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seyke

Bewertungen

Insgesamt 55 Bewertungen
Bewertung vom 12.02.2025
Halbe Leben
Gregor, Susanne

Halbe Leben


ausgezeichnet

Der Roman "Halbe Leben" beginnt mit einer Tragödie. Klara stürzt bei einer leichten Wanderung in den Tod. Bei ihr war nur Paulina, die slowakische Pflegerin, die Klaras Mutter Irene betreut. Wie konnte das passieren?

Beleuchtet wird vordergründig das Leben der beiden Frauen Klara und Paulina. Obwohl beide Frauen Parallelen aufweisen, so führen sie doch sehr unterschiedliche Leben. Klara lebt in Österreich. Sie ist verheiratet, gut situiert und Mutter einer Tochter. Als ihre Mutter Irene zum Pflegefall wird, ist guter Rat teuer. Klara möchte keinesfalls auf ihre Karriere verzichten. Deshalb soll eine Pflegerin aus dem Ausland die Betreuung von Irene übernehmen. Paulina aus der Slowakei ist ein Glücksgriff für alle. Mehr und mehr wird sie von der Familie vereinnahmt und auch um andere Gefälligkeiten gebeten. Aber die Bezahlung ist gut, viel besser als in ihrer Heimat. Denn Paulina ist alleinerziehende Mutter von zwei Söhnen und kommt kaum über die Runden. Um ihnen ein gutes Leben zu ermöglichen und ein paar Wünsche zu erfüllen, ist sie auf den Job und die gute Bezahlung angewiesen. Schließlich kann sie auch alle vierzehn Tage nach Hause fahren und wechselt sich mit Pfleger Radek ab. Ihre ehemalige Schwiegermutter kümmert sich während ihrer Abwesenheit um die Jungs, kann aber die Mutter nicht ersetzen. Paulina gerät immer mehr in einen Konflikt, weil der gut durchdachte Plan irgendwie nicht aufgeht von allen viel abverlangt.

Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und man fühlt sich den Personen sehr verbunden. Das Thema ist anspruchsvoll und macht nachdenklich. Die Darstellung der Geschichte ist sehr realitätsnah und dadurch sehr überzeugend. Susanne Gregor hat einen guten Schreibstil, der sich gut lesen lässt. Ich wollte das Buch kaum aus der Hand legen. Eines der besten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 16.01.2025
In einem Zug
Glattauer, Daniel

In einem Zug


sehr gut

Eduard Brünhofer ist ein bekannter Autor von Liebesromanen. In den letzten Jahren ist es ruhig um ihn geworden und er leidet unter einer Schreibblockade, was die Liebe betrifft.

Eduard fährt im Zug von Wien nach München zu einem wichtigen Termin. Schräg gegenüber sitzt ihm eine Frau im frühen mittleren Alter. Catrin Meyr ist Psychologin und Physiotherapeutin und durchaus eine Frau, die sein Interesse weckt. Sie fängt ein Gespräch an. Eigentlich ist Eduard kein Mann vieler Worte, schon gar nicht im Zug mit einer Fremden. Doch die Fragen zum Thema Liebe, die Catrin ihn stellt, sind provokativ und es entspinnt sich ein Dialog, dem er sich nicht mehr entziehen kann.

Mir hat der neue Roman von Daniel Glattauer sehr gut gefallen. Eduard und Catrin haben ganz unterschiedliche Ansichten zum Thema Liebe. Der Dialog ist klug, spannend und sehr witzig. Besonders gut hat mir gefallen, dass Catrin nicht locker lässt und Eduard sich nicht entziehen kann, so sehr er das auch möchte. Das Ende bringt eine kleine Wendung und ist überraschend. Wer Glattauer mag, wird seinen neuen Roman lieben!

Bewertung vom 16.01.2025
Für immer
Lunde, Maja

Für immer


sehr gut

Maja Lunde ist eine bekannte Schriftstellerin und hat einige Bestseller geschrieben. Von ihrem neuen Buch habe ich mir viel versprochen. Das Cover ist farblich toll gestaltet und fast plastisch. Das Buch fällt sofort ins Auge und man möchte mehr wissen.

Das Thema ist sehr interessant. Plötzlich gibt es auf der Erde keinerlei Entwicklung mehr. Die Menschen sterben einfach nicht mehr. Es werden aber auch keine Babys mehr geboren. Für immer leben ist für viele ein Menschheitstraum. Bei näherer Betrachtung ist es das jedoch nicht. Es gestaltet sich doch alles sehr problematisch.

Maja Lunde schreibt ihr Buch aus den verschiedenen Perspektiven einzelner Personen. Ich muss zugeben, dass mich der Sprung zwischen den Protagonisten sehr verwirrt hat. Hier musste ich mich beim Lesen echt konzentrieren, um noch zu wissen, um wen es gerade geht. Das Thema an sich ist gut durchdacht und regt zum Nachdenken an. Das hat mir gut gefallen, wenn ich auch nicht wirklich gut in das Buch hineingefunden habe.

Bewertung vom 18.11.2024
Break the Cycle
Buqué, Mariel

Break the Cycle


sehr gut

Die Autorin Mariel Buqué hat an der Columbia University in New York Psychologie studiert. Ihr Fokus liegt auf der ganzheitlichen Behandlung von generationsübergreifender Traumata. Ein sehr interessantes Thema. Jeder Mensch ist davon betroffen und trägt die Traumata und Muster seiner Vorfahren in sich. Frau Buqué schreibt in ihrem Buch darüber, wie man diese belastenden Muster aus der Vergangenheit durchbrechen kann.

Das Thema ist spannend. Das Buch ist gut und durchdacht gegliedert und verständlich geschrieben. Mir hat das Buch gut gefallen und mich zum Nachdenken angeregt. Einige Sache kann ich jetzt besser einordnen. Ob es einem wirklich gelingen kann, diesen ungesunden Kreis zu durchbrechen? Ich bin mir nicht sicher. Man sollte das Buch auf jeden Fall ein zweites Mal lesen. Die ein oder andere Erkenntnis erschließt sich erst dann. Von mir eine Empfehlung für alle, die familiäre Konflikte in sich tragen und damit auseinander setzen möchten.

Bewertung vom 11.11.2024
Blutrotes Karma
Grangé, Jean-Christophe

Blutrotes Karma


sehr gut

Jean-Christophe Grangé ist für seine spannenden und blutigen Thriller bekannt. Mit seinem Roman "Die purpurnen Flüsse", welcher auch sehr erfolgreich verfilmt wurde, ist er weltbekannt geworden. Das macht natürlich neugierig auf sein neues Werk.

In seinem neuen Buch "Blutrotes Karma" führt uns Grangé zunächst in das Paris von 1968. Die Stadt ist zu dieser Zeit von Studentenprotesten geprägt. Es herrscht Chaos. Der junge Student Hervé ist mittendrin und aktiv an den Protesten beteiligt. Bis er seine Freundin Suzanne tot in ihrer Wohnung auffinden muss. Sie wurde grausam ermordet und in einer bizarren Yoga-Pose zur Schau gestellt. Es soll nicht bei diesem einen Mord bleiben. Hervés Halbbruder Mersch ist Polizist, gemeinsam mit ihm und Nicole, einer Freundin, machen sich die drei auf die Suche nach dem Täter. Die Suche führt zunächst nach Indien.

Zunächst fand ich das Buch sehr zäh. Die Beschreibungen der Studentenproteste haben sehr viel Raum eingenommen. Das fand ich etwas langatmig. Die Verlegung der Handlung nach Indien war dann interessanter. So erfährt man viel über das Land und die Religionen und Spiritualität. Grangé schreibt sehr spannend, aber auch sehr grausam. Ihm ist ein guter Thriller gelungen. Mir hätte eine weniger langgezogene Version besser gefallen. Das ist aber Geschmackssache.

Bewertung vom 17.10.2024
Die Kunst des InnSæi
Gunnsteinsdóttir, Hrund

Die Kunst des InnSæi


sehr gut

Hrund Gunnsteinsdóttir ist eine isländische Autorin und beschreibt in ihrem Buch "Die Kunst des InnSæi" den Weg zu Intuition und zur inneren Mitte. Zunächst hat mir das schlichte Cover sehr gut gefallen. Es ist aufgeräumt und passt gut zum Inhalt des Buches.

Die Autorin schreibt aus ihrer eigenen Erfahrung und gibt viele praktische Anregungen und Inspirationen. Ziel ist es, den inneren Kompass zu finden und die Stimme der Intuition zu aktivieren, um so ein ausgeglichenes und glückliches Leben zu führen.

Das Buch lässt sich leicht lesen und ist verständlich geschrieben. Hrund Gunnsteinsdóttir gibt gute Tipps für ein unbeschwerteres Leben. Interessant ist isländische Sichtweise, die sich von anderen Ratgebern unterscheidet. Mir hat das Buch gut gefallen, wenn es auch nicht so viele Neuigkeiten gibt, wenn man sich bereits mit den Themen Achtsamkeit und Intuition beschäftigt hat.

Bewertung vom 03.09.2024
Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2
Tsokos, Michael

Mit kaltem Kalkül / Die Sabine Yao-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Michael Tsokos ist "Mit kaltem Kalkül" wieder ein sehr spannender neuer Thriller gelungen.

Dr. Sabine Yao arbeitet in Berlin als Rechtsmedizinerin in der Spezialeinheit "Extremdelikte" und obduziert ungewöhnliche Todesfälle. Unter anderem werden im Wald zwei entstellte in schwarzen Samt gekleidete erhängte Leichen gefunden. In einer Bauwagensiedlung liegt ein Toter zwischen Utensilien, die darauf schließen lassen, dass der Mann ein grausamer Verbrecher war. Außerdem verschwindet der achtjährige Yasser aus einem Brennpunktbezirk in Berlin. Seine Mutter ist illegal in Deutschland und kann sich nicht an die Polizei wenden. Deshalb engagiert sie den Ex-Geheimdienstmitarbeiter Khalaf. Dann wird ein toter Junge gefunden. Wie sich herausstellt ein Junge, der seit mehreren Jahren vermisst wurde. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, um den kleinen Yasser lebend zu finden.

Ich wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Besonders mit dem kleinen Yasser fiebert man mit. Mir hat sehr gut gefallen, dass die Kapitel kurz und gut lesbar sind. Tsokos schreibt sehr verständlich und gibt viele Einblicke in die Gerichtsmedizin. Er beschreibt sehr anschaulich, welche erstaunlichen Dinge man aus den Obduktionen über den Tod lesen kann. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es ist sehr spannend und außerdem sehr informativ. Kann ich allen empfehlen, die auf True Crime und Thriller stehen.

Bewertung vom 01.09.2024
Liebe am Limit: Wie wir toxische Beziehungen erkennen, emotionale Abhängigkeiten beenden und endlich glücklich leben & lieben
Kerstin Heymann

Liebe am Limit: Wie wir toxische Beziehungen erkennen, emotionale Abhängigkeiten beenden und endlich glücklich leben & lieben


gut

Kerstin Heymann schreibt in ihrem Buch "Liebe am Limit" über toxische Beziehungen. Ein interessantes Thema, welches gerade in der heutigen Zeit in aller Munde ist.

In ihrem Buch geht es generell um toxische Beziehungen jeder Art, der überwiegende Teil befasst sich aber eher mit Liebesbeziehungen. Kerstin Heymann beschreibt hier auch ihre eigenen Erfahrungen in der Beziehung mit ihrem Ex-Partner, wie sie damit umgegangen ist und sich schließlich in einem langen Prozess aus der Beziehung befreit hat. Mir persönlich war ihre persönliche Geschichte für einen Ratgeber etwas zu langgezogen.

Das Buch ist ansonsten gut gegliedert, hat fast schon etwas lehrbuchartiges. Die Abschnitte sind meist kurz gefasst und daher gut lesbar.

Mir hat das Buch ehrlich gesagt keine neuen Erkenntnisse gebracht. Das ist aber sicherlich Geschmackssache und hängt auch von der jeweiligen Lebenssituation und -erfahrung ab.

Bewertung vom 01.09.2024
Du kennst sie
Jennett, Meagan

Du kennst sie


sehr gut

Hauptfigur in dem Thriller von Meagan Jennett ist die Barkeeperin Sophie Bram. Sophie hat in ihrem Job schon so einiges gesehen und erlebt. Besonders aufdringliche und unhöfliche Männer machen ihr das Leben schwer. Eines Tages sind die Grenzen endgültig überschritten und Sophie begeht ihren ersten Mord an einem besonders unangenehmen männlichen Gast. Nora ist eine dunkelhäutige Polizistin und damit betraut, den Fall aufzuklären. Beide Frauen freunden sich zufällig an. Nora merkt, das mit der geheimnisvollen Sophie irgend etwas nicht stimmt. Sophie hat mittlerweile Gefallen am Morden gefunden und macht skrupellos einfach weiter. So nimmt die Geschichte ihren Lauf. 

Ich hatte am Anfang etwas Schwierigkeiten in das Buch zu finden. Interessant fand ich die Geschichte aus Sicht der beiden Frauen. Man merkt, dass die Autorin tatsächlich als Barkeeperin gearbeitet hat. Beide Charaktere wurden gut ausgearbeitet und dargestellt. Das Thema ist interessant, eine weibliche Serienmörderin gibt es nicht so oft. Mir hat das Buch gefallen, aber richtige Spannung hat sich für mich nicht aufgebaut und ich fand es teilweise etwas langgezogen. Aus meiner Sicht trotzdem lesenswert. 

Bewertung vom 26.07.2024
Kleine Monster
Lind, Jessica

Kleine Monster


ausgezeichnet

Pia und Jakob sind die Eltern des siebenjährigen Luca. Eines Tages werden die Eltern von der Lehrerin ihres Sohnes in die Schule einbestellt. Es gab einen "Vorfall" mit einer Klassenkameradin. Wie geht man damit um? Ist es denn nicht normal, dass Kinder in dem Alter "Doktorspiele" machen oder war da noch etwas anderes? Eigentlich ist Luca doch ein guter Junge. Von diesem Zeitpunkt an vertraut Pia ihrem Sohn nicht mehr und betrachtet ihn argwöhnisch. Luca macht dicht, Pia bleibt ohne Antworten und die Situation spitzt sich immer weiter zu. 

Im weiteren Verlauf erfahren wir von Pias Kindheit mit der Adoptivschwester und der leiblichen Schwester, die durch einen tragischen Unfall als kleines Kind ums Leben kam. Durch die Situation mit Luca kommen die unverarbeiteten Traumata wieder ans Licht. Pia weiß, dass Kinder grausam sein können. Vielleicht ist es ja auch Luca.

Ich fand das Buch unheimlich spannend. Ein interessantes Thema wie die Vergangenheit doch das ganze weitere Leben bestimmt und sich darauf auswirkt. Mir hat gut gefallen, dass das Buch keine unnötigen Längen hatte. Man konnte sich alle Figuren und Sichtweisen sehr gut hineinversetzen. Jessica Lind schafft es mit ihrem Buch zu fesseln. Als unbeschwerte Sommerlektüre habe ich das Buch nicht empfunden und fand es sehr tiefgründig. Von mir eine ganz klare Leseempfehlung und fünf Sterne.