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MR

Bewertungen

Insgesamt 40 Bewertungen
Bewertung vom 11.11.2024
P. S. I Hate You - Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe
Marchetti, Donna

P. S. I Hate You - Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe


sehr gut

Witzig und unerwartet

Naomi, die Wettersprecherin im lokalen Fernsehen, erhält vermeintlich anonyme "Fanpost" - bis sich herausstellt, dass die Briefe von keinem geringeren als ihrem besten Brieffeind aus Kindertagen stammen. So beginnt die Jagd nach Luca.

Ich hatte wirklich nicht erwartet, so begeistert von diesem Buch zu sein:
Naomi und Luca sind zwei tolle Charaktere und auch die Nebenprotagonist:innen sind passende Ergänzungen.

Die Autorin hat mich mit ihrem Schreibstil mitgerissen und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Ich habe gerätselt, Theorien aufgestellt und verworfen und war von dem ein anderen Twist wirklich überrascht.

P.S. I hate you ist eine witzige, lockere und trotzdem auch tiefgehende RomCom, die sich leicht lesen lässt. Naomis Suche nach Luca war unterhaltsam und spannend und hat gezeigt, dass das Sprichwort "Was sich liebt das neckt sich" vielleicht nicht so verkehrt ist.

Bewertung vom 05.08.2024
Three Swedish Mountain Men / Why Choose Bd.1
Gold, Lily

Three Swedish Mountain Men / Why Choose Bd.1


weniger gut

Sehr platt

Daisy flieht regelrecht aus ihrer englischen Heimatstadt in die schwedische Wildnis um ohne Empfang oder Internet viel Abstand zwischen sich und einen Skandal zu bringen, der sich in England gerade um sie rankt. Ohne gegen das Wetter gewappnet zu sein gerät sie in einen Autounfall und wird von drei äußerst attraktiven Männern gerettet.

Puh... nach den ganzen lobenden Rezensionen rund um die Autorin und auch um dieses Buch habe ich wirklich sehr viel mehr erwartet. Ja, es wird spicy. Ja, eine Why-Coose-Romance wirkt skandalös und natürlich hat jeder Charakter auch eine dramatische Vergangenheit.
Aber ganz ehrlich? Für mich hatten die Protagonisten überhaupt keine emotionale Verbindung und/oder Tiefe und der Schreibstil war platt, emotionslos und auch irgendwie einfallslos. Alle Themen die aufkommen wurden einfach abgehandelt - hauptsache man landet schnell wieder im Bett.

Bewertung vom 03.07.2024
Die unendliche Reise der Aubry Tourvel
Westerbeke, Douglas

Die unendliche Reise der Aubry Tourvel


gut

Langatmig

Aubry Tourvel leidet seit sie 9 Jahre alt ist an einer unbekannten Krankheit, die sie nicht länger als maximal 4 Tage an einem Ort verweilen lässt, bevor sie gezwungen wird, weiterzuziehen.

Der Klappentext und auch der Beginn der Geschichte waren sehr vielversprechend, spannend und unterhaltsam - leider lies meine anfängliche Begeisterung genau so schnell nach, wie Aubry ihre Aufenthaltsorte wechselt. Durch die erzwungenen schnellen Ortswechsel wird die Geschichte gefühlt schnell abgehandelt und viele Momente, die Potenzial für (emotionale) Höhepunkte haben, werden kaum genutzt oder durch wildeste Ausschmückungen so sehr übertrieben, dass man sich gar nicht darauf einlassen kann.
Aubry selbst war für mich nie greifbar, durch Zeitsprünge, die teilweise Jahre abdecken, fehlte mir leider komplett die Charakterentwicklung.

Bewertung vom 29.06.2024
Am Himmel die Flüsse
Shafak, Elif

Am Himmel die Flüsse


ausgezeichnet

In diesem Roman von Elif Shafak folgen wir drei Personen in verschiedenen Zeiten, deren Leben durch scheinbar zufällige Wendungen, wie die eines Flusses, miteinander verbunden sind.
Arthur, Narin und Zaleekhah leben in Realitäten, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch beeinflussen sie ihre Leben in außergewöhnlichem Maße. Und alles begann mit einem einzelnen Wassertropfen.

Ich habe lange überlegt, wie ich diese Rezension verfassen soll, weil ich einfach nur sagen möchte: lest dieses Buch!

Die Geschichte ist wunderschön, traurig, lehrreich, spannend, unfair, verträumt und unfassbar wichtig. Elif Shafak spricht in diesem Roman unglaublich wichtige Themen sachlich, eindringlich und doch einfühlsam an und zeigt durch die miteinander verbundenen Leben der drei Hauptpersonen, wie wichtig jeder noch so kleine Tropfen für eine größere Sache sein kann.

Bewertung vom 17.06.2024
Ehemänner
Gramazio, Holly

Ehemänner


gut

Als Lauren am Abend des Junggesellinnenabschieds ihrer Freundin wieder nach Hause kommt ist sie sich erst nicht sicher, wie betrunken sie tatsächlich ist: vor ihr steht ein Mann, der behauptet, ihr Ehemann zu sein. Das Problem dabei: Lauren ist Single - und das schon eine Weile.
Nachdem Lauren dann feststellt, dass ihr Dachboden einen scheinbar unendlichen Vorrat an Ehemännern, und damit alternativen Leben, für sie bereit hält, beginnt für sie eine Zeit, in der sie sich fragen muss: Was will ich eigentlich von einem Mann?

Ich hatte das Buch schon auf dem Schirm, als es auf Englisch erschien und war damit schon eine Zeit lang sehr neugierig auf die Handlung: Ein scheinbar unendlicher Strom an Ehemännern, der es der Protagonistin erlaubt, sich auszuprobieren und sich selbst und ihr Beziehungsverhalten zu reflektieren - dachte ich!
Nach dem vielversprechenden und sehr abrupten Anfang entwickelte sich die Handlung jedoch für mich zu einer Endlosschleife aus "die Nase mag ich nicht", "dieses Outfit mag ich nicht", "diese Eigenschaft nervt mich gerade" und viele weitere Variationen dieser Aussage.
Wo ich auf Selbstreflektion und die gesellschaftskritische Auseinandersetzung mit dem heutigen Dating- und Beziehungsverhalten gehofft habe, erfüllt die Protagonistin nur die Klischees der "Irgendwo gibt es doch sicher noch einen besseren!"-Mentalität.

Leider haben mich auch der Schreibstil und Humor nicht wirklich überzeugen können.
Eine Lektüre für nebenbei, seichte Unterhaltung aber leider habe ich viel mehr erwartet.

Bewertung vom 19.04.2024
Der falsche Vogel
Miller, C. L.

Der falsche Vogel


sehr gut

Guter Auftakt

Als Freya die Nachricht erhält, dass ihr ehemaliger Mentor, der Antiquitätenhändler Arthur, verstorben ist und ihr, trotz einem früheren Zerwürfnis, einen Brief mit konkreten Hinweisen zu seinem Mörder hinterlassen hat, ist sie hin- und hergerissen zwischen ihrer spannenden Vergangenheit und ihrem chaotischen Leben zur Zeit.

"Der falsche Vogel" ist ein Kriminalroman, der seinen englischen Charme super zu spannenden Passagen zu ergänzen weiß. Freya und Carole sind sympathische Protagonistinnen mit denen es Spaß macht, sich durch die Handlung zu bewegen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig. Arthurs Hinweise an seinen ehemaligen Schützling sind clever untergebracht.

An manchen Stellen hat für mich ein bisschen Spannung gefehlt und über einige Charaktere hätte ich gerne etwas mehr erfahren. Hier habe ich allerdings das Gefühl, dass es sich mit diesem Roman um den Auftakt einer Reihe handeln könnte, weshalb mein Wunsch vielleicht ja noch in Erfüllung geht.

Bewertung vom 04.02.2024
Trophäe
Schoeters, Gaea

Trophäe


ausgezeichnet

Atmenlos

Während seiner Mission, die Big Five vollzumachen - nicht, sie zu sehen, sondern sie zu jagen und zu töten - wird Hunter von Wilderern gestört, die ihm die Möglichkeit auf seine Trophäe nehmen. Sein Jagdleiter eröffnet ihm daraufhin die Möglichkeit, etwas zu Jagen, das zunächst völlig hirnrissig klingt. Bis Hunters Instinkte übernehmen...

Hunter White ist die Art Mensch, die ich verabscheue: selbstgefällig, egoistisch, rücksichtslos. Ein Mann, der denkt, die Welt gehört ihm und ist nur dazu da, ihm zu dienen. Trotzdem stand ich ihm, je weiter die Handlung voranschritt, immer neutraler gegenüber.
Das liegt wohl vor allem an dem fantastischen Schreibstil der Autorin. Obwohl die Handlung überschaubar ist und sie mit Hunter White einen Charakter geschaffen hat, der wohl kaum als sympathisch beschrieben werden kann, schafft Gaea Schoeters es, einen atemlosen, bildgewaltigen und irgendwie neutralen Text über ein so komplexes und umstrittenes Thema zu schreiben.

Der Roman lässt mich fasziniert und nachdenklich zurück und ich hoffe sehr, noch sehr viel mehr von der Autorin lesen zu können.

Bewertung vom 29.12.2023
Wellness
Hill, Nathan

Wellness


sehr gut

Oberflächlich

Jack und Elizabeth lernen sich in ihren Zwanzigern kennen und lieben und sind davon überzeugt, im jeweils anderen ihren Seelenverwandten gefunden zu haben.
Nun, 20 Jahre später, mit Kind und im Prozess ihre vermeintliche Traumwohnung zu kaufen, stellen die beiden fest, dass es nicht reicht, sich auf einer außergewöhnlichen Kennen-Lern-Geschichte auszuruhen.

"Wellness" war für mich das erste Buch des Autors und hat mich vom Schreibstil und der Art der Geschichtenerzählung begeistert. Die Handlung des Romans hat mich allerdings leider nicht so gepackt. Jack und Elizabeth sind zwar spannende Protagonist:innen, blieben mir aber, trotz Rückblicken und kleinen Einblicken in die jeweilige Vergangenheit, zu oberflächlich - vor allem miteinander. Andererseits ist vielleicht genau das der Punkt, den die Geschichte hervorheben möchte: jedes Problem hat einen tiefer liegenden Ursprung.

"Wellness" wird mich auf jeden Fall noch eine Weile beschäftigen.

Bewertung vom 17.11.2023
Die sieben Monde des Maali Almeida
Karunatilaka, Shehan

Die sieben Monde des Maali Almeida


schlecht

Verwirrend

Als Maali im "Dazwischen" aufwacht, weiß er, dass er tot ist - aber durch wen oder wie er starb ist ihm ein Rätsel. Im "Dazwischen" herrschen feste Regeln, die Maali bricht, als er einem Fremden folgt, um herauszufinden, was es mit seinem Tod auf sich hat.

Das erste Kapitel fand ich toll: Maali ist chaotisch, aber irgendwie sympathisch; die Handlung klang im Klappentext super spannend; der Schreibstil ist schnell, aber angenehm.
Und dann hat sich meine Meinung leider von Seite zu Seite geändert.. die Handlung wurde für mich total wirr, ich kam bis zur letzten Seite nicht in die Geschichte rein. Ich konnte Maali als Protagonisten überhaupt nicht greifen, fand ihn anstrengend und widersprüchlich. Der Schreibstil und das Ansprechen der Lesenden mit "du" ging mir auf die Nerven.

Es kommt (zum Glück) sehr selten vor, dass ich einem Buch so wenig abgewinnen kann und ich bin mir sicher, dass dieses Buch viele Leute begeistern wird - vielleicht nehme ich die Geschichte zu einem späteren Zeitpunkt nochmal in die Hand und blicke dann anders auf das Geschehen.

Bewertung vom 07.11.2023
Atalanta
Saint, Jennifer

Atalanta


gut

Unspektakulär

Atalanta wurde als Baby von ihrem Vater ausgesetzt und auf Artemis' Geheiß von einer Bärin aufgezogen. Als Kind nimmt Artemis sie in die Reihe ihrer Nymphen auf, wo Atalanta an der Seite der Göttin zu einer meisterhaften Jägerin wird.
Um ihre Fähigkeiten und ihre Treue zur Göttin der Jagd in die Welt zu tragen, schließt sich Atalanta schließlich, als einzige Frau, Jason und seinen Argonauten an, um mit ihnen eine Prophezeiung zu erfüllen.

Atalanta wird als starke, selbstbewusste und zielstrebige Protagonistin eingeführt, entwickelt sich jedoch im Lauf der Handlung zu einer jungen Frau, die keine Ahnung hat, wer sie eigentlich ist. Ich verstehe, dass Unsicherheiten und Zweifel entstehen, wenn sich die eigenen Lebensumstände ändern und auch nach den Erfahrungen, die die junge Atalanta auf ihrer Reise mit den Argonauten gemacht hat. Trotzdem ist mir diese Persönlichkeitsentwicklung immer wieder negativ aufgefallen.

Auch der Spannungsbogen der Geschichte bleibt eher flach bzw. fällt nach kleinen Steigungen recht schnell ab.

Der Schreibstil ist einfach, aber flüssig und lässt sich schnell lesen.