ist zwischen den Charakteren auch kein homophobes Verhalten o.Ä. aufgefallen, was den ersten Band zu einem leichten und lustigen Leseerlebnis macht.

Bewertung vom 11.09.2022
Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest
Kehl, Thomas;Linke, Mona

Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest


gut

Als Finanzen-Newbie dachte ich, dass Buch sei eine gute Grundlage um einen ersten Überblick zu bekommen, doch habe ich das Gefühl es vermittelt die Inhalte zu ... allgemeingültig? Als ersten Einstieg in das Thema Finanzen, finde ich es dennoch gut und es hat sich leicht und gut lesen lassen.
Und dann kommt für mich der Buchtitel ins Spiel: "Das *einzige* Buch, dass Du über Finanzen lesen *solltest*", mh... schwierig. Genau da würde ich das Gegenteil behaupten und sagen, dass dieses Buch eben nicht ausreichend ist, um die komplexen Abhängigkeiten die dazugehören zu verstehen. Mensch sollte unbedingt noch andere Bücher lesen!

Ich würde das Buch nur empfehlen mit dem klaren Hintergedanken das Alleinstellungsmerkmal des Titels zu ignorieren und bevor das eigene Geld irgendwie in Bewegung gesetzt wird, noch andere Quellen in Anspruch zu nehmen.

Bewertung vom 08.05.2021
Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz
MacDonald, Andrew David

Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz


weniger gut

Das war kein leichtes Buch für mich, dabei hatte ich nach einer ersten Leseprobe ein richtig gutes Gefühl, weil es ein wichtiges Thema anspricht. Die Hauptcharakterin Zelda ist 21 Jahre alt, ist mit fetalem Alkoholsyndrom geboren wurden und weist einige Merkmale einer hochfunktionalen Autistin auf. (Ich bin mir nicht mehr sicher, ob das im Buch bestätigt wurde oder nicht)

Trotzdem habe ich für das Buch überdurchschnittlich lange gebraucht und mich zudem auch mit einer Rezension schwergetan. Warum? Nun, für mich hat das Buch schon früh eine sehr düstere Stimmung verbreitet, obwohl es Zelda eher süß darstellt. Erstmal nicht schlimm, aber dann wurden die Themen immer problematischer dargestellt:

Generell wird Zelda trotz FAS als sehr attraktiv dargestellt und von fast allen männlichen Charakteren dahingehend bewertet bzw. begehrt. Diese Betonung ist mir immer wieder negativ aufgestoßen, auch weil Sex später viel Raum im Buch einnimmt, wobei Sex für Zelda nie eine schöne Erfahrung ist, sondern schwierig oder sogar missbräuchlich endet.

Die Aufarbeitung dieser sensiblen und schwierigen Themen wurde meiner Meinung nach in diesem Buch nicht ausreichend bedacht bzw. berücksichtigt. Bei mir hinterlässt es ein ungutes Gefühl, da Zelda sich nicht authentisch anfühlt und zu einer sexualisierten und cuten/schrägen („fast normalen“) Frau gemacht wurde und eben nur geringfügig beeinträchtig dargestellt wird. Der Fokus liegt hier irgendwie zu sehr auf dem „Normalen“ bzw. der Orientierung am Normalen/ der Nicht-Beeinträchtigung im Vergleich mit Zelda. Nach dem Motto „so schlimm ist es ja nicht“. Ach, ich weiß auch nicht. Auch, dass Zelda auf andere beeinträchtigte Menschen in ihrem Alltag negativ/herablassend reagiert, sobald diese mehr Hilfe und Geduld bedürfen. Das fühlt sich nicht richtig an.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

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