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jiskett

Bewertungen

Insgesamt 235 Bewertungen
Bewertung vom 26.11.2021
In ewiger Freundschaft / Oliver von Bodenstein Bd.10
Neuhaus, Nele

In ewiger Freundschaft / Oliver von Bodenstein Bd.10


sehr gut

"In ewiger Freundschaft" befasst sich mit einem Fall, der zunächst mit Sorge um eine vermisste Person beginnt, aber schon bald weite Kreise zieht und die Abgründe im Leben vieler Personen aus dem Umfeld des Opfers - und auch in dem Verlag, der für die Geschichte eine wichtige Rolle spielt - offenbart.

Mir hat gut gefallen, wie Neuhaus nach und nach immer mehr über die einzelnen Charaktere enthüllt hat. Es gibt viele potenzielle Verdächtige, die sehr unterschiedliche Motive haben, und im Lauf der Geschichte erfährt man immer mehr über die komplexen Beziehungen zwischen den Figuren. Dabei hat die Autorin auch geschickt falsche Fährten gelegt, weshalb man sich als Leser Gedanken darüber macht, was wirklich passiert sein könnte und welche Hintergründe die Tat wohl hat. In diesem Zusammenhang war es besonders interessant darüber zu spekulieren, inwiefern die Geschehnisse der Vergangenheit die Gegenwart beeinflussen und die einzelnen Puzzleteile wurden am Ende überzeugend zu einem Gesamtbild zusammengesetzt. Ich fand die Auflösung sehr überzeugend; sie war für mich einerseits überraschend, aber andererseits dann doch nicht, da durch diese Enthüllung plötzlich ein paar Aspekte Sinn ergeben haben, bei denen ich zuvor stutzig geworden war.

Das Verlagswesen und die Literatur spielten wie bereits erwähnt eine größere Rolle für den Fall und dies hat mir gut gefallen. Ich mochte zudem, dass die Polizeiarbeit (wie schon in den anderen Büchern von Neuhaus, die ich bereits gelesen habe) wieder weitgehend realistisch dargestellt wurde. Das Tempo, in dem die Ermittlungen vorangingen, kam mir glaubwürdig vor und ich fand es gut, dass die Charaktere auch überlegen mussten, wie sie weiter vorgehen können und wie sie mit gewissen Erkenntnissen umgehen. Es gab gerade im Umgang mit einem speziellen Verdächtigen ein paar eher ungewöhnliche Momente, doch diese wurden im Buch selbst gut adressiert und ergaben im Kontext der Handlung und aufgrund der Haltung gewisser Figuren Sinn. Ebenso mochte ich, dass die Protagonisten davon beeinflusst wurden, was in ihrem Privatleben vor sich ging, da hier durchaus einiges passiert ist.

Alles in allem hat "In ewiger Freundschaft" mich gut unterhalten und ich fand den Fall interessant und gut konstruiert. Deshalb vergebe ich 4 Sterne.

Bewertung vom 14.08.2019
Das Dach der Welt / Read! Sport! Love! Bd.1
Manger, Mira

Das Dach der Welt / Read! Sport! Love! Bd.1


sehr gut

Da ich noch nie einen Liebesroman gelesen hatte, in dem das Bergsteigen eine zentrale Rolle spielt, war ich sehr auf "Das Dach der Welt" gespannt, doch auch die Inhaltsangabe selbst klang wirklich interessant. Sie versprach eine emotionale Geschichte mit Höhen und Tiefen - sowohl im übertragenen als auch im wörtlichen Sinn - und ich wollte unbedingt wissen, wie die Charaktere mit der Situation umgehen würden, die für sie beide belastend sein musste, da es schließlich Gründe gab, wieso sie sich getrennt haben.

Erzählt wird die Geschichte auf zwei Zeitebenen. Sie dreht sich hauptsächlich um die Besteigung des Mount Everest und die Strapazen dieser Reise, doch zugleich gibt es immer wieder inhaltlich passende Einschübe, durch die man Einblicke in die Vergangenheit von Alicia und Robin bekommt. Man sieht, wie sie sich kennen- und lieben lernen, aber auch, wieso ihre Beziehung in die Brüche ging. Dabei spielt Robins Alkoholproblem natürlich eine große Rolle und es ist an dieser Stelle wichtig zu erwähnen, dass es zu Beginn des Buches eine Trigger-Warnung gibt, die darauf aufmerksam macht, was auf den Leser zukommt. Meiner Meinung nach ist die Autorin sehr einfühlsam mit dem Thema umgegangen und sie hat die verschiedenen Facetten aufgezeigt; man konnte sehen, was in Robin vor sich geht und wie alles so weit kommen konnte, doch zugleich wird keineswegs heruntergespielt, wie sehr Alicia unter der Situation gelitten hat. Mir hat sehr gut gefallen, dass die Darstellung nuanciert war und deutlich wurde, dass beide komplexe Figuren mit Stärken und Schwächen sind. Es wäre leicht gewesen, Robin zu verteufeln, doch dies war nicht der Fall und das fand ich toll.

Ebenso hat Manger es geschafft, trotz der komplizierten, ausweglos erscheinenden Lage zu zeigen, dass die beiden nach wie vor Gefühle füreinander haben und dass sie einander als Partner bei der Bergbesteigung vertrauen, weil sie gemeinsam sehr viele Erfahrungen gesammelt haben. Es wurde keineswegs heruntergespielt, dass zwischen ihnen viel kaputt gegangen und ihr Verhältnis schwierig ist, doch da aus der Sicht beider Protagonisten erzählt wird, kann man als Leser immer sehen, was in ihnen vor sich geht. Allerdings muss ich sagen, dass das Potential einer erneuten Annäherung und die Romanze an sich in der Gegenwart meiner Meinung nach fast schon etwas zu kurz kamen, obwohl die noch vorhandenen Emotionen der Charaktere stets präsent waren.

Das Highlight des Buches war für mich ganz klar die detaillierte, schonungslose und unglaublich fesselnde Beschreibung der Erklimmung des Berges. Die Schilderung wirkte so lebendig, dass ich selbst das Gefühl hatte, mit den Figuren auf dem Weg zum 'Dach der Welt' zu sein und dabei ist Manger sehr ausführlich darauf eingegangen, welche Risiken und Gefahren es gibt. Den Protagonisten und ihren Begleitern wird einiges zugemutet und es gab ein paar Szenen, in denen ich wirklich um das Leben der Beteiligten gebangt habe. Die Geschichte war teilweise sehr spannend und die Beschreibungen der Landschaft und des Erlebnisses an sich waren beeindruckend. Ich muss jedoch auch sagen, dass ich selbst beim Lesen immer dachte, dass ich diese Strapazen nie auf mich nehmen würde - von daher gilt mein Respekt all denen, die das tun.

Das Ende war für mich ein bisschen zu abrupt, aber es ist ein guter, stimmiger Abschluss der Geschichte. Insgesamt hat das Buch mir gut gefallen und obwohl die Liebesgeschichte in der Gegenwart noch etwas präsenter hätte sein können, haben die Schilderungen der Bergbesteigung mich so gefesselt, dass es mich nicht wirklich gestört hat. Deshalb vergebe ich 4 Sterne.

Bewertung vom 12.08.2019
R.I.P. / Kommissar Huldar Bd.3
Sigurdardóttir, Yrsa

R.I.P. / Kommissar Huldar Bd.3


sehr gut

"R.I.P." behandelt, wie die beiden vorherigen Bände, einen interessanten, oftmals packenden Fall. Wie man es aus den anderen Büchern kennt, sind die Taten recht detailliert beschrieben und schon die ersten Szenen waren in gewisser Hinsicht erschreckend, da man als Leser direkt dabei ist, als ein junges Mädchen namens Stella an seinem Arbeitsplatz überfallen wird. Die Autorin hat dies sehr eindringlich beschrieben, sodass die Angst und das Entsetzen des Opfers beinahe greifbar waren, und auch die späteren Informationen über die Tat haben zu dieser Stimmung beigetragen. Die Vorstellung, per Snapchat zusehen zu müssen, wie eine Freundin - oder auch nur eine flüchtige Bekannte - verletzt wird ist furchtbar und man macht sich unwillkürlich Gedanken, wie man selbst in dieser Situation reagieren würde.

Mir hat gut gefallen, dass die technischen Möglichkeiten der Zeit hier genutzt wurden, da mir das in dieser Form noch nicht in einem Krimi oder Thriller untergekommen ist und ich es realistisch fand, dass der Täter sich unter den gegebenen Umständen dieser Methoden bediente. Der Fall ist zudem eng mit dem Thema 'Mobbing‘ verknüpft, das ja sehr aktuell ist, und die sozialen Medien spielen hier eine wichtige Rolle. Es wurde deutlich, welche Möglichkeiten sich potentiellen Tätern mit ihrer Hilfe eröffnen, und es gab hier einige erschütternde Momente. In dieser Hinsicht macht die Geschichte auf jeden Fall nachdenklich und man wünscht sich beim Lesen, dass etwas getan wird, um den Opfern zu helfen. Es war zudem interessant zu spekulieren, wie alles zusammenhängen könnte; die Auflösung an sich konnte mich auch überzeugen, aber sie hat mich zugleich überrascht, da die Autorin einige gute falsche Fährten gelegt hat.

Das Buch war trotz einiger etwas zäher Passagen beinahe durchgehend spannend, auch wenn die Geschichte komplex ist und die Ermittlungen teilweise nicht vorangehen, und ich wollte es kaum aus der Hand legen. Die Ermittlungsarbeit selbst kam mir realistisch vor und ich mochte, dass auch die privaten Spannungen zwischen den Charakteren einen Einfluss auf ihre Interaktionen und damit die Aufklärung des Falls hatten. Allerdings muss ich sagen, dass ich das Verhalten von Erla oftmals unprofessionell fand und es mich auch ein bisschen stört, dass Huldar und Freyja nach drei Bänden immer noch beinahe auf der Stelle zu treten oder sogar Rückschritte zu machen scheinen, wenn es um ihr Verhältnis zueinander geht. Deshalb fand ich die kleinen Momente, in denen hier etwas passierte, gut; die Konflikte zwischen den Protagonisten sind zwar an sich glaubwürdig und sie beleben die Geschichte durchaus, aber ich fände es schön, wenn es eine deutlichere Entwicklung geben würde. Positiv hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang, dass die Figuren alle ausgeprägte Stärken und Schwächen haben und Fehler machen, was sie greifbarer und echter gemacht hat.

Da "R.I.P." mich gut unterhalten hat und ich die Handlung weitgehend fesselnd fand, vergebe ich 4 Sterne. Ich bin schon sehr gespannt darauf, worum es im nächsten Band gehen wird, und hoffe auf eine Entwicklung im Privatleben der Protagonisten, da dies der Aspekt ist, der mich am meisten stört.

Bewertung vom 30.06.2019
Drei Gänge für die Liebe / Fusion Bd.4
Proby, Kristen

Drei Gänge für die Liebe / Fusion Bd.4


sehr gut

"Drei Gänge für die Liebe" erzählt eine schöne, gefühlvolle Liebesgeschichte. Es geht um Mia und Camden, die bereits vor Jahren eine Beziehung hatten, sich aber seit ihrer Trennung nie wieder gesehen haben. Nun werden sie im Zug ihrer Arbeit erneut zusammen geführt und es ist schnell offensichtlich, dass sie sich auch nach all den Jahren noch zueinander hingezogen fühlen.

Da Camden in der Inhaltsangabe als "der größte Fehler ihres Lebens" bezeichnet wird, war ich natürlich neugierig darauf zu erfahren, was Mia und ihn auseinander gebracht hatte. Die Umstände werden dem Leser sehr schnell enthüllt und sie waren vollkommen anders, als ich erwartet hatte, doch noch interessanter fand ich, wie die Protagonisten selbst damit umgingen, sobald sie beide die vollständigen Informationen hatten. Sie waren darum bemüht, besser miteinander zu kommunizieren und das hat mir gut gefallen, da es so in der Gegenwart zwar nach wie vor Unstimmigkeiten gab, diese sich aber in der Folge klären ließen, anstatt durch mangelnde Gespräche aufgebauscht zu werden. Die mangelnde Kommunikation in der Vergangenheit war in ihrem Umfang tatsächlich ein wenig frustrierend.

Die Charaktere selbst waren mir beide sehr sympathisch und die Autorin hat sowohl die Chemie als auch die romantischen Gefühle zwischen ihnen gut dargestellt. Man kann sehen, dass sie nach wie vor zusammen passen und einander ergänzen, doch obwohl sie nach wie vor etwas füreinander empfinden, wird ebenfalls betont, dass sie sich nach all den Jahren erst wieder neu kennen lernen müssen. Das hat mir sehr gefallen, da es realistisch war. Ich mochte ebenfalls, wie sie miteinander umgegangen sind, da deutlich wurde, wie viel sie einander bedeuten und dass sie bemüht waren, für den jeweils anderen da zu sein. Dabei verläuft keineswegs alles perfekt und es gibt Hindernisse, die sie gemeinsam überwinden müssen, aber die Entwicklung ihrer Beziehung zueinander verlief recht unaufgeregt und weitgehend ohne größere Dramen, was ich angenehm fand. Proby hat dennoch eine Geschichte erzählt, die meiner Meinung nach fesselnd war und so lag der Fokus vollständig auf den Figuren, ihren Freundschaften und ihrem Verhältnis zueinander, was für mich gut funktioniert hat.

Gegen Ende gab es eine Entwicklung, die noch etwas ausführlicher hätte thematisiert werden können, und die Kochsendung stand letztlich ein wenig zu sehr im Hintergrund, aber alles in allem hat mir die Handlung gefallen und ich fand auch den Epilog schön - allerdings hat sich mir die Frage gestellt, wieso das Buch um Riley, die fünfte Freundin, nicht übersetzt wurde, da mit dem Epilog die ganze Serie abgeschlossen wird. Ich hoffe, dass wir das letzte Buch noch bekommen werden, da ich es schade finde, dass hier ein Band fehlt. Nichtsdestotrotz hat "Drei Gänge für die Liebe" mir sehr gefallen und es ist ein gutes Ende für die "Fusion"-Reihe. Die Liebesgeschichte konnte mich überzeugen, ich mochte die Charaktere und die Freundschaft der Frauen wurde wieder toll dargestellt.

Bewertung vom 27.06.2019
Die kleine Parfümerie der Liebe / Paris Love Bd.3 (eBook, ePUB)
Raisin, Rebecca

Die kleine Parfümerie der Liebe / Paris Love Bd.3 (eBook, ePUB)


sehr gut

In "Die kleine Parfümerie der Liebe" geht es um Del, die nach Paris gekommen ist, um an einem Wettbewerb für Parfümeure teilzunehmen. Seit dem Tod ihrer Großmutter fällt es ihr schwer, eigene Mixturen herzustellen, aber wenn sie sich ihre Träume von einer eigenen Parfümerie erfüllen möchte, ist der Gewinn des Wettstreites und des damit verbundenen Preisgeldes für sie unerlässlich. Verkompliziert wird ihre Lage noch dadurch, dass sie vor Ort den gutaussehenden Sébastien kennen lernt, hinter dem viel mehr steckt, als sie auf den ersten Blick vermutet hätte... doch unter den gegebenen Umständen scheint eine Romanze zwischen ihnen aussichtslos zu sein.

Obwohl die Liebesgeschichte selbst mir gut gefallen hat, hatte ich das Gefühl, dass sie oftmals in den Hintergrund trat. Das hat mich aber überhaupt nicht gestört; Del ist eine interessante, gut ausgearbeitete Protagonistin und es war schön zu sehen, wie sie sich im Lauf der Handlung weiter entwickelt hat. Sie erfährt nach und nach immer mehr über die Herstellung von Parfüms, doch auch über sich selbst und ihre Mitmenschen und die Autorin hat diesen Prozess sehr gelungen dargestellt. Ebenso fand ich die Schilderungen der verschiedenen Düfte und welche Emotionen die Charaktere mit ihnen verbanden wirklich gelungen und auch die Beschreibungen von Paris, der Stadt der Lichter (oder vielleicht der Liebe...?) waren atmosphärisch dicht. Es kam mir so vor, als würde ich mit den Figuren durch die Straßen spazieren und die Welt mit ihren Augen wahrnehmen, was mir sehr gefallen hat.

Die verschiedenen Nebencharaktere haben die Erzählung alle auf ihre Art bereichert und auch wenn es einige Personen gab, die ich eher unsympathisch fand, gab es doch ein paar, die nicht nur der Protagonistin ans Herz gewachsen sind. Die Freundschaften, die sie im Lauf des Wettbewerbs knüpft, spielen eine gewisse Rolle für die Geschichte, allerdings steht natürlich ihre sich entwickelnde Beziehung zu Sébastien besonders im Vordergrund - selbst wenn sie aufgrund der Umstände zunächst versucht zu verleugnen, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlt. Ihre Annäherung wurde toll dargestellt; der Leser sieht, dass sie nach und nach beginnen, einander zu vertrauen und tiefsinnigere Gespräche zu führen, aber auch ein gewisses Knistern war von Anfang an präsent und diese Mischung hat mir gut gefallen. Besonders mochte ich, dass die Liebe zur Parfümerie, die die beiden teilen, auch für ihre Romanze relevant war.

"Die kleine Parfümerie der Liebe" bekommt von mir 4 Sterne. Das Buch hat mich von der ersten Seite an gut unterhalten, ich mochte die Charaktere sehr gerne und die Liebesgeschichte war, obwohl sie gelegentlich im Hintergrund zu stehen schien, wirklich schön.