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Bewertungen

Insgesamt 18 Bewertungen
12
Bewertung vom 27.10.2020
Flo, der Flummi und das Schnack

Flo, der Flummi und das Schnack


ausgezeichnet

Eine spannende und witzige Geschichtensamlung - Hier versammeln sich große Namen: Juli Zeh, Paul Maar, Rocko Schamoni, Wladimir Kaminer... Kaum einen davön würde man so direkt mit Kindergeschichten in Verbindung bringen, und so unterschiedlich die Mitwirkenden, so unterschiedlich sind auch die Erzählungen - mal witzig, nachdenklich, spannend, oder einfach nur berührend, meist irgendwie "anders" - aber genau das sollten gute Kindergeschichten ja auch sein! Nicht jede Geschichte hat da voll unseren Geschmack getroffen, aber das ist wohl bei der hier gebotenen Diversität auch kaum möglich. Interessant fand ich dennoch, dass mein achtjähriger Sohn sehr viel mehr mit den Geschichten anfangen konnte als meine fünfjährige Tochter, für die ich das Buch eigentlich gedacht hatte. Aber vielleicht ist das auch eine Stärke des Buches: Viele der Geschichten sind zwar auch für jüngere verständlich, mit wachsender "Lebenserfahrung" versteht man aber meist noch einen weiteren Sinn und kann anders von den geschiderten Erfahrungen zehren.
Top aktuell und für mich sehr wichtig: Das Buch wurde klimaneutral produziert! Dennoch besticht es durch sehr phantasievolle, liebevoll gestaltete Illustrationen, die jede einzelne Geschichte umrahmen.
Wer ein abwechslungsreiches Geschichtenbuch sucht, das einem des öffteren eine andere Sicht auf alltägliche Dinge eröffnet, ist mit diesem Werk sehr gut beraten!

Bewertung vom 15.09.2020
Das Haus in der Claremont Street
Carolsfeld, Wiebke von

Das Haus in der Claremont Street


ausgezeichnet

Wenn das Unfassbare passiert - Während ich diese Rezension schreibe wird in den Radionachrichten von einer Mutter berichtet, die 5 ihrer 6 Kinder ermordet hat und anschließend versucht hat, sich selbst das Leben zu nehmen. Einzig der elfjährige Sohn wurde "verschont" - von jetzt auf gleich ist "Das Haus an der Claremont Street" erschreckend real!
Tom ist 9 Jahre alt, als ihm durch ein unvorstellbar grausames Verbrechen beide Elternteile genommen werden. Danach kommt ihm kein Wort mehr über die Lippen, seine Tanten und Onkel sind sowohl mit ihm , mit sich selbst und mit ihrem schrecklichen Schicksal überfordert.
Es ist ein Buch über eine Familie vor dem Abgrund, auseinander gerissen durch das Unvorstellbare, nun alle gefangen im selben Boot und doch jeder für sich allein, ein Kind, das nicht nur zwischen allen Stühlen sitzt, sondern gar keinen eigenen Stuhl mehr hat, nur von den anderen "Ertrinkenden" gerettet werden kann.
Man lernt sie alle kennen, in ihrem Selbstverständnis von sich und der Familie, ihren Schwächen, Ängsten und Selbstgerechtigkeiten. Dabei wird das Buch niemals kitschig oder sentimental, es bleibt immer nah am Realen, verschönt nicht übertreibt nicht. Gerade das macht es für mich sehr "sympatisch" und ich habe es sehr gerne gelesen!

Bewertung vom 09.09.2020
Sila's Orientküche
Sahin, Sila

Sila's Orientküche


sehr gut

Glückstreffer! Vor einigen Jahren habe ich in einem türkischen Restaurant unglaublich schmackhafte gefüllte Weinblätter gegessen. Seitdem war ich auf der Suche nach einem Rezept, das diesem nahe kommt - und habe es hier endlich gefunden! Probiert die Weinblätter von Seite 21 (Tipp: Zusätzlich ein paar Pinienkerne unterrühren!), es lohnt sich!
Auch die anderen Rezepte aus "Sila's Orientküche" versprechen authentische türkische Hausmannskost, gut gewürzt und schmackhaft, durch die Bank weg alltagstauglich und auch für nicht sehr versierte Köche gut umsetzbar.
Wer ausgefallene, extravagante Rezepte sucht, wird mit diesem Buch wohl nicht glücklich, wem der Sinn jedoch nach "Futtern wie bei Muttern" auf türkisch steht, der ist mit diesem schön illustrierten und liebevoll kommentierten Kochbuch gut beraten. Von Gözleme über Linsen-Köfte (auch sehr zu empfehlen!) zu Auberginen mit Safranjoghurt und Granatäpfeln - so schmeckt türkisches Soulfood!

Bewertung vom 31.08.2020
Die Topeka Schule
Lerner, Ben

Die Topeka Schule


ausgezeichnet

Der Klapoentext und auch die ersten paar Seiten des Buches hatten mein Interesse geweckt - eine wahnwitzige Situation wird beschrieben, in der ein Highschool Absolvent des nachtens in das vermeindliche Haus der Famile seiner Freundin schleicht und und vor ihrem Zimmer feststellt, dass er vor der Falschen Tür, in einem fremden aber baugleichen Haus steht. Was so beginnt, das kann nur gutwerden, dachte ich. Dann folgten aber lange, sehr zähe Durststrecken, in denen Dinge beschrieben, erklärt, verdeutlicht, beleuchtet (ja in etwa so!) wurden, die weder wesentlich für mich noch für die Geschichte waren. Um fair zu bleiben: Einige Passagen fand ich grandios, einige der erzählenden Personen (das Buch springt ständig zwischen den Protagonisten und auch Zeiten hin und her) waren sehr gelungen und unterhaltsam aufs Papier gebracht, doch leider überwogen für mich die Passagen, in denen sogar der beschriebene "Drogenrausch seines Lebens" so monoton und dröge beschrieben wird, dass man sich wünscht, lieber nicht dabei gewesen zu sein.
Sehr schade!

Bewertung vom 31.08.2020
Der Gepäckträger
Rawlings, David

Der Gepäckträger


sehr gut

Drei Menschen an einem Flughafen, die jetztam liebsten irgendwo, egal wo wären, nur nucht hier. Alle drei geben dem "Gepäckträger" mehr oder weniger zu verstehen, dass er sich um ihres kümmern soll - das tut er auch, nur eben anders als erwartet. Was folgt ist für jeden einzelnen eine sehr intensive Auseinandersetzung mit dem jeweiligen selbst, und dem Stachel, der sie umtreibt, nicht loslässt, ihr Leben in ungewollte, unangenehme Bahnen lenkt. Jeder von ihnen musssich seinem "Gepäck" stellen und sich fragen, woe es damit weitergehen soll.
Dies hier ist ein feines kleines Büchlein, wie gemacht für eine etwas längere Flugreise, vielleicht an ein Ziel, das man gar nie wirklich erreichen möchte. Es läd dazu ein, auch über das eigene Gepäck nachzudenken und vielleicht ein paar Entscheidungen zu reflektieren und Balast abzuwerfen.
Unterhaltend, wohltuend, empfehlenswert!

Bewertung vom 20.07.2020
Vegan! Das Goldene von GU

Vegan! Das Goldene von GU


sehr gut

Veganes Multitalent: Dieses Kochbuch hat durchaus das Potenzial, zu einem veganen Standardwerk zu werden! Es ist dick, preiswert und vollgepackt mit extrem variantenreichen Rezepten nebst interessanten Informationen zu veganen Zutaten, Zubereitungsarten und Wissenswertem. Vom Frühstück über „Basics“ bis hin zu Küchenklassikern vegan interpretiert findet sich hier nahezu alles, was man sich für ein themenumspannendes Kochbuch wünscht.
Die von mir nachgekochten Rezepte (Orientalischer Reissalat, S. 94; Gelber Linsensalat, S. 95; Samosas mit Minzsauce, S. 144; Tomaten-Dal, S. 178) waren leicht nachzuvollziehen, kamen ohne großen „Schnickschnack“ aus und haben (mit leichtem individuellen Touch beim Abschmecken) gut geschmeckt.
Gefallen haben mir die Infoteile vor jedem Kapitel, welche interessante Einblicke in Zutaten, Verarbeitung und Warenkunde geben und vor allem bei veganen Neulingen „Berührungsängste“ abbauen und sehr nützliche Tipps geben!
Speziell für mich war vor allem das erste Kapitel, dass sich mit den „Basics“ befasst sehr informativ, denn um Saitan und Co. Habe ich bislang immer einen großen Bogen gemacht – das werde ich jetzt zwar immer noch tun, aber immerhin weiß ich jetzt, was in dem Zeug drin ist und wie man es herstellt!

Fazit: Wer mit einer veganen Ernährung liebäugelt oder bereits erste Versuche in diese Richtung unternommen hat, ist mit diesem sehr ausführlichen Werk gut beraten! Für "eingefleischte" Veganer, die einen neuen Drive in der Küche oder komplett neue Geschmackserlebnisse suchen, ist es wohl etwas zu "bodenständig".

Bewertung vom 15.07.2020
Als der Wolf den Wald verließ
Parry, Rosanne

Als der Wolf den Wald verließ


ausgezeichnet

Beeindruckend! Ich habe das Buch für meinen Sohn (7 Jahre) zum vorlesen gekauft und mich wohl von meinen Erinnerungen an "Als die Tiere den Wald verließen" leiten lassen. Nun, die beiden Geschichten haben nicht viel gemeinsam, denn der Wolf ist eine sehr realistische, eindrückliche Schilderung von einem Wolfsleben, dessen klare Sprache mich immer wieder beeindruckt und erschaudern lassen hat.
Nein, dies ist keine niedliche Kindergeschichte mit dem obligatorischen moralischen Zeigefinger gen Ende, dies ist ein "Reisebericht" der mich vielmehr an Jack Wolfkins Buck erinnert, vom Leben und Überleben, jagen und gejagt werden, Sehnsucht, Einsamkeit und Seilschaften.
Ich bin froh, das Buch gelesen zu haben, aber auch genauso froh, es (noch!) nicht gemeinsam mit meinem Sohn gelesen zu haben!

Bewertung vom 31.05.2020
Monty, Castor und der Findelfuchs
Harel, Maike

Monty, Castor und der Findelfuchs


sehr gut

Unterhaltsam mit starken Charakteren!
Eine tierische Geschichte mit Schirm, Charme und... nein, keine Melonen, dafür sehr schön ausgearbeiteten "Hauptdarstellern", die sich zoffen, fürchten, aneinander messen - aber auch aneinander wachsen, zusammen die verschiedensten Komplikationen meistern und füreinander einstehen. Waschbär Monty ist schrullig, selbstbezogen und rechthaberisch, Bieber Castor kuschelig naiv, etwas gluckig und begeisterungsfähig und Findelfuchs vorlaut, mutig und fuchsschlau. Alle drei haben ihre Stärken und Schwächen und der junge Leser bekommt sehr schön gezeigt, dass man zusammenhalten und trotzdem weiter befreundet sein kann auch wenn man mal anderer Meinung ist oder sich ab und an gar nicht einig werden kann. Spannend, lustig und klug - allerdings haben meine Kinder (4 und 7) immer an anderen Stellen lachen müssen als ich! Hat uns allen dreien gut gefallen!

Bewertung vom 24.04.2020
Pandatage
Gould-Bourn, James

Pandatage


ausgezeichnet

Was für ein schönes Buch! Tragisch, anrührend, witzig, einfach gut! Gerade in diesen "Zeiten, die man nicht nennen darf" hat mir dieses Buch ein paar wunderschöne Stunden geschenkt, ich habe gelacht, geweint, mit gelitten - und war insgeheim dafür dankbar, "nur" auf meinem Sofa zu sitzen und nicht das Schicksal von Danny und Will teilen zu müssen.
Deren Frau und Mutter stirbt jung, sehr jung und hinterlässt ihre beiden Männer ohne Anleitung dafür mit einem großen Loch in deren Mitte, das beide nicht zu schließen vermögen. Will wird stumm, Danny auch ob der finanziellen Situation und anderer äußerer Umstände zunehmend panisch.
Auf sehr britische, sympatische Weise darf man den beiden dabei "zuhören", wie sie sich weiter durchs Leben wursteln, auf ihrem ganz eigenen weg herumstolpern, aufstehen, taumeln und trotzdem Weiter gehen. Und man lernt, dass es nicht wichtig ist, viele Menschen um sich zu scharen, solange man einige wenige hat, die bedingungslos hinter einem stehen.
Ein Buch mit tollen Haupt- und noch tolleren Nebenrollen, alle Daumen hoch!

Bewertung vom 23.04.2020
Sammy
Cole, Henry

Sammy


ausgezeichnet

Raik, 7 Jahre:
Ich fand das Buch total spannend! Es war toll, wie Sammy ganz alleine geflogen ist und wie er Freunde gefunden hat - die waren alle so witzig! Die Jagd war unglaublich spannend, ich fand das Buch ganz ganz toll!
Der, der die Bilder gemalt hat, hat sich viel Mühe gegeben, so möchte ich auch mal zeichnen können.

Ronja, 4 Jahre:
Ich mochte Fiona, eine Prinzessin, die Abenteuer mitmacht, mag ich. Das Frettchen war doof. Immer wenn das kam wurde es ganz schön spannend. Aber warum man so gemein ist, dass man eine Maus einfach in ein Flugzeug setzt versteh ich nicht! Mama sagt, weil wir sonst ja keine Geschichte vorlesen könnten, aber das ist trotzdem fies.

Als Mama war ich zwar durch die vielen Akteure sehr als Stimmenimitator gefordert, das vorlesen hat uns aber allen Spaß gemacht und wir haben oft gelacht!

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