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Benutzername: 
CM94
Wohnort: 
Bielefeld

Bewertungen

Insgesamt 1075 Bewertungen
Bewertung vom 02.02.2025
Deep Fake
Konrad, Cleo

Deep Fake


gut

Ich finde das Cover optisch sehr auffällig, aber gleichzeitig auch irgendwie nichts sagend. Was mich hier so gecatcht hat, war das Thema der Deep Fake und des KI unterstützten Rachefeldzugs. Das finde ich aktuell und brisant, gleichzeitig nimmt das Thema Deep Fake letztendlich weniger Raum ein als gedacht. Für mich hatte die Geschichte einigen Längen, sodass der Beginn fast schon der spannendste Part für mich war.

Zum Inhalt: Mira ist Lehrerin, daher droht nicht nur ihre persönliche Reputation, sondern auch ihre Karriere zu zerbrechen, als im Internat ein vermeintliches Nacktvideo von ihr auftaucht. Mira ist sich sicher, dass es sich dabei um eine Fälschung handeln muss, denn solch ein Video hat sie nie aufgenommen, aber selbst sie muss eingestehen, dass sie die Frau auf dem Video ist und es täuschend echt aussieht. Doch wer würde ihr so etwas antun? Die Suche nach dem Täter führt sie in ihre eigene Vergangenheit.

Die Handlung steigt eigentlich direkt temporeich und spannend ein, ließ dann aber nach der ersten großen Enthüllung rund um Miras Deep Fake wieder ganz schön nach und zog sich für meinen Geschmack dann bis zu den Konfrontationen im letzten Drittel teilweise ganz schön in die Länge. So als hätte die Autorin ihr Pulver direkt zu Beginn bereits verschossen.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt, wobei die Vergangenheit über Kats Tagebuch abgedeckt wird. Einen Großteil dessen fand ich tatsächlich eher uninteressant- typisches Dorfgewäsch und klischeehaftes Teeniegesülze. Wirkt zwar sehr authentisch, trug unterm Strich aber eher wenig zur Handlung bei und hat mich sowohl inhaltlich als auch vom Erzählten irgendwann eher genervt.

Alles rund um die KI und Kats Haus fand ich super interessant und hätte mir da irgendwie mehr Interaktion mit gewünscht. Aber spätestens ab der Zusammenkunft im haus wird es einfach wahnsinnig unübersichtlich wer sich wo aufhält und was eigentlich passiert. Da war es für mich fast schon anstrengend dem Handlungsverlauf zu folgen.

Die Auflösung war vielschichtig und unterm Strich auch nachvollziehbar, trotzdem hat mich das Ende irgendwie unbefriedigt zurückgelassen. War für mich jetzt kein superpackender Thriller.

Bewertung vom 02.02.2025
This could be home / Hawaii Love Bd.2
Lucas, Lilly

This could be home / Hawaii Love Bd.2


ausgezeichnet

Ich bin ja ehrlich: im ersten Band hat mich die Lovestory ja eher nicht so überzeugt, nicht zuletzt weil die Protas quasi keine drei ernsten Worte miteinander gewechselt haben. Thematisch und auch von den Figuren hat mich daher dieser zweite Band direkt schon mehr abgeholt. Für mich hatte dieses Buch alles, was ich an Büchern von Lily Lucas so liebe: ein tolles Setting, Charaktere, die einem ans Herz wachsen und emotionale Tiefe.

Zum Inhalt: nachdem Laurie einen ereignisreichen Sommer auf Hawaii verbracht hat, graut es ihr davor in ihr altes Leben und den Unialltag zurückzukehren. Viel mehr hat sie festgestellt, was sie stattdessen will: Rettungsschwimmerin werden. Doch die Ausbildung ist hart und der Aufnahmetest nicht ohne, sodass Surfer Chip Laurie anbietet ein Praktikum im Team seines Vaters zu machen. Und der teilt sie ausgerechnet Chips Bruder Tristan zu, der alles andere als begeistert von der Idee ist.

Lily Lucas hat einfach einen superschönen, smoothen Schreibstil und ich mag nachwievor den Flair des Settings. Grumpy vs Sunshine kommt hier wirklich richtig gut rüber und ich habs sehr geliebt die Interaktionen zwischen Laurie und Tristan zu verfolgen, genauso wie die wachsende Chemie zwischen ihnen.
Außerdem fand ichs richtig stark, wie hier auf die Härte des Jobs, die Verantwortung als Rettungsschwimmer und auch die Belastung und Schuld eingegangen wird, die damit einhergehen können. Das macht die ganze Geschichte auch noch authentischer, denn hier ist nicht einfach alles eitel Sonnenschein und easy Lifestyle.

Die Geschichte war einfach absolut bezaubernd, Laurie mochte ich ja schon in Band 1 als Nebencharakter total gern, aber hier entwickelt sie sich spürbar weiter, steht für sich ein und kämpft für ihre Ziele, was ich einfach bemerkenswert und mitreißend fand. Und Tristan ist für mich mal wieder ein absoluter Volltreffer-Bookboyfriend- harte Schale und wunderbar verletzlicher, weicher Kern. Habs sehr gefühlt.

Die Geschichte hat viel verletzliche Offenheit, aber auch diese Prise Chaos, die das ganze so wunderbar herzlich und unterhaltsam macht. Hat mir richtig gut gefallen.

Bewertung vom 02.02.2025
Der Tod, der am Dienstag kommt / Das Mörderarchiv Bd.2
Perrin, Kristen

Der Tod, der am Dienstag kommt / Das Mörderarchiv Bd.2


sehr gut

Der erste Band rund um das Mörderarchiv und das beschauliche Örtchen Castle Knoll mit all seinen durchtriebenen Geheimnissen hat mich letztes Jahr total begeistert. Daher habe ich mich sehr auf die Fortsetzung gefreut und war neugierig, was das Archiv wohl noch für uns Leser bereithält. Leider hat mich dieser zweite Fall aber deutlich weniger mitgerissen, als der Erste.

Zum Inhalt: Nachdem sich Annie von den Strapazen rund um Tante Francis Tod erholt und ihr Erbe angetreten hat, könnte das Leben so einfach sein. Doch was will Annie eigentlich mit ihrem neuen Leben anfangen? Als dann auch noch die Leiche der Wahrsagerin des Dorfes in Annies Gewächshaus gefunden wird ist klar: Annie muss erneut das Mörderarchiv konsultieren und den Fall lösen.

Ich habe das Buch als Hörbuch gehört und generell mag ich die Sprecherin total gerne, die eine angenehme Erzählstimme hat. Aber ich hatte so meine Probleme mit den Übergängen zwischen den Erzählsträngen. Die fand ich manchmal nicht so geschickt, weil sie für mich nicht immer sofort eindeutig waren und ich dadurch immer mal verwirrt war, wenn die einzelnen Informationen und Personen nicht zusammenpassen wollten. Ich weiß nicht, wie das in der gedruckten Version gelöst ist, aber hier hätte ich mir klarere Cuts gewünscht.

Generell geht es wieder viel um die sozialen und amourösen Verstrickungen in Castle Knoll und zwischen den Bewohnern des Ortes. Fand ich das in Band 1 noch sehr charmant und ansprechend neuartig, so war dieser zweite Band für mich fast eine Art Wiederholung des erfolgreichen Konzepts seines Vorgängers: eine Prophezeiung, ein mysteriöser Tod, bürgerliche Geheimnisse. Und Tante Francis als passive Protagonistin ihrer eigenen Geschichte. Mir hat einfach bei diesem Band etwas gefehlt, das ihn von seinem Vorgänger absetzt. Der Fall selbst war wieder nicht schlecht, ich mag weiterhin Setting und Humor, aber ich hätte mir einfach eine spürbare Entwicklung im Vergleich zum ersten Band gewünscht. 

Vielleicht hat mich das Buch auch thematisch ein bisschen auf dem falschen Fuß erwischt, aber irgendwie kam mir das Liebesleben von Francis diesmal zu raumgreifend vor. Dieses anfängliche Schwanken zwischen zwei Männern und dann die fast schon mädchenhafte Verliebtheit- das war irgendwie too much. Dieses ganze Drama rund um das Thema Liebe war einfach überzogen und gar nicht mein Ding. Und dafür, dass Francis ja bereits im letzten Band gestorben ist, nimmt sie hier unglaublich viel Raum ein, wohingegen Annie fast blass auf mich wirkte. Ich glaube, wäre dies der erste Band gewesen, würde ich vielleicht nicht so hart mit ihm ins Gericht gehen, denn es ist wieder eine urige Geschichte voller Geheimnisse und Intrigen, die durchaus kurzweilig gestaltet ist. Aber durch meine hohe Erwartungshaltung nach Band 1, war ich doch etwas ernüchtert. Ich würde einem dritten Band trotzdem eine Chance geben, vllt aber als gedruckte Version, da ich mit der Struktur im Hörbuch ein bisschen gehadert habe.

Bewertung vom 02.02.2025
What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1
Ibañez, Isabel

What the River Knows / Geheimnisse des Nil Bd.1


ausgezeichnet

„What the River knows“ klang für mich nach einem modernen, weiblicheren Abenteuerroman, so eine Art Tomb Raider trifft Jane Austen. Und da Ägypten mich schon immer fasziniert und begeistert hat, war ich auch vom Setting direkt begeistert. Das Buch war weniger vorhersehbar als ich dachte und hat mich fantastisch unterhalten.

Zum Inhalt: Schon immer lauschte Inez gebannt den Erzählungen ihrer Eltern von Ägypten und träumte davon, sie eines Tages dorthin begleiten zu dürfen, statt gesellschaftliche Umgangsformen zu lernen und einen Ehemann zu suchen. Doch als ihre Eltern auf mysteriöse Weise umkommen, beschließt Inez nach Ägypten aufzubrechen und der Sache auf den Grund zu gehen.

Ich mochte die Detailverliebtheit der kleinen Skizzen, Hieroglyphen und auch der kleinteiligen Erzählung an sich. Man merkt direkt, wie viel Recherche und auch Herzblut in diese Seiten geflossen sind. Viele von Inez’ Eindrücken wurden sehr bildhaft festgehalten und man bekommt ein gutes Gespür für Setting und Flair.
Inez selbst ist überaus gewieft und gewitzt, sie ist schlagfertig und mutig- die ideale Heldin einer Abenteuergeschichte.

Was die Geschichte in meinen Augen so faszinierend und spannend macht ist, dass quasi nichts ist wie es scheint und man eigentlich nie sicher sein kann, wem man trauen kann. Inez befindet sich weit weg von zu Hause, auf sich allein gestellt in der Fremde. Und wie jede junge Frau, die zum ersten Mal die Möglichkeit zur freien Entfaltung hat, trifft sie teils fragwürdige Entscheidungen und gelangt öfter mal in Schwierigkeiten.

Dass sich hier auch eine leichte Lovestory andeutet war dezent gehalten, was mir gut gefallen hat. Generell gibt es viele Figuren, deren Bedeutung für den Fortgang der Handlung lange unklar bleibt, aber zum Schluss setzt sich ein stimmiges Bild zusammen. Das Ende hat mich nochmal total überrascht und ich will unbedingt Band 2 lesen.

Bewertung vom 02.02.2025
To Die For
Gray, Lisa

To Die For


sehr gut

Ich finde das Cover so einen coolen Eyecatcher und war richtig neugierig auf diesen Thriller, der den Leser in die Welt der Luxusimmobilien entführt. Die Spannung ist hier eher ein subtiles Brodeln unter der Oberfläche und man fragt sich dadurch unwillkürlich, was die einzelnen Figuren zu verbergen haben.

Zum Inhalt: Immobilienmaklerin Angie ist gerade dabei sich mit einem eigenen Büro selbstständig zu machen, als ihr Boss einen Superdeal an Land zieht: eine 50-Millionen-Dollar-Villa in bester Strandlage. Und seine Makler sollen um den Verkauf und die begehrte Provision kämpfen, mit allen schmutzigen Tricks, die ihnen zur Verfügung stehen. Doch dann geschieht ein Mord.

Ich fand es einen spannenden Erzählansatz, dass man zwar von Beginn an weiß, dass es einen Mord gab, der Leser aber sehr lange im Dunkeln darüber gelassen wird, um wen es sich bei der Leiche handelt. Und da zum entsprechenden Zeitpunkt verschiedene Leute nicht auffindbar sind, kommen einige von ihnen infrage und somit gibt es auch diverse potentielle Mörder. So werden der Fall und die eventuellen Motive nach und nach aufgearbeitet.

Die Handlung wird dabei aus den verschiedene Perspektiven der einzelnen Makler vor und nach dem Mord erzählt, sodass man die potentiellen Verdächtigen einigermaßen gut kennenlernt. Schnell wird dabei klar, dass so ziemlich alle von ihnen Geheimnisse haben, wobei einige schwerer wiegen als andere. Es werden dadurch ziemlich viele falsche Fährten ausgelegt und nicht alles ist tatsächlich für die Handlung relevant, wobei aber nie Längen aufkommen. Das fand ich an sich gut geplottet und stimmig erzählt.

Trotzdem fand ich die Geschichte einfach nicht so richtig packend. Das Buch liest sich gut und auch das Ende fand ich durchaus gelungen, aber es ist eher auf subtile, psychologische Art spannend und nicht wirklich mitreißend.

Bewertung vom 02.02.2025
Only Margo
Thorpe, Rufi

Only Margo


sehr gut

Only Fans war ja in der jüngsten Zeit immer mal wieder in den Medien, weshalb ich das Thema als Basis für einen Roman aktuell und interessant finde. Das Buch wirft einen ehrlichen Blick auf das Business mit dem eigenen Körper. Eine Geschichte für Beziehungen, Freundschaften, Familie und die Frage was man mit dem eigenen Leben anfangen will.

Zum Inhalt: als Margot ungewollt während einer Affäre mit ihrem Dozenten schwanger wird, wird ihr Leben auf den Kopf gestellt. Nicht nur will er, dass Margit abtreibt und die Uni verlässt, auch aus ihrer Familien und ihrem Bekanntenkreis hat sie keine Unterstützung zu erwarten. Also beschließt Margo das Kind zu bekommen und mit der Platform OnlyFans ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Chaos und Vorurteile vorprogrammiert.

Anfangs fand ich die Geschichte gar nicht mal so spektakulär und bis zu Bodhis Geburt auch sehr übers Knie gebrochen. Aber dann wird das Erzähltempo gemächlicher und die Story gewinnt an Tiefe. Es geht viel um Außenwahrnehmung, aber Margo wächst auch an ihrem Leben und ihren Aufgaben, sodass es auch einiges an Innenreflektion gibt.

Was mich völlig aus der Bhan geworfen hat war der psychologische Blick auf Margos Leben und ihre Tätigkeit bei Only Fans. Ich kann nicht beurteilen, wie realistätsnah das dargestellte Gutachten war, aber mich hat das schwer beeindruckt und zum Nachdenken angeregt. Denn es wirft nochmal eine völlig andere Perspektive auf die Arbeit mit dieser Platform.
Ich glaube ich ich mochte am meisten wie nahbar und menschlich es die Personen hinter den Bildschirmen gemacht hat.

Für mich ein ganz toller Roman über eine starke junge Frau, die ihren Weg findet. Coole Mischung aus Coming-Of-Age und Female Empowerment.

Bewertung vom 02.02.2025
Dancing Queen
Fabbri, Camila

Dancing Queen


gut

Zum Inhalt: Paulina kommt nach einem Autounfall zu sich, noch irritiert wo sie sich befindet, driftet sie ab in Erinnerungen. An ihren Ex, ihre Kollegin Maite und die Zufallsbekanntschaft mit der 15-Jährigen Lara.

Für eine Frau Mitte 30 wirkt Paulina irgendwie unstet, nicht wirklich gefestigt im Leben. Es entsteht immer wieder der Eindruck als wäre sie deutlich jünger, verloren im Leben und auf sich allein gestellt. In der Buchbeschreibung steht Paulina verkörpere das Lebensgefühl der Millenials. Zu dieser Gruppe gehöre ich auch und ich kann nur sagen: mein Lebensgefühl verkörpert sie nicht. Ich habe mich im dieser Geschichte überhaupt nicht wiedererkannt.

Die Geschichte es eher episodisch erzählt, wie einzelne Schlaglichter. Wieso ausgerechnet diesen Erinnerungen/Erfahrungen Bedeutung beigemessen wurde, erschließt sich mir nicht ganz. Teilweise wirkt es wie wahllos aneinandergereihte Anekdoten des Elends. Ich tue mich wirklich schwer das große Ganze dieser Geschichte zu sehen.

Themen wie Familie, Freundschaft, Beziehung, Kinderwunsch, Verlust und die davonlaufende Zeit werden angerissen, aber nichts davon so wirklich vertieft. Es wird ein eher mitleiderregendes Frauenbild erzeugt, was mich einfach nicht so wirklich erreicht hat. Da sich das Buch aber angenehm kurzweilig lesen lässt, bin ich schnell damit durch gewesen. Kann man machen, ist für mich aber kein Must-Read.

Bewertung vom 02.02.2025
Spiel auf Leben und Tod / Revenant Games Bd.1
Fuston, Margie

Spiel auf Leben und Tod / Revenant Games Bd.1


gut

Fantasy in Kombination mit Dystopie oder tödlichen Spielen ist eigentlich genau mein Ding. Entsprechend neugierig war ich auf dieses Buch. Die Handlung ging dann aber für meinen Geschmack doch in eine andere Richtung als gedacht und war letztendlich nicht ganz so mein Fall.

Die wechselnden Allianzen, individuellen Interessen und das ewige Hin und Her wie genau zu verfahren ist, fand ich zwischenzeitlich nicht mehr ganz so unterhaltsam und eher anstrengend. Ich fands auch schwierig, weil für mich kein echter Sympathieträger dabei war.

Bly ist zwar die Protagonistin, aber in meinen Augen sehr leichtsinnig, wankelmütig und egoistisch. Die Lovestory habe ich ihr auch nicht so recht abgekauft und generell hat sie ein Händchen dafür, andere gegen sich aufzubringen, was die Story für mich schon melodramatisch machte.

Das Turnier selbst klang eigentlich im Vorfeld ganz gut, vor allem die erste Qualifikationsrunde. Danach rückt das aber irgendwie in den Hintergrund und ist tatsächlich vor allem für Blys Team gar nicht mal so spannend. Da wurde in meinen Augen Potential am Plot verschenkt.

Der Twist am Ende war recht vorhersehbar, lässt aber noch reichlich Fragen für Band 2 offen. Bin grad noch unschlüssig, ob ich den unbedingt lesen müsste. Dafür hat mich Band 1 einfach nicht genug gefesselt

Bewertung vom 02.02.2025
Wisteria - Die Liebe des Todes / Belladonna Bd.3
Grace, Adalyn

Wisteria - Die Liebe des Todes / Belladonna Bd.3


ausgezeichnet

Endlich ist der letzte Band der Reihe erschienen, auf den ich mich schon sehr gefreut hatte, denn auch wenn Blythe bisher eher im Hintergrund stand, konnte man bereits in band 2 ihr Potential erahnen. Und darin lag für mich vermutlich auch schon die größte Schachstelle des Buches: ich glaube ich hätte mir diese Enthüllung für diesen band erhofft, dem dadurch ein bisschen das überraschende fehlte.

Zum Inhalt: Blythe ist an Signas Stelle einen Pakt mit dem Schicksal eingegangen und muss nun an seiner Seite ihr Leben bestreiten, was Aris ihr nicht leicht mehr. Denn dieser ist immer noch davon überzeugt, dass Signa die Reinkarnation des Lebens ist. Doch als Blythes Kräfte erwachen, muss sie sich nicht nur ihren neuen Fähigkeiten Stellen, sondern auch dem Chaos, das sie heraufbeschworen hat.

Bereits zum Ende von Band 2 erfährt der Leser bereits, was es mit Blythes Identität auf sich hat, ihr selbst bleibt das aber bis circa zur Hälfte dieses Bandes verborgen, wodurch der Leser einen enormen Wissensvorsprung hat. Dadurch wurde es aber auch erst ungefähr ab der Hälfte dieses Buches so richtig interessant, da auch zu diesem Zeitpunkt die Spannung zwischen Blythe und Aris merklich zunahm.

Aris fand ich zur Beginn des Buches noch sehr unleidlich, er macht aber eine starke und faszinierende Entwicklung innerhalb der Geschichte durch, wodurch ich ihn am Ende mit ganz anderen Augen gesehen habe. Vor allem seine Fähigkeit derart innig zu lieben, war am Ende das ausschlaggebende Argument, warum ich ihm am Ende nun doch ein bisschen nachschmachte. Und Blythe macht Aris Kanten weicher, bietet ihm die Stirn und schafft so einen stimmigen Kontrast.

Das Spicelevel ist gemäßigt, was ich völlig ausreichend fand. Viel mehr haben mich hier die Bilder der Orte, die Aris erschafft, in ihren Bann geschlagen. Vieles wurde sehr plastisch beschrieben, die Geschichte bekommt dadurch einen märchenhaften Touch, der mir wirklich gut gefallen hat.

Ich fand dieses Buch wieder sehr fesselnd und wunderbar atmosphärisch. Es ist für mein Empfinden nicht ganz so düster wie seine Vorgänger, dafür vielschichtiger und mit einer starken, mutigen Protagonistin. Hat mir sehr gefallen, ein toller Abschluss für diese Reihe.

Bewertung vom 02.02.2025
Die Schanze
Menz, Lars

Die Schanze


sehr gut

Wer Lust auf einen verschneiter Thriller voller menschlicher Abgründe hat, der wird hier bestens bedient werden. Vor verschlafener Kulisse werden die Geheimnisse eines Orten offenbart, denn ein unbekannter Täter sinnt auf Rache.

Zum Inhalt: nach einer Trennung kehrt Ellen in ihr Heimatdorf zurück, um die örtliche Hausarztpraxis zu übernehmen. Doch schon an ihrem ersten Tag im Ort, entdeckt sie beim Joggen eine Leiche an der Skischanze. Und der Tote ist kein Unbekannter.

Das Buch beginnt mit einem Mord und wirft den Leser direkt in die Handlung- so mag ich meine Thriller. Von Beginn an steht das Geheimnis um das Motiv des Täters im Raum, auch wenn schnell klar wird, dass es dabei um Ellen geht.

Vor allem die Flashbacks, die Ellen über die Nacht hat, die seitdem ihr Leben bestimmte, fand ich wirklich beklemmend. Generell liegt über allem so eine unheimliche, unterschwellig düstere Stimmung und die ungute Vorahnung, dass da noch einiges an Geheimnissen lauert. Atmosphärisch also auf jeden Fall absolut nach meinem Geschmack.

Ich fand die Geschichte sehr stimmig geplottet. Aus verschiedenen Perspektiven erlebt man, was Ellens Rückkehr in ihren Heimatort in Gang setzt und so werden nach und nach die Ereignisse rund um Ellens Abiparty offengelegt. Es geht hier viel um Schuld, um alte Wunden und offene Rechnungen und darüber, wie trügerisch so eine idyllische Kleinstadt sein kann, in der jeder seine Geheimnisse schützt.

Hat mir gut gefallen und war ein sehr kurzweiliges Lesevergnügen.