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Benutzername: 
nobbi
Wohnort: 
Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 15 Bewertungen
12
Bewertung vom 08.09.2024
Als wir nach den Sternen griffen
Herold, Theresa

Als wir nach den Sternen griffen


ausgezeichnet

Die Historie, die hier einen breiten Raum einnimmt, ist die Besetzung der Prager Botschaft durch DDR-Flüchtlinge im Sommer 1989. Mittendrin ein "Einzelschicksal", also die Geschichte des DDR-Bürgers Tobias, dessen Frau in den Westen geflüchtet war und ihn mit einem Kleinkind, der Tochter Jasmin, den Repressalien der Stasi ausgeliefert hatte. Besagter Tobias ist einer der jetzt in der Botschaft "campierenden" Flüchtlinge und um ihn, seine Tochter und deren Befindlichkeiten geht es in diesem Roman. Sowohl der historische Teil, als auch die erdachte Story sind so anschaulich und geradezu greifbar geschildert, dass man sich als Leser fast schon mit beteiligt empfindet an dem Schicksal der Flüchtlinge im Allgemeinen und dem, was dem Protagonisten widerfährt im Besonderen. Was wir nur als Schlagzeile in der Zeitung oder kurzem Film in der Tagesschau erfahren haben, wird hier detailliert beschrieben und wirkt auf mich als Leser auch nach so vielen Jahren noch als eine Meisterleistung der Humanität. Das Buch hat mich sehr nachhaltig berührt. Und das "Mutschekiepchen" habe ich ins Herz geschlossen und meinem Wortschatz hinzugefügt.!

Bewertung vom 03.12.2023
Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1
Rose, Karen

Kaltblütige Lügen / Die San-Diego-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Die Erwartungen, die ich nach dem Vorablesen an das Buch hatte, sind über Gebühr erfüllt worden! Die Protagonistin der neuen Buchreihe hat, obwohl erst in den Dreißigern, für sich privat schon ein ordentliches Päckchen zu tragen: ehemals kein einfaches Pflegekind, eine emotionale Verbindung zu einer mit 15 Jahren ermordeten Pflegeschwester, deren Tod bisher nicht aufgeklärt werden konnte, was wiederum ihre Berufswahl und ihr damit verbundenes Engagement begründet. Der Autorin gelingt es ausgezeichnet aufzuzeigen, wie eng in diesem neuen Fall (Morde an jungen Mädchen über Jahre hinweg) Beruf und Privatleben manchmal miteinander verwoben sind. Trotzdem hat der Roman, was den Fall angeht, eine ungeheure Eigendynamik und ist spannend bis zur letzten Seite. Anders als in den letzten Büchern der Autorin, wo auf den ersten Seiten schon klar war, dass es zwischen dem/der Protagonisten/in und einer weiteren Person schnell zu hochgradig erotischer Spannung kommt, wird hier einer möglicherweise aufkommenden Liebesbeziehung wesentlich mehr Raum gegeben, was dem Roman sehr gut tut!

Bewertung vom 16.10.2023
Das Nachthaus
Nesbø, Jo

Das Nachthaus


gut

Dieses Buch hätte ich eher Stephen King als Jo Nesbo zugeordnet und entspricht somit auch nicht dem, was ich erwartet hatte! Das es sich nicht um den Protagonisten Harry Hole handelte, war schon klar. Aber ich hatte inhaltlich etwas erwartet wie "Ihr Königreich" und wurde dann völlig von einer Thematik überrascht, die ich von einem Jo Nesbo nicht erwartet hatte. Immer wieder wollte ich das Buch aus den Händen legen, aber die Neugier siegte! Es begann wie ein psychotisches Jugendbuch mit einem Hang zum Wahn. Wurde dann zum Psychothriller und endete in der Realität oder auch nicht? Ich war hin und her gerissen, war mir aber in eins sicher, dass ist nicht der Jo Nesbo, den ich mag und den ich lesen wollte!! Wenn ich etwas zwischen Realität, Wahn und Fiction lesen will, so suche ich nach Büchern von Autoren wie Stephen King. Bei Spannung würde ich gerne wieder nach dem alten Jo Nesbo greifen!!

Bewertung vom 30.06.2023
Porträt auf grüner Wandfarbe
Sandmann, Elisabeth

Porträt auf grüner Wandfarbe


sehr gut

Eine Familiengeschichte, die vom Ende des 20. Jahrhunderts bis in die Zeit des 1. Weltkrieges zurückreicht. Keine einfache Sache für den Leser, den Überblick zu behalten und dem roten Faden der Geschichte zu folgen. Der Autorin gelingt es glaubwürdig, ihre Protagonisten und deren Schicksale in die jeweilige geschichtliche Zeit einzubinden. Dabei beschreibt sie die Charaktere der unterschiedlichen Personen und deren Umfeld so zutreffend und bildhaft, dass man sich das Geschehen als Leser lebhaft vorstellen kann und man leidet zutiefst mit, ist gerührt oder voller Freude, wann immer spezielle Situationen dieses auslösen.
Dieser Roman wird zum "Pageturner", weil immer, wenn ein alter Koffer gefunden und der Deckel geöffnet wird - und davon gibt es mehrere - sich neue Fragen auftun, auf die man bitte sofort eine Antwort bekommen möchte!
Bei der Vielschichtigkeit dieser Lektüre und der vielen agierenden Personen fehlte mir persönlich hier zum besseren Verständnis ein Personenverzeichnis, wie man es aus vielen historischen Büchern kennt, es wäre hilfreich gewesen.

Bewertung vom 10.04.2023
Going Zero
Mccarten, Anthony

Going Zero


ausgezeichnet

Endlich einmal wieder ein Buch, das man nicht aus der Hand legen kann, bis man es zu Ende gelesen hat. Ein bedrückendes und sehr spannendes Szenarium. Auch wenn man kein Internet-Freak ist, kann man sich doch vorstellen, dass der zugrunde liegende Sachverhalt in der heutigen Zeit sehr gut möglich sein wird oder in naher Zukunft möglich sein wird. oder er ist bereits passiert!! Bei dem Wahlverhalten der amerikanischen Bürger ist wohl viel möglich und denkt man an die Ära Donald Trump, ist wohl alles möglich. Die CIA hat ja in ihrer langen Geschichte gezeigt, dass sie zu allen Schandtaten bereit ist und in der Zukunft wohl auch bereit sein wird. Da muss man nicht nach China oder Russland schauen. Es ist ja auch eine beängstigende Vorstellung von der eigenen Kaffeemaschine oder dem Eierkocher, an den PC oder dem Fernseher gar nicht zu denken, abgehört zu werden.
Welch eine gruselige Vorstellung!!

Bewertung vom 10.03.2023
Florentia - Im Glanz der Medici
Martin, Noah

Florentia - Im Glanz der Medici


sehr gut

Wer sich schon einmal mit der Familie Medici beschäftigt hat, weiß vielleicht, dass sie häufig im Zusammenhang mit den Begriffen "Macht", "Skrupellosigkeit" und "Intriganz" in Verbindung gebracht wird. Dieser Roman zeigt hervorragend auf, was damit gemeint ist und lässt den Leser tief eintauchen in die Machenschaften dieser mächtigen Familie aus Florenz. Die Protagonisten dieses Romans - Lorenzo und Giuliano - sind sehr genau und einfühlsam charakterisiert und man kann sie sich daher fast bildhaft bei ihrem Tun in ihren prachtvollen Palästen vorstellen. Dass man über die Malerin Fioretta Gorini auch noch einen Einblick in die Anfangsjahre zweier junger, aufstrebender Künstler - nämlich Leonardo da Vinci und Sandro Botticelli - bekommt, macht den Roman noch lesenswerter.
Der Aufbau des Romans ist sehr klar, die Sprache bildhaft, dabei aber sehr leicht und locker.
Wer gerne beim Lesen eintaucht in andere Zeitalter und Freude an Historie, verpackt in eine interessante Romanhandlung hat, für den ist diese Lektüre durchaus das Richtige - und nebenbei lernt man gewiss noch ein paar geschichtliche Daten, die einem bis dato nicht bekannt waren!

Bewertung vom 17.10.2022
Der Traum beginnt / Die Wintergarten-Saga Bd.1
Roth, Charlotte

Der Traum beginnt / Die Wintergarten-Saga Bd.1


gut

Gar keine Frage - die Autorin versteht es auch in ihrem neuesten Werk hervorragend, Geschichte mit Fiktion zu verweben, und wer Spaß an Theater und Kultur der 20er Jahre hat, wird hier auf seine Kosten kommen. Dennoch meine ich, hat Frau Roth hier ein bisschen den Bogen überspannt, indem sie das Thema Emanzipation der Frau zu sehr ausgereizt. Die doch sehr nervigen Auseinandersetzungen der Protagonistin Nina mit ihrem Liebsten geraten zunehmend zur Farce und erscheinen geradezu unlogisch, wenn ich jede noch so kleine Hilfe vom Kneipenwirt Arthur annehme, mich aber gegen jedes lieb gemeinte "Unter-die-Arme-greifen" meines Partners wehre, mit der Begründung, meinen Weg alleine gehen zu müssen!
Dass die Zeiten um 1920 in Berlin nicht gerade ein Zuckerschlecken sind, und man froh sein kann, wenn man gute Freunde hat, ist durchaus nicht selbstverständlich. Das wird von der Autorin auch besonders hervorgehoben. Aber auch, wenn dies Frau Roth ein wichtiges Anliegen war, so hätte hier eine Spur weniger Pathos auch gereicht! Da dieses der 1. Band einer Trilogie ist, und ich der Meinung bin, Frau Roth hätte schon bessere Bücher geschrieben, bin ich dennoch auf den nächsten Band gespannt!

Bewertung vom 19.09.2022
Zwischen heute und morgen / Drei-Städte-Saga Bd.2
Korn, Carmen

Zwischen heute und morgen / Drei-Städte-Saga Bd.2


gut

Hamburg, San Remo, Köln - zwischen diesen drei Städten geht es hin und her in den 60er Jahren und sowohl der Mauerbau, als auch das Kennedy Attentat und die allgemein aufkommende Protestbewegung finden hier Gehör. Es geht aber zu allererst um die drei befreundeten Familien Aldenhoven, Borgfeld und Canna, die uns ja bereits aus dem Buch "Und die Welt war Jung" bekannt sind. Diese Lektüre ist auch Voraussetzung für dieses Buch, und da es schon eine Weile her ist, seit es auf dem Markt ist, braucht es seine Zeit, um wieder klar zu kommen zwischen den verwandtschaftlichen und freundschaftlichen Verhältnissen der Protagonisten. Da ist der Stammbaum am Beginn des Buches schon eine willkommene Hilfe. Ich bin immer wieder begeistert von der lebensnahen Schreibe der Autorin! Man fühlt sich aufgrund ihrer schnörkellosen und klaren Sprache stets einbezogen in die Dinge, die passieren und fiebert mit, ob es nun um den Ausgang einer Operation, dem Liebesleben des Pianisten Pips oder der Führerscheinprüfung von Kurt geht. Einzig zu bemängeln hätte ich die Tatsache, dass mir der Wechsel von einer Begebenheit in der einen Stadt zum Schauplatz in die andere Stadt doch zu schnell und häufig war. Hatte man sich gerade mit dem einen Problem in San Remo beschäftigt, war schon wieder Hamburg mit neuen Perspektiven angesagt. Eine hohe Herausforderung an den Le

Bewertung vom 03.02.2022
Der Holländer / Liewe Cupido ermittelt Bd.1
Deen, Mathijs

Der Holländer / Liewe Cupido ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Zuständigkeiten.... seit je her ein beliebtes Thema für die Aufklärung von
Straftaten in Grenzgebieten. So auch hier. Der Autor benutzt diese Tatsache als Aufhänger für seine Geschichte, sie verliert aber an Bedeutung, je mehr man in den Roman eintaucht. Der Schreibstil des Autors ist zwar nüchtern und sachlich, was gut zum Charakter des Holländers passt, er ist aber dennoch in der Lage, Atmosphäre zu verbreiten und Stimmungen auf den Punkt zu bringen (Ein Regenschauer zieht übers Watt, die Fähre rollt ganz leicht, der Regen, der an die Fenster schlägt, verzerrt die Aussicht zu streifigen Mustern.)
So ergibt sich ein stimmiges Bild vom Ort der Handlung (Nordsee, Wattenmeer) und den darin agierenden Personen. Hier spielt nicht nur ausgiebige Recherche eine Rolle, hier fließt meines Erachtens auch eine Menge eigene gemachte Erfahrung des Autors vor Ort mit ein, die den Roman so atmosphärisch dicht macht.
Dass hier ein Todesfall aufgeklärt wird, macht den Roman spannend und fordert zum Weiterlesen auf, interessant ist aber dabei die eigenwillige Vorgehensweise des Protagonisten.
Da ich in dem von Deen beschriebenen Landstrich lange gelebt habe und auch dort viel gesegelt bin, hat mich dieser Roman sofort "angefixt". Gut ist, dass im Innern des Covers eine übersichtliche Karte des Gebietes, in dem der Roman spielt, abgebildet ist, so dass jemand, dem diese Landschaft so gar nicht bekannt ist, dadurch besser ins Bild gesetzt wird.

Bewertung vom 07.11.2021
Meeressarg / Fabian Risk Bd.6
Ahnhem, Stefan

Meeressarg / Fabian Risk Bd.6


gut

Ein Prolog, der es in sich hat und der einen einfach zwingt, weiter zu lesen, weil die Neugier einfach zu groß ist. Ein toller beschreibender Schreibstil und eine Story, die es in sich hat. Skandinavische Krimis haben eine ganz eigene Dynamik. Das waren so meine Gedanken nach den ersten Seiten des Buches. Was mir später dann überhaupt nicht gefallen hat, war das Gefühl, außen vor zu stehen, da man das vorherige Buch ( Die Rückkehr des Würfelmörders) nicht gelesen hat oder die vorherigen Bücher nicht gelesen hatte, da es viele rückbezügliche Episoden gab. Es wurde dadurch schwierig den Protagonisten Fabian Risk in seiner Rolle zu verstehen. Und mit der zweiten Protagonisten Dunja ging es mir eben so. Der Schreibstil selbst hat mir gut gefallen. In der Story waren mir aber zu viele "Logiksprünge". Es wurde mir nicht klar wieso der Polizeichef den Ermittlungen immer voraus war und nach schwerer Folterung noch seinen eigenen Tod inszenieren konnte!!
Man sollte wohl doch die Fabian Risk Serie von Anfang an lesen....

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