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Ellaliest

Bewertungen

Insgesamt 92 Bewertungen
Bewertung vom 26.11.2024
Lessons in Faking / Hall Beck University Bd.1
Mae, Selina

Lessons in Faking / Hall Beck University Bd.1


gut

Eigentlich hat Lessons in Faking alles, was ich in einem guten, kurzweiligen Romance-Buch brauche - enemies to lovers oder zumindest rivals to lovers, fake dating, ein Highschool setting, einen vielversprechenden Bookboyfriend und sogar eine Psychologiestudentin als Protagonistin. Doch ob mich das Buch tatsächlich abholen konnte, bleibt offen.

Atalia fühlt sich von ihrem Bruder nach dem Tod ihrer Eltern allein gelassen - um seine Aufmerksamkeit zu erregen, beschließt sie das absolut unvorstellbare und beginnt den Erzfeind ihres Bruder, ihren Nachhilfelehrer fake-zu-daten. Die ganzen letzten Jahre war sie der festen Überzeugung, dass Dylan McCarthy alles ist, was sie nicht mag - arrogant, unsympathisch und gut in Statistik. Je länger die beiden Zeit zusammen verbringen - natürlich alles im Rahmen des Fake-Dating-Vertrags verpflichtet - desto mehr muss sie feststellen, dass er nicht so furchtbar ist, wie anfangs gedacht.

Zuerst einmal zum Positiven: Das Setting hat mir grundsätzlich gut gefallen, ich mochte die Darstellung der Statistik in der Psychologie (da habe ich mich selbst als Studentin des Faches wiedergefunden), ich mochte die Darstellung der Freundschaft zwischen Wren und Atalia. (auch wenn ein Konflikt für mich dafür am Ende sehr schnell aufgelöst wurde). Leider waren das für mich auch schon die positiven Punkte.

Irgendwie wollten "Lessons in Faking" und ich einfach nicht so richtig zusammenpassen. Schon von der ersten Seite an, habe ich mir gedacht, dass ich leider den Schreibstil nicht besonders mag und selbst mit den kurzen Kapiteln nicht so richtig in die Geschichte hineinkomme. Der Plot war in meinen Augen kaum vorhanden, alles was zwischen Atalia und Dylan im Rahmen des Fake-Datings passiert ist, war nicht, was ich nicht schon wirklich oft gelesen habe. Und irgendwie ist für mich der Funke auch leider nicht wirklich übergesprungen. Da war keine Spannung, kein Kribbeln kein nichts, weil Atalia sich für mich einfach in vielen Situation etwas kindlich verhalten hat, während Dylan schon von Anfang an genau wusste, was er möchte. Er war mir auch grundsätzlich sympathisch, an sich ein süßer Freund, aber nichts, was mir lang im Gedächtnis bleiben wird.

Dazu hat mich das Geschwisterverhältnis bzw. die Darstellung von diesem, einfach wahnsinnig genervt. Es macht für mich Sinn, dass die Kommunikation zwischen Geschwistern über sowas einschneidendes, wie den Tod der Eltern abbricht und Atalia sich einfach nur wünscht, von ihrem Bruder gesehen und wahrgenommen zu werden. Da macht es für mich auch irgendwie Sinn, dass sie vielleicht zunächst überfordert reagiert und zu Maßnahmen greift, wie die Aktion mit Dylan. Es gab zwar ein klärendes Gespräch zwischen den Beiden und sicherlich wird das nächste Buch aus Dylans Perspektive das auch nochmal mehr aufarbeiten, aber trotzdem wurde das Thema in meinen Augen nicht gut aufgearbeitet (ähnlich wie die Sache mit Wren, die mir als Plotpunkt eigentlich sehr gut gefallen hat.
Ich glaube ganz viel, von dem was ich jetzt angemerkt habe, ist am Ende einfach persönlicher Geschmack und liegt nicht so sehr an dem Buch, wie einfach an mir. Es war einfach nicht mein Buch. Sehr wahrscheinlich werde ich auch den zweiten Band nicht lesen, auch wenn ich Abschnittsweise das Buch mochte.

FAZIT:
"Lessons in Faking" war für mich ein Buch, was ich schon sehr, sehr oft gelesen habe. Man muss das Rad nicht neu erfinden, aber für mich gab es keinerlei Knistern zwischen den Charakteren und auch die Protagonistin habe ich als sehr anstrengend empfunden. Sterne gibt es für Dylan, die Freundschaft mit Wren und die Familie von Dylan.
2,75 von 5 Sternen

Bewertung vom 22.11.2024
Spectacular / Caraval Bd.4
Garber, Stephanie

Spectacular / Caraval Bd.4


sehr gut

Nachdem ich im Sommer "Once upon a broken heart" gelesen habe, liebäugle ich mit der "Caraval"-Reihe. "Spectacular" hat mich mit seinem wunderschönen Cover, dem Klappentext und der Versprechungen auf Weihnachtsstimmung sofort überzeugt und ich dachte es könnte ein perfekter Einstieg in die Welt von "Caraval" sein.

Wir folgen Donatella (der Schwester der Königin), die kurz vor dem großen Festtag ganz verzweifelt ist - denn sie hat noch nicht das perfekte Geschenk gefunden für Legend. Obwohl ihre Beziehung ihr eigentlich keinen Grund dazu gibt, hat sie Sorgen um ihre Liebe und ist bereit alles zu tun um ihm mit einem Geschenk zu beweisen, dass sie die Richtige ist. Dabei wird sie in eine Entführung verwickelt - oder sollte man eher sagen, ein magisches Spiel?

Stephanie Garbers Schreibstil ist wie gewohnt wunderschön, ein bisschen zuckrig und lässt alles ganz verzaubert wirken. So kommt man schon auf den ersten Seiten durch Beschreibungen von dicken Flocken, glitzernden Lichter und goldener Dekor in Weihnachtsstimmung. Die wirklich wunder, wunderschöne Zeichnungen der Illustratorin Rosie Fowinkel haben ihr übriges getan und waren für mich ehrlich gesagt ein ganz, ganz großes Highlight des Buches. Sie fängt in verwunschenen Bildern die Charaktere und die Magie der Geschichte ein, was das Buch zu einem tollen Hingucker auf dem Regal macht.

Die Geschichte selbst hat mich mit überraschend viel Plot für eine Kurzgeschichte, eine Novelle begeistert. Wir bekommen nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch ein kleines bisschen Mystery und vor allem auch eine Diskussion darüber, was Liebe wirklich ausmacht. Ich bin nur so durch die Seiten gefolgen und habe mich dabei nicht nur in die Charaktere verliebt (über die ich in "Caraval" jetzt unbedingt mehr lesen möchte, sondern war auch gespannt, wie sich Donatella Dilemma auflösen wird. Zwischendrin war ich etwas überrascht, in welchen Richtung die Dynamik zwischen Legend und Tella ging - das waren sehr viele angedeutete Momente und vielleicht auch ein bisschen schwammiges Konsent - eher ungewohnt in einem Jugendbuch. So sehr mich also das Geheimnis dem Tella auf der Spur war, so sehr hat mich diese Szene dann doch gestört. Alles wird dann aber wirklich schön aufgelöst und ich bin ohne Zweifel begeistert von der Magie von "Spectacular". Gerade, wenn man "Caraval" liebt, stelle ich es mir wunderbar vor die Protagonisten wiederzusehen.

FAZIT:
"Spectacular" ist eine magische Kurzgeschichte, die nicht nur mit einer kompakten, aber fesselnden Liebesgeschichte, ganz viel Weihnachtsstimmung und liebevoll gestalteten Charakteren überzeugt, sondern auch wunderschöne Illustrationen hat.
4 von 5 Sternen

Bewertung vom 18.11.2024
Larsson Legacy / Crumbling Hearts Bd.3
Wahl, Carolin

Larsson Legacy / Crumbling Hearts Bd.3


ausgezeichnet

Auch wenn mir schon die "Vielleicht" -Reihe gut gefallen hat, bin ich erst durch "Crumbling Hearts" zu einem richtigen Fan geworden. Und dieser letzte Band war definitiv der Beste von allen :)

Theo schottet sich von seiner Familie ab, stürzt sich in die Arbeit, in das Eishockey - alles nur nicht zu viel fühlen, zu viel denken. Eines abends wird er plötzlich aus diesem inzwischen schon eingespielten Schema gerissen, als er die wunderschöne und herausfordernde Lou auf einem Masken- Ball kennenlernt. Zwischen den beiden sprühen sofort Funken, doch noch einem Kuss bricht sie überraschend auf. Und kurz darauf weiß Theo auch warum - sie ist seine Gegenspielerin, schon seit Kindertagen. Die Schokoladenprinzessin aus dem Konkurrenzunternehmen zu seinem Keksprinzdasein. Die Voraussetzungen stehen denkbar schlecht, doch so leicht verschwinden Gefühle nunmal nicht.

Dieses Buch hat definitiv süchtig gemacht. Inzwischen fühle ich mich nicht mehr so zu New Adult Büchern berufen wie früher, aber immer wieder gibt es Ausnahmen, die mir dann auch gleich sehr deutlich ins Gedächtnis rufen, warum ich das Genre eigentlich so liebe. "Larsson Legacy" hat mich wirklich auf allen Ebenen überzeugt - von dem Setting, der schnellen Handlung, den tollen, sich neckenden Hauptcharakteren und auch dem Wiedersehen mit alten geliebten Protagonisten.
Theo ist verschlossen, zielstrebig und sehr ehrgeizig. Von seinem Weg und seinen Verpflichtungen des Familienunternehmens lässt er sich nicht so leicht abbringen. Doch Lou trifft mit ihrer provozierenden, ehrlichen und selbstbewussten Art etwas tief in ihm, das sein Weltbild verschiebt. Was, wenn all das, was er für so wichtig gehalten hat, doch nicht so wichtig ist?
Lou ist Theo mehr als ebenbürtig. Sie ist mindestens genauso zielstrebig, hat genau wie er eine Geschichte und beweist sich jedem Tag, dass sie gegen alle Eventualitäten die Beste im Sponsoring Bereich ist. Die Beiden haben von Anfang an ein ganz gewisses Feuer, liefern sich ein Wortgefecht nach dem anderen, während es gleichzeitig so offensichtlich ist, dass sie eigentlich lieber ganz andere Dinge tun würden, als sich zu streiten. Das ganze Buch ist dadurch so extrem kurzweilig, ohne zu viel Hin-und-Her, sondern mit der perfekten Menge an "Banter" und wer "spice" mag, wird hier definitiv auch auf seine Kosten kommen.

Insgesamt hat sich Carolin Wahl mit "Larsson Legacy" wirklich noch mal selbst übertroffen. Ich habe es an einem Tag verschlungen und auch wenn ich mich als F1-Fan schon zuvor auf ihre neue Dilogie gefreut habe, kann ich jetzt kaum mehr erwarten!
5 von 5 Sternen

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.10.2024
Kleine Monster
Lind, Jessica

Kleine Monster


gut

Als ich den Klappentext von "Kleine Monster" zum ersten Mal gelesen habe, kam ich gerade aus der Uni. Ich studiere Psychologie und war sofort gefesselt von den schwierigen Fragen, die das Buch aufwirft. Am Ende war dieses Buch genau das: Eine Auseinandersetzung mit seinen vielen Fragen, versinken in fremden Konflikten, die doch weh getan haben, versinken in Momenten aus einem fremden Leben, das sich doch echt angefühlt haben.

Wir begleiten Pia, die sich mit ihrem Mann in einem Klassenzimmer wiederfindet. Ihrem Sohn Luca wird vorgeworfen, einem Mädchen aus seiner Klasse zu Nahe gekommen zu sein, als die Beiden alleine waren. Die Konsequenzen folgen schnell - sie wird aus der WhatsApp Gruppe der Eltern entfernt, die Mutter des besten Freundes von Luca, weiß plötzlich nicht mehr, wie sie mit ihr reden soll und vor allem in Pia selbst verändert sich einiges. Sie möchte so unbedingt wissen, was passiert ist; MUSS wissen was passiert ist und verliert sich dabei schnell in einem massivem Misstrauen ihrem Sohn gegenüber. Kleine Alltagssituation werden schwer, Notlügen werden zu Manipulation, sein Schweigen zu einem Geständnis, die unterschiedliche Meinung und der Umgang ihres Mannes mit ihrem Sohn eine Kluft zwischen den beiden Eltern.

Ich bin keine Mutter und kann mir so den Konflikt, die kreisenden Gedanken, die Emotionen, die Pia verspürt nur vorstellen. Das fiel mir jedoch durch den leichten, einnehmenden Schreibstil von Jessica Lind sehr leicht. Sie gibt einen ungeschönten, teils brutalen, teils provokanten, teil vertrauten Einblick in Pias Gedanken und das Zusammenleben der Familie. In zwei Zeitsträngen erzählt erfahren wir einerseits, wie es mit Luca weitergeht und wie Pia mit ihm umgeht, aber auch wie sie selbst aufgewachsen ist und wie stark sie ihre eigene Kindheit geprägt hat. Gerade gegen Ende spitzt sich die Situation immer weiter zu, ich hatte Angst davor, was Pia tun könnte, was passieren könnte und war gefesselt, konnte das Buch kaum mehr aus der Hand legen.
So ganz weiß ich am Ende nicht, wie ich zu "Kleine Monster" stehen soll. Es hat mich Nachdenklich gemacht, reißt wahnsinnig viele Themen an wie die Herausforderungen des Mutter und Eltern sein, den Einfluss der eigenen Kindheit bzw. Trauma, Feminismus und eröffnet eine Diskussion über unsere Gesellschaft. Ich werde sicherlich noch eine Weile an manchen Momenten kauen und die Geschichte in mir nachwirken spüren. Trotzdem war es ganz anders, als ich es vom Klappentext vermutet hatte, ob ich es mochte, bleibt für mich ein wenig unklar, sehr faszinierend war es auf jeden Fall.

3,5 von 5 Sternen

Bewertung vom 20.09.2024
Framed Feelings / Golden Hearts Bd.1
Neumeier, Marina

Framed Feelings / Golden Hearts Bd.1


sehr gut

Marina Neumeier zählt seit "Shape of Love" zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen, weshalb ich ihre neue Reihe jetzt schon eine ganze Weile sehnsüchtig erwartet habe. Doch konnte Sie mich am Ende tatsächlich überzeugen?

Wir flogen Lilli, die gerade wieder in München angekommen ist, nachdem sie wegen einem Skandal in dem Auktionshaus ihrer Eltern zunächst nach London geflohen war. Sie tut sich schwer wieder in ihren gewohnten Alltag zurückzufinden und sich selbst wieder zu vertrauen.
Ihr Leben wird zusätzlich auf den Kopf gestellt, als Vincent Saint Clair, mit dem sie schon immer konkurriert, sie plötzlich um Hilfe bittet. Und während er versucht Lilli zu überzeugen, beginnt die ursprüngliche Abneigung ihm gegenüber sich langsam in etwas anderes zu verwandeln.

Marina Neumeiers Schreibstil liest sich wie immer sehr schnell und angenehm, während man gleichzeitig immer tiefer in die dekadente Welt der Münchner Schickeria eintaucht. Als jemand, der in der Nähe von München wohnt und ab und zu Zeit mit den reicheren Kreisen der Stadt verbringt, war ich begeistert, wie gut der Vibe von der Autorin eingefangen wurde :) Während dem Lesen habe ich gemerkt, dass ich manchmal spüre, dass ich mir leichter tue Charaktere zu mögen, die nicht Teil der High Society sind, aber das ist ein persönliches Thema.

Lilli war mir sehr sympathisch, an vielen Stellen hätte ich sie am liebsten umarmt und ihr gesagt, dass sie an sich glauben soll, weitermachen, weiterkämpfen soll. Schuldgefühle und Selbstzweifel sind teil ihres Lebens, so wie sie Teil von meinem sind. Ich mochte diese weiche, verletzliche Seite, die langsam immer mehr hervorgekommen sind, genauso wie ich ihre ambitionierte, selbstbewusste Seite geliebt habe.
Auch Vincent hat sich sehr schnell zu einem meiner liebsten "BookBoyfriends" entwickelt. Er ist selbstbewusst, sehr aufmerksam und liebevoll, weiß ganz genau, was er will und trifft die perfekte Balance zwischen Necken und Unterstützen. In vielen Dingen ist er wie Lilli, die beiden sind das perfekte Team und haben gleichzeitig so viel Spannung zwischen sich.
Das ganze Buch war für mich einfach die perfekte Mischung für ein kurzweiliges, herzerwärmendes New Adult Buch: Eine Freundesgruppe und viele Charaktere, die sich einfach wie eine Umarmung anfühlt; das Setting des Kunstmarktes, München mit vielen Bällen, luxuriösen Restaurants, Markenläden & exklusiven Partys; eine sehr besondere Beziehung; ein bisschen Heartbreak und am Ende noch ein wirklich unerwarteter Plottwist.

FAZIT:
"Framed Feelings" gehört definitiv zu meinen liebsten Büchern von Marina Neumeier - wenn ihr ein New Adult Buch sucht, dass euch nur so durch die Seiten fliegen lässt mit einem wirklich sehr tollen Bookboyfriend ( :-) ) und einfach einem "wholesome"-Gefühl seid ihr hier auf jedem Fall an der richtigen Stelle.
4,5 von 5 Sternen

Bewertung vom 24.08.2024
Deep & Shallow / Coldhart Bd.2
Kiefer, Lena

Deep & Shallow / Coldhart Bd.2


gut

"Coldhart-Strong & Weak", war Anfang des Jahres eines meiner absoluten Highlights. Felicity und Elijah waren irgendwie die perfekte Kombination - sanft & ehrlich, weil sie aus unterschiedlichen Welten stammen und doch sofort klicken, ein bisschen düster, weil der Schatten von Elijah Entführung über ihnen hängt und ganz viel Bauchkribbeln. Auch die Freundesgruppe generell und die Krimielemente haben mir sehr zugesagt. Nach dem wirklich gemeinen Cliffhanger konnte ich den nächsten Band dann gar nicht erwarten.

Leider muss ich zugeben, dass mich "Coldhart - Deep & Shallow" nicht so sehr überzeugen konnte, wie sein Vorgänger. Ich habe deutlich länger gebraucht um in die Geschichte wieder hineinzufinden, die Handlung hat sich nicht so fesselnd angefühlt, obwohl wir eigentlich weiterhin mitten in Elijah Ermittlungen und Fees Sorgen sind. Beide Protagonisten sind logischerweise sehr bedrückt, versuchen aber weiter ihr Leben zu leben. Gerade die ersten 200 Seiten waren in meinen Augen dadurch etwas langatmig - es ist nicht wahnsinnig viel passiert, es gab wenig Highlights oder Momente, in denen ich mich besonders mit den Charakteren verbunden gefühlt habe.

Es stört mich nicht, wenn ich auch in Romance/New Adult Büchern viel Zeit mit den Charakteren alleine habe (sie also keinen Kontakt haben), weil ich so oft das Gefühl habe sie besser kennenlernen zu können. Elijah mag ich weiterhin sehr gerne, ich kann mir den Schmerz und die Qual, welche sein Trauma mit sich bringen müssen, nicht mal ansatzweise vorstellen und fühle sehr mit ihm mit. Am liebsten waren mir die Momente, in denen er weicher wird und gerade seine Familie in diesem Buch etwas mehr an sich heranlässt.
Felicity konnte ich leider nicht mehr so richtig greifen - was glaube ich daran liegt, dass sie selbst gerade nicht so richtig weiß, was sie eigentlich will. Ihr großer New York Traum ist geplatzt, die Kunstuni ist überhaupt nicht so, wie sie sich sie vorgestellt hat, ihre Freunde entfernen sich immer weiter von ihr und sie selbst wurde durch die kurze Zeit und all die Ereignisse auch zu einem anderen Menschen. Diese Entwicklung finde ich an sich wirklich super spannend und auch realistisch - ich hätte mir fast gewünscht, dass mehr Zeit damit verbracht wird diese Gefühle in ihr zu erforschen. Während sie mir im ersten Band sehr sympathisch war, fühle ich mich ihr jetzt etwas weniger nah - teils war sie in meinen Augen etwas naiv bzw. ich konnte ihre Handlungen nicht nachvollziehen.

Insgesamt ist im zweiten Band einfach weniger passiert, was auch schon bei Westwell so war und irgendwie so ein Ding bei dieser Reihe zu sein scheint. Für mich ist das okay, ich kann einfach Zeit mit den Charakteren verbringen, während ein bisschen was passiert, einfach in der Welt sein, ohne dass ein Plottpunkt den nächsten jagt. Trotzdem hätte man die ganze Geschichte sicherlich auch kürzen können, vielleicht zwei dickere Bände schreiben oder noch mehr Handlung einfließen lassen.

FAZIT:
Nicht so stark, wie der erste Band - ein klassisches "Füllerbuch" eben. Ich mag weiterhin die Charaktere und die Welt und freue mich sehr auf das große Finale, ich glaube das wird nochmal ein richtiges Highlight.
3 von 5 Sternen

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.08.2024
Delicate Dream / Evergreen Empire Bd.1
Niemeitz, Merit

Delicate Dream / Evergreen Empire Bd.1


sehr gut

Noch nie hatte eine meiner Rezensionen einen so langen Titel. Ich habe lange gebraucht um sie zu schreiben, um "Delicate Dream" tatsächlich auf mich wirken zu lassen und in mich hineinzuspüren, was das Buch in mir hinterlassen hat.

Wir begleiten Odell und Emmeline, die sich schon seit ihrer Kindheit kennen, seit Emmelines Mutter bei der Familie Evergreen als Haushälterin arbeitet. Die beiden kennen sich in und auswenig - jeder Geruch, jeder Blick, jeder Moment hat eine Bedeutung und die Beiden enger zusammengebracht. Bis Odell gegangen ist - auf mehr als eine Weise. Nun ist er gezwungen zurückzukommen und muss noch dazu Emmeline um Hilfe bitten.

Ich habe etwas länger gebraucht, als sonst in "Delicate Dream" hineinzukommen - normal schlage ich Merits Bücher auf und kann sie praktisch nicht mehr aus der Hand legen. Das war hier anders.
Evergreen ist ein beeindruckendes Familienunternehmen, in dessen Spezialität Parfüms zu kreieren ich mich relativ schnell verliebt habe. Mein Instagram ist jetzt voll von Duftempfehlungen, ich muss mich zurückhalten keine Proben zu bestellen und habe mal wieder gemerkt, wie viele wahnsinnig spannende Themen es gibt, von denen ich kaum eine Ahnung habe. Es war etwas vollkommen neues und ich war verzaubert in diese Welt eintauchen zu können. Auch der Schreibstil ist gewohnt poetisch und zwingt einen ein wenig dazu langsam zu lesen, damit man auch ja jedes Wort, jeden kunstvoll geschriebenen Satz mitbekommt.

Mit Odell und Emmeline habe ich mich dann schwerer getan.
Odell ist wahnsinnig verkopft - er wird praktisch erdrückt von den Erwartungen, die seit seiner frühen Kindheit an ihn herangetragen werden, sein Kopf ist so voller Hinweise, Projekten und "müssen", dass da wenig Raum mehr für das Fühlen bleibt. Er versucht alles zu kontrollieren, sodass es sich für ihn bewältigbar anfühlt. In vielen Punkten bin ich sehr ähnlich wie er, tue mir auch schwer meine Struktur zu verlassen, möchte immer genug sein, denke ich muss die Beste sein. Seine Perspektive hat sich deshalb für mich oft sehr klaustrophobisch und frustrierend angefühlt, weil ich ähnliche Fehler auch schon gemacht habe und wohl leider auch wieder machen werde.
Bei Emmeline war "mein Problem" eher, dass in ihrem Herzen in ihrem Leben so viel Liebe für Odell, so viel Liebe für ihre Mutter war, dass da irgendwie kein Platz mehr geblieben ist, für sie selbst. Ich mochte ihr weiches Herz, ihre feine Nase, ihre Art Situationen zu erkennen, ihre Beständigkeit und sie als Person. Ich glaube sie ist eine wahnsinnig gut, liebevolle und tolle Freundin, Schwester und Partnerin, aber ich glaube genau das ist manchmal auch ihr Problem. Ich wünschte wir hätten mehr von ihr bekommen, mehr von ihr, wenn sie voller Freude durch Rosenfelder läuft, mehr von ihr, wenn sie anderen Hobbys nachgeht, mehr von ihr, wenn sie glücklich ist und einfach mal nur an sich selbst denkt.

Dadurch hatte ich irgendwie oft das Gefühl sowohl sie, als auch Odell nur im Zusammenhang mit einander oder im Zusammenhang mit dem Parfüm kennenzulernen, was irgendwie echt schade war.
Die wenigen Szenen, in denen Odell mit alten Freunden zu sehen war oder Emmeline mit Mari allein gesprochen hat, kann ich an einer Hand abzählen - das macht im Kontext wahnsinnig viel Sinn, aber irgendwie habe ich genau das auch an den anderen Büchern so geliebt. Die Freundschaft, die Eigenheit der Charaktere etc.
Die Geschichte war zudem sehr lang - ich liebe Marits Backsteine - aber dieses Mal hat mir trotzdem der letzte kleine Zauber gefehlt um sie zu etwas ganz Besonderem zu machen.
Ich glaube, dass mir die nächsten beiden Bücher noch besser gefallen werden und kann es kaum erwarten in der Welt der Evergreens weiterzulesen :)

FAZIT:
Eine melancholische Komposition, die mit zarten Blütendüften wie Lavendel (für die Stunden im Garten) als Kopfnote, mit ein bisschen Zimt als Teil der Herznote (für die Kuchen-Sonntage) und mit Zedernholz (passt für mich irgendwie zu Evergreen) als Basisnote überzeugt.
Nicht mein allerliebstes Parfüm, aber auf jeden Fall etwas, was ich wieder tragen würde.
4 von 5 Sternen

Bewertung vom 20.07.2024
Papierschiffe auf rauer See (eBook, ePUB)
Beck, Finn

Papierschiffe auf rauer See (eBook, ePUB)


gut

Irgendwie habe ich das Buch gesehen und mich in den Klappentext, sowie das Cover verliebt. Als ich es dann endlich gelesen habe, wurde ich überrascht - es war so ganz anders, als erwartet.

Wir folgen Toni und Jack über viel Jahrzehnte, begleiten sie von dem Sommer ihres Abiturs der eigentlich voller Leichtigkeit ist über eine gemeinsame Wohnung bis ins Erwachsenenalter. Am Anfang hatte ich etwas Schwierigkeiten in den Schreibstil und in die Geschichte hineinzufinden. Teilweise werden viele Details beschrieben, dann fühlt sich alles wieder sehr distanziert an - so viel es mir manchmal schwer mich in die Charaktere hineinzuversetzen, obwohl ihre Geschichte sehr bewegend und dem Titel entsprechend stürmisch und schmerzhaft ist.

Toni ist ein junger Mann mit einem großen Traum - Musiker werden - als er dann tatsächlich die Chance bekommt sein Hobby zum Beruf zu machen, genießt er einerseits das abwechslungsreiche, laute Leben auf Tournee, verliert dann aber schnell sich und auch seinen besten Freund Jack aus den Augen. Er sucht eine Stütze, ein Ausschalten seiner Emotionen in den Drogen, mit welchen er noch lange kämpfen wird. Nach Jacks Unfall ziehen die Beiden zusammen und es beginnt ein Wechselbad der Gefühle. Toni hat sich schon immer zu Jack hingezogen gefühlt und nun werden seine Hoffnungen erneut entfacht.

Wenn man heutzutage ein Buch sieht, was von dem Klappentext und dem Cover her wie ein New Adult Roman wirkt, neigt man schnell dazu anzunehmen zu wissen, wie sich die Geschichte zwischen den Charakteren entwickelt und wie das Buch geschrieben sein wird. Das ist okay - man braucht einfach manchmal den Komfort zu wissen, was man bekommen wird - aber auf "Papierschiffe auf rauer See" sollte man offener zu gehen. Man wird keine leichte Liebesgeschichte bekommen und vielleicht nicht mal ein "klassisches Happy End". Finn Beck integriert einen ganzen Berg schwerer und wirklich schmerzhafter Themen - Themen die sich eben nicht nach ein paar hundert Seiten einfach in Luft auflösen. Drogenprobleme können das ganze Leben beherrschen, ein Unfall der zu einer Querschnittslähmung führt, verändert einen Menschen. Die Situation zwischen den Beiden ist außerdem eine, die bestimmt viele queere Personen selbst kennen. Das alles tut sehr weh, das Lesen macht nicht immer Spaß, aber dafür nachdenklich und berührt trotzdem.
Auch ich hätte mir in meinem romantisierenden Kopf vielleicht ein anderes Ende gewünscht und an mancher Stelle etwas mehr Schnelligkeit im Buch - trotzdem hat sich faes Werk insgesamt stimmig angefühlt.

Fazit:
Viele schwere Themen und Charaktere die für mich bis zum Ende des Buches eher auf Distanz blieben - Trotzdem ein Buch, was nachdenklich macht und überrascht.
3 Sterne

Bewertung vom 16.06.2024
Der Einzelgänger / Sandover Prep Bd.2
Kennedy, Elle

Der Einzelgänger / Sandover Prep Bd.2


gut

Der erste Band der Sandover Prep war irgendwie eine unerwartet gute Mischung. Als Fan von Elle Kennedys "The Deal" habe ich erwartet, dass "Sandover Prep" in eine ähnliche Richtung geht, was am Ende gar nicht der Fall war. Trotzdem habe ich das Buch schnell gelesen & Cassie und Fenn kennengelernt - von denen ich gerne mehr wollte :)

Cassys Autounfall hat sie zu einer Außenseiterin gemacht. Die anderen machen sich über sie lustig, die Schule wird zur Qual - doch dann ist da Fenn, der Sonny-Boy (und Fuckboy), der Sandover Prep, der plötzlich für sie da ist, sie unterstützt, zu ihrem Freund wird und bald zu mehr. Was sie nicht weiß - er spielt eine entscheidende Rolle in den Ereignissen von vor einem Jahr.

Der Einstieg in das Buch ist mir nicht schwer gefallen, auch, wenn es schon eine Weile her ist, dass ich den ersten Band gelesen habe, waren die Erinnerungen relativ schnell wieder da. Ich erinnere mich, dass ich weder RJ, noch Sloane im ersten Band besonders mochte, aber die vielen Charaktere, der Gossip und eben auch Cassy und Fenn im Hintergrund die Geschichte für mich ausgemacht haben. Die Beiden waren irgendwie so süß & echt, sodass ich wirklich gerne mehr wollte - gerade nach dem Plottwist am Ende.
Im zweiten Band war einiges ähnlich - wir haben wieder viele Perspektiven - mit einem Fokus auf die Protagonisten, viel Drama (was irgendwie süchtig macht) und den mystery plot rund um den Unfall. Irgendwie macht für mich das Buch aus, dass ich rational es weder gut geschrieben finde, noch alle Charaktere besonders mag, es mich aber zugleich alles fühlen lässt. So war ich extrem genervt von Silas, etwas frustriert, sowohl mit Cassy, also auch mit Fenn (in ihren guten Momenten aber auch mit viel Bauchkribbeln), überrascht von dem Plot und amüsiert von Lawrence (in Kombination mit dem Gefühl, dass er dringend mal eine Umarmung bräuchte).

Die Liebesgeschichte an sich war stellenweise wirklich süß, stellenweise aber auch wirklich anstrengend. Die Beiden reden aus mehreren Gründen nicht miteinander, was zwar nachvollziehbar war, aber auch zu einigen Konflikten geführt hat, die man sich hätte ersparen können. Cassy macht außerdem in der Mitte des Buches charakterlich eine 180°-Wendung (gut, dass sie sich endlich wehrt, aber trotzdem), was sich manchmal ein bisschen schnell und unrealistisch angefühlt hat.
Das Ende und die Weiterentwicklung im "Mystery"-Plot hat mir dafür dann wieder richtig gut gefallen und ich war tatsächlich etwas überrascht, wie sich das ganze aufgelöst hat.

FAZIT:
Insgesamt ist "Sandover Prep - Der Einzelgänger" ähnlich wie sein Vorgängerband unterhaltsam, wenn auch kein neues Lieblingsbuch. Alles ist etwas "trashig", durch die vielen Perspektiven, den Gossip und die doch auch süße Liebesgeschichte aber auch sehr kurzweilig.
3 von 5 Sternen

Bewertung vom 07.06.2024
Not in Love - Die trügerische Abwesenheit von Liebe
Hazelwood, Ali

Not in Love - Die trügerische Abwesenheit von Liebe


sehr gut

Wer mich kennt, weiß, dass ich kein Fan von Ali Hazelwoods Büchern bin. Vor einigen Jahren habe ich "The Love-Hypothesis" gelesen und vielleicht war es einfach der falsche Zeitpunkt oder es lag daran, dass es eines meiner ersten englischen Bücher war, aber ich habe erstens super lange gebraucht um durchzukommen und war zweitens konstant genervt von der Protagonistin. Doch irgendwas an "Not in Love" hat mich extrem gereizt - jetzt nach dem Lesen kann ich sagen: Wie gut, dass ich ein Fan von zweiten Chancen bin! :)

Rue Siebert Daten nicht. Ihre Kontakte mit Männern begrenzen sich auf sexuelle Begegnungen, keine Wiedersehen und schon gar keine Emotionen. Doch bei Eli Killgore ist es anders. Über eine App gematcht, für Sex getroffen und dann hat sich doch alles ganz anders entwickelt. Womit sie auch nicht gerechnet hat, ist, dass er am nächsten Tag zusammen mit seinen BusinessPartnern in ihrer Firma steht - fest entschlossen diese Stück für Stück zu übernehmen. Rue ist wütend, auf Eli, aber vor allem auf sich selbst, denn warum auch immer kann sie nicht aufhören an ihn zu denken. Seine Nähe macht es nicht leichter.

"Not in Love" war eine süchtigmachende Mischung aus dem gewohnten Humor von Ali Hazelwood, der Protagonistin, die wirklich extrem schlau ist und aus der Wissenschaft kommt, besondere Freundschaften und dieses Mal auch sehr viel sexuelle Spannung. Im Vorwort des Buches steht, dass "Not in Love" sich von den anderen Büchern der Autorin hinsichtlich dem Gefühl des Buches unterscheidet - es ist keine RomCom und auch, wenn der Humor nicht zu kurz kommt, sind die Themen oft schwerer, die Geschichten der Protagonisten nicht so leicht zu verdauen und alles fühlt sich erwachsener an. Genau diese Punkt haben es für mich rausgerissen und dieses Buch zu einem kleinen überraschenden Highlight gemacht. (Ja, vielleicht bin ich auch einfach kein RomCom Fan und konnte deshalb bisher nicht so viel mit Ali Hazelwoods Büchern anfangen).

Rue ist sie selbst und zwar immer und ohne sich zu entschuldigen. Genau das hat sie zu einer meiner liebsten Protagonistinnen seit langem gemacht. Sie ist kein Mensch, der gut in sozialer Interaktion ist, sie hat einige Macken (die alle einen Grund in ihrer Vergangenheit haben), sie hat Bindungsängste und sie ist einfach manchmal weird. Sie sagt was sie denkt, den Personen direkt ins Gesicht, ohne sich zu filtern, aber auch ohne gemein zu werden. Kurz: Ich will etwas mehr wie Rue sein :)
Eli ist ein BookBoyfriend den man nur mögen kann. Auch er steht ganz klar für seine Interessen ein, lässt sich nicht so leicht von seinem Plänen abbringen, ist ehrlich und kann gut kommunizieren. Er ist wahnsinnig geduldig mit Rues Gefühlen, gibt ihr immer das Gefühl sie so zu akzeptieren wie sie ist. Er ist schlau, kann intellektuell mit ihr mithalten und kocht am liebsten für sie.
Zusammen sind die Beiden eine explosive Kombination, was sich einen Großteil des Buches vor allem durch explizite Szenen zeigt. Erst langsam wird eine tiefere Verbindung erkennbar, aber die vielen Hindernisse mache es praktisch unmöglich, dass daraus Realität wird.
All das hat "Not in Love" sofort zu einem Überraschungsmonatshighlight gemacht, welches ich innerhalb von zwei Tagen verschlungen habe.

FAZIT:
Auch, wenn ihr Ali Hazelwoods Bücher bisher nicht mochtet, bitte gebt "Not in love" eine Chance. Die perfekte Kombination aus zwei echten, verletzlichen Protagonisten, sexueller Spannung, einen fesselnden Plot in "the world of stem" und einer Prise Humor.
4 von 5 Sternen