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papilionna

Bewertungen

Insgesamt 71 Bewertungen
Bewertung vom 14.12.2024
Villa Obscura
Hill, Melissa C.;Stapor, Anja

Villa Obscura


sehr gut

Wegen seines Settings im Harz ist dieser Jugendthriller direkt auf meine Leseliste gewandert. Eine Halloweenparty am Brocken - das klingt nach dem perfekten Rezept für ein schauriges Leseerlebnis.

Der Cast besteht aus einer bunten Mischung junger Erwachsener, die alle auf irgendeine Weise Bezug zur Gastgeberin der Party haben. Doch diese lässt sich nicht blicken und als die sechs Hauptcharaktere am Ende des Abends festgehalten werden, ahnen sie, dass jemand noch Pläne mit ihnen hat.

Es ist mir leicht gefallen, die Charaktere auseinanderzuhalten und ihre Charakteristika und Beziehungen zuzuordnen. Sie sind individuell, ohne wie Karikaturen zu wirken. Außerdem zeigt sich, dass keiner von ihnen ein unbeschriebenes Blatt ist und man hinter die Fassade eines Menschen blicken sollte.

Bewertung vom 10.12.2024
Eine Prinzessin im Apfelbaum - lesen lernen mit dem Leseraben - Erstlesebuch - Kinderbuch ab 6 Jahren - Lesenlernen 1. Klasse Jungen und Mädchen (Leserabe 1. Klasse)
Tritsch, Iris

Eine Prinzessin im Apfelbaum - lesen lernen mit dem Leseraben - Erstlesebuch - Kinderbuch ab 6 Jahren - Lesenlernen 1. Klasse Jungen und Mädchen (Leserabe 1. Klasse)


ausgezeichnet

Dieses süße Buch ist perfekt für Leseanfänger*innen. Die Geschichte um Mia, in deren Apfelbaum ein Wolkenschloss hängenbleibt und die daraufhin Besuch von Prinzessin Juno bekommt, ist kurz und gut lesbar für die Jüngsten.

Die Geschichte ist natürlich, wie bei Leselernbüchern üblich, sehr linear und viel passiert über Dialoge.

Durch die große Schrift und Trennstriche in zusammengesetzten Substantiven sind die Worte gut erkennbar und auch die kurzen Sätze sorgen für gute Lesbarkeit. Auch der hohe Bildanteil gestaltet das Buch sehr ansprechend.

Auch die Rätsel sind eine super Ergänzung zur Geschichte. Sie sind für Erstleser*innen genau richtig schwierig und man muss genau aufpassen, welche Lösung die richtige ist. Des Weiteren gibt es einen Stickerbogen mit Leserabe-Aufklebern, die man am Ende jedes abgeschlossenen Kapitels aufbringen kann.

Bewertung vom 10.12.2024
Carmilla
Le Fanu, Sheridan

Carmilla


sehr gut

Dieser 1872 erstmals erschienene Klassiker der Vampirliteratur handelt von der schönen, gefährlichen Carmilla und ihrer obsessiven Beziehung zur Protagonistin Laura, die mit ihrem Vater auf einem Schloss in der Steiermark lebt.

Der Schreibstil wirkt aus heutiger Sicht natürlich etwas altmodisch, ist aber dennoch gut verständlich. Generell ist die Geschichte sehr atmosphärisch, eigentümlich erotisch und spielt in Hitchcock-Manier mit dem Gefühl, mehr zu wissen als die Protagonistin. Wer ein blutiges Gruselfest erwartet, sollte vielleicht eher zu anderen Vampirromanen greifen.

Ich finde jedoch, dass der Preis von 20€ für dieses kleine Büchlein mit 144 Seiten etwas happig ist. Es ist zwar ein schön gestalteter Festeinband mit schimmernder Folie auf dem Cover, aber für die Kürze der Lektüre finde ich das Preis-Leistungs-Verhältnis etwas unausgewogen.

Bewertung vom 22.11.2024
Wir finden Mörder Bd.1
Osman, Richard

Wir finden Mörder Bd.1


sehr gut

Ich habe den "Donnerstagsmordclub" noch nicht gelesen, bin aber nach diesem Buch versucht, ihm eine Chance zu geben.

Ein pensionierter Polizist, seine Schwiegertochter, die als Personenschützerin arbeitet und eine divahafte Schriftstellerin - mehr braucht es nicht, um einen Kriminalroman zu erschaffen, der vor Witz und Charme nur so strotzt. Von der ersten Seite an sind mir die Charaktere ans Herz gewachsen und ich hätte im Leben nicht gedacht, dass ich so oft laut auflachen würde.
Mir persönlich sind es ein paar Nebencharaktere zu viel, sodass ich immer mal wieder zurückschauen musste, wer jetzt wer war. Insgesamt ist es aber eine clever verstrickte Handlung, deren verwobene Fäden sich erst nach und nach zeigen.

Meines Erachtens hat es sich aber auch sehr nach Auftakt angefühlt. Dieser Band dient noch stark der Findung der Charaktere, die dann in den Folgebüchern gemeinsam ihr Ding durchziehen.

Bewertung vom 09.11.2024
Was ist ein Mensch?
Göhlich, Susanne

Was ist ein Mensch?


gut

Dies ist ein Sachbuch, in dem Kinder ab 6 Jahren durch die Augen eines Hamsters lernen können, wie der Mensch und vor allem das menschliche Gehirn, Bedürfnisse und das gemeinsame Miteinander funktionieren.

Ich finde die Altersangabe ab 6 Jahren allerdings sehr ambitioniert. Ich möchte nicht abstreiten, dass es wissbegierige Kinder gibt, die sich schon früh für wissenschaftliche Themen begeistern, aber für die meisten wird das zu viel des Guten sein.
Selbst für mich als (zugegebenerweise auf dem Gebiet nicht sehr bewanderte) Erwachsene waren einige Begriffe und Zusammenhänge neu und so nischig, dass ich sie vermutlich direkt wieder vergessen habe.

Ich kann mir nicht so ganz vorstellen, in welchem Kontext das Buch gelesen werden soll, denn als Vorlesebuch eignet es sich aufgrund der schwierigen Materie nur bedingt und erst recht nicht zum Einschlafen. Durch die sich durchziehende Geschichte funktioniert es auch nicht als Nachschlagewerk, sondern sollte schon linear gelesen werden.

Ich war ehrlich gesagt auch überrascht, dass es sich bei Poldis menschlicher Mitbewohnerin Maya, welche ihm alles erklärt, um eine erwachsene Person handelt. Ich kann mir vorstellen, dass eine gleichaltrige Protagonistin für Kinder zugänglicher gewesen wäre.

Bewertung vom 26.10.2024
Lia und Lea im Ponyglück - Silberpferde in Not
Kessel, Carola von;Beckmann, Lia;Schirdewahn, Lea

Lia und Lea im Ponyglück - Silberpferde in Not


ausgezeichnet

Die Youtuberinnen Lia und Lea haben mit "Silberpferde in Not" bereits ihr zweites Kinderbuch veröffentlicht, aber auch ohne den ersten Band gelesen zu haben, findet man sich gut in der Geschichte zurecht. Es kommen zwar Charaktere daraus vor und die Handlung wird kurz angeschnitten, aber meines Erachtens kann man die Bücher auch total losgelöst voneinander lesen.

Ich bin zwar nicht in der Zielgruppe der beiden Influencerinnen, finde aber toll, dass sie ihre Community beim Schreiben des Buchs mit eingebunden haben. Mein Favorit ist: "Ihr habt entschieden: in diesem Buch soll Lia vom Pferd fallen." Da musste ich laut lachen.

Außerdem finde ich gut, dass hier, wie bei vielen Pferdebüchern in den letzten Jahren, der Fokus auf artgerechter Ausbildung und dem Vertrauen zwischen Pferd und Mensch liegt statt auf Turnieren und Leistung.

Generell ist die Aufmachung des Buchs einfach top: das Cover finde ich hochwertig und farblich komplett ansprechend, die Schrift istfür die Altersklasse (8-11 Jahre) angemessen und die vielen Illustrationen lockern den Text auf. Auch die zahlreichen Mitmachrätsel bieten eine abwechslungsreiche Ergänzung zur Geschichte.

Bewertung vom 24.10.2024
Das Parfüm des Todes
Hsiao, Katniss

Das Parfüm des Todes


sehr gut

Die Tagline "Das Parfum meets Das Schweigen der Lämmer", mit der das Buch beworben wird, beschreibt den Inhalt ziemlich gut. Die Geschichte um die Tatortreinigerin Yang Ning, die ihren Geruchssinn verloren hat und ihn nur bei ihrer Arbeit für kurze Zeit zurückgewinnen kann, ist wirklich harter Tobak.

Eine Sache, die mich wirklich überrascht hat ist, wie eklig das Buch ist. Also klar, es geht viel um Leichen und Verwesung, aber diese werden sehr, sehr explizit beschrieben. Ich würde empfehlen, beim Lesen nicht nebenbei zu essen.

Ich wurde von der Handlung immer wieder überrascht, weil ich gar keine Ahnung hatte, worauf ich mich einlasse. Das Ende kam sehr plötzlich, es ging Schlag auf Schlag und als Leserin kam ich kaum hinterher.

Zusätzlich zur Geschichte gibt es ein Personenverzeichnis und eine Erläuterung zur Aussprache der Namen. Das hat für mich das Buch noch einmal richtig aufgewertet, es zeigt, dass sich der Verlag Gedanken gemacht hat. Außerdem war ich richtig begeistert von der Danksagung der Autorin, welche sie extra für die deutsche Übersetzung geschrieben hat und die total sympathisch ist.

Ich bin auf jeden Fall positiv überrascht von diesem Debüt, das schonungslos, aber auch emotional tiefgründig ist.

Bewertung vom 24.10.2024
Lauf wie der Wind, Sky!
Parry, Rosanne

Lauf wie der Wind, Sky!


sehr gut

Wer "Spirit" mag, wird in diesem Buch einige Parallelen dazu erkennen. Der junge Hengst Sky wächst in einer Wildpferdeherde im Westen der USA auf, lernt Nahrungsquellen und Gefahren kennen und bereitet sich darauf vor, sich als Hengst seiner eigenen Herde durchzusetzen. Doch die Menschen dringen immer weiter ins Gebiet der Tiere vor und eines Tages wird Sky gefangen genommen und gezwungen, als Teil des Pony-Expresses Reiter mit Postsendungen über lange Strecken zu transportieren.

Wie bereits erwähnt, ist die Geschichte der "Spirits" sehr ähnlich, durch den Fokus auf die Natur und deren Zerstörung durch den Menschen bietet sie jedoch eine wertvolle weitere Sichtweise.
Auch vom Pony-Express hatte ich bisher nur gehört, wusste aber nicht, wie genau die Abläufe sind. Von daher war dieser Teil der Geschichte für mich sehr interessant.

Besonders gut finde ich den informativen Teil am Ende des Buchs, in dem man Wissenswertes über Wildpferde, den Pony-Express und das Nordamerika des 19. Jahrhunderts erfährt. Man merkt, dass der Autorin der Tier- und Umweltschutz am Herzen liegen.

Ein kleines Manko ist für mich das Cover. Meiner Meinung nach wirkt es ein wenig altbacken und nicht so richtig zeitgemäß, was aber mehr an der Farbgestalten als am Zeichenstil an sich liegt. Die Illustrationen im Inneren finde ich nämlich ganz wunderbar, sie sind teilweise ganzseitig und untermalen die Geschichte hervorragend.

Bewertung vom 30.09.2024
Ich fürchte, Ihr habt Drachen
Beagle, Peter S.

Ich fürchte, Ihr habt Drachen


sehr gut

Ich habe vor Kurzem erst "Das letzte Einhorn" gelesen und war überrascht, wie witzig es ist. Schon da hatte ich den Eindruck, dass der Autor sich nicht zu ernst nimmt und seinen humorvollen Schreibstil gut nutzt um Weisheiten und Moral unterschwellig einfließen zu lassen.

Hier verrät natürlich schon der Buchtitel, dass es sich um eine witzige Lektüre handelt. Wer eine lineare, märchenhafte Erzählung sucht, sollte diesem Buch vielleicht eher mit Vorsicht begegnen.

Mir war das Worldbuilding teilweise ein bisschen zu soft. Normalerweise habe ich kein Problem damit, wenn Dinge nicht erklärt werden, aber hier hätte ich mir zum Teil schon ein wenig mehr Ausführung gewünscht. Irgendwie war es aber auch ganz erfrischend, nicht alles verstehen zu müssen und sich einfach von der Geschichte mitreißen zu lassen.

Die Charaktere sind eigentlich totale Karikaturen, aber clever eingesetzt und sehr liebenswert.

Bewertung vom 18.09.2024
Earhart
Kuhlmann, Torben

Earhart


ausgezeichnet

Kaum zu glauben, dass der erste Band der Mäuseabenteuer mittlerweile schon zehn Jahre her ist! Zu diesem Jubiläum schwingt sich die Mausheit erneut in die Lüfte und wagt mit Amelia Earhart die Umrundung der Welt.

Vom Cover, den Illustrationen, über die Gestaltung des Vorsatzpapiers bis hin zur Farbe der Seiten stimmt hier einfach alles. Das ganze Buch ist so liebevoll gestaltet und überschwänglich bebildert, ohne überladen zu wirken, dass es eine reine Freude ist, darin zu schmökern.

Der Schreibstil ist altersgerecht, aber auch für Erwachsene ansprechend und die kurzen Kapitel eignen sich auch super zum Vorlesen. Die Geschichte hat Charme, Witz und ist auch einfach unfassbar niedlich.

Schön an der Reihe ist auch, dass man die Bände komplett unabhängig voneinander lesen oder hören kann. Ich habe vor einigen Jahren "Einstein" gehört und danach die weiteren Bände physisch gelesen und könnte nicht sagen, in welchem Format ich sie besser finde. Wobei beim Hörbuch natürlich die wunderbaren Illustrationen verloren gehen.

Ich kann kaum erwarten, welche Abenteuer die Mäuse als nächstes erwarten! Wenn ich mir etwas wünschen dürfte, fänd ich Gutenberg und Ada Lovelace noch super interessant. Oder eine Reise nach Ägypten mit Howard Carter...