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Benutzername: 
Birdie
Wohnort: 
Heusenstamm

Bewertungen

Insgesamt 54 Bewertungen
Bewertung vom 05.04.2025
Marlene und die wilde Bande
Obrecht, Bettina

Marlene und die wilde Bande


sehr gut

Marlene ist ein kleines Mädchen, das niemals Prinzessin sein möchte und die niedlichen roten Herzchenkleider, die sie von ihrer Tante bekommt, hasst. Sie ist doch eine Piraten-Räuberhauptfrau. Damit ihre Familie das endlich begreift, kauft sich Marlene als Haustier eine Ratte. Jetzt fehlt ihr eigentlich nur noch eine Bande, doch der Nachbarsjunge Manuel möchte keine Mädchen aufnehmen. Marlene kann ihn schnell vom Gegenteil überzeugen.
Es geht in der Geschichte aber auch um die Trennung ihrer Eltern, die sie meistern muss. Und das ist gar nicht so einfach.

Marlene und die wilde Bande ist ein fesselndes Kinderbuch über Abenteuer und Freundschaft, das mit einer gelungenen Mischung aus Humor und Spannung die Kinder begeistert. Die lebendigen Illustrationen ergänzen die Geschichte wunderbar.

Marlene besticht durch viel Einfallsreichtum, Mut und Entschlossenheit. Es zeigt, dass man einiges erreichen kann, wenn man dafür kämpft. Innerhalb der Bande gibt es etliche lustige Momente zum Lachen und Mitfiebern. Die Geschichte ist kindgerecht geschrieben und vermittelt wichtige Werte. Ein tolles Buch für kleine Abenteurer.

Bewertung vom 31.03.2025
Das Herz kennt keine Demenz
Ayag, Jim

Das Herz kennt keine Demenz


ausgezeichnet

im Ayad erzählt in seinem Buch, wie er als arbeitsloser Jugendlicher zu seiner Arbeit als Alltagsbegleiter in einem Pflegeheim findet. Und obwohl er es sich zuerst nicht vorstellen kann, macht er dann sogar noch die Ausbildung zum Altenpfleger.

Er berichtet sehr einfühlsam, mal humorvoll, mal traurig, von vielen Momenten mit alten Menschen und Demenzkranken. Der Alltag im Pflegeheim wird dabei ungeschönt erzählt. Besonders die Arbeit, die Pflegekräfte leisten müssen, wird sehr anschaulich dargestellt.

Jim ist wirklich ein Mensch, der das Herz am rechten Fleck hat und man spürt wie gerne er für die alten Menschen da ist. Besonders das Thema „Demenz“ ist ihm wichtig. Er gibt Einblicke in seinen Berufsalltag mal aus Sicht der Kranken, der Angehörigen oder der Pflegekräfte.

Mir hat das Buch gut gefallen, der Autor hat eine sehr sympathische und humorvolle Schreibweise. Es ist leicht lesbar und regt zum Nachdenken an. Es müsste viel mehr Menschen wie Jim geben, die ihren Pflegeberuf mit Freude, Hingabe und Empathie ausüben. Vielleicht öffnet manchem das Buch die Augen, wie es im Pflegealltag sein könnte.

Bewertung vom 24.03.2025
Hier draußen
Behm, Martina

Hier draußen


sehr gut

Wenn Städter in die ländlichen Dörfer kommen sprechen sie oftmals von „Hier draußen“ und genauso heißt der Debütroman von Martina Behm.

Ingo und Lara ziehen mit ihren Kindern aufs Land, um mehr Ruhe zu finden. Aber sie merken schnell, dass nicht alles so harmonisch ist wie es scheint. Ingos Pendelei in die Großstadt haben sie unterschätzt und Lara ist mit Familienarbeit und Beruf überfordert. Und in einer Dorfgemeinschaft muss man auch erst einmal seinen Platz finden. Aber auch da ist nicht alles Gold was glänzt.

Und dann passiert Ingo eines Abends auch noch was Schlimmes. Der Familienvater überfährt eine weiße Hirschkuh und es heißt wer solch ein Tier tötet, hätte nur noch ein Jahr zu leben. Ein ganz böses Omen, das sagt zumindest der Aberglaube von Jägern. Und natürlich sorgt dies für große Unruhe im Dorf und einige machen sich Gedanken über ihr Leben und ob sie hier wirklich glücklich sind.

Warmherzig erzählt die Autorin nach und nach die Lebensgeschichten einiger Dorfbewohner und macht auch auf die immer größer werdenden Probleme der Landwirte aufmerksam. Dabei fügen sich verschiedene Lebensläufe wie ein Puzzle zusammen. Sie schildert mit feiner Beobachtungsgabe, wie der Traum von der Idylle aufs Land zu ziehen der Realität weichen kann. Und dass auch die Landbewohner mit allerlei Sorgen und Nöten zu kämpfen haben.

Ein berührender Roman, der mir sehr gut gefallen hat. Nur manche Beschreibungen finde ich etwas zu ausschweifend. Dennoch finde ich den Roman sehr gelungen und kann ihn empfehlen.

Bewertung vom 07.03.2025
Portrait meiner Mutter mit Geistern
Edel, Rabea

Portrait meiner Mutter mit Geistern


sehr gut

Nach sogenannten „Wanderjahren“, in denen die siebenjährige Raisa mit ihrer Mutter Martha ständig unterwegs war, werden sie 1989 sesshaft. Doch Martha beantwortet keine Frage ihrer Tochter nach der Vergangenheit. Auch wer ihr Vater ist weiß sie nicht, er fehlt ihr aber sehr.

Nach und nach erfährt man, wie alle Frauen in dieser Familie seit vier Generationen das Leben meistern mussten, auch ohne Männer. Es geht um die Nachwirkungen der Nachkriegszeit in den nächsten Generationen, um Flucht, Verlust und Verdrängung von Erinnerungen.

Die Romanautorin Rabea Edel beschreibt die Geschichte als Reise in ihre eigene Familiengeschichte, ohne dass es eine autobiografische Erzählung ist. Dabei wird zwischen verschiedenen Zeiten hin und her gesprungen. Es ist wie ein Puzzle, bei dem sich die Geschichte der Familie Stück für Stück zusammensetzt.


Mir hat dieser Roman gut gefallen. Nicht alles wurde aufgeklärt, aber das gibt wiederum Raum für eigene Gedanken. Für mich war es unglaublich aufwühlend und spannend, aber nicht ganz leicht zu lesen und zu verstehen. Gut dass es einen Stammbaum gibt, auf den man immer wieder zurückgreifen kann. Auf keinen Fall lässt sich das Buch nebenbei zur Entspannung lesen, dazu ist die Geschichte einfach viel zu gehaltvoll.

Bewertung vom 18.02.2025
Die Tage nach dem Pflaumenregen
Chen, Karissa

Die Tage nach dem Pflaumenregen


ausgezeichnet

Der Roman „Die Tage nach dem Pflaumenregen“ von Karissa Chen erzählt die bewegende Geschichte von Suchi und Haiwen. Sie begegnen sich 1938 in Shanghai als Kinder und fühlen sich von Anfang an zueinander hingezogen. Irgendwann verlieben sie sich ineinander, aber das Schicksal meint es nicht gut mit ihnen. Haiwen hat sich heimlich zur Armee gemeldet, um im Zweiten Weltkrieg für sein Vaterland zu kämpfen.

Sechzig Jahre später treffen sich Suchi und Haiwen zufällig in Los Angeles wieder. Haiwen glaubt fest an eine zweite Chance, Suchi möchte jedoch nicht an frühere Zeiten anknüpfen.

Mir hat der berührende Roman über eine unerfüllte Liebe sehr gut gefallen. Die verschiedenen Schilderungen aus Vergangenheit und Gegenwart machen ihn sehr lebendig, die Erzählweise ist äußerst bildhaft und berührend. Themen wie Liebe, Verlust, Trauer und Hoffnung werden sehr einfühlsam behandelt. Absolut lehrreich fand ich auch die Beschreibung der chinesischen Geschichte im 20. Jahrhundert.

Ich gebe eine klare Leseempfehlung für alle die feinfühlige, emotionale Geschichten mögen.

Bewertung vom 14.02.2025
Hol dein Schattenkind ins Licht
Körber, Stefanie

Hol dein Schattenkind ins Licht


sehr gut

Wertvolle Auseinandersetzung mit den dunkleren Seiten unseres Lebens

Warum gelingt uns unser Leben nicht so wie wir es uns wünschen? Warum gibt es immer gleiche Verhaltensmuster, die zu „Ärger“ führen?

In dem sehr inspirierenden Buch „Hol dein Schattenkind ins Licht“ zeigt uns die Autorin Stefanie Körber, wie man sich mit seinen oft unbewussten Verwundungen der Kindheit und seiner Heilung auseinandersetzen kann.

Schattenarbeit bedeutet dabei, die ungeliebten, oft vergessenen Teile unserer Persönlichkeit aufzuspüren, sie anzunehmen und sich damit zu versöhnen.

Die renommierte Autorin hilft dabei mit Fragen zur Selbstreflektion, sein ganz persönliches „Schattenkind“ zu erkennen, nach und nach alte Muster zu durchbrechen und sie als zu uns gehörend zu akzeptieren.

Ich finde, dass sie sehr ausführlich und mit aufzeigenden Beispielen darauf eingeht, wie Schatten überhaupt entstehen und welche Auswirkungen sie auf das spätere Leben haben können. Indem man sein Schattenkind ans Licht holt, akzeptiert man die Vergangenheit, sie kann uns als Erwachsener aber nicht mehr verletzen. Wir lernen über den eigenen Schatten zu springen und Ängste aufzulösen.

Ein sehr gut geschriebenes Buch, für das ich sehr dankbar bin und das ich empfehlen kann. Ich habe für mich festgestellt, dass ich bei diesem wichtigen Thema einige Zeit benötige, um mich persönlich weiterzuentwickeln. Deshalb werde ich es immer wieder gerne zur Hand nehmen.

Bewertung vom 07.02.2025
9 kleine Menschen
Feldmann, Regina

9 kleine Menschen


sehr gut

Das Buch zeigt einfühlsam die Unterschiedlichkeit von 9 Kindern und ihren Familien. Los geht es mit Mamas die alle sichtbar schwanger sind und unterschiedliche Hautfarben, Haare und Kleider haben, eine sitzt im Rollstuhl.

Dann sind die Babys da und sehen zufrieden aus, die Mamas schauen sie strahlend an. Sie werden gefüttert, spazieren getragen oder gefahren und sitzen bei Mama, Papa oder Oma auf dem Schoß. Bei manchen Familien ist es ein Einzelkind, andere haben Geschwister, manche sind behindert, aber alle spielen fröhlich zusammen.

Wir erleben, wie vielfältig und unterschiedlich die Menschen sind, trotzdem sind alle gleich. Ich finde es schön, wie die Autorin Regina Feldmann dies mit kurzen Texten in diesem Kinderbuch zum Ausdruck bringt. Wobei sie wirklich eher für kleinere Kinder geeignet sind. Die wunderschönen Illustrationen von Martina Stuhlberger, finde ich recht gelungen.

Wir haben es gelesen, angeschaut und darüber gesprochen. Es ist ein Bilderbuch über Freundschaft, Einzigartigkeit ,Vielfalt und Gemeinsamkeiten für Kinder ab 2-3 Jahren. Der Gedanke zu diesem Buch ist sehr gut, die Umsetzung hätte für meinen Geschmack noch etwas besser sein können. Ohne Erklärung erkennen die Kleinen die Details kaum.

Bewertung vom 23.10.2024
Der Keine-Langeweile-Klub
Obrecht, Bettina

Der Keine-Langeweile-Klub


ausgezeichnet

Mia und ihre Freunde möchten am Computern spielen, das lehnt Mias Mutter jedoch ab. Sie sollen sich lieber ein Hobby suchen. Was tun? Den 4 Freunden fällt einiges ein und dabei passieren die lustigsten Sachen.

Sie spielen Federball, doch der Ball landet auf dem Baum. Als er endlich wieder unten ist, rennt Hund Trapp damit weg. Sie musizieren, bis es dem Nachbarn zu laut wird. Sie pflanzen Gemüse, allerdings kann das mit gefrorenen Erbsen und Tomaten nicht wirklich klappen. Dann fangen sie Mücken, Spinnen, Insekten und eine Wanze und lassen sie versehentlich in der Wohnung frei. Zum Schluss zeigt ihnen Herr Dibbel, der Nachbar wie sie Clowns werden können.

Die Silbenmethode in schwarz und blau und die große Erstleseschrift machen es den Leseanfängern leicht, den Text selbst zu lesen. Sehr gut finde ich auch, dass es am Ende einer jeden Geschichte eine Frage gibt, die sich auf den gelesenen Text bezieht. Und ganz zum Schluß gibt es auch noch ein tolles Quiz.

Alles in allem ein interessantes, lustiges Buch, das die Kleinen sicher sehr gerne zur Hand nehmen.

Bewertung vom 23.10.2024
Auf finsteren Wegen
Jost, Rieke

Auf finsteren Wegen


ausgezeichnet

Es passiert wieder mitten im Wald, die Leiche des Jägers Helmut Fänger wird auf einem Hochsitz gefunden. Er wurde mit etlichen Messerstichen getötet, jemand muss ihn ziemlich gehasst haben.

Oberkommisarin Lodi Lenke ermittelt zusammen mit ihrer neuen Kollegin Kathrin Hertz. Spuren führen zu einer militanten Tierschutz-Aktivistengruppe. Kein leichter Fall für die Ermittler, zumal Lodis Chef ihr zusätzlich Druck macht, sie soll einen „Maulwurf“ in der Gruppe aufspüren. Und sie kümmert sich auch noch um ihren traumatisierten früheren Kollegen, Thomas Ziegler. Dabei hat Lodi selbst noch einiges aufzuarbeiten.

Die fesselnde Erzählweise von Rieke Jost war, wie schon im ersten Band, sehr spannend und gut zu lesen. Es gibt viele Spuren, die sich dann doch als falsch erweisen. Somit bleibt es interessant bis zum Schluss. Die Charaktere sind ausführlich und sehr bildhaft beschrieben.

Ein packender Krimi, für den ich gerne eine Leseempfehlung gebe.

Bewertung vom 21.10.2024
Die falsche Patientin
Calden, Saskia

Die falsche Patientin


ausgezeichnet

Für die Journalistin Judith Lennard beginnt ein Alptraum, als sie in der geschlossenen Psychiatrie aufwacht. Sie soll versucht haben, sich umzubringen. Und man behandelt sie unter einem falschen Namen.

Gleichzeitig wird die Kommissarin Evelyn Holm zu einem Parkhaus gerufen. Eine angesehene Rechtsanwältin wurde erstochen aufgefunden. Alle Spuren führen zu Judith, doch sie ist nicht auffindbar.

Dieser Thriller von Saskia Calden ist super spannend und geht einem ganz schön an die Nieren. Man kann sich einfach nicht erklären, wie alles zusammenhängt. Der Roman fesselt von Anfang an und bleibt packend bis zum Schluss.

Von mir eine klare Leseempfehlung!