Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
seyke

Bewertungen

Insgesamt 52 Bewertungen
Bewertung vom 18.11.2024
Break the Cycle
Buqué, Mariel

Break the Cycle


sehr gut

Die Autorin Mariel Buqué hat an der Columbia University in New York Psychologie studiert. Ihr Fokus liegt auf der ganzheitlichen Behandlung von generationsübergreifender Traumata. Ein sehr interessantes Thema. Jeder Mensch ist davon betroffen und trägt die Traumata und Muster seiner Vorfahren in sich. Frau Buqué schreibt in ihrem Buch darüber, wie man diese belastenden Muster aus der Vergangenheit durchbrechen kann.

Das Thema ist spannend. Das Buch ist gut und durchdacht gegliedert und verständlich geschrieben. Mir hat das Buch gut gefallen und mich zum Nachdenken angeregt. Einige Sache kann ich jetzt besser einordnen. Ob es einem wirklich gelingen kann, diesen ungesunden Kreis zu durchbrechen? Ich bin mir nicht sicher. Man sollte das Buch auf jeden Fall ein zweites Mal lesen. Die ein oder andere Erkenntnis erschließt sich erst dann. Von mir eine Empfehlung für alle, die familiäre Konflikte in sich tragen und damit auseinander setzen möchten.

Bewertung vom 11.11.2024
Blutrotes Karma
Grangé, Jean-Christophe

Blutrotes Karma


sehr gut

Jean-Christophe Grangé ist für seine spannenden und blutigen Thriller bekannt. Mit seinem Roman "Die purpurnen Flüsse", welcher auch sehr erfolgreich verfilmt wurde, ist er weltbekannt geworden. Das macht natürlich neugierig auf sein neues Werk.

In seinem neuen Buch "Blutrotes Karma" führt uns Grangé zunächst in das Paris von 1968. Die Stadt ist zu dieser Zeit von Studentenprotesten geprägt. Es herrscht Chaos. Der junge Student Hervé ist mittendrin und aktiv an den Protesten beteiligt. Bis er seine Freundin Suzanne tot in ihrer Wohnung auffinden muss. Sie wurde grausam ermordet und in einer bizarren Yoga-Pose zur Schau gestellt. Es soll nicht bei diesem einen Mord bleiben. Hervés Halbbruder Mersch ist Polizist, gemeinsam mit ihm und Nicole, einer Freundin, machen sich die drei auf die Suche nach dem Täter. Die Suche führt zunächst nach Indien.

Zunächst fand ich das Buch sehr zäh. Die Beschreibungen der Studentenproteste haben sehr viel Raum eingenommen. Das fand ich etwas langatmig. Die Verlegung der Handlung nach Indien war dann interessanter. So erfährt man viel über das Land und die Religionen und Spiritualität. Grangé schreibt sehr spannend, aber auch sehr grausam. Ihm ist ein guter Thriller gelungen. Mir hätte eine weniger langgezogene Version besser gefallen. Das ist aber Geschmackssache.

Bewertung vom 17.10.2024
Die Kunst des InnSæi
Gunnsteinsdóttir, Hrund

Die Kunst des InnSæi


sehr gut

Hrund Gunnsteinsdóttir ist eine isländische Autorin und beschreibt in ihrem Buch "Die Kunst des InnSæi" den Weg zu Intuition und zur inneren Mitte. Zunächst hat mir das schlichte Cover sehr gut gefallen. Es ist aufgeräumt und passt gut zum Inhalt des Buches.

Die Autorin schreibt aus ihrer eigenen Erfahrung und gibt viele praktische Anregungen und Inspirationen. Ziel ist es, den inneren Kompass zu finden und die Stimme der Intuition zu aktivieren, um so ein ausgeglichenes und glückliches Leben zu führen.

Das Buch lässt sich leicht lesen und ist verständlich geschrieben. Hrund Gunnsteinsdóttir gibt gute Tipps für ein unbeschwerteres Leben. Interessant ist isländische Sichtweise, die sich von anderen Ratgebern unterscheidet. Mir hat das Buch gut gefallen, wenn es auch nicht so viele Neuigkeiten gibt, wenn man sich bereits mit den Themen Achtsamkeit und Intuition beschäftigt hat.

Bewertung vom 03.09.2024
Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2
Tsokos, Michael

Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Michael Tsokos ist "Mit kaltem Kalkül" wieder ein sehr spannender neuer Thriller gelungen.

Dr. Sabine Yao arbeitet in Berlin als Rechtsmedizinerin in der Spezialeinheit "Extremdelikte" und obduziert ungewöhnliche Todesfälle. Unter anderem werden im Wald zwei entstellte in schwarzen Samt gekleidete erhängte Leichen gefunden. In einer Bauwagensiedlung liegt ein Toter zwischen Utensilien, die darauf schließen lassen, dass der Mann ein grausamer Verbrecher war. Außerdem verschwindet der achtjährige Yasser aus einem Brennpunktbezirk in Berlin. Seine Mutter ist illegal in Deutschland und kann sich nicht an die Polizei wenden. Deshalb engagiert sie den Ex-Geheimdienstmitarbeiter Khalaf. Dann wird ein toter Junge gefunden. Wie sich herausstellt ein Junge, der seit mehreren Jahren vermisst wurde. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, um den kleinen Yasser lebend zu finden.

Ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Besonders mit dem kleinen Yasser fiebert man mit. Mir hat sehr gut gefallen, dass die Kapitel kurz und gut lesbar sind. Tsokos schreibt sehr verständlich und gibt viele Einblicke in die Gerichtsmedizin. Er beschreibt sehr anschaulich, welche erstaunlichen Dinge man aus den Obduktionen über den Tod lesen kann. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist sehr spannend und außerdem sehr informativ. Kann ich allen empfehlen, die auf True Crime und Thriller stehen.

Bewertung vom 01.09.2024
Liebe am Limit: Wie wir toxische Beziehungen erkennen, emotionale Abhängigkeiten beenden und endlich glücklich leben & lieben
Kerstin Heymann

Liebe am Limit: Wie wir toxische Beziehungen erkennen, emotionale Abhängigkeiten beenden und endlich glücklich leben & lieben


gut

Kerstin Heymann schreibt in ihrem Buch "Liebe am Limit" über toxische Beziehungen. Ein interessantes Thema, welches gerade in der heutigen Zeit in aller Munde ist.

In ihrem Buch geht es generell um toxische Beziehungen jeder Art, der überwiegende Teil befasst sich aber eher mit Liebesbeziehungen. Kerstin Heymann beschreibt hier auch ihre eigenen Erfahrungen in der Beziehung mit ihrem Ex-Partner, wie sie damit umgegangen ist und sich schließlich in einem langen Prozess aus der Beziehung befreit hat. Mir persönlich war ihre persönliche Geschichte für einen Ratgeber etwas zu langgezogen.

Das Buch ist ansonsten gut gegliedert, hat fast schon etwas lehrbuchartiges. Die Abschnitte sind meist kurz gefasst und daher gut lesbar.

Mir hat das Buch ehrlich gesagt keine neuen Erkenntnisse gebracht. Das ist aber sicherlich Geschmackssache und hängt auch von der jeweiligen Lebenssituation und -erfahrung ab.

Bewertung vom 01.09.2024
Du kennst sie
Jennett, Meagan

Du kennst sie


sehr gut

Hauptfigur in dem Thriller von Meagan Jennett ist die Barkeeperin Sophie Bram. Sophie hat in ihrem Job schon so einiges gesehen und erlebt. Besonders aufdringliche und unhöfliche Männer machen ihr das Leben schwer. Eines Tages sind die Grenzen endgültig überschritten und Sophie begeht ihren ersten Mord an einem besonders unangenehmen männlichen Gast. Nora ist eine dunkelhäutige Polizistin und damit betraut, den Fall aufzuklären. Beide Frauen freunden sich zufällig an. Nora merkt, das mit der geheimnisvollen Sophie irgend etwas nicht stimmt. Sophie hat mittlerweile Gefallen am Morden gefunden und macht skrupellos einfach weiter. So nimmt die Geschichte ihren Lauf. 

Ich hatte am Anfang etwas Schwierigkeiten in das Buch zu finden. Interessant fand ich die Geschichte aus Sicht der beiden Frauen. Man merkt, dass die Autorin tatsächlich als Barkeeperin gearbeitet hat. Beide Charaktere wurden gut ausgearbeitet und dargestellt. Das Thema ist interessant, eine weibliche Serienmörderin gibt es nicht so oft. Mir hat das Buch gefallen, aber richtige Spannung hat sich für mich nicht aufgebaut und ich fand es teilweise etwas langgezogen. Aus meiner Sicht trotzdem lesenswert. 

Bewertung vom 26.07.2024
Kleine Monster
Lind, Jessica

Kleine Monster


ausgezeichnet

Pia und Jakob sind die Eltern des siebenjährigen Luca. Eines Tages werden die Eltern von der Lehrerin ihres Sohnes in die Schule einbestellt. Es gab einen "Vorfall" mit einer Klassenkameradin. Wie geht man damit um? Ist es denn nicht normal, dass Kinder in dem Alter "Doktorspiele" machen oder war da noch etwas anderes? Eigentlich ist Luca doch ein guter Junge. Von diesem Zeitpunkt an vertraut Pia ihrem Sohn nicht mehr und betrachtet ihn argwöhnisch. Luca macht dicht, Pia bleibt ohne Antworten und die Situation spitzt sich immer weiter zu. 

Im weiteren Verlauf erfahren wir von Pias Kindheit mit der Adoptivschwester und der leiblichen Schwester, die durch einen tragischen Unfall als kleines Kind ums Leben kam. Durch die Situation mit Luca kommen die unverarbeiteten Traumata wieder ans Licht. Pia weiß, dass Kinder grausam sein können. Vielleicht ist es ja auch Luca.

Ich fand das Buch unheimlich spannend. Ein interessantes Thema wie die Vergangenheit doch das ganze weitere Leben bestimmt und sich darauf auswirkt. Mir hat gut gefallen, dass das Buch keine unnötigen Längen hatte. Man konnte sich alle Figuren und Sichtweisen sehr gut hineinversetzen. Jessica Lind schafft es mit ihrem Buch zu fesseln. Als unbeschwerte Sommerlektüre habe ich das Buch nicht empfunden und fand es sehr tiefgründig. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung und fünf Sterne.

Bewertung vom 25.07.2024
Am Himmel die Flüsse
Shafak, Elif

Am Himmel die Flüsse


ausgezeichnet

Die neunjährige Narin lebt in einen ezidischen Dorf am Tigris. Eines Tages tauchen Planierraupen auf, die türkische Regierung hat ein Dammbauprojekt geplant und ihre Heimat ist bedroht. Narins Großmutter möchte ihre Enkeltochter in Ruhe taufen lassen und macht sich mit ihr auf die Reise in das heilige Lalisch-Tal. Dort stößt das Mädchen auf das Grab von Arthur, den "König der Abwasserkanäle und Elendsquartiere". Er stammte aus dem viktorianischen London. Im modernen London lebt die Wissenschaftlerin Zaleekhah auf einem Hausboot. Auch ihre Geschichte wird hier erzählt.

Das zentrale Thema des Buches ist das Lebenselixier Wasser, welches alle drei Personen und natürlich die ganze Welt miteinander verbindet, unabhängig von Zeit und Ort. In "Am Himmel die Flüsse" werden Vergangenheit und Gegenwart verknüpft. Elif Shafak ist wieder einmal ein grandioser und tiefgründiger Roman gelungen, der zum Nachdenken anregt. Das Thema ist mehr als aktuell, Vertreibung und Verlust von Heimat, die es zu allen Zeiten auf der Welt gegeben hat und gibt. Die Protagonisten sind gut charakterisiert und greifbar. Auch die Beschreibung der Kultur der Eziden ist sehr interessant und geschickt verwoben. Für das Lesen des Romans sollte man sich Zeit nehmen, so ist er doch sehr vielschichtig.

Elif Shafak gehört ohne Zweifel zu den ganz großen Autorinnen unserer Zeit. Voller Leidenschaft schreibt sie ihre Bücher. Auch mit "Am Himmel der Flüsse" ist ihr wieder ein tolles und lesenswertes Buch gelungen.

Bewertung vom 03.07.2024
In den Farben des Dunkels
Whitaker, Chris

In den Farben des Dunkels


ausgezeichnet

Der dreizehnjährige Patch und die gleichaltrige Saint leben in einer kleinen Stadt im mittleren Westen der USA. Beide sind Außenseiter und freunden sich an. Es passiert das Unfassbare, Patch wird eines Tages entführt. Eigentlich hatte es der Entführer auf das Mädchen Misty abgesehen. Als Patch mutig dazwischen geht, wird er selbst das Opfer der Entführung und für über dreihundert Tage in einem stockdunklen Raum gefangen gehalten, zusammen mit der geheimnisvollen Grace.

Saint setzt alles daran, ihren Freund Patch zu finden. Tatsächlich gelingt es ihr, den entführten Patch aufzuspüren und mit Hilfe der Polizei zu befreien. Patch ist durch das Erlebte ein anderer geworden. Von nun an wird es für ihn zur Obsession, seine Mitgefangene Grace zu retten. Allerdings glaubt ihm niemand, dass es Grace wirklich gibt. Nur Saint steht ihm bei und hilft ihrem geliebten Freund bei der Suche nach ihr.

Erzählt wird die Geschichte zwischen 1975 und 2001 aus unterschiedlichen Perspektiven und umfasst viele Genres, ist also nicht nur eine Kriminalgeschichte. Mir haben die verschiedenen Charaktere sehr gut gefallen. Man kann sich in jeden Einzelnen hineinversetzen und fiebert mit. Whitaker schreibt voller Spannung und schafft es sehr geschickt, den Leser zu fesseln. Mich hat das Buch sehr berührt. Der mittlere Teil hätte für mich gerne etwas kürzer ausfallen können, das ist aber Geschmackssache. Von mir auf jeden Fall eine ganz klare Leseempfehlung! Ganz sicher wird es nicht das letzte Buch sein, welches ich vom Autor lesen werde.

Bewertung vom 19.06.2024
Man sieht sich
Karnick, Julia

Man sieht sich


sehr gut

"Man sieht sich" ist die (Liebes-)Geschichte von Frie und Robert. Beide lernen sich 1988 in der Schule kennen und finden sich anziehend. Aber so richtig finden beide nicht zueinander, das Schicksal lässt beide unterschiedliche Wege gehen. Lange haben beide keinen Kontakt zueinander, begegnen sich aber im Laufe ihrer beider Leben immer wieder. So lesen wir von beiden in drei unterschiedlichen Zeiten im Abstand von gut 20 Jahren. Trotz der vielen Jahre bleibt immer eine tiefe Bindung zwischen den beiden. Aber was ist das eigentlich, Freundschaft oder doch die große Liebe?

Die Geschichte ist sehr interessant und voller Gefühle. Man fühlt sich in seine eigene Jugend zurückversetzt und kann sich auch in die anderen Lebensabschnitte hineinversetzen und ist mitten im Leben. Spannend bleibt es bis zum Schluss. Werden sich beide nun doch finden und alles nachholen können?

Mir hat das Buch gut gefallen. Allerdings war es für mich teilweise etwas langgezogen. Trotzdem würde ich das Buch auf jeden Fall empfehlen.