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Sabz

Bewertungen

Insgesamt 14 Bewertungen
12
Bewertung vom 29.08.2020
Die verstummte Frau / Georgia Bd.10
Slaughter, Karin

Die verstummte Frau / Georgia Bd.10


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Schreibstil

Ich mag Karin Slaughters Schreibstil sehr! Er ist flüssig zu lesen und sehr detailliert. Das bedeutet allerdings auch, dass die Gewalttaten hier sehr detailliert beschrieben werden, was für manche vielleicht nicht so leicht zu verdauen ist.

Geschichte

Das Buch fängt direkt spannend an. Eine Studentin geht im Morgengrauen joggen, bis sie sich plötzlich in einer Gegend wiederfindet, in der sie noch nie war. Ein ungutes Gefühl beschleicht sie, doch schnell tadelte sie sich für ihre Angst. Jemand sie beobachten? So ein Unsinn! Bis sie plötzlich jemand ruft und sie einen schmerzhaften Schlag auf den Kopf bekommt. Die junge Studentin wird später tot aufgefunden.
Diese Szene spielte sich vor acht Jahren in Grant County ab. Bereits eine Woche nach dem Mord hat das GBI den grausamen Vergewaltiger und Mörder ausfindig gemacht und weggesperrt.
Doch dieser meldet sich nun mit neuen Informationen und einer Reihe von neuen Opfern. Sie wurden auf dieselbe Weise umgebracht, wie die junge Studentin damals. Er kann sie nicht umgebracht haben - wer also war es dann? Ist er wirklich unschuldig?

Das GBI muss den Fall erneut untersuchen und stellt fest, dass sie es mit einem Serientäter zu tun haben. Sara war bereits vor acht Jahren bei der Aufklärung des Falls dabei. Abwechselnd betrachten wir das Geschehen von vor acht Jahren in Grant County aus der Sicht der jungen Ärztin und das Hier und Jetzt in Atlanta aus der Perspektive von Will Trent.

Dieser Wechsel der Zeiten hat mir sehr gut gefallen! Wenn das GBI damals tatsächlich den falschen Täter eingesperrt hat, wie konnte das passieren? Wie wurde man auf ihn aufmerksam und welche Fehler wurden begangen?
Gelingt es Will und Sara in der Gegenwart den tatsächlichen Mörder und Vergewaltiger zu finden?

Fazit:

Dieses Buch ist bereits das achte der Georgia-Reihe, für mich war es jedoch das erste daraus. Ich fand den Fall wirklich spannend und auch das unerwartete Ende hat mir gut gefallen. Genauso soll ein guter Thriller sein.
Ich empfand das Buch zu keinem Zeitpunkt langweilig, sondern konnte es oft kaum erwarten weiterzulesen.
Insgesamt wirklich ein gutes Buch und es erhält von mir 5 Sterne.

Bewertung vom 09.12.2018
Muttertag / Oliver von Bodenstein Bd.9
Neuhaus, Nele

Muttertag / Oliver von Bodenstein Bd.9


ausgezeichnet

Vorab muss ich einmal erwähnen, wie gut ich es finde, dass das Buch nicht in Plastikfolie verpackt war! Stattdessen war es mit einem kleinen Papierstreifen versiegelt. Davon können sich andere Verlage ruhig mal ein paar (Papier-)Streifen von abschneiden. Aber nun back to topic.

Schreibstil

Nele Neuhaus hat einfach einen super Schreibstil! Er ist sehr flüssig zu lesen und man gerät nicht ins Stocken. Da der Schreibstil schön detailliert ist, konnte ich mir das ganze Geschehen sehr gut vorstellen.

Protagonist

Pia Sander arbeitet beim K11. Als sie zu einem Leichenfund gerufen wird, sieht der Fall zunächst ganz klar aus. Der alte Mann ist wahrscheinlich einfach die Treppe runtergefallen. Pech, kommt aber vor. Als jedoch ein fast verhungerter Hund in einem Zwinger gefunden wird, in dem auch noch menschliche Knochen liegen, ist plötzlich alles anders. War der alte Mann etwa ein Serienkiller?
Pia und sämtliche andere Charaktere werden wirklich toll beschrieben. Alle haben ihre eigene, ganz klare Persönlichkeit und wirken dabei auch noch völlig normal. Als wäre Nele Neuhaus zur nächsten Polizei spaziert und hätte die Beamten dort beschrieben.

Geschichte

Nach einem kurzen und spannenden Prolog, geht die Geschichte auch direkt los. Kein langes Vorgeplänkel, es wird direkt interessant. Und eins kann ich euch jetzt schon verraten: Das Buch wird nicht langweilig. Nele Neuhaus baut von Anfang an Spannung auf und der Spannungsbogen reißt auch nicht ab.

Es gibt zwei Erzählstränge: Einer spielt zum Teil in Zürich, ein paar Wochen in der Vergangenheit, der andere um Pia Sander und ihre Kollegen spielt im beschaulichen Taunus. Es gibt einige Verdächtige und obwohl ich welche von vornherein als Täter ausschließen konnte, habe ich doch bis zur Auflösung gerätselt, wer es denn nun war. Toll fand ich auch die kurzen Abschnitte aus Sicht des Täters!

Fazit:

Man mische einen tollen Schreibstil mit sehr authentischen und hervorragend ausgearbeiteten Charakteren und einer spannungsgeladenen Geschichte – herauskommt dieses Buch! Insgesamt hat es mir richtig gut gefallen und bekommt von mir 5 Sterne.

Bewertung vom 20.09.2018
Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren
Benjamin, Ali

Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren


sehr gut

Meine Meinung:

Schreibstil

Der Schreibstil ist unglaublich einnehmend, mitreißend und schön. Ich hätte das Buch in einem Rutsch durchlesen können, aber da ich es in einer Leserunde gelesen habe, musste ich es in zwei Rutschen durchlesen. Es fiel mir wirklich schwer, nach dem ersten Abschnitt aufzuhören.
Die Kapitel sind alle sehr kurz, wodurch man nur so durch das Buch fliegt.

Hauptfigur

Suzy ist 12 Jahre alt und geht in die 7. Klasse. Es ist schon einen Monat her, seit das Allerschlimmste passiert ist – ihre ehemals beste Freundin Franny ist im Urlaub ertrunken. Su kämpft sehr mit dem Verlust und möchte nicht hinnehmen, dass sowas einfach so passiert. Sie ist ein super neugieriges Mädchen, sie liest viel und macht sich über alles Mögliche Gedanken. Ich finde die Kleine so sympathisch und finde es daher umso trauriger, dass sie in ihrer Klasse eine Außenseiterin ist.

Geschichte

Die Geschichte fand ich sehr schön und bewegend. Wir erfahren nicht nur, wie Suzy versucht mit dem Verlust klarzukommen, sondern durch kurze Intermezzos auch mehr über die Freundschaft zwischen Su und Franny. Außerdem lernen wir auch einiges über Quallen, die eigentlich ganz faszinierende Geschöpfe sind.

Fazit:

Insgesamt eine berührende Geschichte über ein wundervolles Mädchen, das lernt, dass man manchmal nichts anderes tun kann als loszulassen.
4,5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 07.09.2018
Zehn Jahre musst du opfern / Dark Palace Bd.1
James, Vic

Zehn Jahre musst du opfern / Dark Palace Bd.1


weniger gut

Meine Meinung:

Schreibstil

Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er ist sehr angenehm zu lesen und ich hatte das Buch ruckzuck durch. Besonders gut fand ich die Perspektivwechsel, wodurch immer etwas Abwechslung reingebracht wurde. Wir erleben die Geschichte aus der Sicht von insgesamt sechs Personen, wenn ich mich nicht irre. Allerdings liegt der Fokus klar auf Luke und Abi.

Hauptfigur

Luke ist 16 Jahre alt und geht noch zur Schule, als seine Eltern beschließen, dass die gesamte Familie die 10 Jahre Sklavenarbeit zusammen antreten werden. Aber es kommt, wie es kommen muss, Luke wird von seiner Familie getrennt und muss die Sklavenarbeit in der ältesten Sklavenstadt antreten, in Millmoor. Die Arbeit dort soll besonders schlimm sein und die meisten kommen als gebrochene Menschen wieder raus. Luke hat jedoch einen Weg gefunden, seine Menschlichkeit zu bewahren und etwas Gutes zu tun, was unter den Umständen besonders bemerkenswert ist.

Abi ist gerade 18 geworden. Sie ist Lukes Schwester und beschließt, ihre Sklavenarbeit zusammen mit der restlichen Familie anzutreten. Zu Beginn war Abi mir eigentlich noch recht sympathisch. Sie ist klug, möchte studieren und hat ständig ein Buch in der Hand, auch wenn es nur so kitschige Romane über Bad Boys bzw. Bad Geschickte sind. Aber sie verwandelt sich in son typischen verliebten Teenager und das mochte ich überhaupt nicht.

Geschichte

Die Story war zwar unterhaltsam, es ist immer irgendwas passiert, aber so richtig spannend fand ich das Buch nicht. Irgendwie sind die Sachen einfach passiert. Es wurde nicht darauf hingearbeitet, es wurde null Spannung aufgebaut, manchmal wurde es vorher schon erwähnt und die Überraschung damit komplett genommen. Leider haben auch ein paar Sachen für mich keinen Sinn ergeben, was ich in Büchern leider so gar nicht leiden kann.

Fazit:

Das Buch war zwar unterhaltsam, begeistern konnte es mich aber so gar nicht. Der Schreibstil war gut, manche Charaktere waren sympathisch und manche nicht und die Story war ok. Es fehlte mir in dem Buch jedoch an Spannung und einiges war irgendwie völlig sinnlos. Das Buch erhält von mir 2,5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 26.07.2018
Der Schatten
Raabe, Melanie

Der Schatten


gut

Schreibstil

Der Schreibstil der Autorin lässt sich sehr flüssig lesen ohne ins Stolpern zu geraten. Durch die kurzen Kapitel habe ich das Buch nur so verschlungen und es innerhalb von zwei Tagen durchgelesen. Was für mich schon ziemlich fix ist, da ich in letzter Zeit wirklich wenig lese.

Hauptfigur

Nachdem sich in Norahs Leben eine, wie sie es nennt, „Katastrophe“ ereignet hat, lässt sie kurzerhand ihr komplettes Leben, samt Mann und Hund, hinter sich und zieht nach Wien, wo sie ein neues Jobangebot als Journalistin angenommen hat. Schon in den ersten Tagen begegnet sie einer Bettlerin, die ihr prophezeit, dass sie Arthur Grimm aus freien Stücken und aus gutem Grund töten wird. Natürlich tut Norah das zunächst als Quatsch ab, zumal sie ja niemals jemanden töten könnte, aber je öfter sie darüber nachdenkt und je mehr sie über Arthur Grimm herausfindest, desto weniger abwegig erscheint ihr die Prophezeiung.

Norah ist eher der introvertierte Typ Mensch, der die Probleme gerne mit sich selbst ausmacht. Sie war mir alles in allem zwar eher sympathisch, aber Freunde wären wir sicher nicht geworden. Auch ihre Handlungen und Gedanken waren für mich nicht immer nachvollziehbar.

Geschichte

Ich habe mir von der Geschichte wirklich mehr erhofft. Ich dachte, man erfährt, wie ein ganz normaler Mensch dazu kommt, einen Mord zu planen und vielleicht sogar durchzuziehen. Natürlich hat Norah einiges über das potentielle Opfer erfahren, aber für mich war es insgesamt viel zu wenig und es wirkte zu konstruiert auf mich um nachvollziehbar zu sein.
So richtig spannend war das Buch zwar nicht, trotzdem konnte es mich genug unterhalten um immer noch das nächste Kapitel lesen zu wollen. Auch das Ende war nicht ganz überraschend, ich habe mir so etwas in der Art schon gedacht.

Fazit:

Alles in allem war das Buch ganz gut, konnte mich jedoch nicht vollends von sich überzeugen. Der Schreibstil hat mir zwar gut gefallen, doch mit der Protagonistin konnte ich mich nicht ganz anfreunden und auch die Story hätte ein wenig mehr Spannung und Überraschungen vertragen.
Es erhält von mir 3,5 von 5 Sternchen.

Bewertung vom 31.03.2018
Das dunkle Archiv / Die unsichtbare Bibliothek Bd.4
Cogman, Genevieve

Das dunkle Archiv / Die unsichtbare Bibliothek Bd.4


sehr gut

Da es sich bei diesem Buch um den vierten Band dieser Reihe handelt, war mir der Schreibstil schon bekannt. Er ist nach wie vor sehr bildlich und gefällt mir gut. Ich konnte mich gut in die Szenen hineindenken. Auch das Cover passt zu den bisherigen Bänden und spricht mich an. Allerdings finde ich den Titel wirklich schlecht gewählt. Eine sinngemäße Übersetzung des englischen Originaltitels „The lost plot“ hätte besser bzw. hätte überhaupt zu der Geschichte gepasst.

Irene ist nach wie vor die Beherrschtheit in Person, zumindest nach außen hin. Innerlich sieht es da so manches mal auch ganz anders aus. Sprach sie im letzten Buch häufig von ihrer Paranoia, bin ich sehr froh, dass sich das wieder gelegt hat. Auch in diesem Buch mochte ich sie wieder sehr gerne und ihre Handlungen waren für mich nachvollziehbar. Am besten gefällt mir aber immer noch ihr Humor.

Das Setting hat mir in diesem Buch besonders gut gefallen. Es unterscheidet sich wieder sehr von denen, die wir bisher kennen. Dieses Mal befinden wir uns im New York der 20er Jahre, das bedeutet Flüsterkneipen, Gangsterbosse und Tommy Guns. Auch wenn das nicht sehr fantastisch klingt, kommt der Fantasy-Anteil mit den Elfen, Drachen und natürlich der Sprache definitiv nicht zu kurz.

Auch die Geschichte hat mich sehr angesprochen. Wie jedes Buch dieser Reihe startet sie mit einer für Irene gefährlichen Situation, aus der sie sich gerade mal so mit Hilfe der Sprache herauswinden kann. Wo ich bei den Vorgängern manchmal das Gefühl hatte, dass sich das Buch etwas zieht, gelingt es der Autorin hier jedoch, die Spannung zu halten.

Die gesamte Reihe finde ich bisher sehr gelungen. Es ist kein billiger Abklatsch von etwas, das ich bereits gelesen habe, sondern eine für mich neuartige Idee, die wirklich hervorragend umgesetzt wurde.

Vor der Lektüre des Buches würde ich jedoch empfehlen, die Vorgänger zu lesen. Man kann der Handlung alles in allem zwar auch folgen, ohne die Vorgänger gelesen zu haben, aber dann muss man sich darauf einstellen, dass man Anspielungen, Namen und Zusammenhänge nicht einordnen kann.

Fazit:

Das für mich bisher aufregendste Setting. Der Schreibstil und die Protagonisten gefallen mir nach wie vor außerordentlich gut. Auch die Geschichte war sehr spannend und unterhaltsam. Das Buch erhält von mir 4 von 5 Sterne.

Bewertung vom 18.03.2018
Der Zorn der Gerechten / Scythe Bd.2
Shusterman, Neal

Der Zorn der Gerechten / Scythe Bd.2


ausgezeichnet

Bei diesem Buch handelt es sich um den zweiten Band der Scythe-Trilogie und damit um den Nachfolger von Scythe – Die Hüter des Todes. Wer dieses Buch noch nicht gelesen hat, sollte diese Rezension nun schließen, zum Buchhändler seines Vertrauens gehen und es sich umgehend besorgen. Oder vielleicht besser noch ein bisschen warten um die Wartezeit bis zum finalen Band der Reihe, der erst nächstes Jahr erscheinend wird, zu verkürzen. Ansonsten bist du hiermit gewarnt, dass es weiter unten einen Spoiler zum ersten Band gibt.

Ich kannte den Schreibstil bereits vom ersten Band und er hat mich absolut gefesselt. Auch das Cover gefällt mir gut, die Scythe sieht stark und entschlossen aus, was gut zur Geschichte passt.

Das Buch spielt nach wie vor in einer Zeit, in der die Entwicklung der Zivilisation abgeschlossen und der Tod überwunden ist. Allerdings lernen wir hier den Thunderhead, eine quasi allwissende Cloud mit Gewissen, besser kennen. Waren im ersten Buch zwischen den Kapiteln hauptsächlich Tagebucheinträge von verschiedenen Scythe, sind es hier immer kurze Texte vom Thunderhead selbst, die Abwechslung reinbringen und in denen wir einiges über den Thunderhead erfahren.

So und wer jetzt immer noch dabei ist, obwohl er/sie/es das erste Buch nicht gelesen hat, sollte den nächsten Abschnitt überspringen.

Nachdem Citra nun zur Scythe ordiniert wurde, erweist sie sich, meiner Meinung nach, als ziemlich humane, fast schon gütige Scythe. Man merkt deutlich, dass sie sich weiterentwickelt hat und sich selbst mit der Zeit weniger als Citra, sondern vielmehr als Scythe Anastasia sieht. Auch in diesem Band war sie mir super sympathisch und ich mochte sie sehr gerne.
Auch Rowan spielt in diesem Band eine bedeutende Rolle, hat er sich doch dem Kampf gegen korrupte Scythe gewidmet. So richtig sympathisch ist Rowan mir jedoch nicht. Er scheint inzwischen recht kaltherzig und abgestumpft geworden zu sein, nur selten blitzt noch der alte Rowan auf, den ich mochte.

Die Story hat mich unglaublich gut gefallen! Es ist durchweg spannend und hält einige Wendungen bereit, die mich vollkommen überrumpelt und sprachlos zurück gelassen haben. Und dieses Ende! Unfassbar!
Das Buch hat mich einfach die ganze Zeit in Atem gehalten.

Besonders positiv finde ich die verschiedenen Erzählstränge, wodurch wir die ganze Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, eben nicht nur von Scythe, sondern auch von normalen Menschen und sogar den Bösewichten, erleben. Trotzdem sind es nicht zu viele und man kann ihnen gut folgen, was mir bei jedem Einzelnen auch viel Spaß gemacht hat.

Fazit:

Dieses Buch gefällt mir sogar noch besser als der erste Teil! Es hat mich von vorne bis hinten mitgerissen, einige Male verblüfft und total gespannt auf den letzten Band zurückgelassen. Es macht einfach so viel Spaß, dieses Buch zu lesen.
Hach, ich wünschte, ich könnte direkt weiterlesen.
5 von 5 Sterne.

Bewertung vom 22.01.2018
Die maskierte Stadt / Die unsichtbare Bibliothek Bd.2
Cogman, Genevieve

Die maskierte Stadt / Die unsichtbare Bibliothek Bd.2


sehr gut

Inhalt:

Irene Winters ist Agentin der unsichtbaren Bibliothek, die jenseits von Raum und Zeit als Tor zwischen den Welten existiert. Ihr Job ist es, einzigartige, ungewöhnliche oder rare Bücher für diese Bibliothek zu beschaffen. Sie hat gerade auf einer zwielichtigen Auktion einen seltenen Bram-Stoker-Text erworben, als sie und ihr Assistent Kai überfallen werden. Zu spät erkennt Irene, dass es nicht um das Buch, sondern um Kai geht. Er wird entführt, ohne dass Irene es verhindern kann. Die Spur der Verbrecher führt in ein dunkles Venedig des immerwährenden Karnevals. Ein Ort der Masken und Geheimnisse. Und des Todes ...

Meine Meinung:

Der Schreibstil der Autorin war mir bereits aus dem ersten Buch dieser Reihe bekannt und gefällt mir hervorragend. Er ist sehr bildlich und detailliert, lässt sich aber dennoch ganz flüssig lesen. Geschrieben wurde das Buch aus Sicht der dritten Person, trotzdem erhält man einen guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der Protagonistin Irene, wodurch man ihre Handlungen gut nachvollziehen kann.
Auch das Cover mit seiner Farbgestaltung, der Stadtkarte sowie der auf dem Bücherstapel befindlichen Maske finde ich sehr schön und für das Buch äußerst passend.

Irene ist eine sehr starke und intelligente Frau, die auch in diesem Buch in Krisensituationen – und davon gibt es einige – stets beherrscht bleibt. Sie lässt ihr Gegenüber nie merken, was tatsächlich in ihr vorgeht. Obwohl sie zwar immer cool wirkt, wird auch wirklich gut beschrieben, wie es in ihrem Inneren aussieht.
Irene war mir von Anfang an sehr sympathisch und ich mag sie sehr gerne, wozu ihr trockener Humor ebenfalls beigetragen hat.

Das Setting gefällt mir außerordentlich gut. Wir befinden uns in einem Venedig der Masken und Illusionen. Die Autorin hat es sehr anschaulich beschrieben und man hatte das Gefühl, hinter jeder Maske könnte ein Bösewicht stecken.
Auch die Story fand ich wirklich gut. Es geht direkt spannend los und man ist mitten im Geschehen.
Besonders bemerkenswert finde ich jedoch, dass alle so unendlich höflich sind. Sogar die eigentlich niveaulosen Werwolf-Schläger haben ausgesprochen gute Manieren.

Positiv hervorzuheben ist zudem das „Handbuch“ zu Beginn des Buches, wo allgemeine Fakten zu Elfen und Drachen, die man im ersten Buch bereits erhalten hat, noch einmal aufgezählt werden. Dadurch konnte ich mein Wissen noch einmal auffrischen und es ermöglicht m.E. das Lesen dieses Buches, auch wenn man den ersten Band noch nicht kennt.

Fazit:

Ein toller Schreibstil und ein wunderbares Setting machen dieses Buch zu einem würdigen Nachfolger des ersten Bands. Die Geschichte ist spannend und es macht Spaß, Irene auf ihrer Mission zu begleiten. Das Buch erhält von mir 4 von 5 Sterne.

Bewertung vom 09.01.2018
Das Spielhaus
North, Claire

Das Spielhaus


sehr gut

Der Schreibstil ist mein Highlight des Buches! Er war zwar nicht ganz einfach, aber höchst anschaulich, sehr verschnörkelt und insgesamt einfach etwas ganz Besonderes. Mit jeder Novelle, die jeweils in einer späteren Zeit spielt, wird er jedoch auch immer etwas moderner. Erzählt wird die Geschichte von einem unsichtbaren Beobachter, von dem wir die Identität zunächst nicht kennen. Dieser spricht uns als Leser gelegentlich auch direkt an, wodurch man mitten in das Geschehen gezogen und einem das Gefühl vermittelt wird, alles selbst beobachten zu können. Allerdings sind wir nicht nur ein Beobachter von oben, sondern verfolgen die einzelnen Protagonisten während ihrer Spiele auch. Das Cover gefällt mir ebenfalls sehr gut. Es wirkt sehr geheimnisvoll und passt einfach toll zur Geschichte.

Das Buch besteht aus drei verschiedenen Novellen und in jeder Novelle spielt ein anderer Protagonist ein Spiel des Spielhauses. Im Spielhaus können verschiedene Spieler in verschiedenen Spielen, u.a. Verstecken, Schach, Mah-Jongg oder Mario Kart, gegeneinander antreten – sind die Einsätze in den unteren Gemächern lediglich Geld und Ruhm, wird in den oberen Gemächern um wesentlich wertvollere Dinge gespielt, wie z.B. die Fähigkeit, Erdbeeren schmecken zu können, Lebensjahre, die eigene Redegewandtheit, sogar die eigenen Kinder werden dort als Einsatz dargeboten.

Im Verlaufe des Buches werden wir also Zeugen von drei verschiedenen Spielen. Im ersten spielt Thene in Venedig um das Recht, die oberen Gemächer betreten zu dürfen, wobei sie reale Menschen als Spielfiguren einsetzt um ihr Ziel zu erreichen. Die nachfolgenden Spiele nehmen immer größere Ausmaße an. Mit jedem Spiel wird der Schauplatz umfangreicher, die Einsätze bedeutend höher und auch die Folgen sind wesentlich schwerwiegender, wodurch die Spiele jedoch auch immer mehr an Spannung gewinnen.

Fazit:

Der Schreibstil ist wirklich einzigartig und war mein Highlight in dem Buch. Auch die Erzählperspektive, in der wir nicht nur stiller Beobachter sind, sondern die Protagonisten verfolgen, hat mir unglaublich gut gefallen. Wir begleiten drei Protagonisten bei ihren Spielen, wobei der Schauplatz immer größer, die Einsätze immer höher und die Folgen immer schwerwiegender werden.
Insgesamt ein sehr spannendes Buch, das von mir 4 von 5 Sterne erhält.

Bewertung vom 27.12.2017
Die Optimierer
Hannig, Theresa

Die Optimierer


schlecht

Meine Meinung:

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir ganz gut, man kann das Buch gut und relativ flüssig lesen, ich bin nur selten ins Stolpern geraten. Durch die recht kurzen Kapitel kam ich auch ziemlich schnell durch das Buch. Erzählt wird diese Geschichte aus der dritten Person. Das Cover finde ich allerdings nicht sehr ansprechend.

Samson Freitag ist Lebensberater bei der Agentur für Lebensberatung. Sein Job ist es auf Basis seiner zur Verfügung stehenden Informationen zu entscheiden, welchen Job die Person ausüben soll, die ihn engagiert. Da im Prinzip jeder eine Kommunikationslinse trägt und diese alles, wirklich alles, aufzeichnet, was man sieht und an die Agentur für Lebensberatung sendet, hat Samson also alle möglichen Informationen über seine Kunden. Hat er erst mal eine Entscheidung für seinen Kunden getroffen, muss dieser den vorgeschlagenen Job auch ausüben und darf sich nicht mehr für etwas anderes entscheiden. Die einzige Möglichkeit seinen Job zu wechseln ist, nach frühestens 10 Jahren erneut eine Lebensberatung in Anspruch zu nehmen. Es kann aber auch passieren, dass Samson bzw. das System, das Samson bei der Entscheidungsfindung unterstützt, zu dem Schluss kommt, dass man für die Gesellschaft keinen Wert hat und daher in Zwangsarbeitslosigkeit bzw. sogenannte „Kontemplation“ geschickt wird. Auch in diesem Fall muss man sich daran halten.
Samson war mir die ganze Zeit über wirklich sehr unsympathisch, er ist ein humorfreier, oberkorrekter, sehr penibler Mensch, der dem Staat blind dient ohne irgendwas zu hinterfragen. Mit seinen glühenden Reden über das ach so tolle System ging er mir zwischendurch ziemlich auf die Nerven.
Doch auch seine Entwicklung war für mich zu abrupt und überhaupt nicht nachvollziehbar, zumal diese sich im Verlaufe des Buches auch wieder relativiert.

Das Setting des Buches hat mir nicht so gut gefallen. Da das Buch gerade mal im Jahr 2052 spielt, fand ich vieles davon übertrieben. Wie bereits erwähnt, trägt so ziemlich jeder eine Kommunikationslinse, mit der man so ziemlich alles steuern kann. Außerdem schafft sie auch eine Art virtuelle Realität, mit der man bspw. Mails vor dem geistigen Auge sehen, schreiben und verschicken kann, oder auch die Tasten im Fahrstuhl sehen und drücken kann.
Zudem ist es inzwischen illegal echtes Fleisch zu essen, weshalb das Synthfleisch erfunden wurde. Nicht zuletzt gibt es immer mehr Roboter, die immer mehr Jobs übernehmen und kaum noch von Menschen zu unterscheiden sind. Sogar die Haustiere wurden inzwischen durch Roboter ersetzt.
Eine weitere wichtige Eigenschaft der Optimalwohlökonomie sind die sog. Sozialpunkte, die jeder sammeln muss. Und muss trifft es tatsächlich ziemlich gut, wer nämlich zu wenig Sozialpunkte hat, gilt als Ausgestoßener, bis er sein Punktekonto wieder aufgefüllt hat und hat nur eingeschränkte Rechte, oder muss sogar ins „Internat“. Was auch immer das bedeuten soll.

Alles in allem wirkte das komplette Buch ziemlich übertrieben auf mich, viele Handlungen und Ereignisse ergaben für mich einfach keinen Sinn und wirkten dadurch eben auch konstruiert. Außerdem fehlte es mir in dem Buch auch an Spannung. Die Geschichte plätschert lange nur so vor sich hin, dann überschlagen sich die Ereignisse, alles geschieht auf einmal und dann plätschert es wieder, weshalb ich auch einige Passagen nur noch überflogen habe. Auch das Ende hat mir überhaupt nicht gefallen, da es auf mich sehr, sehr weit hergeholt wirkte.

Fazit:

Dieses Buch konnte mich leider so gar nicht von sich überzeugen. Da das Buch in 2052 spielt, finde ich viele Neuerungen der Gesellschaft und auch die Optimalwohlökonomie generell sehr übertrieben. Viele Handlungen und Ereignisse haben für mich wenig Sinn ergeben und wirkten stark konstruiert auf mich. Der Protagonist hat mich zunehmend genervt und auch die Spannung fehlte mir in dem Buch.
Es erhält von mir 1,5 von 5 Sterne.

12